4. Die lange Rückkehr

[Cassiopeia]

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Aceio
Néhara, Bélan-Inseln
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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Bei ihren ersten Worten wollte Aceio Eza schon vorbehaltlos zustimmen, doch was sie dann sagte ließ ihn innehalten. Vielleicht hielt er sogar kurz den Atem an.
Brihá selbst?
Er holte schon Atem um dem zu widersprechen, hielt ihn ungesagt an und entließ ihn schließlich wieder als er kein Argument dagegen fand, dass dieses Mädchen nicht Brihá war. Er widerstand nur schwer der Versuchung, sich noch einmal nach dem Kind umzusehen.
Tatsächlich musste er sich erst einmal räuspern ehe er seine Stimme wieder gefunden hatte.
"Der... der zweite Gedanke war mir ehrlich gesagt nicht gekommen", musste er zugeben. "Selbst, wenn sie es nicht persönlich ist, spricht sie zweifellos durch das Kind, was bedeutet, dass sie persönlich in Erscheinung tritt. Durch das Mädchen oder sogar in Persona selbst."
Was bedeuten würde, dass das, was sie hier vorhatten und planten auf ihrem weiteren Weg das Eingreifen Brihás verlangte. Was hatte das zu bedeuten?

[Tjeika]

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Eza
Néhara, Bélan-Inseln
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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"Aber dieser Gedanke ist naheliegend", fand Eza und legte bei ihren Worten den Kopf ein wenig schief, wobei ein Lächeln auf ihren Lippen lag, während sie Aceio von der Seite und auf die Reling gestützt anblickte.
"Wie es auch sein mag, Brihá ist hier, auf die ein oder andere Art. Wir sollten gut auf sie achtgeben", war ihr wichtig zu betonen.
Dadurch, dass sie eh grob in die Richtung schaute, konnte sie unauffällig an Aceio vorbei zu der essenden Jaluna blicken, die noch inmitten der Runde der anderen begabten Kinder saß.

[Cassiopeia]

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Aceio
Néhara, Bélan-Inseln
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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Aceio entging Ezas Blick an ihm vorbei nicht und er war sehr versucht sich ebenfalls nach Jaluna umzudrehen.
"Ich bin Brihás Wächter", sprach er in beinahe feierlichem Bewusstsein ihrer Gegenwart aus, "es ist meine Lebensaufgabe, sie zu schützen. Was auch immer es ist, weshalb sie entschied zu uns zu kommen - ob sie uns warnen oder helfen will oder aus einem ganz anderen Grund - werden wir alles in unserer Macht Stehende tun um sie zu unterstützen."
Er sah einen Moment auf das Meer hinaus.
"Das letzte Mal erschien sie um im Kampf gegen Nalahr zu helfen. ich frage mich ob wir auf dem Weg in eine ebensolche Katastrophe sind ohne es zu ahnen."

[Tjeika]

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Eza
Néhara, Bélan-Inseln
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146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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Eza nahm eine Hand von der Reling und legte sie auf Aceios, wobei sie ihm ein warmes Lächeln schenkte.
"Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, sie zu unterstützen", unterstrich sie die Worte Aceios mit einem leichten Nicken.
Die folgenden Worte Aceios ließen sie seufzen und das Lächeln verschwand so schnell wieder, wie es gekommen war. Nun blickte auch Eza nachdenklich auf die Wellen hinaus, die das weite Meer schlug.
"Ich fürchte es beinahe. Sonst wäre sie nicht hier. Sie erscheint nur, wenn es brenzlig wird. Und dass sie hier ist, ist kein gutes Omen."

[Cassiopeia]

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Aceio
Néhara, Bélan-Inseln
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146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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Aceio nickte ernst.
"Sie zeigt sich als Kind - oder durch dieses Kind - warum?", fragte er, was eher ein laut geäußerter Gedanke seinerseits war denn wirklich eine Frage.
"Hast du schon etwas von Kairos gehört?", fragte er wieder an Eza gerichtet. Die Nachricht, was die Blutmagier möglicherweise vorhatten, die Öffnung der Dämonenwelt in die hiesige Welt, ließ ihn noch immer frösteln.
Plötzlich sah er alarmiert auf.
"Was ist, wenn sie es geschafft haben? Wenn sie die Dämonen in diese Welt gelassen haben? Jaluna sprach von den Schattengestalten in den Gassen von Ayoma - herrenlose Dämonen? Wenn das, was in Port Soles versucht wurde auch in anderen Städten stattfand, ohne dass wir es wissen? Wenn ein winziger Spalt zwischen den Welten reicht..." Das war die einzige Katastrophe, deren Ausmaß Aceio sich bewusst war, die Brihá selbst dazu bringen konnte, sich zu manifestieren.

