Auf See, 10.04.1530 auf der India

[Tjeika]

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Kara
Zwischen Dänemark und Großbritannien
Nachmittag
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Das war ungünstig, das war so richtig ungünstig. Nun erklärte sich der jungen Frau auch, warum Thies sich nicht mehr hatte auf Deck blicken lassen.
"Arrrrrr! Verdammt!", rief sie viel zu laut und bemerkte die Blicke, die ihr nun von allen Seiten zugeworfen wurden.
Doch sie beachtete sie nicht weiter und blickte missgestimmt zu Nekele.
"Du hättest ihm zuhören sollen, verdammt!"

[Siria]

Zwischen Dänemark und Großbritannien
Nachmittag

Nekele zuckte zusammen und sah erschrocken Kara an.
Wütend antwortete sie ihr: "Ich habe aber keine Lust! Ich möchte nichts hören! Ist das so schwer zu verstehen? Ich will keine Erklärungen. Soll er mich hassen, ist vielleicht besser für alle!"

[Tjeika]

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Kara
Zwischen Dänemark und Großbritannien
Nachmittag
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Nekele klang wahrlich wütend. Doch sie war nicht annähernd so wütend, wie Kara es nun langsam und allmählich wurde.
"Jetzt höre mir gut zu!", zischte sie leise und mit zusammengekniffenen Augen.
"Hier an Bord ist kein Platz für Weibereien und Zickereien. Ist das klar soweit? Schaff das Problem mit Thies aus der Welt und das schnell! Haben wir uns verstanden?", sprach sie leise weiter.
So wütend war sie schon wirklich sehr sehr lange nicht mehr gewesen. Aber das, was sie dem Mädchen gerade gesagt hatte, entsprach nun einmal der Wahrheit. An Bord eines solchen Schiffes konnten sie es sich einfach nicht leisten, wütend aufeinander zu sein. Dazu war es einfach zu wichtig, dass sie einander vertrauen konnten. Sie mussten einander vertrauen können, sonst würden sie nicht lange überleben. Und Streitereien würden ihre Lage sicherlich auch nicht gerade verbessern. Und eigentlich hatte Kara angenommen, dass Nekele sich dessen durchaus gewahr war, so viel Erfahrung, wie sie schon auf verschiedenen Schiffen hatte sammeln können. Doch augenscheinlich hatte sich die Kapitänstochter in diesem Punkt gewaltig geirrt.

[Siria]

Zwischen Dänemark und Großbritannien
Nachmittag

Nekele schüttelte mit dem Kopf. "Ich kann nicht!" sagte sie ruhig. Sie wollte nun wirklich nicht Kara reizen, aber sie konnte es nicht.
"Ich will es nicht hören, was immer es auch ist. Es ist besser so, wie es ist. Meine Arbeit wird nicht darunter leiden. Ich werde freundlich zu Thies sein, so wie ich es schon vorher war. Daran wird sich nichts ändern. Ich habe aber Angst, dass sich etwas ändert, wenn ich mit ihm spreche! Für das Schiff und die Besatzung ändert sich nichts, ob ich nun mit Thies rede oder nicht!"
Nekele zitterte vor Aufregung und Anspannung. Sie versuchte so ruhig wie möglich zu sprechen. Es fiel ihr schwer Kara anzublicken, deren Wut deutlich zu sehen war.

[Tjeika]

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Kara
Zwischen Dänemark und Großbritannien
Nachmittag
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Kara riss sich wirklich zusammen. Sie gab sich wirklich alle Mühe, nicht hier und jetzt anzufangen, Nekele anzuschreien. So schwer ihr das auch fiel. Und sie wusste, dass man ihr ihre Wut überaus deutlich ansah. Doch das spielte keine Rolle. Sollte Nekele ruhig sehen, wie es um ihre Position auf dem Schiff stand.
"Falls ich mich nicht klar genug ausgedrückt habe: Du redest mit Thies. Jetzt. Das ist ein Befehl", zischte sie leise und mit zusammengepressen Zähnen. Sie hatte wahrlich alle Mühe, das Mädchen nicht lauthals anzuschreien.

