Auf der Suche nach Weisheit

[Tjeika]

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Nanna
1. Tag, abends, Frühling
Auf dem großen Fluss nach Süden
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Nanna derweil hielt sich bei dieser Frage heraus. In solchen Dingen war sie schlicht nicht geschult genug und überließ es Bärnhardt und Arnolt.
"Ich werde sie gut wegpacken, damit man sie nicht gleich findet. Nur für den Fall der Fälle", kündigte sie auf die Gefahr hin und und setzte selbiges auch gleich in die Tat um.

[Spikor]

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Bärnhardt
1. Tag, abends, Frühling
Auf dem großen Fluss in Richtung Süden
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Bärnhardt glaubte nicht, dass die Scheibendiebe in der Nähe waren, das wäre sehr großes Pech. Die hatten das Ding vergraben, um es zu verstecken, so viel war klar. Sie würden erst merken, dass es weg war, wenn sie es aus dem Versteck holen wollten, und es wäre schon großer Zufall, wenn das gerade heute der Fall sein sollte, und dann müssten die Diebe sie ja auch noch finden. Aber er war müde und hatte keine Lust, sich mit Arnolt zu streiten, also verschwieg er seine Gedanken und überlegte stattdessen, welche Wache er nehmen sollte. Er war erschöpft und wollte nicht die erste, aber die zweite wäre mitten in der Nacht, das wäre sehr unangenehm. Die beste wäre wohl am Morgen, aber irgendwie meinte er, dass Nanna die nehmen sollte, er wusste selbst nicht, wieso. Vielleicht fand er es einfach ungehörig, gleich die beste Wache zu beanspruchen, aber Arnolt brauchte sie auch nicht zu bekommen, dachte er. Also seufzte er und fragte den Jäger: "Gut, willst du lieber die erste oder die zweite Wache?" und machte damit klar, dass er die andere nehmen würde und an der dritten kein Interesse hatte. Dumpf registrierte er, dass seine Gedanken weder besonders logisch noch besonders gerecht waren, aber das mochte auch an seiner Erschöpfung liegen. Er beschloss, morgen während der Bootsfahrt nochmal in Ruhe über sich und seine Gedanken nachzusinnen, aber für heute war es ein langer Tag gewesen und es wurde Zeit, dass er endete.

[Odin]

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Arnolt
1. Tag, abends, Frühling
Auf dem großen Fluss in Richtung Süden
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"Wenn du so fragst, dann nehme ich die erste Wache", meinte Arnolt grinsend denn so konnte er zumindest durchschlafen und musste nicht zwischendurch Wache halten.

[Tjeika]

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Nanna
1. Tag, abends, Frühling
Auf dem großen Fluss nach Süden
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"Wenn es euch nichts ausmacht, nehme ich die Dritte am Morgen. Dann kann ich gleich ein wenig Frühstück bereiten", schlug sie vor, da diese ja ohnehin nicht angesprochen worden war.
Von Bärnhardts Gedankengang ahnte sie nichts, aber ihr war es doch sehr recht, früh am Morgen aufzustehen. Zumal sie jetzt doch sehr erschöpft war.

[Erzähler]

Aufgrund der Nachtwachen hatte jeder der Drei nicht viel Schlaf, aber es reichte, um weiterreisen zu können. Nachts war es kühl und wegen der Witterung kroch ihnen auch die Nässe in die Kleider und Knochen, sodass sie sich morgens erst einmal wieder Bewegen und am Feuer Aufwärmen mussten. Dann aber konnten sie ihre Bootsfahrt wieder aufnehmen. Den ganzen Tag ruderten sie gegen die Strömung an. Sie kamen stetig vorwärts, aber sie waren nicht sonderlich schnell. Mittags legten sie eine kurze Rast ein, in der jeder etwas essen konnte, und fuhren dann gleich weiter. An Dörfern kamen sie nicht vorbei. Die Gegend hier war zu sumpfig zum Siedeln. Jeder von ihnen wusste, dass diese Sümpfe groß waren und man nicht nur diesen, sondern auch noch den ganzen nächsten Tag brauchen würde, um sie hinter sich zu lassen und wieder in bewohnte Gegenden zu gelangen.

Abends fanden sie wieder eine geeignete Stelle für ein Nachtlager, aber wegen der Sümpfe lag sie diesmal auf einer Insel mitten im Fluss. Die Insel bestand aus Sand und Kies, und es wuchsen Büsche und ein paar dünne Bäume darauf, das war genug, um sie vor Wind und Blicken zu schützen, aber es würde nachts ungemütlich feucht und kalt werden, so nahe am Wasser. Es gab auch nicht viel Feuerholz - nicht genug jedenfalls, um das Feuer die ganze Nacht über brennen zu lassen. Aber sie wussten, dass die nächste Nacht wieder besser werden würde, deshalb gab es keinen Grund, sich allzu viele Sorgen zu machen. Es würde eine ungemütliche Nacht werden, nicht mehr und nicht weniger.

