Küche - Samstag, 4. Oktober

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Tjeika
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Küche - Samstag, 4. Oktober

Beitrag von Tjeika »

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Kara Kharecha
Küche
08:17 Uhr, Samstag, 04. Oktober
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Karas Zimmer --->

Hand in Hand betraten Kara und Brendan die Küche. Sie war leer, was weniger verwunderlich war. Mit einem Blick auf die Uhr stellte Kara fest, dass es wahrlich noch recht früh am Morgen war, wenn man bedachte, dass es sich um einen Samstag handelte, dass Wochenende war. So war es wohl wirklich die beste Idee, sie würden erst einmal Frühstück machen. Die anderen Bewohner dieses Hauses würden dann sicherlich nach und nach hier unten eintrudeln und dann konnten sie beide auch ihr Anliegen vortragen. Immerhin, so wusste Kara, war neben ihrem eigenen Zimmer noch eines frei - eines, mit dem sie sich sogar das Bad teilte. Vielleicht, wenn Vivi nichts dagegen hatte und vor allen Dingen, wenn Brendan sich traute, würde doch noch alles gut werden. Mal einmal davon abgesehen, dass Kara eh noch mit den Anderen sprechen musste. Immerhin war sie schwanger, was wiederum auch ihre Mitbewohner betraf. Doch zunächst einmal galt es, sich um das Frühstück zu kümmern. So holte Kara mit einer fließenden Bewegung Filter und Kaffee aus dem Schrank, merkte dann jedoch schnell. dass sie mit einer Hand schwer Kaffee kochen konnte. Seufzend blickte sie zu Brendan.
"Ich fürchte, dass ich meine Hand dafür brauche", sagte sie beinahe schon bedauernd und deutete auf ihre Hand, die in der Seinen lag.
"Hören Sie, Sir, folgendes... Es geht um meinen Teppich, der das Zimmer erst richtig gemütlich gemacht hat..."

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Re: Küche - Samstag, 4. Oktober

Beitrag von Therapistin »

Brendan Steward
Ort: Küche
Zeit: 08:18 Uhr
Datum: Sa., 04.10.

Brendan hatte gehofft, dass Vivi vielleicht wirklich schon wach war und in der Küche nur auf sie wartete, doch der Raum war leer, als sie ihn betraten, wie er fast enttäuscht fest stellen musste. Und wenn sie nun Frühstück machten, musste das bedeuten, dass er sich am heutigen Morgen wohl mit mehr als einem Bewohner befassen musste und Brendan wusste nicht, ob er das bereits schaffte. Sein Herz schlug kaum merklich schneller und doch schwerer gegen seine Brust, worauf sein Griff um Karas Hand sich nur noch festigte.
"Oh", machte Brendan leise, sah sie fast ängstlich an, ehe er sich zusammen riss und ihre Hand los ließ, nicht ohne einmal tief durch zuatmen. Für einen Moment beobachtete er Kara einfach, sah immer wieder zur Tür, als könnte sie jeden Moment aufgehen und eine Horde herein stürmen – und in gewisser Weise konnte das sogar der Fall sein, wenn alle auf einmal herein kämen. Dann stellte er sich neben sie.
"Kann ich dir irgendwie helfen?", fragte er bemüht ruhig und verdrängte den Gedanken an kommende Gespräche – sie waren ohnehin unausweichlich.
Jeder Schatten ist auch ein Wegweiser zum Licht.


Ernst Ferstl
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Tjeika
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Re: Küche - Samstag, 4. Oktober

Beitrag von Tjeika »

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Kara Kharecha
Küche
08:19 Uhr, Samstag, 04. Oktober
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Mehr als nur besorgt war Karas Blick, als sie sich zu Brendan umwandt und die Filtertüte Filtertüte sein ließ. Vorsichtig nahm sie seine beiden Hände in die Ihren und blickte ihm, so hoffte sie, beruhigend in die Augen. Er war aufgewühlt und nervös und so sehr er das auch zu verstecken versuchte, er konnte es nicht verbergen. Nicht vor ihr, nicht vor Kara, die ihn so lange schon näher kannte, als andere. Sicherlich, sie hatten sich einige Jahre lang nicht gesehen, doch gewisse Eigenheiten änderten sich einfach nicht. So auch Brendans Unsicherheit, was seine eigenen Gefühle und Gedanken anging. Er hatte sich immer irgendwie verschlossen, wenn etwas Unangenehmes auf ihn wartete. Zumindest in irgendeiner Art und Weise. Und eben gerade war das nichts wirklich anderes gewesen, als ein sich verstecken, aus dem Weg gehen, sich ablenken.
"Ich bin da, alles wird gut", flüsterte sie leise und blickte ihm noch einige Sekunden in die Augen, ehe sie ihn sanft küsste.
"Hören Sie, Sir, folgendes... Es geht um meinen Teppich, der das Zimmer erst richtig gemütlich gemacht hat..."

