Kapitel 5

[Cassiopeia]

=========================
Tazanna
Fahrom
27. Mai im 143. Jahr des Lichtes
Vormittag
=========================

Tazanna nickte etwas scheu. "Das ist lieb von dir. Es stimmt, ich würde es gerne können, auch wenn ich wohl nie solche riesigen Werke lesen werde wie ihr anderen. Immerhin sind die meisten Buchstaben nun keine rätselhaften Symbole mehr für mich, ich kann meinen Namen schreiben und erkenne die meisten Ländernamen. Bald lese ich dir dann die Kinderbücher vor", grinste sie ein wenig übermütig, sein Vertrauen in sie rührte sie sehr und wischte ihre Zweifel fort.
"So in tausend Jahren oder so, wenn ich es schaffe, die Sätze flüssig zu lesen, wie du es kannst. Das ist ziemlich schwer. Aber ich wäre kaum eine Hilfe, wenn ich Analpabetin bliebe."

[vojka]

=========================
Aylos
Fahrom
27. Mai im 143. Jahr des Lichtes.
Vormittag
=========================

Aylos schüttelte den Kopf. „Es geht nicht darum, ob du helfen kannst diese Bücher zu lesen. Sondern darum, dass du dich in fremden Gegenden besser zurecht finden kannst. Dass du, wenn ich dich zum Essen einlade lesen kannst, was es dort gibt. Nicht, dass ich dir da nicht gerne sage, aber ist es nicht schöner es selbst heraus zu finden?“, wollte er lächelnd wissen und lief langsam mit ihr über den Markt. Außerdem kann lesen wirklich Spaß machen, vielleicht erkennst du es, wenn es besser klappt und mit den Büchern wird es sehr viel einfacher“, fügte er hinzu und sah sie lächelnd an.

[Ayrina]

=========================
Narea
Fahrom
27. Mai im 143. Jahr des Lichtes.
Vormittag
=========================

Sie stand neben Toyan und Shaya, die nur noch Augen füreinander zu haben schienen und fühlte sich einfach nur fehl am Platz.
"Ich denke, ich geh schonmal vor. Lasst euch Zeit. Ich sag den anderen Bescheid und vielleicht kann ich auch ein Bad organisieren", meinte sie lächelnd zu Shaya. Sie sah mitgenommen aus. Ein warmes Bad, frische Sachen und etwas zu Essen würden ihr sicher gut tun.

[Tjeika]

=========================
Shaya Zarin
Fahrom
27. Mai im 143. Jahr des Lichtes.
Vormittag
=========================

Erleichtert atmete Shaya aus, als Toyan ihr erzählte, dass es den Anderen gut ging. Immerhin.
"Ja, ich erinnere mich an die beiden. Das ist sehr freundlich von Aylos' Vater", bemerkte sie und nickte dann und sah zu Narea.
Dankbar lächelte Shaya sie an, dass sie Toyan und ihr ein wenig Zeit für sich geben wollte.

[Cassiopeia]

=========================
Toyan Kerim
Fahrom
27. Mai im 143. Jahr des Lichtes.
Vormittag
=========================

Es war nicht einfach und irgendwie fühlte Toyan sich leicht überfordert. Etwas entschuldigend sah er Narea an als diese erklärte, wieder zurück kehren zu wollen. Das klang irgendwie nach Flucht, aber das würde er jetzt nicht ansprechen.
"Wir kommen gleich nach. Danke dir", sagte er freundlich, er wollte nicht, dass sie sich abgeschoben fühlte. Außerdem wäre es wohl gut, wenn Narea Shaya vor dem Bad untersuchen würde. Immerhin war diese praktisch von den Toten auferstanden und sah mehr als abgekämpft aus.


=========================
Tazanna
Fahrom
27. Mai im 143. Jahr des Lichtes
Vormittag
=========================

"Aus deinem Mund klingt das so einfach", sagte Tazanna leise. Lesen war ihr nach wie vor ein großes Rätsel, auch wenn sie es ganz langsam entschlüsselte. Aber wenn es ihr wirklich im Leben half, wie Aylos sagte.. bisher war sie auch ohne Lesen zurecht gekommen. Aber bisher hatte sie auch nur sich gelebt in einer Gemeinschaft, die in Verstecken und Kanälen Zuhause war. Das hatte sie hinter sich gelassen. Also warum nicht auch Lesen lernen?
"Ich bin froh, dass wir diesen Tag Pause einlegen, ich hatte fast vergessen, wie belebt eine Stadt sein kann, in den Mauern kriegt man ja kaum etwas mit..."

