4. Die lange Rückkehr

[Cassiopeia]

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Aceio
Néhara, Bélan-Inseln
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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Eza schaffte es tatsächlich, ihn so wunderbar zu küssen und im nachfolgenden Satz wieder den Ernst der Lage zu schildern.
"Aye", murmelte Aceio und stieß sich etwas vom Schreibtisch ab als falle es ihm regelrecht schwer sich von dem Kontakt zum Schiff zu lösen. Was tatsächlich gar nicht so sehr der Unwahrheit entsprach. Er war lange genug getrennt von dem alten Holz gewesen.
Es gab tatsächlich noch viel zu besprechen, nicht nur mit den Kindern und dem jungen Mädchen mit den Visionen, sondern auch mit der Mannschaft und dem Kapitän Mevos des königlichen Schiffes. Sie mussten dringend ihre Fahrtrouten abstimmen, wenn sie einander abpassen wollten, sodass Eza und er regelmäßig die Schiffe wechseln konnten. Ayoma war nicht mehr fern.
Aber das würde er auf später verschieben. Ein Kartentisch an Deck, Kapitän Mevos, Marzak, Eza und er würden genügen, vielleicht etwas Wein dazu zum Ausklang des Tages... sogleich kehrte das Lächeln auf Aceios Lippen zurück als er Eza durch die Tür folgte bei der Aussicht auf einen entspannten Abend.

[Tjeika]

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Eza
Néhara, Bélan-Inseln
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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Eza schenkte Aceio ein warmes Lächeln und griff nach seiner Hand, nachdem er diese von dem alten Holz hatte lösen können.
"Keine Sorge, wir bleiben erst einmal an Bord", sagte sie, nachdem es so offensichtlich wurde, dass ihm dies schwerfiel.
Damit traten sie zurück an Deck des Schiffes, das schon den Meeresgrund gesehen hatte und doch so wunderbar gepflegt wirkte, als hätte es all dies noch nicht gesehen.

[Cassiopeia]

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Aceio
Néhara, Bélan-Inseln
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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Aceio blinzelte in die Sonne als sie wieder an Deck traten, wo jemand mehrere Decken zusammen gelegt hatte, Platten mit Essen darauf verteilte und Kissen drum herum platzierte.
"Nanu?", wunderte er sich und erntete ein strahlendes Lächeln von Jovi, der Wassermagierin, die einen Narren an Aceio gefressen zu haben schien. "Wir essen immer so! Drinnen ist es eng und wenig Licht, hier draußen ist es... schön und frei", erklärte sie und Aceio erinnerte sich daran, dass sie Kinder aus einer tiefen Höhle befreit hatten. Kein Wunder, dass sie das Essen unter freiem Himmel an Deck vorzogen.
"Nun, äh, dürfen wir uns zu euch setzen?", fragte er neugierig und sah kurz rückversichernd zu Eza.

[Tjeika]

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Eza
Néhara, Bélan-Inseln
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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Auch Eza wunderte sich, schmunzelte aber bei der Erklärung, die Jovi für sie parat hielt.
"Kommt, lasst uns gemeinsam essen", beschloss sie kurzerhand und überging damit Aceios Frage nach der Erlaubnis der Kinder.
Lächelnd ließ sie sich auf einer der Decken nieder.
"Wie gefällt euch das Leben an Bord eines Schiffes denn bisher so? Ich meine, abgesehen von der Enge unter Deck."

[Cassiopeia]

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Aceio
Néhara, Bélan-Inseln
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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"Manchmal ist es langweilig", sagt Jovi als sie sich setzten, "den ganzen Tag das Meer, Wellen und so... es passiert wenig. Aber Marzak hilft uns in der Magie und das üben wir dann. Und wenn Wind kommt, einmal hatten wir sogar einen Sturm, dann wird es erst richtig spannend und Marzak schickt uns unter Deck. Das ist gemein!", beschwerte sie sich, Aceio schmunzelte leicht.
"Er hat mir und der Königin versprochen auf euch aufzupassen. Das heißt er muss für eure Sicherheit sorgen, erst recht in einem Sturm, der so gefährlich sein kann auf dem Meer. Auch wenn es gemein scheinen mag, schützt er euch, wenn er euch unter Deck schickt und rettet euch das Leben."

[Tjeika]

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Eza
Néhara, Bélan-Inseln
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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"So ist es", pflichtete Eza den Worten Aceios warmen Tonfalls bei, als sie sich all die Speisen hier an Deck besah.
"Und es ist nicht unsere Absicht, euch etwas vorzuenthalten, sondern euch zu beschützen. Wenn ihr älter seid, könnt ihr selbst entscheiden, ob ihr in solchen Situationen lieber an Deck bleibt und die Mannschaft unterstützt. Solange jedoch ist es besser, wenn ihr nicht beim Sturm über die Reling gespült werdet und ertrinkt."
Sie sah in das Gesicht jedes einzelnen Kindes, während sie erzählte.
"Was habt ihr denn in der Zeit alles schon gelernt?"