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Re: Küche - Samstag, 4. Oktober

Beitrag von Therapistin »

Brendan Steward
Ort: Küche
Zeit: 08:20 Uhr
Datum: Sa., 04.10.

Ihre Hände hielten die Seinen, ihre so vertrauten Augen sahen ihn liebevoll und besorgt an, während Brendans Herz immer schneller schlug, bis er meinte, es müsste bersten vor Angst. Der Angst, dass er wieder so kalt wurde, wie am gestrigen Abend, als er Kara gesehen hatte, ihr in ihr Zimmer gefolgt war. Nein, so wollte er nicht wieder werden, hatte mittlerweile regelrecht Angst vor sich selbst, wollte den anderen doch freundlich begegnen, doch er spürte bereits jetzt, wie die kalte Maske wieder hervor kroch und sich langsam vor sein Gesicht schob, ohne dass er etwas dagegen tun konnte. Er wollte etwas sagen, doch kein Wort verließ seine Lippen, wollte ihren Händedruck erwidern, doch seine Hände lagen nur schwer in ihren Fingern, wollte Luft holen, doch es schien auf einmal so unsagbar schwer...
Weiche Lippen legten sich auf die Seinen, küssten ihn zärtlich, sanft, gaben ihm zumindest für den Augenblick das Gefühl zurück, dass er die Kontrolle über seinen Körper hatte und nicht die Panik, die sich in seine Glieder schlich. Er seufzte leise, erwiderte den Kuss vorsichtig, spürte dieses Gefühl wieder weichen, wie er wieder atmen konnte, als er sich kurz darauf von ihren Lippen löste. Die Augen ließ er noch einen Moment länger geschlossen, ehe er auch diese wieder öffnete und in Karas Dunkle blickte.
"Danke", murmelte er und hob eine Hand an ihre Wange, streichelte sanft mit dem Daumen darüber, ein ungemein beruhigendes Gefühl, noch beruhigender war nur das Wissen, dass Kara auch hier bei ihm sein würde, wenn er mit den anderen sprach.
"Also, kann ich dir irgendwie helfen?", fragte er von Neuem und lächelte sie an.
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Ernst Ferstl
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Tjeika
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Re: Küche - Samstag, 4. Oktober

Beitrag von Tjeika »

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Kara Kharecha
Küche
08:21 Uhr, Samstag, 04. Oktober
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Noch einmal drückte sie fest seine eine Hand, die noch immer in der Ihren ruhte, während Brendans andere Hand sich mittlerweile von Ihrer gelöst hatte, um sich an ihre Wange zu legen und sanft darüber zu streichen. Ein wundervolles Gefühl, ein vertrautes Gefühl, welches Kara in den letzten Jahren allzu oft vermisst hatte, durchströmte sie. Und sie hatte es in den letzten Stunden seit dem gestrigen Abend so oft schon wieder spüren dürfen, dass ihr Herz zu bersten drohte vor dem Glück, welches sie dabei fühlte: Geborgenheit. Ein ehrliches Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Brendan schien sich nun wieder etwas beruhigt zu haben, was auch Kara wieder beruhigte. Sie wollte nicht, dass es ihm schlecht ging. Zum einen ehrte es sie sehr, berührte es sie sehr, dass sie die Einzige war, die ihn aus seinem inneren Gefängnis befreien konnte, doch andererseits war es so ungleich schwerer, ihm zu helfen.
"Du könntest den Kaffee vorbereiten, dann kann ich schonmal Frühstück machen", schlug Kara vor, immer noch lächelnd und immer noch waren ihrer beider Blicke fest ineinander verhakt, so, wie Kara es liebte.
"Geht es wirklich?", fragte sie noch einmal nach, der besorgte Tonfall in ihrer Stimme war mehr als nur präsent.
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Re: Küche - Samstag, 4. Oktober

Beitrag von Therapistin »

Brendan Steward
Ort: Küche
Zeit: 08:22 Uhr
Datum: Sa., 04.10.

