EINS - Alba

[Cassiopeia]

Ador / Essar / Whada
Alba
2. Quartal des Jahres 2457
Vormittag

Ador ließ zwischen die Luft aus.
"Witzig", kommentierte er angespannt. "In einem Whirlpool fliege ich aber nicht etliche Kilometer über dem Boden!" Was für eine irrsinnige Idee. Aber mit dem Zug waren sie mehr als einen Tag unterwegs. Undenkbar.
"Irre, dass du so entspannt bleiben kannst", murmelte er fast ein wenig neidisch.

Whada nickte.
"Er hat euch deswegen raus geworfen?", fragte sie fassungslos. "Damit kann er doch nicht durchkommen! Das ist total willkürlich!", regte sie sich auf. "Ich kenne da jemandem beim Mieterverein, der kann da ein Wort einlegen. Also wirklich, unverschämt!"

[Ayrina]

Aasiya
Alba
2. Quartal des Jahres 2457
Vormittag

"Das wäre toll, auch wenn ich fürchte, dass das nicht viel bringen wird", sagte Aasiya seufzend.
"Wir wollten nachher noch zur Demo. Du willst sicher nicht mitkommen?"
Trotz aller Überredungsversuche hatte sie Whada bisher nicht dazu bringen können, einmal teilzunehmen.

[Tjeika]

Ishtah Jadil
Institut
2. Quartal des Jahres 2457
Vormittag

"In der Luft geschehen viel weniger Unfälle als am Boden", erklärte Ishtah leichthin.
"Hier oben sind wir also sicherer, als wenn wir über die Straße gehen."

[Cassiopeia]

Ador / Essar / Whada
Alba
2. Quartal des Jahres 2457
Vormittag

"Das erklärst du mir jedes Mal", murmelte Ador wenig überzeugt. "Mein Kopf sagt mir dennoch was anderes." In der Beziehung war er einfach ein Feigling. "Jedes Mal nehme ich mir vor, doch in den Zug zu steigen und dann sitze ich doch wieder in diesem verdammten Ding. Jetzt komme ich nicht mehr raus." Er atmete tief durch.
"Ich weiß, ich bin ein Jammerlappen. Ich schnapp mir mal die Unterlagen, die lenken ab. Mach du ruhig dein Fliegerschläfchen", grinste er ein wenig schief.

"Ach, lass mal", winkte Whada wie zu erwarten ab. "Das ist nix für mich." Sie runzelte etwas die Stirn. "Ihr wollt das echt durch ziehen, trotz der Verhaftung beim letzten Mal? Ist das nicht etwas krass?"

[Ayrina]

Aasiya
Alba
2. Quartal des Jahres 2457
Vormittag

"Natürlich!"; sagte Aasiya mit einem entschlossenen Funkeln in den Augen.
"Jetzt erst Recht!"

[Tjeika]

Ishtah Jadil
Institut
2. Quartal des Jahres 2457
Vormittag

Wieder lachte Ishtah.
"Hier, nimm die", zwinkerte sie und reichte Ador eine Tüte.
"Ich mag keine Flecken auf meinen Unterlagen", zog sie ihn weiter auf.

[Cassiopeia]

Ador / Essar / Whada
Alba
2. Quartal des Jahres 2457
Vormittag

Ador schüttelte halb amüsiert den Kopf.
"So ein Weichei bin ich auch wieder nicht!", verteidigte er sich, griff dann aber doch nach der Tüte. Sicher war sicher. Auch wenn es ihm peinlich war. Sein Magen mochte einfach kein Fliegen und der Gedanke, sich vom Meer weg zu bewegen und immer weiter südlich ins Hochland zu fliegen, wo es kalt und trocken und stürmisch sein würde, behagte ihm ebenso wenig. Er mochte das Vertraute.
Dennoch ließ er es sich nicht nehmen, Ishtah zu begleiten. Es war die Neugier des Forschers, die ihn dazu trieb, sich wieder und wieder darauf einzulassen. Und wenn er Ishtah unterstützen konnte, tat er es gern. Sie war eine exzellente Forscherin und eine gute Chefin. Es war eine Auszeichnung, an ihrer Seite zu arbeiten und das ließ er sich durch einen ungemütlichen Flug nicht madig machen.

