3. Bélan-Inseln

[Cassiopeia]

Aceio / Tenya
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Mittag

Der Gesandte Cyrans, ein großer, hagerer Mann mit erstem Grau an den Schläfen, nahm den Wein erkennbar zögerlich entgegen.
"Wir standen vor einem Handelsabschluss mit dem verschiedenen Herren Ryorr. Da dieses Abkommen nicht auf Euch zutrifft, Hoheit, werden unsere Schiffe dort bleiben bis eben jenes nachgeholt wurde." Sie waren schließlich nicht zum Kaffeekränzchen her gekommen.
Der Vertreter Sombals räusperte sich unangenehm ob dieser respektlosen Antwort seines Kollegen.
"Hoheit", begann er und neigte dabei leicht den Kopf, "Mein Name ist Irkan. Die aktuellen Geschehnisse sind reichlich unvorhergesehen. Sombal unterstützt Euch in jedweder Hinsicht unter der Prämisse eines gleichwertigen Austauschs. Nennt mir, was Bélan dringend braucht und wir sind an Eurer Seite."

[Tjeika]

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Eskya "Eza" Zarin
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Mittag
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Eza runzelte wenig angetan von der Unhöflichkeit des Vertreters aus Cyran die Stirn und bedachte ihn mit einem langen Blick. Ohne zumindest für den Augenblick weiter auf ihn einzugehen wandte sie sich an den wesentlich freundlicheren Irkan aus Sombal.
"Nun, für den Augenblick ist die oberste Priorität ein frei zugänglicher Hafen", machte sie es sehr direkt und deutlich und lehnte sich an.
Sie nippte am Wein, stellte den dann aber gleich wieder ab, ehe sie sich an Aceio wandte.
"Es ist doch sicherlich höchst unangenehm, wenn man eine solch lange Reise auf sich nimmt und nur über Umwege an den angedachten Hafen anlegen kann."
Sie nahm Aceio sehr absichtlich ins Spiel. Sie waren vor einigen Wochen sicherlich aus guten Gründen aufgebrochen. Und Eza gedachte nicht, den Schwung, den ihre Krönung verursacht hatte, jetzt einfach so ins Nichts laufen zu lassen.

[Cassiopeia]

Aceio / NPC
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Mittag

Aceio nickte zustimmend, auch wenn er ihr hätte einfach nur zusehen können. Sie war für diese Rolle bestimmt, es war eine Augenweide, ihr zuzusehen.
"Wir fuhren Wochenlang über das Meer und die Schiffe warten. Die Kapitäne werden ungeduldig, die Händler wollen ihre Waren los werden und heimische Waren aufladen."
Er sah zu den beiden Männern und neigte leicht den Kopf als dächte er nach.
"Warum veranstalten wir nicht eine gemeinsame Warenmesse des östlichen Kontinents für die Menschen aus Bélan? Diese Waren sind für die Menschen hier zum größten Teil fremd, also müssen wir sie so präsentieren, dass sie keine abschreckende Wirkung haben. Wir wollen Bélan zurück gewinnen im Schoß Chomas. Gewinnen wir sie mit Einheit und Offenheit."
Er sah zu Eza und lächelte leicht.
"Vielleicht ein offener Markt bei den Handelsgilden, gemischt mit einheimischen Ständen, sodass die Hemmschwelle niedriger ist, sich den fremden Waren und Menschen zu nähern."
"Und warum sollten wir einem solchen Markt zustimmen?", fragte der Vertreter Cyrans, der sich noch immer nicht vorgestellt hatte, deutlich skeptisch.
"Weil Port Soles sonst seinen Hafen für Waren aus Sombal ebenso schließt wie Ihr den hiesigen Hafen ohne jede Grundlage blockiert", stellte Aceio unmissverständlich klar.

[Tjeika]

OoC: Ich bin verwirrt, hatte der aus Sombal sich nicht bereits vorgestellt und Cyran war bockig? Oder bring ich hier was durcheinander? Ich schreib erstmal mit unmögigem Cyran, wenn es andersrum war, änder ich es^^

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Eskya "Eza" Zarin
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Mittag
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Eza klatschte in die Hände, als Aceio seinen Vorschlag zuende vorgebracht hatte.
"Das ist eine fantastische Idee", meinte sie sehr begeistert und hob ihren Kelch mit Wein.
"Ich bin mir sicher, es ist auch zum Vorteile Sombals", wandte sie sich an den bisher zu dieser Idee schweigsamen Irkan aus Sombal, bevor sie zu dem Mann aus Cyran blickte, den sie bisher noch nicht namentlich kannte.
"Und es wird auch zum Vorteil Cyrans sein."
Eza jedenfalls war ein Freund dieser Idee. Und erst recht ein Freund der von Aceio angedrohten Konsequenzen. Er war geschickt vorgegangen. Eza war sich sicher, er tat so etwas nicht zum ersten Mal. Kurz betrachtete sie Aceio von der Seite. Es war einfach ihn zu unterschätzen. Eza hatte dies noch nie getan und es war für jeden gesünder auf der Hut vor ihm zu sein. Er gefiel ihr hiernach glatt noch mehr als zuvor schon.

