2. Port Soles

[Cassiopeia]

Lihena / Tazanna
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

Lihena zuckte etwas mit den Schultern.
"Das habe ich nicht zu entscheiden", sagte sie und schüttelte leicht den Kopf. "Wenn wir guten Handel machen, vielleicht. Es kommt ganz darauf an, ob wir mit erhobenem Haupt zurück kehren können, oder oder wir weiter ziehen müssen um mehr zu verkaufen."
Für einen winzigen Augenblick blitzte bei dem Wort Verkaufen nicht nur die Ware in ihren Händen in ihren Gedanken auf, sondern auch Menschen. Doch der war schnell wieder verbannt.

Tazanna blickte düster zu dem Mann und nickte.
"Sein Gesicht würde ich überall wieder erkennen." Sie ballte eine Faust um ihre Fassung zu wahren. Sie wollte diesen Mann tot sehen. Auf der Stelle, wenn das möglich war.

[Tjeika]

Shaya Kerim & Eskya Zarin
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

Da Shaya aufmerksam blieb, entging ihr der Gedanke nicht.
"Handelt ihr nur mit den Gewürzen?", fragte sie weiter und ließ es wie ein ganz normales Gespräch aus reinem Interesse aussehen.
Ab hier wurde die Sache sehr offensichtlich sehr interessant.
Und gruselig.

Eskya legte vorsichtig eine Hand an Anas Oberarm.
"Bleib ruhig", bat sie leise und drängte sie etwas beiseite, damit sie nicht weiter auffielen.
"Die richtige Gelegenheit wird sich bieten, das verspreche ich Euch. Aber hier und jetzt..."
Das war wohl offensichtlich.

[Cassiopeia]

Lihena / Tazanna
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

Lihera blickte die Frau skeptisch an.
"Natürlich. Wir können keine Früchte über diese Strecke transportieren, auch für sonstiges Vieh wäre es viel zu weit. Nur Gewürze und Stoffe eignen sich für diesen weiten Weg. Wenn der Handel gut läuft, vielleicht noch Tonwaren, sollten wir zurück kehren und einen sichereren Transport für möglich befinden. Mehr können wir leider nicht bieten."

Tazanna holte tief Luft und wurde tatsächlich etwas ruhiger.
"Vielleicht versteht Ihr jetzt, weshalb ich wissen muss, wohin sie gehen", sagte sie leise. "Ich darf sie nicht aus den Augen verlieren. Es könnte mein Tod sein."

[Tjeika]

Shaya Kerim & Eskya Zarin
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

Shaya warf einen Blick in den Geist der Frau. Sie war sich sicher, sie sprach nicht die Wahrheit.
"Ich wünsche Euch noch viel Erfolg hier in den doch anderen Breitengraden", sagte sie freundlich und nickte ihr kurz zu.

"Nicht nur Euer Tod", stellte Eskya klar, die tief durchatmete.
"Kommt, sehen wir, wo sie heute nächtigen. Behalten wir sie im Auge."

[Cassiopeia]

Lihena / Tazanna
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

Lihena nickte der Frau ebenfalls freundlich zu.
"Ich danke Euch", sagte sie und meinte nicht nur den Kauf der Frau, sondern die zugesteckten Taler extra. "Ich hoffe, Ihr habt Freude an dem Gewürz. Vielleicht bis bald", sagte sie und neigte leicht den Kopf. Der Handel ging weiter, nun traten wieder die Männer vor und die Frauen hatten sich im Hintergrund zu halten.

Tazanna war erleichtert, in Eskya hoffentlich eine Unterstützerin gefunden zu haben.
"Sicher außerhalb der Stadt", mutmaßte Tazanna. "Dort können sie ungestörter sein. In der Stadt wäre das viel zu auffällig."

