Kapitel 5

[Tjeika]

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Shaya Zarin
Fahrom
27. Mai im 143. Jahr des Lichtes.
Mittag
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"Ich weiß, was du meinst", murmelte Shaya und schüttelte den Kopf.
"Es ist alles ganz schön viel auf einmal, was?", Shayas Lächeln hatte einen bitteren Beigeschmack angenommen.
Ihre Hand strich abwesend über Toyans Arm.
"Es ist kein Wunder, dass wir davon ein klein wenig überfordert sind", sie seufzte leise.
"Und ich habe auch keine Ahnung, wie ich damit umgehen soll, wo wir hier sind... das... hat mich ganz schön schockiert. Ich wollte dich nicht abweisen, es war nur... merkwürdig. Irgendwie...", dass Shaya noch immer darob verwirrt war, war mehr als nur offensichtlich.

[Cassiopeia]

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Toyan
Fahrom
27. Mai im 143. Jahr des Lichtes.
Mittag
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Toyan nickte verstehend.
"Ja, vermutlich hast du Recht, das ist schließlich keine alltägliche Situation. Weder deine Rückkehr, noch der Aufenthalt hier und glaub mir, ich war selbst mehr als skeptisch Maleko gegenüber. Aber ich weiß, dass wir ihm trauen können."
Er wollte sich nicht ausmalen, was passierte, wenn dem nicht so war.
"Bei deiner Reaktion... fürchtete ich, du würdest mir nicht verzeihen, dich nicht da raus geholt zu haben, nicht zurück geritten zu sein. Ich habe.. dich... sterben lassen...", gestand er und seine Stimme erstarb. Seit Wochen erdrückte ihn diese Schuld und nun, wo Shaya unvermittelt wieder da war, wo alles gut war, wollte sie dennoch nicht weichen.

[Tjeika]

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Shaya Zarin
Fahrom
27. Mai im 143. Jahr des Lichtes.
Mittag
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Shaya nahm die Hand von Toyans Arm und seufzte, als sie den Blick senkte.
"Manchmal sind Opfer nötig", meinte sie und konnte doch den leicht bitteren Unterton in der Stimme nicht unterdrücken.
Natürlich war sie der Ansicht, dass das Wohl vieler wichtiger war als das Wohl Einzelner. Sonst wäre sie doch nie Auftragsmörderin geworden. Aber dennoch hatte es sie verletzt, dass Toyan sie zurückgelassen hatte. Es hatte sie ein Stück weit in die Realiät zurückgeholt. Es gab nicht nur sie beide und es hatte sie erschreckt, dass sie wohl kaum anders als er gehandelt hätte.

[Cassiopeia]

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Toyan
Fahrom
27. Mai im 143. Jahr des Lichtes.
Mittag
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Toyan sank in sich etwas zusammen, versuchte aber dennoch zu lächeln, flüchtig nur.
"Es tut mir so leid", flüsterte er, den Blick gesenkt. Er strich noch einmal über die Decke, ehe er sich schließlich erhob.
"Narea sagt, du brauchst Ruhe, also lasse ich dich besser schlafen", erklärte er, sah sie zögernd an. "Schlafe gut, Shaya."
Ich liebe dich.

[Tjeika]

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Shaya Zarin
Fahrom
27. Mai im 143. Jahr des Lichtes.
Mittag
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"Bitte, bleib", Shaya erschrak, als Toyan so unvermittelt aufstand.
"Bleib", ruhiger nun bat sie ihn erneut.
Sie wollte doch gar nicht, dass er ging. Sie verstand doch, warum er das getan hatte.