[Cassiopeia]

Uh, jap, mein Fehler. Habs editiert^^

Aceio / NPC
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Mittag

Angesprochener Irkan nickte und neigte sich leicht vor. "Gewiss, Hoheit. Ein guter Vorschlag Eurerseits", sagte er anerkennend zu Aceio. "So lässt sich Einigkeit demonstrieren und wir können zugleich die Handelsbeziehungen unter einander festigen."
Aceio lächelte leicht, dieser Irkan gefiel ihm. "Ein guter Einwand - das sollten wir ohne Frage nutzen. Doch derzeit können wir unsere Ladung nicht löschen, da wir nur mit zwei Schiffen den Hafen anfahren konnten."
Der Vertreter Cyrans blieb weiterhin deutlich zurück haltend.
"Ihr kamt spät, unsere Verhandlung mit dem werten Herren Ryorr waren so gut wie abgeschlossen. Nun ist wegen Euch der Handel geplatzt und Ihr verlangt obendrein die Freigabe der Häfen? Das ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten!" Wobei er sich bemühte, gezielt zu Aceio zu sprechen und nicht zu Eza.
Aceio gab sich unbeeindruckt, auch wenn ihn die Aussage wütend machte. Was für ein arrogantes Auftreten!
"Merkt Ihr nicht, was Ihr hier tut?", fragte er in erstaunlich mildem Ton. "Ihr beleidigt die Erste Herrin Néharas, die die Befehlsmacht über diesen Hafen hat, und Ihr bringt Sombal und Port Soles gegen Euch auf. Wollt Ihr diesen Weg wirklich weiter gehen?"
Es war nicht an ihm, die direkten Konsequenzen auszusprechen, die die Schiffe oder das Leben des Mannes selbst betrafen. Der schien nicht einmal zu merken, dass er mit seinem beleidigten Stolz alles nur schlimmer machte.

[Tjeika]

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Eskya "Eza" Zarin
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Mittag
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Eza betrachtete sich das Gehabe des Mannes einen Augenblick.
"Der werte Herr Ryorr weilt nun leider nicht mehr unter uns", sagte sie ruhig, aber wesentlich ernster als zuvor.
"Und zudem war der werte Herr Ryorr lediglich der Zweite Herr Néharas. Er hatte gar nicht die Befugnis irgendein Abkommen zu verhandeln. Was glaubt Ihr, weswegen ich, die schon seit dem Ableben Nalahrs die Erste Herrin bin, so lange in Port Soles weilte?"
Dass nur Teile ihrer Worte der Wahrheit entsprachen stand auf einem ganz anderen Blatt. Aber zu verhandeln hieß eben auch, sich nicht in die Karten schauen zu lassen und hier und da ein anderes Blatt vorzutäuschen.
"Und was glaubt Ihr, weswegen die Schiffe aus Port Soles mit mir hier in Néhara eingelaufen sind. Oder es wenigstens beabsichtigten? Für ein kleines Picknick mit Nekromanten?"
Die Nekromanten, die es hier auf den Bélan-Inseln ja durchaus noch gab und die hier auch weiterhin nicht geächtet waren, hatte sie sehr bewusst erwähnt. Der Mann, dessen Name sie nicht kannte, sollte ruhig merken, dass er hier derzeit nicht willkommen war.
Dann beugte sie sich ein wenig weiter vor.
"Wie ist Euer Name?", fragte sie betont ruhig, doch ihr Glas stand schon seit der Mitte ihrer Ausführungen wieder auf dem kleinen Tisch mit den Löwenfüßen.
"Ich wüsste zu gerne den Namen des Mannes, der das Kunststück hinbekommen hat, sich einer Herrscherin eines souveränen Landes gegenüber so respektlos zu verhalten, dass er im Folterkeller landete, statt einem erfolgreichen Handelsabkommen zwischen den drei östlichen Staaten Chomas und Port Soles beizutreten. Also, wo soll Euer Name stehen: Auf dem Abkommen oder auf dem Brief an König Aolan?"
Sie drohte gleichermaßen wie sie ihren eigenen Vorschlag unterbrachte.
Und die Drohung mochte heftig sein, aber sie war nach seinem Gebaren durchaus angebracht. So anmaßend verhielt man sich nicht gegenüber einem Herrscher. Und erst recht nicht ihr gegenüber.