"Weiß jemand, dass ihr hier seid?", fragte Whada ein wenig panisch. Sie wollte da nicht auch noch mit hinein gezogen werden. "Kommt schon Leute, das ist doch total irre! Was stellen die als Nächstes mit euch an? Euch wirklich in den Knast stecken?"
Essar zuckte mit den Schultern. "Sollen sie. Dann werden vielleicht endlich auch andere auf diese Willkür aufmerksam, die uns Zivilisten widerfährt."

[Ayrina]

Aasiya
Alba
2. Quartal des Jahres 2457
Vormittag

Aasiya sah mit einem wamren Lächeln zu Essar. Diese Entschlossenheit und Bedingungslosigkeit, mit der er für eine Sache einstand liebte sie so sehr an ihm. Sanft drückte sie seine Hand.
"Niemand weiß, dass wir hier sind"; beruhigte sie Whada schnell.
"Und das bleibt auch so, keine Sorge."

[Cassiopeia]

Ador / Essa
Alba
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Die Stunden vergingen und Ador war unendlich froh, als sie endlich landeten. Unter ihnen war zumeist nichts als Ödnis gewesen - nicht, dass sie davon etwas hatten erkennen können bei der Fluggeschwindigkeit. Doch nun erwartete sie sattes Grün: der Vegetationsgürtel rund um das Alses-Meer war dicht und reichte von einigen Kilometern Breite bishin zu an die 2000km. Eine der letzten grünen Lungen des Planeten, da so weit Südlich kaum jemand siedelte.
Hier lag ihr Forschungsgebiet genau aus diesem Grund, dazu auf der anderen, südwestlichen Seite des Meeres, während die große Stadt Skaron sich im Nordosten befand und die dort befindlichen Grünflächen längst zur Versorgung der Stadt eingenommen hatte. 600.000 Menschen wollten Essen und Trinken und das möglichst ohne Abhängig von der Metropolregion zu sein.
Doch auf dieser Seite des Meeres war davon kaum etwas zu spüren. Hier gab es Urwälder, Feen und kleine Erdwichtel. Und mit ihnen den besten Hinweis auf die Gesundheit des Planeten. Die Erd- und Wasserproben hier waren die wohl am wenigsten belastetesten des Planeten - und auch sie würden nicht frei von Schadstoffen sein. Im Gegenteil. Dennoch hoffte Ador auf einen kleinen Lichtblick.
Die Luft war kühl und tief im Süden zeigten sich erste Wolken. Dichte, klobige Staubschichten, die das Licht für Stunden einfangen konnten. Es würde sehr kalt werden, ehe die Sonne unter ging.
Einige Hütten begrüßten sie und würden für die nächsten Tage ihr Lager sein, ein ständiges Forschungslabor, das jedoch nur zeitweise besetzt war. Dazu fehlte das Personal.

Essar und Assiya hatten sich so gut es ihnen möglich war bei Whada einquartiert und waren dann los gezogen zu der Großdemonstartion, zu der Zehntausende kommen sollten. Hatte er selbst noch gezweifelt, ob diese Aktion richtig war, so gab es nun kein Wanken mehr. Wenn dies der einzige Weg war, friedlich etwas zu tun, würde er diesen Weg gehen.

[Ayrina]

Aasiya
Alba
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Aasiya hatte ihre Hand in seine geschoben und drückte sie leicht, als sie zu den Zelten traten.
"Bist du sicher, dass du das jetzt tun willst?", fragte sie ihn nicht das erst Mal. Sie konnte verstehen, wenn er dafür jetzt keinen Kopf hatte.