1. Das Fest der Könige

[Tjeika]

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Phyleira Kelaris
Daalor, Ascalon
Sommer 3340
Mittag
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"Ich bin es wirklich", beantwortete die Nymphe die Frage der Elfe und nickte dabei leicht, was die Biene, die gerade zum Bestäuben angesetzt hatte, entsprechend verwirrte, kannte sie sich bewegende Pflanzen in aller Regel eher nicht und so schwirrte das Insekt etwas orientierungslos um Phyleiras Kopf herum.
"Ich... konnte es euch nicht erzählen", sprach sie ehrlich bedauernd, doch die Gründe dafür waren ja nun offensichtlich.
Doch bei Khoris Schlussfolgerung schüttelte sie schnell den Kopf.
"In meiner eigentlichen Gestalt hätte ich keinen Fuß in die Stadt setzen können. Also haben ich uns meine Schwestern einen Plan ersonnen, wonach wir eine Menschenfrau durch eine von uns ersetzen wollten. Wir fingen die Kutsche von Phyleira ab, der echten Phyleira Kelaris, und versuchten ihr die Dringlichkeit unseres Anliegens zu erklären, das wir der Königin vorzutragen gedachten, doch sie drohte uns nur, so dass wir sie in einen Käfig sperrten."
Sie zuckte mit den Schultern und sah sehr schuldbewusst auf ihre Krallen, die sie etwas zu sehr inspizierte, als sie leise ergänzte: "Sie hätte uns auch mitteilen können, dass Menschen unter Wasser nicht atmen können, statt uns mit etlichen Verwünschungen zu belegen."

[Odin]

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Kirjava
Daalor, Ascalon
Sommer 3340
Mittag
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Kira war erstaunt. Phyleira hatte getötet. Wenn auch unabsichtlich. Kira konnte sich darüber nicht empören. Schließlich hatte sie selbst auch schon getötet. Mehrere Male. Und mit Absicht.
Aber vor allem dieser Wechsel erstaunte sie auch weiterhin.

"Du heißt also nicht wirklich Phyleira? Wie heißt du dann?"

[silverbullet]

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Yanas
Wald um Daalor, Ascalon
Sommer 3340
Mittag
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Yanas hob die Augenbrauen an und atmete tief durch. "Also... weder Menschen, noch Elfen oder Zwerge können unter Wasser atmen und ich hoffe, ihr möchtet das nicht noch mal ausprobieren."
Er schüttelte sich kurz. "Aber... kannst du diese Form der echten Phyleira noch mal annehmen? Falls wir doch noch mal aus dem Wald heraus müssen. Und... ich möchte dieses Amulett gern los werden und diesen Dämon abhängen und... nun ja. So was halt..."

[Cassiopeia]

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Khori
Daalor, Ascalon
Sommer 3340
Nachmittag
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Khoris Ausdruck wurde, wenn das möglich war, noch ungläubiger. Das war also nicht Phyleira Kelaris. Denn die war offenbar tot in einem Käfig unter Wasser. Khori spürte einen sich verhärtenden Klumpen in ihrem Magen und in ihren Unglauben mischte sich Wut. Langsam begriff sie, dass es die Phyleira, die sie geglaubt hatte zu kennen nie gegeben hatte.
Vor ihr saß eine Fremde, die die echte Phyleira getötet hatte - und vielleicht auch die Königin hatte töten wollen?
"Warum wolltest du so dringend zu der Königin?", fragte sie nach, als sie sich an die Dringlichkeit erinnerte, mit der die Händlerstochter auf einem Treffen im Palast beharrt hatte. "Und - wieso hebst du dein Versteckspiel jetzt auf? Wie können die Wassernymphen uns weiter helfen?"

[Tjeika]

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Phyleira Kelaris
Daalor, Ascalon
Sommer 3340
Mittag
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Die orangenen Augen der Nymphe blickten auf und zu Kira.
"Wir tragen keine Namen. Ich schätze, ich heiße jetzt Phyleira. Sie braucht den Namen ja nicht mehr", erklärte sie schulterzuckend.
"Die Menschen gehen so schnell kaputt. Wir wollten sie nicht töten. Wir schützen das Leben und vernichten es nicht. Wir werden unsere Käfige in Zukunft über Wasser errichten", erzählte sie weiter, während ihr Blick zu Yanas weiterwanderte und klang tatsächlich etwas verzweifelt, denn Töten entsprach nun wahrlich nicht ihrem Naturell, wenn es nicht unvermeidlich und zum Wohle des Flusses war.
Und hier war es das gewesen.
"Natürlich, der Zauber wurde sorgfältig gewebt, ich kann diese Gestalt jederzeit wieder annehmen", beantwortete sie die Frage des einzigen Menschen unter ihnen.
Khoris Ausdruck änderte sich, doch Phyleira konnte nicht recht einordnen, woran das lag. Immerhin hatte sie es ja jetzt erklärt.
"Die Gefahr aus den Unnennbaren Landen bedroht uns. Unsere Flüsse sind in Gefahr, sie sterben ab. Und sterben sie, stirbt alles um sie herum", antwortete sie ernst.
"Wir haben es lange vermieden mit den Menschen in Kontakt zu treten. Doch die Gefahr bedroht uns alle, wir brauchen die Hilfe der Menschen. Und ihr habt ja gesehen, wie ernst die Lage ist."
Sie stand langsam auf und blickte über ihre Schulter, wo jetzt nach und nach andere Nymphen aus den Schatten traten oder aus dem Wasser tauchten.
"Meine Schwestern und ich, wir können helfen. Das ist Magie", damit deutete sie auf das Amulett, das Yanas trug.
"Und wir sind auch Magie."