Wie gut es tat, wenn sie seine Hand hielt. Wie wundervoll es war, in ihren Augen zu versinken, in ihrem so beruhigenden Blick. Ihre besorgte Stimme klang in seinen Ohren nach, er lächelte sie beruhigend an, hob die Hand, die noch immer die Seine hielt an seine Brust und legte sie auf sein Herz, welches nun wieder gleichmäßig und ruhig schlug – so ruhig, wie es eben schlagen konnte, wenn Karas Hand darauf lag.
"Wirklich", bestätigte er ihr leise, küsste die Finger, die er nun an seine Lippen hob und löste sich dann endlich gänzlich von Kara. Als Außenstehender hätte er sich selbst wohl in diesem Moment als Klette bezeichnet und so fühlte er sich auch irgendwie, wie er zugeben musste. Er wurde leicht rot, lächelte Kara noch einmal an und wandte sich schließlich der Kaffeemaschine zu, um den Kaffee zu zubereiten. Es tat gut, seine Finger zu beschäftigen, eine Aufgabe zu haben, es lenkte ihn ab. Lenkte ihn ab von etwas, das er doch selber wollte und doch wieder nicht. Merlin, er war wirklich kompliziert!
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Re: Küche - Samstag, 4. Oktober

Beitrag von Tjeika »

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Kara Kharecha
Küche
08:23 Uhr, Samstag, 04. Oktober
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Immer wieder glitt Karas Blick zu Brendan, der scheinbar hochkonzentriert dabei war, den Kaffee zu kochen. Und immer wieder glitt in jenen Sekunden ein leises Lächeln auf ihre Lippen, welche eh schon zu einem Lächeln geformt waren. Sie liebte es, Brendan anzusehen. Sie liebte es einfach, in seiner Nähe zu sein.
"Ich hoffe, du weißt nach all der Zeit noch, wie man Kaffee kocht", sagte Kara schmunzelnd und nahm den Belag aus dem Kühlschrank, ehe sie Teller und Tassen aus dem Schrank holte, um es auf den großen Tisch zu stellen.
Lachend stellte sie sich zu Brendan, als dieser die Kaffeemaschine angeworfen hatte und legte ihre Hände um seine Hüfte, so dass sie letztlich auf seinem Bauch lagen, während sie ihren Kopf an seinen Rücken bettete.
"Frühstück wäre dann auch fertig, fehlen nur noch die Hauptdarsteller", seufzte sie dann leise und schloss die Augen.
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Re: Küche - Samstag, 4. Oktober

Beitrag von Therapistin »

Brendan Steward
Ort: Küche
Zeit: 08:24 Uhr
Datum: Sa., 04.10.

Die Kaffeemaschine brodelte leise vor sich hin – was bedeutete, dass Brendan erneut ohne Aufgabe da stand. Doch bevor das ungute Gefühl ihn wieder in Besitz nehmen konnte, hatte Kara ihre Hände von hinten auf seinen Bauch gelegt, ihr Kopf ruhte auf seinem Rücken, wärmte ihn. Er seufzte leise, schloss sie Augen, legte seine Hände auf die Ihren, fuhr mit den Daumen sanft über ihre Handrücken. Es war ein ungemein beruhigendes Gefühl, sie bei sich zu wissen, wie sie ihn hielt, ihm innere Ruhe schenkte. Auf ewig könnte er so hier stehen bleiben, mit ihr an seiner Seite nur zu gerne.
Langsam drehte er sich in ihren Armen um, wollte sie ansehen, ihre Augen betrachten können. Seine Hände ruhten nun auf ihrem Rücken und an ihrer Wange, während ihre Hände nun an seinem Rücken lagen, ihre Augen hatten sich wie von selbst gefunden und ineinander verhakt, ein Umstand, den Brendan nur zu gerne hinnahm. Sanft gab er ihr einen Kuss auf die Stirn, ehe er die Seine gegen Ihre lehnte, sodass sie einander ansehen konnten. Etwas Schöneres gab es nicht, wie Brendan fand.
"Meinst du denn, die anderen sind schon – " wach, hatte er fragen wollen, doch das letzte Wort blieb ihm im Halse stecken, als er Schritte auf der Treppe vernahm, die näher zu kommen schienen. Brendan meinte, sein Herz müsste aufgehört haben zu schlagen, nur um im nächsten Moment umso schneller gegen seine Brust zu pochen. Einzig der Blick in Karas Augen, ließ ihn nicht durchdrehen und einfach gehen. Er würde das schon schaffen... irgendwie.
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Re: Küche - Samstag, 4. Oktober

