Auf der Suche nach Weisheit

[Odin]

============================
Arnolt
4. Tag, Abend, Frühling
Auf dem großen Fluss in Richtung Süden
=============================

Wieder nickte Arnolt und stand auf. Ohne ein weiteres Wort ging er wiedernach draußen. Dabei hoffte er, dass Nanna und Bärnhardt das verstehen, und keine Dummheiten machen.

"Hallo Hanne. Und wie geht es jetzt weiter?"

[Erzähler]

Hanne antwortete Arnolt munter: "Ganz einfach - du kommst mit mir dorthin (sie zeigte auf ein anderes Haus, das nicht gerade nebenan lag, aber auch nicht wirklich weit weg, das Dorf war ja nicht groß), da gibts eine Kleinigkeit zu Essen und wir warten gemeinsam auf deine Freunde. Wenn alles klar ist, bekommst du auch deine Waffen wieder." Sie machte eine Geste, dass er voraus gehen sollte, und Arnolt bemerkte trotz der Dunkelheit minestens zwei weitere Personen, die zwischen den Häusern herumstanden und ihn beobachteten.

------------------------------

Balthar und 3 andere Dorfbewohner verließen das Dorf und gingen zu dem Platz, den Arnolt ihnen beschrieben hatte. Sie gaben sich keine Mühe, leise zu sein, und sie waren alle bewaffnet - Balthar mit seiner Steinaxt (ganz ähnlich zu der, die Bärnhardt hatte), die anderen mit Speeren, die auch Steinspitzen hatten. Zwei von ihnen hatten Fackeln dabei, damit sie was sehen konnten. Die beiden ohne Fackeln gingen mit etwas Abstand hinter den Fackelträgern, nur für den Fall, dass es ein Hinterhalt sein sollte (denn so waren sie von vorne nicht zu sehen). Nanna und Bärnhardt hörten die Schritte und sahen die beiden Lichter auf sich zukommen.

[Odin]

============================
Arnolt
4. Tag, Abend, Frühling
Auf dem großen Fluss in Richtung Süden
=============================

"Schön", sagte er und ging vor.
Lächelnd sagte er dann zu Hanne: "Es ist mir noch nie passiert, dass jemand für mich meine Waffen getragen hat. Das ist eine ganz neue Erfahrung für mich."

[Erzähler]

"Tja, so sind wir hier - nett und zuvorkommend!", meinte Hanne durchaus freundlich, aber eben auch unverbindlich. Sie erreichten das andere Haus und auf einen Fingerzeig von Hanne hin öffnete Arnolt die Tür und trat ein. Es war genau so ein Haus wie das, in dem er vorhin gewesen war, nur viel kleiner, nichtmal halb so groß. Aber auch hier gab es in der Mitte eine Feuerstelle, nur war das Feuer aus und stattdessen steckte eine brennende Fackel in der Feuerstelle, die nur ganz wenig Licht verbreitete. Man konnte Tiere riechen und hören, offenbar war der hintere Teil des Hauses ein Stall. Hanne erklärte:

"Wir haben dieses Haus spontan für dich und deine Freunde frei gemacht. Als du das dorf betreten hast, schliefen hier noch einige unserer Leute. Aber die sind jetzt zu den Nachbarn gezogen, damit ihr hier eure Ruhe habt. Die Tiere konnten wir aber so schnell nicht ausquartieren, wir haben nicht genug Platz für sie in den anderen Häusern. Aber dafür habt ihr's hier trocken und warm." Sie verwies ihn auf einen Sitzplatz an der Feuerstelle.

[Spikor]

=============================
Bärnhardt
4. Tag, Abend, Frühling
Auf dem großen Fluss in Richtung Süden
=============================

Bärnhardt sah im Dunkeln die beiden Facken auf sich und Nanna zukommen und hörte auch Schritte und unterdrücktes Gemurmel. Er stand auf und griff nach seiner Axt. "Das ist nicht Arnolt, zumindest nicht allein. Ob es ein Problem gibt?", fragte er Nanna leise und schaute, ob er sich irgendwo verstecken könnte - nur für den Fall der Fälle. Aber die Büsche hatten noch nicht genug Laub und es gab keine größeren Löcher oder Gräben im Gelände. Nervös schaute er den Fackeln entgegen - hatte Arnolt Freundschaft geschlossen oder waren sie an Feinde geraten und sollten überfallen werden? Aber dafür verhielten sich diese Männer nicht leise genug. Für einen Überfall würden sie schleichen und kein Licht dabei haben. Trotzdem konnte man nie wissen - vielleicht waren sie auch einfach nur Idioten?

