Rund um Husum, 27.04.1530

[Ayrina]

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Auf der India
Nachmittag
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John zog erschrocken die Luft ein. Kara schlug sich wacker, doch der Mann schien nicht locker zu lassen. Kara würde wütend werden, wenn er eingriff und vermutlich würde sie es auch allein schaffen, doch er würde nicht hier unten stehen und zusehen, wie sie da oben ihr Leben aufs Spiel setzte, Also schwang er sich an den Mast und kletterte den Säbel in der Hand nach oben. Den Blick hatte er unverwandt auf Kara und ihren Gegner gerichtet.

[Tjeika]

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Kara
Auf der India
Nachmittag
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Kara bemerkte, wie sich von unten ein dunkler Schatten den beiden Kämpfenden näherte und als sie sich einmal um den Mast schwang, um einem Hieb ihres Gegners auszuweichen, konnte sie mit einem kurzen Blick nach unten auch erkennen, dass es John war, der sich ihnen näherte.
Kara verdrehte die Augen. Das konnte einfach nicht wahr sein. Beschützerinstinkt hin oder her - und Kara wusste sehr genau, dass dieser bei John schon beinahe krankhaft ausgeprägt war - das ging definitiv zu weit.
Noch bevor sich John einmischen konnte, verpasste sie ihrem Gegner einen Tritt in die Magenhöhle. Er fiel, auch wenn das eigentlich so nicht geplant war. Kara verschnaufte. Sie war sauer, sauer, weil sie hier anscheinend nichts eigenverantwortlich übernehmen konnte.

[Ayrina]

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Auf der India
Nachmittag
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Als John den Mann fallen sah, brach er seine Kletterpartie ab. Ganz offensichtlich wurde seine Hilfe nicht benötigt. Das hatte er fast vermutet und er wusste, dass Kara wütend sein würde. Doch das änderte nichts daran, dass er nicht tatenlos zusehen würde, wie sie in Gefahr schwebte. Egal was sie sagte. Das hatte er noch nie gekonnt. Ohne noch einmal nach oben zu sehen sprang er zurück aufs Deck und ging zu Nekele. Die Mannschaft hatte inzwischen ihren Widerstand vollständig aufgegeben. Er zwinkerte ihr zu.
"Jetzt kommen wir wohl zum angenehmen Teil", sagte er und sah doch kurz zu Kara, nur um einen wütenden Blick zu ernten. Er hatte es nicht anders erwartet.

[Siria]

Auf der India
Nachmittag

Nekele war zusammengezuckt, als von oben jemand auf das Deck aufschlug. Da es niemand von ihnen war, blickte sie auch nicht hinauf, wo er her kam, sondern behielt mit Franz und Leif die Mannschaft im Auge.
Sie hatten endlich eingesehen, dass es für sie nur zum Nachteil war, wenn sie sich wehrten.
John war neben sie getreten. "Ja, wir sollten uns unsere Beute holen!" entgegnete sie grinsend. Einige der Männer der India hatten sich sogleich aufgemacht, in den Laderaum zu gehen.

[Tjeika]

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Kara
Auf der India
Nachmittag
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Noch immer leicht angesäuert, kletterte Kara wieder den Mast hinunter. Sie würde auf alle Fälle noch ein ernstes Wort mit John wechseln. Damit waren es nun schon zwei ernste Gespräche, die sie am heutigen Tag noch führen musste, denn immerhin wollte sie sich noch bei Nekele für ihr überaus unprofessionelles Verhalten am Morgen entschuldigen.
Mit einem lauten Knall kam sie auf dem Boden auf, als sie die letzten zwei Meter hinuntergesprungen war. Die Händler hatten aufgegeben und hockten nun auf dem Boden, ihre Hände hinter ihrem Kopf verschränkt.
"Vergesst die Kapitänskajüte nicht, da befinden sich meist die größten Schätze", rief sie Leif und einigen Männern in seiner Nähe zu.

