Kapitel 1

[LaBerg]

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Tarik
Port Soles
20. Oktober im 145. Jahr des Lichtes
Mittag
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Irgendwie war das alles sehr merkwürdig, was hier vorsich ging. Dyran und die Priester, die Brihá aus ihrer Runde ausschlossen, waren sicher keine geeigneten Partner mit denen man sich unterhalten sollte. Was man von diesem Maleko dem Toyan so vertraute halten sollte, da war sich Tarik nicht ganz schlüssig. Aber er schien auf den ersten Eindruck besser zu sein als die Priester.
Ohne was zu sagen folgte Tarik den anderen.

[Cassiopeia]

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Toyan / Maleko
Port Soles
20. Oktober im 145. Jahr des Lichtes
Mittag
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Maleko führte sie hinaus und hielt bereits nach einigen Metern inne, anstatt sie direkt in das angekündigte Gebäude zu führen.
"Verzeiht den kleinen unwerten Auftritt. Mein Name ist Maleko, Teil der wirklichen Regierung, die sich hier neu gebildet hat. Ich bin erleichtert, Euch anzutreffen und danke den Göttern, dass es wenigstens Toyan ist, den ich kenne. Was ist mit den anderen geschehen, wenn die Frage erlaubt ist? Tazanna und mein Sohn Aylos sind offenbar nicht mehr unter Euch. Was ist mit ihnen geschehen?"
"Sie verließen uns in Senn-Stadt, ebenso wie Revan und Namid, wohingegen Brianna zu uns stieß", sagte Toyan und stellte diese somit vor. "Tarik traf in Duka zu uns und zog in den Kampf nach Port Soles. Seither begleitet er uns. Auch Noyan lernten wir in Duka kennen, während Narea ihr Leben in Port Soles ließ. Und schließlich kehrte Shaya nach einer zeitweiligen Trennung wohlbehalten zu uns zurück", erklärte er Maleko das Geschehen seither und sah dann zu seinen Freunden.
"Das ist Maleko, der Vater von Aylos, der uns in Thyn Obdach gewährte und vor der Bruderschaft schützte, die uns teilweise auf die Schliche gekommen war. Maleko ist Bannpriester, steht den Magiern aber offen gegenüber. Aylos selbst ist Magier und Jäger zugleich, was er der Umsicht Malekos zu verdanken hat."

Sie umfasste ihren Anhänger fester als nötig. Senn-Stadt, wie sorglos Toyan davon sprach. Er hatte ja keine Ahnung, was seither geschehen war. Er sprach über Aylos und Tazanna, als erwarte er, sie jeden Augenblick wieder zu sehen nach einem erholsamen Urlaub. War er wirklich so gutgläubig? Sie hätte es ihm am liebsten ins Gesicht geschrien. Doch sie blieb stumm, hielt sich im Schatten und beobachtete weiter. Dass sie sofort von der Politik vereinnahmt wurden, wunderte sie wenig. Doch vermutlich hatte keiner von ihnen den Mumm, sich jener Politik entgegen zu stellen.

[Tjeika]

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Shaya Kerim, Eskya Zarin & Noyan Uyguba
Port Soles
20. Oktober 145, Mittag
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Shaya senkte leicht ihr Haupt und lächelte.
"Ich freue mich, Euch kennenzulernen", sprach sie offen.
Sie meinte, dass Aylos davon einmal erzählt hatte. Aber es war so viel geschehen, dass sie nicht mehr jedes Gespräch rekapitulieren konnte.
"Wie viele richtige Regierungen gibt es denn?", wollte sie freundlich, aber direkt wissen.

Eskya trat langsam und leise hinter die Frau. Unauffällig konnte sie gut.
"Wie ist Euer Name?", wollte sie leise, aber bestimmt wissen, direkt im Rücken der Fremden stehend.

[Cassiopeia]

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Toyan / Maleko
Port Soles
20. Oktober im 145. Jahr des Lichtes
Mittag
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Malekos Gesicht verzog sich ein wenig zu einer leichten Grimasse.
"Zu viele, wenn Ihr mich fragt", antwortete er. "Es ist das reinste Chaos. Die Priesterschaft habt Ihr bereits kennen gelernt, sie üben mehr und mehr Einfluss aus als früher, als die Bruderschaft noch über sie wachte. Embra ist ein reiches und mächtiges Land, auch jetzt noch und dass Nalahrs Truppen hier am heftigsten einfielen, ließ es noch begehrter werden. Es gibt uns als neue Regierung, es gibt eine Zweitregierung des Vereinten Choma, dann eine weitere in Duka... Dann sind da noch die anderen Regierungen... Eba besetzte den Osthafen den Wüste, Argoth hält weiterhin den Westhafen. Thyn hat sich einerseits gänzlich unabhängig erklärt, wo es vorher halb zu Embra gehörte, andererseits fielen Truppen aus Embra ein, die das Land endlich ganz einnehmen wollten. Ein Bürger- und ein Frontenkrieg sind bei den wenigen verbliebenen Bewohnern aussichtslos. Darum bin ich geflohen. Was weiter im Westen geschieht, nun, wo die Bélan-Inseln angeblich verlassen sind und Nalahrs Schatten auf ihnen verblasst, will ich mir gar nicht ausmalen."