[Siria]

Zwischen Dänemark und Großbritannien
Nachmittag

Nekele ballte ihre Hände zu Fäusten. Sie kannte Kara zu wenig, um zu wissen, wie sie reagieren würde, würde sie diesen Befehl verweigern. Befehlsverweigerung wurde meistens hart bestraft. Und wollte sie wirklich riskieren, es sich auch noch mit Kara zu verscherzen? Wahrscheinlich hatte sie es eh schon längst getan.
Noch immer saß sie schweigend der Kapitänstochter gegenüber. Nekele hielt ihrem Blick stand. Sie wollte nicht. Sie wollte nicht mit Thies reden. Wollte nicht hören, was sie ahnte. Sie holte Luft um Kara zu widersprechen, als sie Thies aus den Augenwinkeln sah, wie er zu ihnen hinüber sah.

[Tjeika]

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Kara
Zwischen Dänemark und Großbritannien
Nachmittag
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Noch immer hatte Kara alle Mühe, sich zusammen zu nehmen. Auch als sie den unentschlossenen Blick von Nekele sah, änderte sich das nicht großartig. Doch immerhin schienen Karas Worte Nekele ein wenig zum Nachdenken angeregt zu haben.
Aus den Augenwinkeln nahm sie wahr, dass Thies sich nun offenbar doch wieder an Deck getraut hatte. Jetzt oder nie, Nekele musste einfach mit ihm reden, sonst würden die beiden wohl nicht so schnell wieder miteinander klar kommen. Mal einmal abgesehen von dem, was Nekele Thies damit antun würde.
"Nun geh schon!", sagte Kara, so freundlich, wie es ihr ihr Gemütszustand gestattete und deutete mit den Kopf in die Richtung, in der Thies gerade stand.

[Siria]

Zwischen Dänemark und Großbritannien
Nachmittag

Wie gerne hätte Nekele Kara widersprochen. Sie blickte noch mal zu Thies. Nekele presste ihre Lippen aufeinander und schüttelte mit geschlossenen Augen mit dem Kopf. Als sie die Augen wider öffnete, hatte sie die Befürchtung, Kara würde sie gleich am Kragen packen, so wütend sah sie aus. Wieder ging ihr Blick zu Thies, "nur wenn du mitkommst!" sagte Nekele endlich leise. Sie gab dem Druck nach, auch wenn ihr nicht danach war.

[Tjeika]

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Kara
Zwischen Dänemark und Großbritannien
Nachmittag
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Eigentlich war Kara der Meinung, dass Nekele und Thies das wirklich unter sich regeln sollten. Doch wenn dies die einzige Möglichkeit war, ein Gespräch zwischen den beiden zustande zu bringen, dann wäre Kara die Letzte, die dem im Weg stehen würde.
Seufzend nickte sie. Natürlich war sie noch wütend, aber immerhin war nun ein wichtiger Schritt getan. Nekele hatte sich einverstanden erklärt, mit Thies zu sprechen.
"Dann los", sagte die junge Frau zu Nekele und stand wieder auf, um sich zu Thies zu begeben.
Kara brauchte ihn nur für einen Moment anzusehen, um zu sehen, wie schlecht es ihm ging.

[Siria]

Zwischen Dänemark und Großbritannien
Nachmittag

Schweigend ging Nekele zu Thies. Ihr war kalt, obwohl die Sonne schien. Thies Augen waren gerötet und er sah blass aus. Je näher sie Thies kam, um so langsamer ging sie. Es kam ihr so vor, als würde sie zum Richter gehen müssen, dabei hatte sie nichts getan, außer zu sagen, dass sie nicht reden will! Sie hatte das Gefühl, sie müsse sich in den Augen der anderen entschuldigen, aber wofür? Wieso mußte sie springen, wenn andere es wollten? Sie spürte eine Hand auf ihrem Rücken. Kara schien ihr Langsamwerden bemerkt zu haben.
Thies hob gerade irgendetwas auf, als sie bei ihm ankamen. Er blickte sie an, was sollte sie ihm sagen? Sie hatte ihm nichts zu sagen. So stand sie einfach stumm da.
Fragend blickte Thies zu Kara, doch diese sagte nichts. Nekele versuchte freundlich zu sein, was ihr nur bedingt gelang: "Von mir aus, können wir jetzt reden!" Vielleicht war es ihr auch recht, Thies zu verletzten um selber Abstand zu bekommen. Dann konnte er sie nicht mehr verletzen.