Miklagard - Ein warägisches Abenteuer

[Siria]

Finnischer Meerbusen, auf See
16. Februar 768, Nacht

Thyra wurde wieder wach. Ihr Kopf schmerzte und sie merkte, wie jemand dabei war, sie am ganzen Körper zu betatschen. Es war wiederlich. Sie versuchte sich zu wehren, aber die Männer waren stärker. Plötzlich wurde jemand von ihr weggezogen und dann polterte es. Stimmen wurden laut. Viele Stimmen schrieen durcheinander. Thyra war so geschockt und verängstigt, dass sie nicht mehr schreien konnte. Sie setzte sich an das Kopfende ihres Bettes und zog ihre Beine zu ihrem Körper. Tränen bahnten sich einen Weg über ihre Wangen. Es war noch immer Dunkel im Zimmer, doch das Gebrüll und das gepolter erfüllten den Raum. Sie wollte zu Inga, traute sich aber nicht aus dem Bett zu steigen.

[Tjeika]

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Finnischer Meerbusen, auf See
16. Februar 768, Nacht
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Endlich war es vorbei. Doch Inga konnte sich nicht rühren, war wie erstarrt. Stimmen brüllten wild durcheinander. Inga konnte nicht sagen, wer im Raum war und wer hier wen genau anschrie. Es hörte sich ganz so an, als sei eine Prügelei im Gange, doch so genau konnte Inga das alleine anhand der Geräusche nicht ausmachen, war es doch noch immer stockfinster im Raum.
"Thyra, bist du in Ordnung?", fragte sie, ohne sich zu rühren, denn das wagte sie noch immer nicht.

[Siria]

Finnischer Meerbusen, auf See
16. Februar 768, Nacht

Thyra wollte antworten, bekam aber zunächst kein Wort heraus. Zitternd saß sie auf ihrem Bett. Und schlagartig war es ruhig. Kein Mann war mehr im Raum. Sie waren alle draußen irgendwo. Laute Rufe gingen durch die Nacht. Die plötzliche Stille war grausam. Es war, als würde gleich noch etwas schlimmeres passieren. Thyra nahm all ihren Mut zusammen und stürmte zu Inga ins Bett und setzte sich neben sie. Sie wollte nicht allein sein. "Ich glaube ja!" flüsterte sie.

[Tjeika]

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Finnischer Meerbusen, auf See
16. Februar 768, Nacht
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Inga hielt einen Teil ihrer Decke hoch, als Thyra sich zu ihr auf das Bett gesetzt hatte.
"Es ist kalt", sagte sie zur Begründung.
"Was war das gerade?", fragte sie, auch wenn die Frage eigentlich überflüssig war.

[Siria]

Finnischer Meerbusen, auf See
16. Februar 768, Nacht

Trotz Decke konnte Thyra nicht aufhören zu zittern. "Es war grausam." antwortete sie. "Wer waren sie? Sie waren doch mehrere und wer hat sie weggezogen? Und was ist, wenn die falschen zurückkehren?" Sie versteifte sich bei diesem Gedanken. Nur schemenhaft erkannte sie Ingas Gesicht. Was sollten sie nur tun?

[Tjeika]

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Finnischer Meerbusen, auf See
16. Februar 768, Nacht
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Inga konnte sich immer noch kaum bewegen, zu sehr stand sie unter Schock. Und es waren die gleichen Ängste, die Thyra quälten, die ihr durch den Kopf spukten.
"Jetzt sind wir gewarnt", sprach sie leise.
"Ich tippe auf Odin und Tronde plus Gefolge", sagte sie tonlos.

[Siria]

Finnischer Meerbusen, auf See
16. Februar 768, Nacht

"Ja!" flüsterte Thyra. "Die waren es wohl. Es war..." ein schauer lief ihr über den Rücken. "Hoffentlich kommen sie nicht zurück!"
Schritte waren zu hören und Stimmen. Thyra zuckte zusammen und griff nach Inga.

[Tjeika]

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Finnischer Meerbusen, auf See
16. Februar 768, Nacht
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Inga horchte auf und auch sie schreckte auf, als die Schritte immer näher kamen. In der Dunkelheit des Raumes konnte sie nichts erkennen, sonst hätte sie sich nach etwas umgesehen, womit sie dem Eindringling etwas über die Rübe ziehen konnte. So blieb ihr nur, hoffnungsvoll die Hand von Thyra zu halten.
"Ich hoffe, es sind nicht Odin oder Tronde", murmelte sie, als die Tür wieder geöffnet wurde.

[Siria]

Finnischer Meerbusen, auf See
16. Februar 768, Nacht

Die Türe knarrte und Thyra zog sich zusammen und drückte sich an Inga. Eine Gestalt betrat vorsichtig den Raum. Thyra konnte nicht erkenne, um wen es sich handelte, so sehr sie sich auch bemühte.
"Inga? Thyra?" Thyra fing an zu weinen. All die Anspannung fiel von ihr ab. Was Thor sprach, bekam sie nicht mehr mit, sie war einfach nur erleichtert, dass er es war.

[Tjeika]

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Finnischer Meerbusen, auf See
16. Februar 768, Nacht
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"Inga? Thyra?", schallte die Stimme von Thor von der Tür zu ihnen.
"Wie geht es euch?", fragte er, doch seine Stimme wurden vom Schluchzen der jungen Fischerin übertönt.
"Schhhht", sprach Inga so leise, sie konnte.
"Es wird alles gut."
Thor trat langsam näher.
"Ich habe sie vom Schiff verjagt", sprach er mit ernster Stimme und doch konnte Inga die Sorge nur allzu deutlich heraushören.