[Spikor]

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Bärnhardt
2. Tag, abends, Frühling
Auf dem großen Fluss in Richtung Süden
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Nach der unterbrochenen Nacht und dem langen Tag auf dem Fluß taten Bärnhardt Rücken und Schultern weh, als er abends wieder mit Nanna und Arnolt zusammen um das kleine Feuer saß, das sie gemacht hatten. Sie waren heute den ganzen Tag über keiner Menschenseele begegnet, auch keinem Hirsch und auch sonst nichts Nennenswertem. Durch den unterbrochenen Schlaf war Bärnhardt nicht allzu tief ins Land der Träume gewandert und konnte sich beim Aufwachen kaum an etwas erinnern. Während er, wieder mit in seine Decke eingewickelten Füßen, am Feuer saß und sich aus seinen Vorräten bediente, sagte er deshalb: "Heute möchte ich eine der Randwachen. Welche, ist mir egal, aber ich habe letzte Nacht kaum geträumt. Ich bin noch nie so weit von zu Hause weg gewesen, aber nach den Berichten und Erzählungen müssten wir morgen wieder ein bewohnte Gegenden kommen, und zwei unterbrochene Nächte nacheinander sind keine gute Voraussetzung, um mit Leuten zu reden."

[Odin]

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Arnolt
2. Tag, abends, Frühling
Auf dem großen Fluss in Richtung Süden
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"Keine Sorge, ich tausche mit dir. Wir wollen ja nicht, dass du während eines wichtigen Gesprächs einschläfst", antwortete Arnolt mit einem Lächeln und zwinkerte Bärnhardt zu, um zu zeigen, dass er es nicht ernst meinte.
Arnolt lag wieder in der gleichen Pose am Feuer, wie den letzten Abend.
"Ich hatte letzte Nacht auch wieder einen Traum. Auf der Fahrt habe ich auch immer wieder darüber nachgedacht. In dem Traum war ich als Adler hoch in der Luft und spähte nach Beute. Dabei sah ich dann aber zwei Bären miteinander kämpfen. Dabei verteidigte der eine Bär etwas, dass ich nicht genau erkennen konnte.
Kannst du etwas damit anfangen, Nanna?"

[Tjeika]

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Nanna
1. Tag, abends, Frühling
Auf dem großen Fluss nach Süden
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"Ich kann auch tauschen", bot Nanna an, nachdem Arnolt bereits das Wachschichtwechselangebot unterbreitet hatte.
Doch was Arnolt dann erzählte, war wesentlich interessanter. Und es traf wohl auch ihren Aufgabenbereich, wie er ihr wenig dezent zu verstehen gab.
Sie überlegte einen Augenblick, dann antwortete sie: "Einer der zwei kämpfenden Bären sind dann wohl wir, und wenn ich raten müsste, geht es um die Scheibe, die wir bei uns tragen ... und jemand, dem wir womöglich nicht begegnen wollen, möchte sie uns abnehmen. So, wie es aussieht, ist es eine Warnung. Hüte dich vor der Jagd, sie wird nicht ohne Grund in deinem Traum vorgekommen sein."

[Spikor]

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Bärnhardt
2. Tag, abends, Frühling
Auf dem großen Fluss in Richtung Süden
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"Das wird nicht schwer sein", kommentierte Bärnhardt Nannas Rat, Arnolt solle sich vor der Jagd hüten, "denn wir haben noch genug Vorräte, um in der nächsten Zeit nicht jagen zu müssen. Aber vielleicht sind die Besitzer der Scheibe - oder ihre Diebe - ja auch die Jäger?" Er lehnte sich zurück und schaute über den Fluß, auf dem bereits Nebelschwaden aufzogen, wie das im Frühling häufiger der Fall ist.

Er wollte nicht zwischen den Themen hin und her springen, hielt es aber für nötig, noch zu sagen, mit wem er nun die Schicht tauschen wollte, einfach damit jeder Bescheid wusste. Deshalb meinte er noch: "Und wegen der Nachtwache - danke an euch beide für das Angebot. Es ist im Grunde egal, wir sollten sowieso regelmäßig durchwechseln. Für heute tausche ich jetzt einfach mal mit Arnolt." Still dachte er, dass der Jäger sein Angebot zuerst gemacht hatte - und dass er selbst, wenn er mit Nanna getauscht hätte, auch das Frühstück hätte machen müssen. Das würde er zwar sowieso irgendwann mal tun müssen, aber nun eben erst übermorgen und nicht schon morgen.

[Odin]

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Arnolt
2. Tag, abends, Frühling
Auf dem großen Fluss in Richtung Süden
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Arnolt lächelte. Wenn er bedenkt, wie es ist, wenn er alleine auf der Jagd ist, ist das doch gut. Auf der Jagd alleine kann er kaum schlafen, da jederzeit jemand oder etwas kommen könnte. Jetzt wird sein Schlaf zwar unterbrochen, aber er kann besser schlafen, wie vorher.

"Irgendwie finde ich es seltsam, dass ein Jäger von der Jagd abgehalten werden soll. Na gut, ausgedehntere Jagden sollte ich sein lassen. Das ist klar. Aber nebenbei kann ich ja auch etwas jagen.
Außerdem ist mit der 'Jagd' ja vielleicht auch eine Jagd nach etwas anderem gemeint."