2. Port Soles

[Cassiopeia]

Aceio
Port Soles
Ende Dezember im 145. Jahr des Lichtes
Abend

Aceio lächelte leicht wissend und schüttelte leicht den Kopf.
"Ich habe ein sehr langes Leben, auf das ich zurück schaue, ehrenwerte Eza. Ich plane jeden meiner Schritte Jahre, Jahrzehnte im Voraus. Mich jetzt allen Menschen zu offenbaren würde vieles zunichte machen. Ich muss wissen, wem ich vertrauen kann. Alles zu seiner Zeit."
Auch er ließ Eza nicht aus den Augen. Sie wusste mehr als sie sagte. Und dass ihr diese Offenbarung, dieses Vertauen entgegen brachte, bedeutete eine Menge zwischen Händlern ihres Standes. Dies waren die wirklich wichtigen Waren - Informationen und Geheimnisse, wohlgehütet und dosiert verbreitet.

[Tjeika]

Eskya Zarin
Port Soles
Ende Dezember im 145. Jahr des Lichtes
Früher Abend

Eskya lächelte und senkte den Blick ein wenig auf die Tischkante vor ihr.
"Ihr habt darin mehr Erfahrung, als ich", sprach sie dieses Mal ohne zu lügen.
"Ihr werdet sicherlich wissen, was ihr tut."
Wobei sie sich in diesem Punkt wiederum nicht ganz so sicher war. Aber auch sie hätte sich nicht offenbart. Das tat sie ja jetzt, wenn auch aus anderen Gründen, ebenfalls nicht.
"Ihr setzt viel Vertrauen in mich, indem Ihr mir davon berichtet", stellte sie fest.

[Cassiopeia]

Aceio
Port Soles
Ende Dezember im 145. Jahr des Lichtes
Abend

Aceio lachte leise. "Ich gebe zu, manchmal überrasche ich mich selbst unerwarteterweise", antwortete er ehrlich.
"Ich kann Euch keine Antwort darauf geben, weshalb. Ich habe keinen Grund, Euch zu trauen. Ich kenne Euch im Grunde gar nicht. Und doch... hoffe ich, diese Eingebung war nicht grundlos, es zu tun."
Es würde an ihr liegen, zu beweisen, dass dieses Vertrauen gerechtfertigt war.

[Tjeika]

Eskya Zarin
Port Soles
Ende Dezember im 145. Jahr des Lichtes
Früher Abend

Eskya drehte den Weinbecher zwischen ihren Fingern hin und her und betrachtete das Gefäß derweil einen Augenblick.
"Seid versichert, Ihr werdet nicht bereuen, mir vertraut zu haben", sprach sie dann mit fester Stimme und leerte ihren Becher.
"Was haltet Ihr von einem Spaziergang an der Küste zurück? Um diese Jahreszeit sollte wenig los sein."
Und ihr machte die Witterung wenig aus.

[Cassiopeia]

Aceio
Port Soles
Ende Dezember im 145. Jahr des Lichtes
Abend

Aceio nickte lächelnd.
"Es wäre mir ein Vergnügen."
Er bezahlte das Essen wenig später und sie erhoben sich. Die Dezemberluft war schneidend und scharf, doch Aceio liebte den feinen Geschmack der Eiskristalle und des Salzes darin. Als sie aus dem Essensbereich heraus traten auf den freien Weg, atmete Aceio tief durch.
"Wie verbunden fühlt Ihr Euch den Elementen?", fragte er gerade heraus. "Wind, Wasser, Luft, Feuer - haben sie eine Bedeutung für Euch?"

[Tjeika]