Erschrocken drehte sie sich um, sie hatte die Frau nicht bemerkt. Das hätte ihr nicht passieren dürfen, doch sie war zu abgelenkt gewesen von dem Gespräch und den Erinnerungen, die es beschwor.
"Man nennt mich Ana", antwortete sie. "Wieso verfolgt Ihr mich? Oder haben wir dasselbe Ziel?"

[LaBerg]

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Tarik
Port Soles
20. Oktober im 145. Jahr des Lichtes
Mittag
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Tarik war sich nicht ganz sicher, ob das wirklich eine gute Idee war hier in der absoluten Öffentlichkeit alles auszuplaudern. Aber jetzt war es sowieso schon zu spät.
Er hörte interessiert zu, was dieser Maleko zu erzählen hatte. Das was er berichtete waren keinen wirklich guten Nachrichten. In Thyn konnte man vielleicht die großen Städte mit einer Armee erobern aber nicht das bergige Hinterland. Das würde ein zermürbender Guerilla für die Angreifer aus Embra werden.
In dem Punkt, dass man sich garnicht ausmalen wollte, wie die Situation weiter im Westen war, da musste Tarik Maleko recht geben. Wenn es hier schon solch ein Chaos gab, war es dort sicher weit schlimmer.

[Tjeika]

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Shaya Kerim, Eskya Zarin & Noyan Uyguba
Port Soles
20. Oktober 145, Mittag
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Shaya blickte ernst und besorgt drein. Und ihr Blick wurde auch dazu noch düsterer, je mehr dieser Maleko erzählte.
"Wir haben also viel zu tun", seufzte sie tief durchatmend und blickte ihre Freunde der Reihe nach an, ehe ihr Blick zurück zu Maleko glitt.
"Vielleicht wäre es nicht verkehrt, wenn man alle Parteien, also alle, die sich als Regierung verstehen, an einen Tisch bringt", schlug sie zugegeben ein wenig ratlos vor.

"Ana", wiederholte Eskya skeptisch.
"Die Frage ist eher, warum ihr sie verfolgt", wollte sie da wissen, als sie auf die Gruppe um ihre Tochter deutete.

[Cassiopeia]

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Toyan / Maleko
Port Soles
20. Oktober im 145. Jahr des Lichtes
Mittag
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Maleko sah zu Shaya und nickte leicht.
"Versuche der Art gibt es viele, doch die meisten scheitern. Zwei Monate mag lang wirken, doch im Grunde stochern wir in offenen Wunden, die noch keine Zeit hatten sich zu schließen und nun erst Recht aufbrechen. Wir stehen allerdings in gutem Kontakt zu den Vertretern des Vereinten Chomas. Wenn Ihr möchtet, zeige ich Euch das provisorische Hauptquartier."

"Was geht es Euch an?", fragte Ana zurück. "Ihr verfolgt sie doch offenbar ebenso. Außerdem tue ich das gar nicht. Diese Menschen sind sehr wichtig für Choma. Tausende Menschen sehen ihnen zu. Ich bin nur eine von ihnen."

[Ayrina]

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Brianna
Port Soles
20. Oktober im 145. Jahr des Lichtes
Mittag
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Die Belan Inseln. Brianna hatte das Gespräch schweigend verfolgt und ein Gedanke regte sich in ihr. Hatte irgendjemand sich die Mühe gemacht, eine Truppe, vielleicht sogar eine kleine Armee zu den Belan-Inseln zu schicken? Nalahr war Geschichte, doch wer wusste schon, was noch dort lauerte? Doch diesen Punkt würde sie lieber an anderer Stelle und nicht hir mitten auf der Straße ansprechen.
"Vielleicht sollten wir dieses Gespräch an einem Ort mit weniger Ohren fortführen", schlug sie ruhig vor. Hier war kaum der geeignete Ort dafür.

[LaBerg]

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Tarik
Port Soles
20. Oktober im 145. Jahr des Lichtes
Mittag
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"Ja, da kann ich nur zustimmen. Ich denke das alles sind keine Themen die hier auf offener Straße besprochen werden sollten", stimmte Tarik mit einem Nicken der Aussage von Brianna zu anschließend wandte er sich wieder Maleko zu.
"Vielleicht wäre es wirklich gut, wenn ihr uns in dieses provisorische Hauptquartier führt", sagte er zu eben selbigen und hoffte, dass es dort einen Platz gab, wo nicht so viele Augen und Ohren ihrem Gespräch folgten.

[Tjeika]

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Shaya Kerim, Eskya Zarin & Noyan Uyguba
Port Soles
20. Oktober 145, Mittag
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Shaya nickte zustimmend. Das sah sie allerdings genauso.

Eskya hob eine Braue und sah der Fremden tief in die Augen.
"Meine Tochter geht mich sehr wohl etwas an", erklärte sie leise, aber fest.
"Also?", verlangte sie nun zu wissen.