Palast - 26.11.

[Cassiopeia]

Liara
Gänge
26.11.712
Morgen

Liara sah Svara dankbar an und stoppte dann vor einer Holztür, die sie aufschloss.
"Bitte", sagte sie und öffnete die Tür einladend. Da ihr Zimmer zur Ostseite lag, war es hell erleuchtet, von der Außenballustrade aus war der Blick auf den Ostteil der Stadt spektakulär.
"Mein Reich seit etwa zweihundert Jahren", erklärte sie - ein Wohn- und ein Schlafbereich und ein Bereich zum Waschen und Baden. Im Laufe der Jahrhunderte hatte sich allerlei angesammelt, welches mal mehr, mal weniger nützlich erschien, aber Liara achtete immer darauf, dass es nicht zu voll oder unübersichtlich wurde.

[Tjeika]

Svara
Gänge
26.11.712
Morgen

Svara bemühte sich, sich nicht allzu sehr umzusehen. Hier gab es auch horrend viel zu sehen, es hatte sich über die Zeit offensichtlich eine Menge angesammelt und die Zeit, all das zu inspizieren hatte sie nun definitiv nicht. Also senkte sie den Blick, um gar nicht erst sonderlich neugierig zu werden, sonst war sie die nächsten Stunden mit Sicherheit beschäftigt.
"Setzen wir uns auf den Boden, in den Schneidersitz", forderte sie Liara auf.

[Cassiopeia]

Liara
Gänge
26.11.712
Morgen

Liara tat wie geheißen und ließ sich auf dem Teppich nieder, Handarbeit aus dem Süden...
Gespannt sah sie Svara nun an. Es war beinahe verwirrend, dass sie der Frau, die sie im Grunde kaum kannte, bereits so viel anvertraut hatte. Nun saßen sie gemeinsam hier, Liara lächelte leicht. Manchmal schien es doch leicht und unkompliziert zu sein...

[Tjeika]

Svara
Gänge
26.11.712
Morgen

Gut, also Meditationsübungen. Vermutlich wären Schwertübungen sinnvoller gewesen an solch einem Morgen. Aber manchmal kam es eben anders, als man dachte. Und manchmal lag wohl auch in der Ruhe die Kraft. Vielleicht war es so gar nicht so schlecht. Für sie beide.
"Schließ die Augen und stell dir vor, dein Herzschlag wäre eine Trommel, auf der du spielst", sagte sie, als sie selbst die Augen geschlossen hatte.

[Cassiopeia]

Liara
Gänge
26.11.712
Morgen

Liara blinzelte noch einmal kurz, dann schloss sie ebenfalls die Augen. Eine Trommel? Das fand sie ein seltsames Bild, aber sie versuchte es.
"Mhhm", machte sie dann leise als Zeichen, dass sie im Geiste soweit war.

[Tjeika]

Svara
Gänge
26.11.712
Morgen

Svara seufzte und holte sich das gleiche Bild vor ihr geistiges Auge. Die Übung machte es ihr einfach.
"Der Rhythmus ist gleichmäßig, aber ruhig. Immer mit rechts und mit links, abwechselnd, nicht zu stark. Der Rhythmus beruhigt dich", sprach sie mit leiser Stimme.

[Cassiopeia]

Liara
Gänge
26.11.712
Morgen

Liara versuchte es. Rechts - links - rechts - links... sie versuchte sich nur auf den Trommeltakt zu konzentrieren, bis sie ihn selbst hörte und es zu ihrem einzigen Geräusch wurde. Ihr Atem wurde ruhiger und gleichmäßiger und als sie die Augen öffnete, fühlte sie sich tatsächlich beruhigt und erstaunlich klar.

[Tjeika]

Svara
Gänge
26.11.712
Morgen

Svara nickte, als ihr Blick Liaras begegnete.
"Sehr gut. Das ist die Grundlage", sagte sie zufrieden.
"Jetzt schließ' die Augen und versuche an nichts außer diesem Herzschlag zu denken. Nur dein Herz und du. Bis du schließlich gar nichts mehr denkst und voll und ganz in dir selbst aufgehst."

[Cassiopeia]

Liara
Gänge
26.11.712
Morgen

Liara versuchte es. Sie schloss wieder die Augen und stellte sich die Trommel vor. Bumm-bumm, bumm-bumm. Die Trommel wurde zu ihrem Herzen, welches gleichmäßig schlug. Ihr Atem wurde ruhiger und gleichmäßiger, das Gefühl des Rhythmus intensiver. Die Umgebung, selbst Svaras Anwesenheit, rückten immer mehr in den Hintergrund. Bis es nur noch sie selbst gab, den gleichmäßigen, ruhigen Rhythmus, der ihren ganzen Körper und ihren Geist aus- und erfüllte. Nichts anderes hatte mehr platz.

[Tjeika]

Svara
Gänge
26.11.712
Morgen

Svara wartete eine Weile. Als sie merkte, dass sowohl sie selbst als auch Liara ruhig und gleichmäßig atmete, holte sie Luft.
"Du bist dein eigener Herr. Nur du hast die Kontrolle über deinen Geist und deinen Körper", sagte sie leise und monoton, in der Hoffnung, Liara dadurch nicht aus dem tranceähnlichen Zustand herauszureißen - was nun wirklich kontraproduktiv gewesen wäre.