Kapitel 1

[Richard]

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Iyad al Aban
14. April 143. Jahr des Lichtes, Mittags
Rebellenstützpunkt Port Soles
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Ein Magierjäger, natürlich musste er Recht behalten und sie hatten eine laufende Gefahrenquelle in ihrer Runde. Es wäre ja auch zu schön gewesen. Allerdings beruhigte Iyad die Tatsache das der Jäger ihn bis jetzt noch nicht ins Visier genommen hatte. Sonst waren die Priester in seiner Nähe nicht gerade freundlich gestimmt. Wie dem auch sei, es gab Mittel und Wege sich vor solch einer Person zu schützen, und er gedachte sie auch zu gebrauchen.

"Nun," begann Iyad, diesmal jedoch ohne irgend einer Form von Lächeln, "Ich denke wir sitzen im wahrsten Sinne im selben Boot. Dennoch, einige von uns sind Sine, andere scheinbar nicht. Ich glaube wir sollten unser, bisher unausgesprochenes, Versprechen einander nicht zu hintergehen, auf eine formellere Art bekräftigen. Eine Art Schwur oder etwas in der Richtung."

[Tjeika]

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Shaya Zarin
14. April 143. Jahr des Lichtes, Mittags
Hafen von Port Soles
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Shaya runzelte die Stirn. Sie ahnte, was Iyad mit dem Schwur meinte. Etwas, was ihnen allen ganz und gar nicht gefallen würde. Etwas... wahrlich unangenehmes. Doch mehr konnte sie nicht denken - und auch nicht aus seinen Gedanken entnehmen.
Dennoch hatte er nicht unrecht. So, wie der Sine - und sie würde sich vorerst weigern, ihm die Ehre zu vergönnen ihm beim Namen zu nennen, bei seinem Verhalten - sich gerade aufgespielt hatte, so wichtig, wie er sich hier gerade vorkam, blieb ihnen kaum etwas anderes.
"Solange es im Rahmen bleibt", sprach sie vielsagend und blickte Iyad direkt an.
Noch immer spukten die gedanklichen Bilder seinerseits in ihrem Hirn herum und sie hatte das Gefühl, dass diese ein andauernder Albtraum bleiben würden, ehe sie ihren Auftrag erledigt hatten.

[Ayrina]

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Narea
14. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
An Bord der Meria
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Fast schlagartig beschlich Narea ein mulmiges Gefühl. Ein Schwur? Sie sah Iyad prüfend an und wieder empfing sie diese seltsame Ungeduld und eine Sehnsucht nach etwas, das sie sich nicht erklären konnte. Ein kalter Schauer lief ihr den Rücken hinab, während sie ihn noch immer unbehaglich ansah.
"Was für ein Schwur?", fragte sie vorsichtig und hatte das Gefühl, dass es in dem Raum immer kälter wurde. Plötzlich hatte sie das Gefühl, dass das Schiff für sie alle viel zu klein war. Niemand traute dem anderen und es gab kaum Rückzugsmöglichkeiten. Es würde die erste Zerreißprobe werden und seltsamerweise hatte sie plötzlich die Befürchtung, dass sie nicht alle lebend das Doganreich erreichen würden.
Hinzu kam, dass die Meria langsam Fahrt aufnahm und das stetige Schaukeln Nareas Magen rebellieren ließ.

[Cassiopeia]

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Toyan Kerim
14. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
An Bord der Meria
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Toyan sah den Magier beinahe überrascht an, dass er ihm Recht gab. Er wollte den Zusammenhalt sogar verstärken durch einen Schwur! So weit wäre er selbst nicht gegangen, doch die Idee hatte etwas an sich. Jedoch konnte man einem Magier wie Iyad trauen? Er schien etwas Geheimnisvolles, Düsteres an sich zu haben und Toyan überlegte, ob er es wirklich mit einem Blutmagier zu tun hatte. Dann bekam die Idee des Schwurs einen ganz anderen Hintergrund.
Die junge Frau namens Neara, zumindest meinte er sich zu erinnern, dass sie sich im Hafen so vorgestellt hatte, schien ihm ebenfalls nicht zu trauen. Und auch die zweite Frau, deren Namen er noch immer nicht kannte, strahlte nichts als Missbilligung aus. Das konnte eine spaßige Überfahrt werden, zwei Tage auf wenige Quadratmeter eingepfercht und somit gezwungen, mit einander auszukommen. Aber vielleicht war gerade dies die Chance, sich als Gruppe zu finden.
Da er die Frage, wie die Idee des Schwurs gemeint war, nicht wiederholen wollte, blickte auch er den Mann fragend an. Doch irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, dass sich die meiste Spannung im Raum gegen ihn richtete - was an sich kein Wunder anegsichts seiner beruflichen Position war. Er hoffte, dass sie es schafften, das Dogan-Reich heil zu erreichen... .

