4. Die lange Rückkehr

[Cassiopeia]

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Aceio
Auf See
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Vormittag
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Kairos sah Eza einen Moment an, neigte schließlich grollend den Kopf und war kurz darauf verschwunden.
Aceio blieb nicht genug Zeit um zu verstehen was hier gerade zwischen Eza und dem Dämon vor sich ging, als diese bereits um seine Hand bat.
Ohne zu zögern gab er sie ihr. Er vertraute ihr vollkommen und war bereit, alles zu tun, damit das, was sie vorhatten, gelang.
Er biss die Zähne zusammen als sie ihm ebenfalls in die Hand schnitt und sah beinahe überrascht zu dem Schnitt, aus dem hellrot sein Blut quoll und auf den Boden tropfte. Fragend sah er zu Eza - was passierte hier und jetzt?

[Tjeika]

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Eza
Auf See
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Morgengrauen
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Eza verschränkte ihre beiden Hände fest miteinander, jene Hände, deren Handinnenflächen sie zuvor mit der Athame, die sie noch in der anderen Hand hielt, angeschnitten hatte.
"Vor die Tore von Kalas, richtig?", ging sie noch einmal auf Nummer sicher und schloss die Augen.
"Du musst es dir bildlich vorstellen, das Stadttor von Kalas. Von dort gehen wir ihnen entgegen. Wir haben nur diesen einen Versuch. Ansonsten muss jemand sein Leben lassen. Es muss beim ersten Versuch gelingen."
Hoffentlich verstand Aceio jetzt, was sie vorhatte.

[Cassiopeia]

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Aceio
Auf See
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Vormittag
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Aceio blinzelte tatsächlich kurz als er verstand. Eza wollte sie mit Blut vor die Tore von Kalas bringen?
Gerade so verkniff er es sich, die Frage laut zu stellen, schluckte sie wortwörtlich herunter und nickte.
"Aye, Kalas. Das Stadttor. Ich war einmal dort, es ist...- eh ja, ich sehe es vor mir so deutlich ich vermag", sagte er als ihm klar wurde, dass er es nicht beschreiben musste.
Er sah die Stadtmauer, die zwei großen Außenposten des Tores, die mächtigen eisenbeschlagenen Flügeltore, in welche eine kleinere Tür eingelassen war für einen Menschen. Gewiss, Kalas war nicht Port Soles, aber eine gut befestigte Handelsstadt zwischen den zwei Küsten und entsprechend wohlhabend und gut gesichert gegen Überfälle. Aceio hoffte, dass es auch diesem Angriff der Magier und Dämonen standhalten konnte.

[Tjeika]

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Eza
Auf See
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Morgengrauen
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"Genau, vorstellen", erklärte Eza mit einem Lächeln und strich mit dem Daumen über Aceios Handrücken, als sie ebenfalls die Augen schloss und sich das Bild der Stadttore Kalas' selbst in Erinnerung rief.
Sie atmete tief durch, dann reichte sie die Bitte an Kairos weiter.
"Jetzt wäre gut, mein Freund", flüsterte sie, dann merkte sie, wie sich die Welt um sie herum veränderte.
Und wie sie selbst sich veränderte. Das silberne Kleid wich der einfachen Kleidung, die sie für diesen Kampf angezogen hatte. Ihre roten Haare wurden wieder weiß wie das Mondlicht.
Schnell öffnete sie die Augen, in der Hoffnung, dass es wirklich funktioniert hatte.

[Cassiopeia]

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Aceio
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Vormittag
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Auch Aceio merkte die Veränderung und riss für einen Moment erstaunt die Augen auf.
"bei Brihá!", entfuhr es ihm als er hinter sich tatsächlich das Stadttor von Kalas erkannte. Er sah zu Eza - und sie stand wieder in ihrer normalen Kleidung im weißen Haar vor ihm.
Beinahe hastig sah er sich um, als erwartete er tatsächlich etwas Ungewöhnliches zu entdecken.
"Wir - eh", begann er und machte eine deutende Geste mit dem Finger, die er schnell wieder sein ließ.
"Das ging schnell", fasste er sich schließlich wieder und warf einen kurzen Blick zu seiner Handfläche, die kurz vorher noch aufgeschnitten gewesen war. Auch davon war nun nichts mehr zu sehen.
"Wir - eh - sind also hier. Hier hier bedeutet also, dass die Blutmagier es noch nicht sind." Was ein gutes Zeichen war für Kalas und zugleich bedeutete, dass sie ihnen entgegen gehen mussten, wie von Eza prophezeiht.

