Winkelgasse, Mittwoch, 03.09.

[Tjeika]

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Kara Kharecha
Winkelgasse
19:02 Uhr, Mittwoch, 03.09.
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Kara war erschöpft. Es war eine lange Reise gewesen, die sie nun apparierend zurückgelegt hatte. Saudi-Arabien war warm und trocken gewesen, doch hier war es kühl und die Wolken am Himmel erweckten den Eindruck, als würden sie gleich brechen. Die junge Frau, die in den letzten Jahren so sehr nach Freiheit gedürstet hatte, atmete jene Freiheit nun das erste Mal seit zwei Jahren wieder ein. Zwei lange Jahre war sie unter der Fuchtel von Ali gewesen, zwei lange Jahre hatte sie keinen Schritt machen können, ohne das Ali von diesem wusste. Und nun, nun war sie das erste Mal wieder alleine - und sie lächelte. Die Freiheit war etwas kostbares, das man wohl erst zu schätzen lernte, wenn man sie einmal verloren hatte, so wie Kara an dem Tag ihrer Vermählung mit Ali.

Seufzend und mit einem Lächeln auf den Lippen, sich dennoch darüber gewahr, dass Ali und ihr Vater sie suchen würden, betrat sie das Geschäft. Die Tür klingelte und hervor trat eine Frau, die ihr auf irgendeine Art und Weise bekannt vorkam. Vielleicht kannte sie sie aus Hogwarts, denn viel älter, als sie selbst war die Händlerin nicht.
"Was kann ich für Sie tun?", fragte sie Kara, während Karas Blick noch durch den Raum glitt, in denen allerlei Tiere ausgestellt waren, in Käfigen.
Man hörte Miauen und das Krächzen von Krähen, das Schuhuen der Eulen. Und schon nach wenigen Sekunden hatte Kara gefunden, was sie wollte.
"Ich möchte diese Eule erstehen", sagte sie und deutete auf einen Käfig, welcher am Schaufenster ausgestellt war.
Nicht viel Geld hatte sie von ihrem Gatten entwenden können - und ihr Gewissen strafte sie noch immer hart dafür - doch es war genug, um zumindest die ersten Tage über die Runden zu kommen.

Einige Zeit später saß sie auf einer Bank vor Gringotts, wo sie vorhin schon ihr Muggelgeld umgetauscht hatte. Pergament und Feder in der Hand wusste sie nun, was sie tun musste.

Liebe Freyja,

es tut mir leid, dass ich mich die letzten Jahre nicht bei dir hatte melden können. Ich bin nun wieder in London, man könnte mein derzeitiges Leben wohl als Flucht bezeichnen. Es ist alles nicht so gelaufen, wie es vielleicht hätte laufen sollen und hätte laufen sollen.
Ich wollte dir nur mitteilen, dass es mir gut geht.
Ich sollte nun vielleicht erst einmal mein Leben ordnen, bei einem Bett für die Nacht sollte ich damit anfangen.
Hoffentlich geht es dir gut, ich würde mich freuen, bald wieder von dir zu hören.

Deine Kara

Wenige Minuten später schon hatte sie ihre neue Eule, für die sie noch nicht einmal einen Namen gefunden hatte, losgeschickt, um Freyja diesen Brief zu überbringen.