Kapitel 8

[Tjeika]

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Shaya Zarin & Noyan Uyguba
Westhafen, Senn-Wüste
16. August im 145. Jahr des Lichtes
Nachmittag
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Die Schlacht hatte begonnen. Für uneingeweihte war es das komplette Chaos. Und Shaya bekam davon genau gar nichts mit. Sie tastete sich vorsichtig vorwärts, immer weiter auf der Suche derjenigen, die die Schiffe steuerten. Und dann, endlich, hatte sie die erste arme, verlorene Seele gefunden. Sie knüpfte an den silber-golden glänzenden Fäden, die ihre Gedanken waren und fädelte sie vorsichtig und vor allen Dingen umsichtig auseinander, bis derjenige nichts mehr dachte - und nichts mehr tat.

[LaBerg]

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Tarik & Vezor
Westhafen, Senn-Wüste
16. August im 145. Jahr des Lichtes
Nachmittag
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Tarik konzentrierte sich auf den Grund des Meeres. Dort war sie die gewohnte Präsenz der Erde. Dank der Magie von Engmer war sie deutlich leichter zu erreichen. Konzentrierte sich auf eine Linie entlang der feindlichen Schiffe, um dort ein großflächiges und heftiges Erbeben auszulösen.
Tarik steckte so viel Kraft in die Bewegung der Erde, dass es an Land wahrscheinlich eine ganze Stadt in Schutt zerfallen lassen würde. Hier würde es mit kurzer Verzögerung einen riesigen Tsunami auslösen und er konnte nur hoffen, dass Engmer das wirklich beherrschend konnte.


Vezor lenke seine ganze Konzentration auf die Tarnung des eigenen Schiffes. Sie mussten jetzt so schnell wir Möglich aus der Gefahrenzone. So wie sich das Wasser bewegte, wurde in unmittelbarer Nähe daruf Einfluss genommen.

[Cassiopeia]

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Alle
Westhafen, Senn-Wüste
16. August im 145. Jahr des Lichtes
Nachmittag
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Die Welle war gewaltig und wäre Engmer allein gewesen, hätte er sie sicher nicht halten können. Doch er war nicht der einzige Wassermagier, andere halfen mit ihren Kräften, unter ihnen auch Aceio selbst, der wohl mächtigste Wassermagier unter ihnen. So gerieten die eigenen Schiffe nur leicht ins Schaukeln, während sich eine monströse Welle auf Nalahrs Schiffe zubewegte, angefacht vom Wind, der nun deutlich scharf aufzog und sich, manipuliert durch die Windmagier, hier und da zu Wirbeln verdichtete.
Für einen Moment sah es so aus, als käme Nalahrs Flotte in arge Bedrängnis. Es dauerte nicht lange, bis eines der vordersten Schiffe gefährlich in Schräglage geriet, als die riesige Welle es traf. Doch allen war klar: die vordersten Schiffe waren nur die Ausläufer. Dort war kaum jemand Wichtiges stationiert. Sie mussten die hinteren erreichen und so waren es nun vor allem die Magier, denen alles abverlangt wurde, während die Nahkämpfer noch auf ihren Einsatz warten mussten.

Nilisa arbeitete mit geschlossenen Augen. Noch waren die Gegner zu weit weg, als dass Waffen ihnen gefährlich werden konnten und mit geschlossenen Augen konnte sie sich besser konzentrieren auf das, was ihre Aufgabe war. Nach dem Auflösen von Ehre, Mut und Treue kam die eigentliche Arbeit. Zweifel bis hin zur Verzweiflung, Angst bis zur Panik musste sie verbreiten. Zusammen mit Shayas Gedanken würde es so manchen freiwillig von Bord treiben.

"Du da!", rief jemand dem Jungen zu, "steh nicht so im Weg rum! Raff die Taue und dann kümmer dich um die Kanonen!", blaffte ihn ein bärtiger Mann mit abgerissenen Hosen an, dessen Blick ein wenig trübe wirkte, sein Haut ein wenig zu blass für jemanden, der ständig auf dem Meer an der Sonne war.

[Tjeika]

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Shaya Zarin & Noyan Uyguba
Westhafen, Senn-Wüste
16. August im 145. Jahr des Lichtes
Nachmittag
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Shaya verstärkte die Unsicherheit nur, indem sie aus Gleichgültigkeit allmählich Zweifel erwachsen ließen, ob es denn tatsächlich nötig war, für einen Nekromanten, wie Nalahr es nun einmal einer war, zu sterben. Und dass es so sein würde, dass dieser Eindruck entstand, sie würden die Schlacht verlieren, dafür legte sie gemeinsam mit Nilisa den Samen.

[Ayrina]

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Sara
Westhafen, Senn-Wüste
16. August im 145. Jahr des Lichtes
Nachmittag
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Sara fuhr fast zusammen, als sie plötzlich angesprochen wurde und nickte eilig. Sie kümmerte sich um die Taue und ging dann zu der Kanone. Kurz musterte sie sie und machte sie dann mit ein paar Handgriffen, die sie sich auf Nyaths Schiff hatte zeigen lassen unbrauchbar, ohne dass es sofort ins Auge fiel. Es war nur eine von vielen, das wusste sie, doch besser als nichts. Unauffällig sah sie sich weiter nach den höherrangigen Männern an Bord auf und beschäftigte sich etwas näher am Steuer.

