Kapitel 7

[Tjeika]

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Shaya Zarin & Noyan Uyguba
Westhafen, Senn-Wüste
04. August im 145. Jahr des Lichtes
Nachmittag
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Sie hatten Glück. Sie konnten einen Schmied und auch das nötige Eisen auftreiben, wenn auch Letzteres sich als wesentlich komplizierter als Ersteres herausgestellt hatte.
"Ist das Aceio da vorne?", fragte Shaya stirnrunzelnd.
Es war immerhin zweieinhalb Jahre her, dass sie ihn das letzte Mal gesehen hatte. Damals hatten sie um einen Tisch gesessen, Magier und Sine gleichermaßen und sich gegenseitig eher kritisch beäugt. Heute war die Situation eine gänzlich andere. Und sie konnte sich ob des neu gewachsenen, grauen Bartes bei dem Mann, der hektisch durch die Gasse lief, auch irren.

[Cassiopeia]

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Toyan Kerim / Angas / Aceio
Westhafen, Senn-Wüste
04. August im 145. Jahr des Lichtes
Nachmittag
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Toyan sah ebenfalls zu dem Mann, der eine Kapuze trug aber ihm dennoch vertraut vorkam.
"Ich denke ja", meinte er zu Shaya und beschleunigte seinen Schritt etwas. Tarik hatte ihnen gesagt, dass Aceio vermutlich noch selbst mit ihnen sprechen wollte.
In dem Moment erblickte Aceio sie seinerseits. Er lächelte leicht und zog sie Kapuze zurück.
"Ich habe Euch schon gesucht", sagte er, während er auf sie zu kam. "Aber in dieser Stadt jemanden zu finden gleicht einem Irrlauf. Habt Ihr vielleicht ein paar Minten für mich?"

Angas sah zu Sara und nickte. "Das wäre möglich, doch unsere bisherigen Kontakte liefen über die See, da viele hier den Karawanen nicht trauen. Die Karawanen haben ihre eigenen Gesetze..."

[Ayrina]

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Sara/Brianna
Westhafen, Senn-Wüste
04. August im 145. Jahr des Lichtes
Nachmittag
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Das war auch Sara nicht neu. Doch es würde sicher möglich sein, eine eigene Karawane zusammenzustellen. Es würde nur etwas mehr Geld kosten. Sie sah zu Angas.
"Habt ihr hier ienen vertrauensvollen Boten? Dann könnte ich ihn in die Senn-Stadt schicken und sehen, ob ich da nicht etwas für euch tun kann."

[Tjeika]

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Shaya Zarin & Noyan Uyguba
Westhafen, Senn-Wüste
04. August im 145. Jahr des Lichtes
Nachmittag
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Shaya gab sich nicht die Mühe zu lächeln. Nicht, nachdem sie noch immer so aufgebracht war.
"Das haben wir", sagte sie zu.
"Ihr habt eine Menge zu erklären", sprach sie dann mit unterdrückter Wut.

[Cassiopeia]

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Toyan Kerim / Angas / Aceio
Westhafen, Senn-Wüste
04. August im 145. Jahr des Lichtes
Nachmittag
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Aceio sah kurz zögernd zu Shaya, dann zu Toyan, dann nickte er. "Gehen wir dort hinüber", bat er leiser, das mussten sie nicht auf offener Straße diskutieren. Sie gingen in eine Nebenstraße, die weniger belebt war.
"Ihr wirkt aufgebracht", stellte er dann ruhig fest und sah zu Shaya. "Ich erkläre alles, was ich kann, wenn Ihr mir sagt, was Ihr wissen wollt?"
Toyan beschloss, sich eher zurück zu halten, Shaya aber bei zu stehen, wenn diese seine Unterstützung brauchte. Auch wenn er kaum glaubte, dass dies nötig war. Sie konnte sich sehr gut selbst behaupten.

Angas zögerte. "Jemanden zu finden, der diesen Weg zurück reitet, wird schwierig sein. Aber ich kann es versuchen. Das wäre eine sehr große Hilfe von Euch."

[Ayrina]

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Sara/Brianna
Westhafen, Senn-Wüste
04. August im 145. Jahr des Lichtes
Nachmittag
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"Wenn ich helfen kann, mach ich das gern!", sagte Sara lächelnd.
"Sagt mir einfach Bescheid, wenn ihr einen gefunden habt, dann gebe ich ihm ein Schreiben mit."