[Richard]

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Iyad al Aban
14. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
An Bord der Meria
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Die Skepsis die ihm entgegen schlug war fast schon greifbar. Es würde nicht einfach sein sie zu irgend einer Form der Kooperation zu bewegen. Aber irgendwo musste ja der Anfang gemacht werden. Warum nicht genau hier?

"Angesichts dieser einzigartigen Runde wäre es wohl angebracht wenn jeder von uns einen Schwur bestimmt. Nur um auf Nummer sicher zu gehen." Dieser Logik konnte man sich schwerlich verschließen.

[Ayrina]

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Narea
14. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
An Bord der Meria
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Noch immer unsicher sah Narea Iyad an. Irgendwie gefielen ihr die Schwingungen, die ihr von ihm entgegenschlugen, ganz und gar nicht. Dennoch kam sie nicht umhin zuzugeben, dass seine Worte Sinn ergaben.
"Einverstanden", sagte sie schließlich und nickte leicht.
"Fangt an", spielte sie den Ball wieder in seine Richtung zurück. Es war seine Idee gewesen, also sollte er auch den Anfang machen.

[Tjeika]

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Shaya Zarin
14. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
An Botrd der Meria
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Shaya schüttelte den Kopf, ehe sie beinahe schon panisch aufsprang.
"Auf gar keinen Fall", schrie sie, während sie einige Meter zurückwich.
Wieder waren es merkwürdige, überaus blutige Gedanken gewesen und diese ließen sie auf alle Fälle abschrecken. Niemals würde sie sich auf einen Handel mit jemanden einlassen, der offensichtlich... offensichtlich... Shaya wagte es gar nicht erst, diesen Gedanken zuende zu denken.
Sie hoffte nur, dass sie sich irrte.

[Richard]

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Iyad al Aban
14. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
An Bord der Meria
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Äußerst aufmerksam beobachtete Iyad die Reaktion der bisher immer noch namenlos gebliebenen Frau. Was hatte ihr bei seinen Worten so viel Angst gemacht. Wustse sie wer er war, oder was? Wenn ja konnte dies zu Problemen führen. Glücklicherweise gab es für alles die eine oder andere Lösung.

"Nun," fuhr er gelassen fort als wäre nichts geschehen, "ich wüsste keinen besseren Weg wie wir uns gegenseitig versichern können das uns aus den eigenen Reihen keine Gefahr droht." Er ließ die Worte für ein paar Sekunden in der Luft hängen. "Natürlich ist niemand dazu gezwungen."

[Ayrina]

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Narea
14. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
An Bord der Meria
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Bei dem Ausbruch der jungen Frau war Narea erschrocken zusammengezuckt und kurz schloss sie die AUgen, um die Wellen der Angst zu ignorieren. Sie versuchte ihre Gedanken ein wenig zu sortieren und hob dann beruhigend die Hände.
"Ich denke... wir sollten uns alle ein wenig beruhigen."
Dann sah sie zu der jungen Frau.
"Ihr habt Euch noch immer nicht vorgestellt und verhaltet Euch... gelinde gesagt seltsam." Sie sah wieder zu Iyad.
"Ich finde seinen Vorschlag gut. Wir brauchen eine Basis, eine Vertrauensgrundlage. Wenn Ihr keine bessere Idee habt, wie wir das erreichen sollen, würde ich sagen, wir machen es so, wie Iyad vorgeschlagen hat."

[Cassiopeia]

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Toyan Kerim
14. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
An Bord der Meria
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Irritiert beobachtete Toyan die Szene vor sich. Die Frau mit dem Rucksack auf ihrem Schoß sprang auf einmal wütend und regelrecht panisch auf. Mit großen, funkelnden Augen blickte sie Iyad an und Toyan fragte sich, weshalb sie der Vorschlag des Schwures derart entsetzte.
Er stand ebenfalls auf. "Bitte, beruhigt Euch. Ich bin sicher, Iyad weiß sich zu erklären." Er sah die Magierin prüfend an und wandte sich dann an den Mann rechts von ihm. "Was für ein Schwur schwebt Euch vor? Eine Art Eid wäre ein Vorschlag meinerseits, denn diese Aufgabe können wir nur gemeinsam schaffen, zuviel hängt davon ab. Denn das Buch könnte nur der erste Schritt sein - sofern wir es im Labyrinth des Dogan-Reiches überhaupt finden. Wir können es uns nicht leisten, uns bereits auf dem Weg dorthin gegenseitig an die Kehle zu gehen." Wieder machte er eine Pause und sah jeden der Reihe nach an. "Ich bin Euch dankbar, dass Ihr in Aceios Namen diese Aufgabe auf Euch nehmt, doch so lasst uns zumindest für diese Zeit die Feindlichkeiten, wenn auch nicht begraben, so zumindest die Schwerter sinken lassen. So, und nun sprecht, Iyad, was Ihr mit Eurer Idee meintet." Langsam setzte er sich wieder hin und hoffte, dass er soeben keinen Fehler begangen hatte.