[Cassiopeia]

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Alle
Westhafen, Senn-Wüste
16. August im 145. Jahr des Lichtes
Nachmittag
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Sara war nicht die einzige auf diesen Schiff, die sich dem Steuermann näherte. Shaya und Nilisa arbeiteten sich ebenfalls in dessen Geist vorwärts. Vollkommen lethargisch stand er am Steuer, als ihn plötzlich Panik überkam. Aus weit aufgerissenen Augen blickte er nach vorn, wo die Gegner warteten, deren Schiffe erkennbar wurden. Wimmernd, sank er in die Knie, voller Zweifel, Angst und der Gewissheit um den Tod.

[LaBerg]

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Tarik
Westhafen, Senn-Wüste
16. August im 145. Jahr des Lichtes
Nachmittag
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Tarik schaute einen Moment fasziniert, wie die Wassermagier die Flut in die richtigen Bahnen lenkten. Er würde nochmal eine Erdbeben erzeugen können, aber ob das so viel half war fraglich. Da bemerkte Tarik aber etwas, bei dem gegnerischen Schiff waren Spuren von Erde zu spüren, die er manipulieren konnte. Ohne das Wasser, welches den Meeresboden abschirmte wäre ihm das nie aufgefallen.
Das was Tarik spürte, waren nicht besonders hochwertig verarbeitete Eisenteile. Nägel oder irgendwelche Befestigungen aus Metall. Waffen waren zu hochverarbeitet als dass man bei ihnen noch feststellen konnte, dass das Eisenerz auch zuvor aus der Erde gewonnen wurde.
Tarik sandte seine Magie aus und ließ die minderwertigen Metallteile an dem gegnerischen Schiff zu kleinen porösen Krümeln zerfallen.
"Engmer, kannst du das Schiff vor uns angreifen?", bat er den Wassermagier.

[Cassiopeia]

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Alle
Westhafen, Senn-Wüste
16. August im 145. Jahr des Lichtes
Nachmittag
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Immer weiter trieben die Schiffe auf einander zu und während immer mehr Sterbliche des Nekromanten-Flotte vor Verzweiflung ins Wasser sprangen, spürten die Geistmagier des Vereinten Chomas noch eine andere Kraft: eine dunkle Mauer begann sich wie ein Ring aufzubauen und zu verdichten und schirmte so nach und nach die Nekromanten vor Geistangriffen ab.
Engmer sah zu Tarik und obwohl er nicht wusste, was dieser sich davon erhoffte, tat er wie geheißen und schickte eine gezielte, kräftige und hohe Welle gegen das Schiff.
"Bei Brihá!", entfuhr es ihm, als das Schiff wie ein Kartenhaus zusammen fiel und zerplitterte. Schreiende Menschen wurden ins Wasser gerissen, die Planken brachen aus einander und bald darauf war kaum etwas von dem Schiff übrig.
"Das ist großartig! Das müssen wir wiederholen!"
Plötzlich krachte ein Schuss, der die bisherige, konzentrierte Stille zerriss. Der Nahkampf begann, die Schiffe waren nun in Kanonenweite. Die Schonfrist für die Waffenkämpfer war vorbei.

[Tjeika]

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Shaya Zarin & Noyan Uyguba
Westhafen, Senn-Wüste
16. August im 145. Jahr des Lichtes
Nachmittag
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Es war ein Leichtes, die Fäden der Gedanken derer, die sie zu ihren Opfern auserkoren hatte, neu zu verweben, so dass sie den Eindruck von Wahnsinnigen erweckten. Es ging eine ganze Weile gut, es schien sie niemand zu bemerken. Und dann bemerkte sie nicht einmal selbst, dass genau das, was sie bei den Steuermännern taten, nun mit ihr geschah. Die Präsenz in ihrem Kopf war geübt. Geschult darin, erst dann aufzufallen, wenn es zu spät war. Jemand hatte sie in eine Falle gelockt, ihr einen Geist vorgegaukelt, wo gar keiner war. Und nun war derjenige selbst damit beschäftigt, sich an ihren Gedankenfäden zu schaffen zu machen. Ein heftiger, pochender Schmerz in ihrer Stirn, machte die Angelegenheit nicht einfacher. Sie sackte in die Knie, einen leisen Schrei auf den Lippen.

[Cassiopeia]

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Nilisa
Westhafen, Senn-Wüste
16. August im 145. Jahr des Lichtes
Nachmittag
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Auch Nilisa spürte die Falle erst, als es zu spät war. Kalte Klauen schienen sich um ihren Geist zu schließen, Angst kroch in ihr empor. Als Empathin war ihr bewusst, dass jemand ihre Gefühle lenkte, doch der Gedanke allein reichte nicht aus, sich davon zu befreien.
Sie sah, wie Shaya zu Boden sackte, hörte ihren leisen Schrei der Verzweiflung und klammerte sich an die Reling. Bleib stark, sagte sie sich. Brihá schützt uns, wir müssen stark bleiben.
Sie begann zu zittern und versuchte, diese eiskalte Umklammerung los zu werden. Erst nur ein leiser Ton, wuchs dieser immer mehr an, bis sie lauthals schrie. Wütend und nicht gewillt, ihren Geist jemand anderem zu überlassen.