[Monalisa]

Leif Weber
Auf der India
Nachmittag

Zusammen mit Fiete, Hinnerk und Jörn machte Leif sich auf in die Kapitänskajüte um auch diese auszuräumen, denn dort befanden sich wie Kara schon gesagt hatte wie auf jedem anderen Schiff auch die meisten und häufig auch wertvollsten Schätze.
Sie betraten die Kajüte, sahen sich vorsichtig um, ob sich nicht noch jemand aus der Mannschaft hier versteckt hatte, auch wenn das ziemlich unwahrscheinlich war, und dann durchsuchten sie alle Ecken und ließen nichts stehen, was ihnen irgendwie nützlich sein könnte.
Voll beladen mit allen möglichen Schätzen und Truhen kehrten sie zu dem Rest der Mannschaft zurück und legten das Erbeutete dort ab. "Das hier ist alles, was wir dort gefunden haben", sagte Leif und besah sich nochmal ihre Ausbeute. Es war wirklich eine große Menge.

[Ayrina]

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Auf der India
Nachmittag
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John hatte mit einigen anderen Männern der India den Lagerraum des Schiffes geplündert. Es hatte sich gelohnt. Lächelnd trug er mit Peter die letzte Kiste an Bord.
"Das wars", sagte er an Kara und Nekele gewandt.
"Wir sollten sehen, dass wir verschwinden."

[Siria]

Auf der India
Nachmittag

Auch Nekele war ein wenig umhergegangen und hatte geschaut, was es noch brauchbares gabe. Verpflegung blieb wie immer an Bord. Sie entdeckte ein Buch, auch wenn sie so gut wie nicht lesen konnte, nahm sie es mit, vielleicht konnte ihr jemand an Bord es endlich beibringen, Franz zum Beispiel. Doch dazu müßte sie sich erstmal trauen, ihn zu fragen. Sie traff auf Tjaden. "Gute Arbeit!" sprach sie anerkennden zu ihm. "Gleichfalls! Du scheinst das wirklich nicht zum ersten Mal gemacht zu haben!"
Nekele lachte "Nein, dachtest du das etwa?"
"Nein. Aber ich habe noch nie eine Frau kämpfen sehen. Auf unseren Touren nach Afrika sind keine Frauen dabei, aber bei dir könnte ich mir das gut vorstellen!"
Nekeles Augen wurde größer. "Ehrlich?" Doch bevor Tjaden antworten konnte, gingen John und Peter an ihnen vorbei, offensichtlich waren es die letzten Kiste. "Ich muß zu Kara!" sprach Nekele und verließ Tjaden. Kaum war sie bei Kara, kam auch schon John und verkündete, dass alles an Bord sei.
"Dann sollten wir mal los!" sprach Nekele. Dass so ein Überfall aber auch immer so schnell vergingen mußte. Aber nun galt es, sich die Waren genauer anzusehen. Nekele war schon gespannt, was sie alles erbeutet hatten.

[Tjeika]

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Kara
Auf der India
Nachmittag
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Kara verbeugte sich tief, bevor sie das Händlerschiff verließ. Diese Genugtuung konnte sie sich einfach nicht verkneifen.
"Einen schönen Tag noch, die Herren", sprach sie mit vor Spott triefender Stimme, zwinkerte noch einmal und verließ dann mit den anderen die Kogge.
An Bord der India angekommen, stellte sie sich vor das Steuer und wandt sich an die Mannschaft.
"Gute Arbeit. Wir werden jetzt zusehen, dass wir Abstand gewinnen und dann werden wir die Beute teilen", rief sie lachend an die Mannschaft.
Es waren ausnahmslos glückliche, zufriedene Gesichter zu sehen. Es war gut, dass sie sich wieder für einen Beutezug entschieden hatten. Die Mannschaft brauchte diese Motivation.

[Siria]

Auf der India
Nachmittag

Die India legte ab. Da es gerade für Nekele nichts zu tun gab, stellte sie sich neben Tjaden. "Erzähl doch noch ein wenig von Afrika und euren Fahrten!" bat sie ihn. Sie war wirklich fasziniert und sehr angetan von der ganzen Sache. Sie wünschte, sie könnte dort auch mal hinreisen.
Tjaden erzählte ein wenig "... du scheinst wirklich begeistert zu sein!"
Nekele grinste "Oh ja. Das ist einfach so etwas anderes!"
"Soll ich bei meinem Kapitän mal nachfragen, ob noch Platz für dich an Bord wäre?"
Nekele blickte Tjaden mit großen Augen an. "Das würdest du tun?"
"Natürlich!"
"Das wäre... das wäre wirklich einmalig!" Alles um Nekele drehte sich vor Aufregung.