[Tjeika]

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Eza
Néhara, Bélan-Inseln
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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"Nun, weil Kinder am Unauffälligsten sind? Vielleicht, weil man Kindern eher zugesteht, wenn sie etwas vermeintlich Wirres sagen?", mutmaßte Eza schulterzuckend.
"Und, Kinder gelten als unschuldig. Was könnte besser zu Brihá passen?"
Auf die Frage nach Kairos musste Eza hingegen mit dem Kopf schütteln: "Nein, bisher hat er nichts weiter von sich hören lassen."
Ihre Worte klangen besorgt. Besorgter wurde sie jedoch bei dem, was Aceio hernach mutmaßte. Sie sah blitzschnell zur Seite und biss sich auf die Unterlippe.
"Dann müssen wir nur noch schneller nach Ayoma. Wir müssen dem unbedingt nachgehen!"

[Cassiopeia]

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Aceio
Néhara, Bélan-Inseln
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Nachmittag
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"Wir nehmen dein Schiff", erwiderte Aceio entschlossen, "die Kinder bleiben hier in Sicherheit. Rufe Kairos und bringe in Erfahrung, was vor sich geht. Am besten gehst du gleich auf das Deck des königlichen Schiffes. Ich gebe der Mannschaft bescheid, verabschiede du dich von den Kindern. Das Wasser wird uns helfen, so schnell es geht Ayoma zu erreichen."
Offenbar galt es, keine Zeit zu verlieren.

[Tjeika]

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Eza
Néhara, Bélan-Inseln
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
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"Einverstanden", erklärte Eza und nickte ebenso entschieden wie Aceio geklungen hatte.
Sie atmete tief durch und zog Aceio zu einem kurzen, aber innigen Kuss heran.
"Wir sehen uns dann dort", sagte sie leise, kurz vor seinem Gesicht, die Hand noch an seiner Wange, ehe sie sich abwandte, um zu den Kindern zu gelangen, zu denen sie sich gleich kniete.
"Ich muss euch jetzt wieder alleine lassen."

[Cassiopeia]

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Aceio
Néhara, Bélan-Inseln
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
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Aceio sah ihr kurz nach, holte einmal tief Luft und trat dann zu Marzak, dem er in knappen Worten das notwendigste erläuterte.
"Das Schiff gehört Euch, Marzak. Haltet die Kinder in Sicherheit. Wir kehren zu Euch zurück", versicherte er seinem alten Freund, ehe er dem Kapitän des königlichen Schiffes bescheid gab, seine Mannschaft zusammen zu rufen. Es wurde höchste Zeit.

"Seid Ihr aufgeregt?", fragte Myra und wandte ihre blinden Augen Eza zu. "Eure Aura zeigt Aufregung. Ist etwas geschehen?"
"Sie hat eine Entscheidung getroffen", antwortete Jaluna mit einem Lächeln. "Eine, die abermals die Zukunft verändern wird." Damit wandte sie sich Eza zu, welche für den Bruchteil einer Sekunde tatsächlich hinter den kindlichen Augen die uralte Weisheit Brihás entdecken konnte.
"Wir sind hier sicher, sorgt Euch nicht", versprach sie und schenkte Eza ein ermutigendes, beinahe anerkennendes Lächeln.
"Tut, was Ihr tun müsst."

[Tjeika]

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Eza
Néhara, Bélan-Inseln
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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Eza lächelte warm und strich sachte über Myras Kopf.
"Natürlich bin ich aufgeregt. Das hört auch nicht auf, wenn man erwachsen ist", lachte sie und schenkte dem Kind einen Kuss auf den Kopf, ehe sie sich Jaluna zuwandte.
Sie sah ihr tief in die Augen und meinte tatsächlich Brihá hinter diesen zu erkennen.
"Das werde ich, vertrau mir", bat sie Jaluna und Brihá gewissermaßen gleichermaßen und neigte für einen Sekundenbruchteil ihr Haupt.
Dann stand sie auf.
"Passt gut aufeinander auf. Ihr werdet euch noch brauchen", verabschiedete sie sich und trat endlich den Weg zu ihrem Schiff an.