Auf See, 10.04.1530 auf der India

[Tjeika]

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Kara
Zwischen Dänemark und Großbritannien
Mittag
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Kara schloss die Augen. Sie bemerkte kaum, dass sie sich sehr sehr nahe an Kharecha gedrückt hatte. Soviel Angst hatte sie noch nie in ihrem Leben verspürt. Sie brauchte ihren Vater jetzt und war froh, dass er bei ihr war.
Als die Welle über sie hinwegbrach, dachte Kara, dies sei das Ende...

[Siria]

Zwischen Dänemark und Großbritannien
Mittag

Nekele hatte einfach nur Angst und fühlte sich doch zwischen Kara und Kharecha beschützt. Als die Welle über sie hinwegrollte, hatte Nekele kaum die Kraft sich zu halten. Ihr kam es endlos vor und ihre Luft wurde knapp. Das Einzige, was sie beruhigte war, dass sie stehts die Zwei an sich spürte. Endlich ließ der Druck des Wassers nach.

[Tjeika]

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Kara
Zwischen Dänemark und Großbritannien
Mittag
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Kara wusste nicht, ob sie noch lebte oder ob sie gerade gestorben war. Sie spürte zwei Körper, die nahe an sie herangedrückt waren. Und sie traute sich einfach nicht, ihre Augen zu öffnen. Was würde sie sehen? Wären sie alle tot?
"Es ist vorbei", sagte Kharechas Stimme und Kara wusste nicht, ob die Welle oder ihrer aller Leben gemeint war.
Es blieb nur eine Möglichkeit, es herauszufinden. Endlich rang sich die junge Frau dazu durch, ihre Lider aufzuschlagen. Sie erblickte das Meer, welches zwar nicht ruhig, aber auch nicht mehr allzu stürmisch war. Sie erblickte das Steuerrad, welches noch intakt schien, was gut so war, sie erblickte die Arme ihres Vaters, welche um sie und Nekele geschlungen waren, als würden sie sie beide beschützen wollen, festhalten wollen. Sie lebten. Langsam glitt ihr Blick über das Deck und ihre Augen weiteten sich vor Schreck.

[Siria]

Zwischen Dänemark und Großbritannien
Mittag

Die Welle war wie ein letztes Aufbrausen des Sturmes gewesen. Nun lag das Schiff deutlich ruhiger. Nekele hatte sich noch immer an das Rad geklammert, erst als Kharecha "Es ist vorbei" sagte, konnte sich Nekele etwas entspannen. Sie blieb einfach nur ruhig und atmete tief durch. Dann blickte sie Kara und ihren Vater an, die beide geschockt aufs Deck blickten. Jetzt wagte auch Nekele einen Blick.
Die Rah war fast vollständig zerstört, sämtliche Taue gerissen... auf Deck herrschte das reinste Chaos und dabei konnte man noch nicht erahnen, wie es Unterdeck aussah.

[Tjeika]

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Kara
Zwischen Dänemark und Großbritannien
Mittag
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"Thies, schau nach, wer es nicht überstanden hat!", schrie Kharecha und nahm die Arme von den beiden Frauen, nicht jedoch, ohne Nekele und Kara selbst noch einmal beruhigend über den Rücken zu streichen.
"Jens?", rief Kara und lief zu dem Mann, der auch gleich auf sie zu kam.
"Übernimm das Steuer", sagte sie, als er in Sprechweite war und Kara nicht mehr schreien mussten.
Ihre Lungen brannten auch so schon genug. Dann warf sie einen Blick auf Nekele und winkte sie mit dem Kopf heran.
"Komm, wir kümmern uns um die Männer", sagte sie zu der jungen Frau, die genauso geschockt aussah, wie Kara es selbst war.

[Siria]

Zwischen Dänemark und Großbritannien
Mittag

Nekele war sehr, sehr dankbar dafür, dass Kharecha sie so beschützt hatte. Bevor sie zu Kara lief wandte sie sich an den Kapitän: "Danke!" Kharecha strich ihr lächelnd über den Rücken "Nicht dafür, Nekele. Geh schon!"
Alle Männer die noch gehen konnten, kamen langsam an Deck. Es glich eher einem Hindernisslauf, als allem anderen. Ein wenig Hoffnungslosigkeit, aufgrund der erstmal groß erscheinenden Zerstörung, lag in der Luft.
"Schauen wir nach Fiete?" fragte Nekele, als sie sich zu Kara durchgekämft hatte.