[Tjeika]

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Eza
Auf See
Mitte Februar
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Morgengrauen
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Schmunzelnd beobachtete Eza Aceio dabei, wie er allmählich begriff, was sie mit Kairos Hilfe getan hatten.
"Ja, wir sind hier. Wirklich hier. Und die Blutmagier sind es noch nicht", fasste sie es noch einmal für Aceio zusammen.
"Und wir haben keine Zeit zu verlieren. Wie gehen wir vor? Warnen wir die Bewohner oder bereiten wir uns ohne Vorwarnung vor?"
Sie zögerte, weil sie ahnte, dass die Leute zu überzeugen sie wertvolle Zeit kosten könnte.

[Cassiopeia]

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Aceio
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Mitte Februar
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"Wir sollten vielleicht wenigstens die Wachleute warnen", überlegte Aceio. "Ohne hinein zu gehen. Sie würden uns nur zu lange aufhalten. Wir lassen eine Warnung da und dann gehen wir ihnen entgegen. Vielleicht schaffen es die Magier auch gar nicht bis hierher und die Stadt gerät gar nicht in Gefahr." So hoffte er es zumindest.
"Andererseits - wovor sollen wir sie warnen? Wenn wir verlangen, dass sie die Tore schließen, müssen wir Gründe nennen. Wenn wir von Blutmagiern und Dämonen sprechen... nein. Wir gehen ihnen entgegen, die Stadt in unserem Rücken. Kairos wird, so nehme ich an, wieder hinzukommen, wenn wir ihn brauchen. Dann also los!"
zu Fuß war es immerhin ein langer Weg und wenn so etwas hier möglich war und sie damit schneller als die Blutmagier waren sprach das von einem unerwarteten Vorteil, den sie nutzen mussten. Womöglich hatte das Ritual der Vereinigung, von dem Kairos gesprochen hatte, die drei erschöpft, sodass sie langsamer voran kamen. Also würden sie ihnen irgendwo auf dieser Handelsstraße begegnen. Aceio hoffte, dass dies noch vor dem abend geschehen würde.

[Tjeika]

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Eza
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Mitte Februar
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"Eben, das war auch meine Sorge. Wie sollten wir sie vor der drohenden Gefahr denn warnen, wenn wir keine überzeugenden Argumente haben?"
Und sich selbst ebenfalls als Blutmagierin zu enttarnen, das wagte Eza beileibe nicht. Und sie war froh, dass Aceio es da wohl ähnlich hielt.
"Kairos kommt dazu, wenn es soweit ist. Er muss seine Truppen einen", erklärte sie Aceio dann langsam.
"Oder seine wenigen Leute, wer weiß schon, wie viel Unterstützung er mitbringen wird."
Sie zuckte mit den Schultern, die Hand noch immer mit Aceios verschränkt und steckte die Athame unter ihre Kleider.
"Gehen wir, wir haben keine Zeit zu verlieren", stimmte sie seinem Vorschlag, gleich zu gehen, also zu, "ich gehe nicht davon aus, dass die Blutmagier wissen, dass wir ihnen auf der Fährte sind. Und dass wir schneller sind. Denn ich gehe weiterhin nicht davon aus, dass sie eine so enge Bindung wie Kairos und ich haben. Einige Tricks... sagen wir, lernt man erst mit der Zeit und viel Vertrauen."
Sie wollte Aceio besser nicht mitteilen, dass eigentlich gar nicht teleportiert waren, sondern eine Abkürzung durch die Welt der Dämonen genommen hatten. Das war für den Augenblick wohl ein wenig sehr viel.

[Cassiopeia]

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Aceio
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"Er wirkte... anders, vorhin", fand Aceio allmählich seine Worte wieder, "so... körperlich, real. Überlegen, fast einschüchternd. Oder habe ich ihn vorher nur nie richtig wahrgenommen?"
Was immerhin ebenfalls möglich war, Eza war die Blutmagierin, die ihn kannte, er nicht.
"Und ich hoffe, er hat mehr Unterstützung als fünf Leu - äh, Dämonen." Sonst konnte das hier schneller vorbei sein als gehofft.

[Tjeika]

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Eza
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146. Jahr des Lichts
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"Ja, weil er auf unserer Ebene war und nicht mehr nur eine Projektion aus der seinen Dimension", erklärte Eza es Aceio, während sie allmählich in die Richtung gingen, aus der sie selbst ursprünglich gekommen waren und aus der sie die drei Blutmagier erwarteten.
"Kairos war wirklich hier, du hättest ihn berühren können."
Sie lachte kurz und schüttelte schnell mit dem Kopf: "In der Theorie zumindest, empfehlenswert ist dies nicht sonderlich."
"Das hoffe ich auch", schloss sie sich seiner Hoffnung düster an.