[Tjeika]

================================
Nanna
4. Tag, Abend, Frühling
Auf dem großen Fluss nach Süden
================================

Nanna schmunzelte und fügte Bärnhardts Worten für den Augenblick nichts hinzu. Da gab es auch für den Moment nicht mehr zu zu sagen.
"Trockenfleisch?", bot sie zu teilen an und nickte bei der Bitte nach einem festen Dach über den Kopf.
"Es gibt viele Höhlen in der Gegend. Unsere Ahnen betrachteten diese als ihre Heime. Wir könnten versuchen, dort zu nächtigen, wenn sich die örtliche Bevölkerung als nicht sonderlich friedfertig herausstellt. Diese Höhlen sind heilige Orte, dort sind wir sicher."

[Erzähler]

Bei Nanna & Bärnhardt:

Bevor Bärnhardt noch etwas antworten konnte, war es zu spät, um noch wegzulaufen, denn überraschender Weise kamen die beiden Fackeln direkt auf sie zu, als ob sie wüssten, wo die Freunde lagerten. Als sie sich näherten, wurden die beiden Fackelträger erkennbar. Beides waren Männer, der eine groß, mit einem Vollbart und einem recht grobschlächtigen Aussehen und einer Steinaxt in der freien Hand, der andere war ganz durchschnittlich, wirkte neben dem großen aber schmächtig, ohne es tatsächlich zu sein. Er war jünger und trug einen langen Holzspeer mit Steinspitze. Er wirkte nervös, während der Große aussah wie ein Mann, der es gewohnt war, dass andere vor ihm Angst hatten statt umgekehrt. Dieser größere Fackelträger sprach sie nun in einem Tonfall an, der eine Mischung aus Langeweile (weil ihn das alles nicht interessierte) und Ärger (weil er spät abends noch im Dunkeln hierher kommen musste) durchklingen ließ:

"Seid ihr die Freunde von diesem Jäger? Ihr könnt bei uns im Dorf übernachten, wenn ihr wollt. Wenn ihr Zeug dabei habt, könnt ihr es mitnehmen. Oder es hierlassen, ist mir gleich. Aber nachts machen wir das Dorf zu, ihr kommt also erst morgen früh wieder her, also überlegt's euch."

[Spikor]

=============================
Bärnhardt
4. Tag, Abend, Frühling
Auf dem großen Fluss in Richtung Süden
=============================

"Öh...", machte Bärnhardt etwas überrascht. Das kam plötzlich, und es fehlte ihm auch einiges an Information, um jetzt so schnell zu entscheiden. Wieso war Arnolt nicht mitgekommen? War das eine Falle? Oder dachte sich Arnolt, dass doch eh alles klar sei?" Zögerlich schaute er zu Nanna. War sie misstrauisch oder meinte sie, dass alles in Ordnung sei?

[Odin]

============================
Arnolt
4. Tag, Abend, Frühling
Auf dem großen Fluss in Richtung Süden
=============================

"Das reicht durchaus. Wir wollen schließlich nicht mal allzulange bleiben und höchstens ein paar Informationen einholen."

Er setzte sich hin und streckte die Beine aus.

[Tjeika]

================================
Nanna
4. Tag, Abend, Frühling
Auf dem großen Fluss nach Süden
================================

Nanna war nicht minder überrascht, zeigte dies jedoch nicht nach außen hin. Sie stand auf und betrachtete sich die beiden Männer einen kurzen Augenblick lang, dann blieb ihr Blick an dem grobschlächtigeren der Beiden hängen.
"In Ordnung, vielen Dank", sagte sie und ihre Haltung spiegelte die Stellung, die sie in dieser Gesellschaft innehatte.
Nicht, dass dies absichtlich geschah. Doch nach dem, was sie zuletzt erlebt hatte, brauchte sie wohl etwas Zuspruch.
"Komm, lassen wir Arnolt nicht lange warten"; forderte sie Bärnhardt auf.
Nicht zuletzt auch, da durchaus ein Fünkchen Skepsis gegenüber diesen Leuten angebracht schien.
Sie schulterte ihr an ihrem Stab angebrachtes Säckchen mit ihrer persönlichen Habe und auch dem wertvollen Fund. Dies war nichts, was unbeaufsichtigt im Wald verbleiben sollte.