[Tjeika]

Shaya Kerim & Eskya Zarin
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

Shaya kehrte besorgten Ausdrucks, den sie angenommen hatte, kaum, dass sie sich herumgedreht hatte, zu Toyan zurück.
"Wir haben ein Problem", erklärte sie leise und griff an seine Schulter, um mit ihm den Ort zu verlassen.
Oder wenigstens eine ruhige Ecke zu finden.

Eskya sah die Sache ähnlich, was sie durch ein Nicken ausdrückte.
"Wir sollten ihnen folgen. Habt Ihr so etwas schon einmal getan?"
Immerhin wusste sie nicht, wie erfahren Ana war.

[Cassiopeia]

Lihena / Tazanna
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

Toyan sah Shaya fragend an, folgte aber ihrer stummen Aufforderung und gemeinsam lösten sie sich aus der Gruppe. Einige Ecken weiter, sah er sie ein wenig besorgt an.
"Was ist los?", fragte er schließlich, ihr ernster und besorgter Gesichtsausdruck gefiel ihm gar nicht.

Tazanna biss sich etwas unsicher auf die Unterlippe.
"Bisher habe ich mich eher vor ihnen versteckt", gab sie zu.

[Tjeika]

Shaya Kerim & Eskya Zarin
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

Sie gingen nur so weit, dass sie die Fremden noch gerade so im Blick behalten konnten.
"Es stimmt, was sie sagen", flüsterte sie Toyan zu, doch ihr Tonfall verriet, dass da weit mehr hintersteckte.
"Die Wüste grünt und blüht. Doch was es auch immer damit auf sich hat, mehr sorge ich mich um diese Leute. Ich habe es nur kurz gesehen, aber ich denke, es ist wichtig, dass wir dem nachgehen und wenigstens sicherstellen, dass ich mich getäuscht habe. In den Gedanken der Frau war es zu sehen, als ich fragte, womit sie handeln: Menschen in Fesseln."

"Nun, das könnte uns ebenfalls noch zum Vorteil gereichen", gab sie zu und wog nachdenklich ihr Haupt.
"Behalten wir sie im Auge und sehen zu, dabei auch vor ihnen verborgen zu bleiben."
Aufmunternd sah sie Ana an.

[Cassiopeia]

Toyan / Tazanna
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

Toyan sah Shaya ungläubig an. "Du meinst, sie sind wirklich Menschenhändler?", hakte er fassungslos nach. Und der Frau hatten sie Geld gegeben! "Was wollen sie dann hier? Wir sind hier nicht in der Wüste in ihren Clans!", zischte er aufgebracht. Menschenhandel! Etwas Abscheulicheres gab es kaum.
"Dann werden wir sie nicht aus den Augen lassen."

Tazana wunderte sich etwas, dass Eskya ihr nun doch helfen wollte, fragte aber nicht nach. Sie nickte zustimmend.
"Ich danke Euch", sagte sie und lächelte leicht. "Halten wir uns also im Hintergrund und sehen, was weiter passiert. Wenn sich die Gruppe trennt, tun wir es auch, schlage ich vor."

[Tjeika]

Shaya Kerim & Eskya Zarin
Port Soles
November im 145. Jahr des Lichtes
Mittag

"Das gilt es herauszufinden. Wie gesagt, es war nur ein kurzes Bild. Ich weiß nicht, ob es den Handel hier oder in ihrer Heimat betrifft", stellte sie klar.
"Und die Frauen haben nichts zu sagen. Bitte, wir dürfen ihnen nichts tun, sollte es im Zweifel zum Kampf kommen. Sie sind selbst nicht viel mehr als lebendige Wertgegenstände."
Das war ihr wichtig. Sonst hätte sie der armen Frau nicht mehr gegeben, als wirklich nötig.
Kurz zögerte Shaya.
"Die Frau mit der ich handelte hat Prügel zu erwarten, wenn sie nicht genug Gold heranbringt."

Eskya nickte. Das klang vernünftig.
"Wir müssen Notzeichen und Treffpunkte ausmachen, um anständig handeln zu können", sprach sie routiniert.