[Cassiopeia]

Aceio / NPC
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Mittag

"Ihr droht mir mit dem Folterkeller? Für was? Mich für die Interessen meines Landes einzusetzen? Wenn Ihr Euch nur mit der Unterstützung aus Port Soles wieder ins Land wagtet - "
"Genug!", fuhr Aceio dazwischen, wer war dieser Mann, der seinen Namen nicht preis gab, derart zu sprechen? "Ist Euch nicht klar, was Ihr hier tut? Aus verletztem Stolz gefährdet Ihr nicht nur Euer Leben, sondern die Beziehungen zwischen der Ersten Herrin und Eurem König. Wofür riskiert Ihr das?"
"Für mein Land und meinen König!", antwortete der Angesprochene und Aceio glaubte ihm das sogar.
Irkan räusperte sich leise. "Ich bekräftige noch einmal mein Angebot jedweder Unterstützung, Hoheit", sagte er leise und meinte damit sehr deutlich auch militärische Unterstützung, sollte der Ernstfall eintreten und Bélan sich gegen Cyran verteidigen müssen.
"Für einen Händler aus Cyran seid Ihr enorm stolz und Verhandlungsresistent", bemerkte Aceio. Er wusste, dass es Cyran ums Geld ging, schon immer war es das einzige Ziel des Landes gewesen, alles, was sich handeln ließ, zu Geld zu machen. Das hatte dem Land einen massiven Reichtum beschert. Doch dieses Auftreten war mehr als unangemessen und zeugte davon, dass der Stolz den von Respekt verwöhnten Cyranern zu Überheblichkeit geworden war. Keine gute Attitüde eines Händlers.
Vorsichtig sah er zu Eza. Der Mann hatte offenbar das Schreiben und damit die Kerker gewählt. Auch ohne seinen Namen.

[Tjeika]

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Eskya "Eza" Zarin
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Mittag
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Eza hob eine Augenbraue. Dann lächelte sie und wandte sich zunächst einmal an Irkan, den ihr gerade äußerst sympathisch gewordenen Vertreter Sombals.
"Ich weiß Euer Angebot sehr zu schätzen", meinte sie und neigte ganz leicht ihr Haupt.
Das war das Höchste an Ehrerbietung, das sie aufbringen konnte aus diesem Stand heraus gegenüber eines Vertreters eines anderen Landes von geringerem Stand.
Eza sah zu Aceio und lächelte. Er kannte sie und musste wissen, dass sie sich auf das freute, was folgen würde. Jetzt galt ihr Blick wieder dem Namenlosen.
"Wer hoch steigt, der wird tief fallen. Und Ihr seid sehr hochgestiegen. Euer Verhalten ist anmaßend und respektlos. Und ein jeder bekommt, was er verdient", sagte Eza langsam und viel zu freundlich für das, was kommen würde.
Sie schnippste kurz.
"Ich danke Euch für Euren Besuch und für dieses Gespräch", wandte sie sich dann freundlich an Irkan und Aceio.
"Bitte, seid unsere Gäste und feiert diesen wunderbaren Tag für Sombal, Port Soles und Bélan mit uns", meinte sie und deutete auf die Flügeltür, hinter der bald gefeiert werden würde.

[Cassiopeia]

Aceio / NPC
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Mittag

Irkan erhob sich und als dies auch der Cyraner tun wollte, hielt Aceio ihn mit einem strafenden Blick zurück. Das Recht, vor der Ersten Herrin zu stehen, kann er verwirkt.
"Ihr bleibt", sagte er gefährlich leise und trat zu Eza. "Füllen wir diesen Palast mit Freude und Freunden!", sagte er und als die Flügeltüren sich öffneten, wurde zugleich hinter ihnen eine Nebentür geöffnet, aus der zwei geschickte Wachen den uneinsichtigen Cyraner so diskret abführten, dass selbst Aceio es kaum mit bekam. Als er sich umdrehte, war der Mann verschwunden ohne einen weiteren Laut.
"Es wird uns eine Freude sein, Hoheit", sagte er lächelnd und schenkte auch Irkan ein freundliches Nicken. Ein denkwürdiger Tag für Bélan, für Eza und für ihn. Um den eigenwilligen Vertreter würde er sich später kümmern. Oder morgen. Er sah darin keine Eile.

[Tjeika]

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Eskya "Eza" Zarin
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Mittag
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Eza bemerkte sehr wohl, was Aceio da alleine mit seinen Blicken im Stande war zu tun. Und es beeindruckte sie tief. Ein Lächeln darob fand den Weg auf ihre Lippen, die sie gerade noch davon abhalten konnte, Aceio einen langen Kuss zu stehlen. Stattdessen stand sie direkt nach Irkan auf und deutete ihm an, voranzugehen.
"Und danach entfernen wir diese Schiffe aus meinem Hafen", murmelte sie noch ein wenig missmutig, jedoch stellte sich nach Aceios Worten sogleich etwas Freude ein.
"Bringt den besten Wein für unseren gern gesehenen Gast und Freund Irkan aus Sombal", bat sie, sobald sie einen der Diener entdeckt hatte.
In den Räumlichkeiten, in denen sie zuvor gekrönt worden war - wenn auch nur im übertragenen Sinne - wurde schon getrunken und getanzt. Eine wunderbar fröhliche Musik wurde gespielt.
"Wie ich sehe haben sie schon angefangen", meinte sie zu Irkan und Aceio gleichermaßen und das ausgesprochen guter Stimmung.
An den Namenlosen Cyraner verschwendete sie für den Augenblick keine weiteren Gedanken. Das war auch müßig. Sie würde ihn später einen Besuch abstatten.