[Cassiopeia]

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Aceio
Néhara, Bélan-Inseln
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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Jovi strahlte, wenn das überhaupt möglich war, noch mehr, als Eza sie danach fragte, was sie bereits gelernt hatten.
"Ich hebe gelernt, die Wellen zu lesen! Ein bisschen zumindest! Ich habe Eure Nachricht sofort erkannt, Aceio!", sagte sie aufgeregt. "Ilya hat sich gestern in einen Delfin verwandelt und Myra erkennt die Aura von jedem einzelnen von uns. Dargan heilte gestern einen blutenden Schnitt bei einem Matrosen. Er war nicht groß, aber er blutete, aber Dargan hat es geschafft, dass es nicht mehr blutete und der Mann keinen Verband brauchte", erklärte sie überschwänglich vor Stolz.
"Das ist sehr beeindruckend von euch allen", sagte Aceio und dieser Eindruck war nicht einmal übertrieben. Es schien, dass hier auf dem Meer, wo die Kinder keiner Gefahr mehr ausgesetzt waren, sie ihre Magie frei entfalten konnten. Aceio fragte sich, ob das jemals für einen Magier möglich gewesen war, so frei zu sein wie diese Kinder. Er verstand, dass Nyath seine Tochter ins Dogan-Reich gebracht hatte, wo sie die Magie nicht fürchten musste.

[Tjeika]

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Eza
Néhara, Bélan-Inseln
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
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Eza teilte das Strahlen mit Jovi und den Stolz mit Aceio, den dieser zum Ausdruck brachte, immerhin waren es große Erfolge, die die Kinder in der großen Zeit schon zu verzeichnen hatten.
"Es freut mich, dass ihr eure einzelnen Talente, die euch von Geburt an gespendet wurden, so wunderbar zu beherrschen lernt."
Es war aber auch an der Zeit und eigentlich ein Verbrechen an Brihás Gnade, dass sie es bis heute nicht gedurft hatten.
"Ich bin sehr stolz auf euch. Ihr müsst immer fleißig lernen, versprecht mir das!"

[Cassiopeia]

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Aceio
Néhara, Bélan-Inseln
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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"Das werden wir, Majestät!", versprach Jovi eifrig nickend, andere Kinder folgten ihm Beispiel mit großen Augen.

"In Bélan hatten alle Angst vor der Magie", sagte Ilya, die sich in Tiere verwandeln konnte, "so sehr, dass auch wir Angst davor hatten, irgendetwas magisches zu tun. Hier draußen müssen wir keine Angst haben und das große Meer unter dem großen, freien Himmel erinnert mich jeden Tag daran, wie eingesperrt wir dort waren. In allem, was wir taten."
Das waren sehr weise Worte für ein so junges Mädchen fand Aceio und begriff, dass diese Kinder viel zu früh hatten aufhören müssen, Kinder zu sein. Um zu überleben waren sie gezwungen gewesen, erwachsen zu werden. Zumindest hatten sie viel früher als andere Kinder einen Schritt in diese Richtung gemacht.
"Dort, wo wir hinfahren, müsst ihr ebenfalls keine Angst vor der Magie haben. Es gibt nicht nur magierfeindliche Länder in Choma, sondern auch welche, in denen Magie erlaubt ist. In ein solches Land fahren wir", erklärte er zuversichtlich.

[Tjeika]

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Eza
Néhara, Bélan-Inseln
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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Eza nickte sehr zufrieden, nachdem die Kinder ihre Versprechen abgaben. Das war ihr sehr wichtig, die Kinder mussten wissen, wie mit ihren jeweiligen Fähigkeiten umzugehen war, sowohl zu ihrem eigenen Schutz als auch zu dem anderer.
"Nur Menschen, die nicht wissen, was Magie ist, fürchten sie. Es gibt jene nicht nur in Bélan, seid also stets vorsichtig, wem ihr euch offenbart. Doch Aceio und ich arbeiten daran, dass jene Zeiten bald der Vergangenheit angehören, so dass jeder auch offen zeigen kann, mit welchen Gaben er oder sie beschenkt wurde", erklärte sie den Kindern nach Ilyas Ausführungen, der sie aufmerksam gelauscht hatte.
Und es hatte ihr ein warmes Lächeln und einen ebenso warmen Seitenblick zu Aceio beschert, dass jene das Meer als die große Freiheit beschrieben hatte.
Was Aceio anschließend sagte, schloss sich nahtlos an ihre eigenen Worte an, so dass sie zustimmend nickte.
"Ich verbrachte dort eine lange Zeit, es ist ein ausgesprochen schönes Land."