[Odin]

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Kirjava
Daalor, Ascalon
Sommer 3340
Mittag
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Kira nickte verstehend.
"Heißt das, dass ihr das Amulett und den Zauber darin zerstören könnt? Wacht dann die Königin wieder auf?"

[silverbullet]

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Yanas
Wald um Daalor, Ascalon
Sommer 3340
Mittag
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"Wie wäre es, wenn ihr gar keine Käfige irgendwo aufstellen würdet?", schlug Yanas vor, "wenn jemals heraus kommt, was ihr mit der echten Tochter der Kelaris-Familie angestellt habt, könnten die sicher ein privates Heer aufstellen und diesen Wald noch schneller vernichten, als der Tod aus den Unnennbaren Landen käme."
Er zog das Amulett aus dem Wams und hielt es hoch, damit es auch die anderen Nymphen sehen konnten.
"Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir mit diesem Abenteuer noch nicht durch sind, selbst wenn das Amulett zerstört wurde. Von dem Dämon mal ganz abgesehen, was ist das für eine Bedrohung für die Flüsse?"

[Cassiopeia]

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Khori
Daalor, Ascalon
Sommer 3340
Nachmittag
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Nur langsam setzte sich das Bild in Khoris Kopf zusammen. Phyleira, die reiche Händlerstochter, die sich mitten in der Stadt verfahren hatte und beinahe in einem Bordell gelandet wäre. Die darauf beharrte, die Königin zu sprechen, obwohl sie eigentlich mit den Umgangsweisen und Regeln zu Hofe vertraut hätte sein müssen und dabei doch so naiv und unwissend gewirkt hatte. Verhaltensweisen, die nicht zu einer gesellschaftlich erfahrenen, wohlhabenden Tochter der Familie Kelaris passen wollten.
Aber für eine Wassernymphe war diese Welt der Menschen fremd und Daalor musste ein Schock für die Nymphe gewesen sein.
Seltsamer Weise glaube Khori ihr in ihrer aufrichtigen Verzweiflung, ihre eigene Welt zu retten und dafür als letzten Ausweg die Königin um Hilfe zu bitten. Doch nun lag die Königin selbst in einem magischen Schlaf, andere waren gar gestorben und sie selbst, die sie hier waren, waren ihres Lebens nicht mehr sicher. Und die echte Phyleira hatte dafür sterben müssen.
"War es das wert gewesen?", fragte sie leise, doch ohne Vorwurf in der Stimme.

[Tjeika]

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Phyleira Kelaris
Daalor, Ascalon
Sommer 3340
Mittag
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"Das kann ich nicht versprechen. Aber wir werden es versuchen", erklärte Phyleira auf die Frage von Kira mit einem Nicken.
Die anderen Nymphen hielten sich während dieses Gespräches noch etwas zurück. Derweil ging die Biene wieder an die Arbeit, jetzt, wo Phyleira ruhig da stand und die Blume an ihrem Horn sich nicht mehr bewegte.
Den Vorschlag von Yanas nahm die Nymphe ein wenig irritiert auf.
"Aber wo sollen wir denn dann Menschen einsperren, die unseren Flüssen schaden, wenn wir keine Käfige nutzen?", gab sie sich sehr ratlos ob dieser Idee, wurde aber sehr schnell wieder ernster.
"Die Dunkelheit breitet sich aus. Etwas Übles zieht herauf. Etwas, das das Leben bedroht. Das alles bedroht", erklärte sie düster und wandte sich entsprechend gleich Khori zu, die die dazu passende Frage gestellt hatte.
"Es muss es Wert gewesen sein. Denn wenn wir keinen Erfolg haben, gibt es keine Zukunft."

[Odin]

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Kirjava
Daalor, Ascalon
Sommer 3340
Mittag
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"Und was können wir überhaupt tun? Der Dämon selbst ist ja schon zu viel für uns. Wie wird es denn da erst mit seinen Herren aussehen?"