[Cassiopeia]

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Toyan
Fahrom
27. Mai im 143. Jahr des Lichtes.
Mittag
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Toyan schluckte etwas und spürte, wie sein rechter Halsmuskel zuckte.
"Ich habe dich sterben lassen, Shaya und solange diese Schuld auf mir lastet..." Er konnte Shaya nicht ansehen, blickte stattdessen an die Wand neben ihr, während er tief Luft holte. "Ich brauche Zeit dafür."
Er war mit ihr gestorben, damals. Und jetzt konnte er sich nicht einmal richtig freuen, dass sie wieder da war, dass der Alptraum ein Ende hatte?
Es fraß ihn auf, wie konnte er ihr gegenüber treten, wo er sich wie ein Verräter fühlte? Er kam sich wie ei Fremder vor.

[Tjeika]

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Shaya Zarin
Fahrom
27. Mai im 143. Jahr des Lichtes.
Mittag
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"Und ich brauche dich", erwiderte Shaya mit einer Spur Traurigkeit in der Stimme.
Und sie meinte, was sie sagte. Es würde ihr das Herz brechen, wenn Toyan jetzt einfach so ginge.
"Ich brauche dich", wiederholte sie leiser nun und senkte den Blick.

[Cassiopeia]

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Toyan
Fahrom
27. Mai im 143. Jahr des Lichtes.
Mittag
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"Ich liebe dich."
Langsam nur wandte er den Blick Shaya wieder zu. "Und ja, auch ich brauche dich, ich erkenne mich selbst nicht wieder." Zögernd trat er einen Schritt zum Bett, dann noch einen.
"Tag und Nacht habe ich die Mächte angefleht, dich zu verschonen. Und das Wunder ist geschehen, du bist hier, du lebst. Aber in mir ist etwas gestorben in dieser Zeit und zugleich brauche ich dich, damit... es wieder lebendig werden kann."
Er setzte sich auf das Bett und sah sie voll Traurigkeit an. Sanft strich er über ihre Wange, lächelte leicht.
"Ich wünschte, es könnte wieder so sein wie vor unserer gewaltsamen Trennung. Aber das ist es nicht. Gerne möchte ich sagen, wir haben Zeit, das alles aufzuarbeiten. Aber ich weiß... es kann so verdammt schnell gehen und plötzlich ist da nur noch ein schwarzes Loch."
Er seufzte leise, schüttelte unmerklich den Kopf und seine Hand tastete zaghaft nach ihren Fingern, die er schließlich ergriff und mit den seinen verschränkte.

[Tjeika]

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Shaya Zarin
Fahrom
27. Mai im 143. Jahr des Lichtes.
Mittag
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Shayas Blick wurde traurig, als sie auf die verschränkten Finger sah. Sie drückte Toyans Hand und seufzte leise, dann hob sie ihren Blick und suchte Toyans Blick. Ihr Herz wurde schwer.
"Und was bedeutet das jetzt?", fragte sie und fügte leise, "Für uns", hinzu.
Sie hatte beinahe schon Angst vor der Antwort.

[Cassiopeia]

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Toyan
Fahrom
27. Mai im 143. Jahr des Lichtes.
Mittag
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"Wenn ich das wüsste", seufzte er, das fragte er sich selbst. "Ich weiß es nicht, Shaya, wirklich nicht. Wir können nicht einfach da weiter machen, wo wir aufgehört haben. Aber vielleicht... müssen wir das auch nicht."
Er versuchte ein Lächeln und dieses Mal gelang es ihm sogar, ein ehrliches Lächeln zu zeigen.
"An meinen Gefühlen für dich hat sich nichts geändert. ich liebe dich. Und auch wenn ich ganz und gar nicht weiß, wie das alles hier ausgeht... wäre es unglaublich beruhigend, wenn es weiterhin ein uns gibt. Auch, wenn wir wohl beide Zeit dafür brauchen, ich kann die letzten Wochen nicht abstellen und du genau so wenig. Dafür brauchen wir Zeit, wieder im Hier und Jetzt anzukommen. Mein Verstand sagt mir, dass du lebst, dass du hier bist und ich dich brauche. Aber mein Herz... trauert noch, alles in mir ist so zerrissen, dass ich nicht weiß, was ich tun soll."