Beitrag von vojka »

Vivien Marie McFarlane
Ort: Küche
Zeit: 08:23 Uhr
Datum: Sa., 04.10.

Müde hatte sich Vivi von Kjell gelöst, der noch friedlich in ihrem Bett gelegen und geschlafen hatte. Sie war nur schnell unter die Dusche gesprungen und sich bequeme Kleidung angezogen und war nun auf dem Weg in die Küche. Sie hatte Durst und wollte etwas trinken und die Wasserflasche in ihrem Zimmer war leer.
Gähnend öffnete sie die Küchentür, blieb aber wie erstarrt stehen. Dort standen Kara und ein junger Mann der dort eigentlich nicht stehen sollte. Nicht das sie etwas dagegen hatte, eher im Gegenteil hatte sie doch den Schmerz von ihm im Jahr nachdem Kara weg war nur zu deutlich gesehen und auch gespürt. Es hatte ihr wehgetan, dass sie ihm nicht helfen konnte, so sehr sie es auch versucht hatte, er wurde von Woche zu Woche, von Monat zu Monat verschlossener und abweisender. Aber nun stand er hier, lächelte ihr schüchtern entgegen und es war so, als wäre zwischen ihrem fünften Schuljahr und dem heutigen Zeitpunkt nicht wirklich Zeit vergangen. „Brendan? Bist du das wirklich?“, fragte sie und grinste ihn an, ging auf ihn zu und umarmte ihn kurzer Hand.
Glück ist das einzige, was wir anderen geben können, ohne es selbst zu haben.
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Re: Küche - Samstag, 4. Oktober

Beitrag von Therapistin »

Brendan Steward
Ort: Küche
Zeit: 08:25 Uhr
Datum: Sa., 04.10.

Wäre er nicht so überrascht gewesen und hätte Kara nicht direkt neben ihm gestanden, hätte er Vivi von sich gestoßen. Jetzt stand er nur da, zwang sich zu atmen, doch es fiel ihm so unglaublich schwer. Er zitterte, so war das aber nicht geplant gewesen, ganz und gar nicht. Sollte diese Umarmung ihn eigentlich freuen, genauso wie das Wiedersehen mit der ehemaligen Ravenclaw, so schien es jetzt eher, dass es ihn zerfraß. All das, was damals war, was sie mit erlebt hatte. Sie hatte es gesehen, hatte gesehen, wie er zerbrochen und zu diesem kalten, gefühllosen Etwas geworden war. Bilder tauchten in ihm auf, er wollte sie nicht sehen, zwang sich Kara an zusehen, zwang sich zu atmen, versuchte die Verkrampfungen irgendwie zu lösen, doch es fiel ihm so unheimlich schwer. Er wollte zurück weichen, doch er konnte sich nicht bewegen, schien wie erstarrt. Wieder wanderte sein Blick zu Kara, er sah ihr in die Augen, blendete alles andere aus, ignorierte Vivi für den Augenblick, wie sie ihn hielt...
Langsam entspannte er sich, konnte wieder atmen, wenn auch sein Herz noch immer raste, als wäre er einen Marathon gelaufen. "Ich... ich freue mich auch, dich zu sehen, Vivi", sagte er mit schwach klingender Stimme, schaffte es sogar, seinen Arm zu heben und ihr den Rücken leicht zu tätscheln. Auch wenn es nicht viel war, es war ein Anfang. Aber wenn die anderen ihn auch alle so begrüßten...
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Ernst Ferstl
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