[Tjeika]

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Kara
Zwischen Dänemark und Großbritannien
Mittag
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"Schau du nach Fiete, ich schau, dass ich das Chaos hier geordnet bekomme", sagte Kara zu Nekele und lächelte sie aufmunternd an, auch wenn ihr selbst nicht sonderlich danach war.
Wenn sie schon selbst kaum noch Hoffnung hatte, so musste sie wenigstens ihren Männern - und Frauen - Hoffnung geben. Wenn sie die Hoffnung verlieren würden, waren sie verloren.
"Männer", schrie sie, "Bringen wir das hier wieder in Ordnung", sprach sie leiser weiter, als sie die Aufmerksamkeit aller auf sich gelenkt hatte.
Ihre Stimme war zuversichtlich, so wenig Kara es innen drinnen war, und sie lächelte aufmunternd, auch wenn ihr so ganz und gar nicht danach zu Mute war. Doch sie war der erste Maat hier an Bord und es war ihre Aufgabe, die Männer wieder aufzubauen.
"Jarle hat es nicht geschafft, Sven und Jonas auch nicht", sagte Thies, als er leise an sie herangetreten war.
Sie seufzte und sie hörte auch einige andere Männer seufzen, die in Hörweite gestanden hatten. Doch sie durften den Mut einfach nicht verlieren, sie durften einfach nicht!

[Siria]

Zwischen Dänemark und Großbritannien
Mittag

Mit einem mulmigen Gefühl ging Nekele in die Kapitänskajüte. Das Wasser lief an ihr herunter, aber sie spürte die Kälte schon lange nicht mehr. Was die Männer draußen sprachen, bekam sie nicht mehr mit.
Vorsichtig öffnete sie dir Tür. Fiete lag auf dem Bett und sah tot aus. Eine Träne kullerte ihre Wange herunter. Langsam ging sie näher, dann sah sie, dass sich Fietes Bauch langsam auf und ab bewegte. Sie trat schneller ans Bett heran. Fietes Gesicht war an vielen Stellen aufgerissen und blau. Sein eines Auge war zugeschwollen.
Vorsichtig öffnete er die Augen. "Hi Fiete!" sagte Nekele leise und legte ihre Hand auf seine. Er versuchte ein Lächeln, aber es gelang ihm kaum. Dann versuchte er zu reden "Schhhhhhht nicht. Schon dich. Hast du Durst?" Fiete drückte Nekeles Hand. Hastig sah sie sich um. Allein das Chaos in diesem Raum war unermesslich. Dennoch, sie fand eine halbvolle Flasche Rum. Sie entkorkte sie, nahm vorsichtig den Kopf von Fiete in die Hand und flöste ihm etwas Rum in den Mund.
"Du solltest schlafen! Wir schauen später noch mal nach dir!" wieder drückte Fiete Nekeles Hand und sie drückte zurück.
An Deck suchte sie Kara und fand sie zwischen den Segelfetzen.
"Fiete war wach. Er sieht sehr zerschunden aus. Sind viele..." Nekele traute sich den Satz gar nicht zu ende zu sprechen.

[Tjeika]

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Kara
Zwischen Dänemark und Großbritannien
Mittag
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Kara senkte den Blick bei Nekeles Frage. Natürlich brauchte das Mädchen sie nicht zuende zu stellen. Es war vollkommen klar, was sie meinte.
Die Männer um sie herum beseitigten weiter das Chaos, während Kara sich nun Nekele zuwandt.
"Jarle, Sven und Jonas", sagte Kara leise und immer noch zu Boden blickend. Dann seufzte sie.
"Wie geht es Fiete?", fragte sie, erstens aus Interesse natürlich und zweitens auch, um von dem Thema ein wenig wegzukommen.
Sie würden die Toten noch heute Abend dem Meer übergeben. Sie waren erschlagen worden, nicht ertrunken, soviel wusste Kara mittlerweile schon. Sie hatte die Toten gesehen und es hatte ihr beinahe den Magen herumgedreht...

[Siria]

Zwischen Dänemark und Großbritannien
Mittag

3 Männer. betroffen sah Nekele Kara an. Auch wenn sie mit diesen Männern weniger zu tun hatte, so waren sie ein Teil dieser Mannschaft gewesen.
Wieso sterben Menschen, die es nicht verdient haben und die es verdient haben, leben ewig?
"Fiete?" Kara holte Nekele aus ihren Gedanken, "ich denke, er ist so weit in Ordnung. Er sieht wirklich mitgenommen aus. Ich weiß nicht, ob er sich noch was gebrochen hat, was durchaus möglich sein kann. Ich wollte ihn nicht fragen, damit er nicht antworten muß. Ich habe ihm gesagt, dass wir später noch mal nach ihm sehen werden. Ich denke, er schläft jetzt." Nekele blickte sich an Deck um.
"Gibt es noch Verletzte die ich mit versorgen kann oder soll ich mich ums Essen kümmern? Die Männer werden sicherlich großen Hunger haben. Ich glaube, hier kann ich weniger mit anpacken." sagte Nekele traurig. Aber viele Teile waren schwer, sie würde es beim besten Willen noch nicht schaffe, sie zu heben. Auch wenn sie sich das nur ungern eingestehen wollte.