Palast - 26.11.

[Cassiopeia]

Liara
Liaras Räumlichkeiten
26.11.712
Morgen

Liara nickte lächelnd.
"Sehr gern", sagte sie, der Garten war auch nun, Ende November, noch immer ein wohltuender Ort der Erholung. Sie tranken den Tee aus und verließen wieder Räumlichkeiten und schließlich die Palastmauern.
"Aah, gleich doch viel besser", sagte Liara und atmete tief durch. Aufgrund der relativ südlichen Lage wurde es auch im Winter nie wirklich kalt in Ardakan.
"Wir müssen dort links vorbei."

[Tjeika]

Svara
Garten
26.11.712
Morgen

Svara lief den von Liara angegebenen Pfad voraus und den Weg an der Palastmauer entlang, der nun, wie die Mauer selbst, eine Biegung nach links machte. Und da erstreckte sich der Garten mit dem kleinen Brunnen in der Mitte auch schon vor ihnen. Ein kleines Tor grenzte den Bereich ab. Landesübliche Ornamente schmückten die Steine und es roch nach frischen Blumen und feinen Kräutern, die hier offensichtlich angebaut wurden. Einige Insekten tummelten sich in dem kleinen Paradies und Svara entlockte der Anblick ein Lächeln. Sie traten durch das Tor und ein kleiner, nicht einmal dreißig Zentimeter breiter Kanal teilte den Weg, dessen Wasser zum Brunnen geführt wurde. Von allen vier Seiten wurde der Brunnen so gespeist, der fröhlich vor sich hin plätscherte.
"Wunderschön", urteilte Svara, die in dem reich verzierten Arkadengang, der sich nach beiden Seiten des Tores bis zu den Mauern, die den Garten begrenzten, hin erstreckte, stehen und damit im Schatten blieb.

[Cassiopeia]

Liara
Liaras Räumlichkeiten
26.11.712
Morgen

Liara lächelte bei Svaras Reaktion.
"Ja, das finde ich auch. Es hat Jahrzehnte gebraucht ihn anzulegen, in manchem Jahr war er halb oder ganz zerstört von Dürre, aber er entsteht immer wieder neu. Ein kleines Paradies zum Krafttanken."
Sie führte Svara auf einen Weg, der nicht ganz so schmal war wie einige andere, so konnten sie neben einander gehen.
"Er wurde so angelegt, dass kein Weg gerade verläuft. Durch die Biegungen ergeben sich immer neue Blickachsen, immer etwas neues zu entdecken, was vorher verborgen war. Ein paar Ecken sind sehr beliebt bei verliebten Pärchen, die sich etwas Zeit rauben wollen", sagte sie dann lächelnd. "Weiter hinten ist ein Laubengarten, wo ich sehr gerne bin."

[Tjeika]

Svara
Garten
26.11.712
Morgen

Svara atmete tief ein und wieder aus. Kurz schloss sie die Augen. Es war ein ganz und gar betörender Blumenduft, der in der Luft lag.
"Es riecht nach Orchideen und nach Lotos. Gibt es einen Teich?", fragte sie.

[Cassiopeia]

Liara
Liaras Räumlichkeiten
26.11.712
Morgen

"Gibt es, weiter rechts", sagte sie und nickte in die entsprechende Richtung. Svara hatte wirklich eine gute Nase, dachte sie schmunzelnd. "Ein wundervoller Platz. Möchtest du ihn sehen?"

[Tjeika]

Svara
Garten
26.11.712
Morgen

"Unbedingt", antwortete Svara Liara begeistert.
Es roch so wundervoll. Und sie als ehemalige Dienerin Eths wusste gute Gerüche, die in der Luft lagen, wirklich zu schätzen.
"Ich liebe es, wenn es so frisch und nach Leben riecht", gestand sie leise und seufzte.

[Cassiopeia]

Liara
Liaras Räumlichkeiten
26.11.712
Morgen

Liara lachte leise. "Das kann ich mir vorstellen." Eth war schließlich nicht mehr als eine Wüstenerscheinung geworden, eine ödere Landschaft konnte Liara sich nicht vorstellen.
"Ich bin auch sehr froh, dass dieser Garten lebt. Seit Lorns uns Althars Bannung hat das Leben diese Lande ziemlich verlassen, die Vegetation ist sehr spärtlich, wenn auch nicht zu vergleichen mit Eths Wüste... aber dennoch ist es die reinste Wohltat, hier her zu kommen. Es gibt in der Stadt noch eine Gartenanlage für die Bevölkerung, aber die ist bei weitem nicht so wunderschön und edel wie diese hier.

[Tjeika]

Svara
Garten
26.11.712
Morgen

"Hier steckt sicher eine Menge Arbeit drin", murmelte Svara wirklich angetan und streckte ihren Arm nach rechts laus, um über die Blumenköpfe zu streichen.
"So echt", flüsterte sie.
"Ich kannte Blumen bis vor Kurzem nur als Illusion", gestand sie Liara dann leise.

[Cassiopeia]

Liara
Liaras Räumlichkeiten
26.11.712
Morgen

Liara sah Svara fast erstaunt an.
"Dann warst du all die Jahre... Jahrhunderte... nie außerhalb von Eths Bereich? Zu der Zeit der Kriege war hier alles voller Wälder und Wiesen und wundersamer Wesen... Lorn und Althar haben mit Wasser und Leben alles gestaltet in ihrem Bündnis. Das hier ist eine klägliche Erinnerung daran und keiner der Menschen hier weiß, wie dieses Land einmal aussah mit Seen und Flüssen und überbordendem Leben..." Sie seufzte leise. Die Zeiten waren lange vorbei, Avon war ein trockenes, Wasserknappes Land geworden, felsig und verdorrt.
"Heute beziehen wir das meiste aus dem Norden, wo es noch Wiesen und saftige Ebenen gibt. Wobei der beste Wein aller Länder aus dem Süden Avons kommt", sagte sie und lächelte.
"Es heißt, die Seerose sei von Lorn und Althar geschaffen worden um eine unbekannte Göttin zu besänftigen", sagte sie dann schmunzelnd, als sie den Teich erreichten, auf dem selbst zu dieser Jahreszeit noch große, rosane Seerosen blühten.

[Tjeika]

Svara
Garten
26.11.712
Morgen

"Es scheint, als ginge es immer nur um die Liebe", schmunzelte Svara.
Ihr Blick lag wie gebannt auf dem wunderbaren, von Seerosen und Lotos verzierten Teich.
"Nein, bis vor kurzem war es wirklich so, dass ich nur in der Wüste lebte."
Sie kniete sich hin und berührte mit ihrem Zeigefinger die Wasseroberfläche.
"Wundervoll", murmelte sie, als die kleinen Kreise zu Großen wurden.