Eskya Zarin
Port Soles
Ende Dezember im 145. Jahr des Lichtes
Früher Abend

Eskya lächelte und beobachtete Aceio beim Bezahlen. Ihr ging es um Details, ob er gespielt beim Trinkgeld zögerte, wie er der Bedienung begegnete. Solche Kleinigkeiten konnten viel über einen Menschen aussagen.
Dass er bezahlte, war für sie selbstverständlich und sie beschwerte sich nicht. Immerhin hatte er sie ja nun auch eingeladen.
"Vielen Dank für dieses köstliche Essen an der frischen Luft", sagte sie und zog das Tuch, das sie um ihren Hals geschlungen hatte, etwas enger.
Der Wind war frisch, aber die See war ihr Zuhause, entsprechend störte es sie genau gar nicht.
"Das Wasser und der Wind, ich mag die See", antwortete sie, während sie langsam den sandigen Weg über die Dünen entlangschlenderten, die bis an den Hafenbereich heranragten.
"Also, ich habe keine Kontrolle oder solcherlei Dinge, aber wenn ich den salzigen Wind rieche und dazu die Wellen an das Ufer peitschen...", sie lächelte und sog genießend die kalte Winterseeluft ein.
"Leider habe ich keinerlei Gelegenheit gehabt, bisher, auf See zu fahren. Es würde mich reizen", log sie anschließend, dass sich die Balken bogen - und ohne, dass man auch nur ein Zucken oder einen geringfügig anderen Tonfall feststellen konnte.
Das Lügen war sie gewohnt.

[Cassiopeia]

Aceio
Port Soles
Ende Dezember im 145. Jahr des Lichtes
Abend

Nun, das überraschte Aceio nicht. Frauen auf See waren nicht so selbstverständlich wie man meinen sollte.
"Ihr solltet es nach holen", sagte er mit einem leichten Zwinkern. "Ich verspreche Euch eine ruhige Überfahrt, wohin auch immer Ihr unterwegs sein werdet. Dafür werde ich sorgen."
Das würde er ohne Zweifel tun.
"Ich habe mein halbes Leben auf Booten verbracht. Später dann auch viel Zeit im Meer direkt. Das aber erst seit Kurzem. Ich kenne nichts, das so kraftvoll ist wie das Meer."

[Tjeika]

Eskya Zarin
Port Soles
Ende Dezember im 145. Jahr des Lichtes
Früher Abend

Ezas Lächeln wurde breiter und sie betrachtete einen Augenblick die Fußspuren, die sie beim Laufen hinterließen. Der Wind wehte den losen Sand schnell wieder darüber und nach wenigen Schritten waren sie bereits vergangen.
Nicht jedoch die, die Aceio und sie bis hierher bereits hinterlassen hatten - und auch künftig würden.
"Ich muss gestehen, dass mich dieser Gedanke durchaus beruhigen würde", schmunzelte sie und schenkte Aceio hernach endlich ein warmes Lächeln, sie sogar ehrlich meinte.
"Nun, jemand wie Euch fühlt sich im Landesinneren sicherlich unwohl, liege ich richtig?"

[Cassiopeia]

Aceio
Port Soles
Ende Dezember im 145. Jahr des Lichtes
Abend

"Ich verrate Euch noch eine große Schwäche von mir - ich fühle mich sogar unwohl, wenn ich das Mehr schon nicht mehr sehen kann", gab er direkt zu und lachte leise. "Verrückt, nicht? Nun, früher war es weniger schlimm und ich bin sicher, das gibt sich wieder. Ich bin gerade erst aus dem Meer gekommen, da ist es noch ein sehr starkes Band, das mich ständig zum Meer zurück ruft. Aber ich kann mich nicht ewig im Meer verstecken. Es gibt viel zu tun in Choma."

[Tjeika]

Eskya Zarin
Port Soles
Ende Dezember im 145. Jahr des Lichtes
Früher Abend

Eza bekam ganz große Augen - und dieses Mal war ihre Reaktion sehr ehrlich.
"Ihr seid also quasi abhängig vom Meer", stellte sie nüchtern fest und betrachtete den Mann neben sich von der Seite.
Er hatte ihr damit ganz offen eine Schwäche von sich offenbart. Die Zeit würde zeigen, ob sie dieses Geheimnis schützen oder gegen ihn verwenden würde.
"Seid besser vorsichtig, wem Ihr diese Schwäche anvertraut, sie kann sehr schnell gegen Euch verwendet werden", warnte sie und für den Augenblick sprach tatsächlich Sorge aus ihr.
Denn für den Augenblick waren sie auf der selben Seite und da galt es, alle Schwächen und Angriffspunkte zu beschützen. Außerdem mochte sie Aceio irgendwie, da wäre es schade, wenn eine simple Unvorsichtigkeit ihn in Gefahr brächte.