[Tjeika]

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Shaya Zarin & Noyan Uyguba
Westhafen, Senn-Wüste
04. August im 145. Jahr des Lichtes
Nachmittag
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Shaya verschränkte die Arme. Sie musterte Aceio einige Sekunden lang, als sie die kleine, erstaunlich ruhige Gasse erreicht hatten.
"Ich habe gerade eben mit meinem Vater gesprochen. Ich schätze, daher wisst ihr, was genau wir jetzt von Euch erklärt haben wollen."
Erst jetzt fiel ihr der zwischen alten Lumpen liegende Obdachlose auf, der weiter hinten in der Gasse lungerte. Aber er schien nicht sonderlich viel von seiner Umwelt mitzubekommen.

[Cassiopeia]

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Toyan Kerim / Angas / Aceio
Westhafen, Senn-Wüste
04. August im 145. Jahr des Lichtes
Nachmittag
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Angas sah erstaunt zu Sara und nickte schließlich. "Wenn Euch das möglich ist, wäre ich Euch mehr als dankbar! Ich stelle Euch einen Boten, der diesen Weg bereit zu reiten ist!"

Aceio stutzte kurz, dann nickte er. "Ich habe Euch nicht absichtlich in die Irre geführt, das müsst Ihr mir glauben. Aber ich kann die Wüste nicht betreten und floh nach Norden. Um ehrlich zu sein, war ich dem Tod näher als dem Leben und war bereit, in Brihás Reich einzutreten. Doch sie gewährte mir eine zweite Chance und schickte mich zurück. Ich gelangte auf dem Seeweg hier her, der mir neue Kraft gab. Hier traf ich dann auf Nyath..."
Toyan runzelte die Stirn. "Was ist mit unserem Auftrag damals? War das nur eine... Ablenkung? Eine Zwischenbeschäftigung, während Ihr Euer Netzwerk aufbauen konntet?"
Aceio schüttelte den Kopf. "Euer Auftrag war einer der Wichtigsten überhaupt. Weil nur Ihr dieses Buch hättet finden können. Ihr habt großen Mut bewiesen, als Ihr damals gemeinsam an Bord gegangen seid und dafür bin ich euch mehr als dankbar."

[Tjeika]

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Shaya Zarin & Noyan Uyguba
Westhafen, Senn-Wüste
04. August im 145. Jahr des Lichtes
Nachmittag
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Shaya wurde immer ungehaltener, unterdrückte die aufkommende Wut aber.
"Habt Ihr auch nur einen Augenblick darüber nachgedacht, uns die ganze Wahrheit zu erzählen?", verlangte sie zu wissen.
Es brodelte in ihr. Und das nicht zu knapp.

[Cassiopeia]

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Toyan / Aceio
Westhafen, Senn-Wüste
04. August im 145. Jahr des Lichtes
Nachmittag
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Toyan legte beruhigend eine Hand an Shayas Arm, behielt Aceio aber nicht minder im Auge. Der Mann verbarg etwas, etwas sehr Großes, vor ihnen. Shaya war nicht die einzige, die endlich nicht mehr für dumm verkauft werden wollte.
"Die Wahrheit...", sagte Aceio leise und Toyan meinte einen Augenblick, einen hellblauen Glanz in den Augen des Wassermagiers aufblitzen zu sehen, "die Wahrheit kenne nicht einmal ich. Jeder hat seine eigene Wahrheit. Meine Wahrheit ist nur zum Teil Eure Wahrheit und manchmal ist es besser, andere nicht an der ganzen Wahrheit teilhaben zu lassen, um sie zu schützen."
Toyan wollte ihn bereits ungeduldig bitten, sie mit diesem Geschwafel zu verschonen, als Aceio weiter sprach.
"Ein Teil dieser Wahrheit ist, dass ich bereits seit vielen Menschenleben durch die Länder Chomas wandle. Ich habe viele Kriege erlebt, auf vielen Seiten gestanden und noch mehr Menschen, Herrscher und Könige kommen und gehen sehen, nicht weniger als Städte oder Landesgrenzen. Ich habe den letzten Krieg, an dessen Ende Nalahr floh und die Sine die Macht übernahmen, mit großer Sorge beobachtete. Nalahr ist kein einfacher Nekromant, wie Euch bewusst sein dürfte. Damals waren wir zu blind und zu naiv, das zu erkennen. Jetzt wird der Preis dafür vielleicht zu hoch sein."