[Ayrina]

=========================
Narea
Fahrom
27. Mai im 143. Jahr des Lichtes.
Vormittag
=========================

Narea ging zurück in Malekos Haus und versuchte noch immer bemüht, ihre Gedanken und Gefühle zu ordnen. Sie lief in eine Dienerin und bat sie, ein bad in Toyans Zimmer vorzubereiten und etwas zu essen bereitzustellen. Dann ging sie in die Bibliothek. Mit etwas Glück war sie allein dort und hatte ihre Ruhe. Sie schloss die schwere Holztür hinter sich und setzte sich an eines der Schreibpulte. Kraftlos stützte sie den Kopf in die Hände und schloss die Augen.

[Tjeika]

=========================
Shaya Zarin
Fahrom
27. Mai im 143. Jahr des Lichtes.
Vormittag
=========================

Ein wenig irritiert blickte Shaya Narea nach.
"Ist alles in Ordnung mit ihr?", fragte sie, noch immer in die Richtung schauend, in der Narea verschwunden war.
Nahm sie etwa wieder Schattenstern? Shaya erinnerte sich, dass sie zugesagt hatte, ihr bei der Bewältigung der Sucht zu helfen. Und so beschloss sie, Narea darauf anzusprechen, sofern sich eine günstige Gelegenheit dafür bot.

[Cassiopeia]

=========================
Toyan Kerim
Fahrom
27. Mai im 143. Jahr des Lichtes.
Vormittag
=========================

Auch Toyan sah Narea etwas zögernd hinterher, ehe er sich wieder Shaya zuwandte.
"Sie hat dich, zusammen mit Tazanna, in Sicherheit gebracht, während der Rest von uns fliehen musste. Du warst mehr tot als lebendig, daher... mussten wir davon ausgehen, dass... du nicht zurück kehren würdest." Ein dunkler Schatten huschte über sein Gesicht, die Erinnerung daran schmerzvoll. "Narea ist Heilerin und dich sterbend zurück zu lassen hat sie viel Kraft gekostet."
Nicht nur sie, fügte er in Gedanken an, doch er brauchte es nicht auszusprechen, Shaya wusste es auch so.
"Du siehst blass aus", sagte er leise und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ihr Gesicht, so sehr hatte er gefürchtet, es nie wieder erblicken zu dürfen.

[Tjeika]

=========================
Shaya Zarin
Fahrom
27. Mai im 143. Jahr des Lichtes.
Vormittag
=========================

Shaya seufzte leise, ehe sie den Blick von der Stelle, an der sie Narea zuletzt gesehen hatte, ab- und Toyan zuwandt. Ob das wirklich alles war? Gut, sie konnte sich an jenen Abend so oder so kaum erinnern, und somit auch nicht daran, wie schlimm es wirklich um sie gestanden hatte. Da konnte Arn ja durchaus auch leicht untertrieben haben. Sie war doch nicht dem Tode nahe gewesen? Oder doch? Vielleicht hatte er sie nur nicht beunruhigen wollen.
"Es geht mir...", wollte Shaya abwinken, doch dann seufzte sie.
Toyan wusste es ja doch besser.
"Es ging mir schon schlechter", - guter Kompromiss, wie Shaya beschloss und so nickte sie leicht.
"Arn hat mich gut versorgt. Mach dir keine Sorgen", lächend strich sie über Toyans Arm.

[Cassiopeia]

=========================
Toyan Kerim
Fahrom
27. Mai im 143. Jahr des Lichtes.
Vormittag
=========================

Auf Toyans Lippen legte sich ein Lächeln und er schüttelte leicht den Kopf.
"Jetzt nicht mehr", sagte er leise und als er in ihre Augen sah, in ihrem Blick versank, spürte er endlich wieder diese Wärme, die die innere Kälte der Verzweiflung vertrieb. "Jetzt nicht mehr", wiederholte er flüstert und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Shaya lebte, alles andere war unwichtig. Sie Lebte und sie war bei ihm. Er hätte weinend auf die Knie fallen können vor Glück.
"Jetzt wird alles gut."