4. Die lange Rückkehr

[Cassiopeia]

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Aceio & Kairos
Néhara, Bélan-Inseln
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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Aceio senkte kurz den Blick, als Eza ihm das Wort erteilte. Dann straffte er die Schultern, hob den Kopf und trat etwas vor, was die Versammelten dazu brachte, zu verstummen und überrascht aufzusehen.
"Ich bin nicht der Kapitän dieses Schiffes", begann er bescheiden und verwies kurz auf Kapitän Mevos, "doch ich werde ihm entschieden helfen, Ayoma zu erreichen. Um den Aufbau Bélans zu sichern ist es wichtig, den Königen anderer Länder freundlich zu begegnen. Wir kamen zu dem Entschluss, dass das Erreichen Ayomas schneller geschehen muss als bisher angenommen. Denn davor liegt noch ein zweites kleines Ziel: ein Schiff, welches ich mein Eigen nennen darf und welches Ihre Majestät und ich auf hoher See beziehen werden. Das Schiff hat zwei Tage Vorsprung und es würde einen zu großen Aufschub bedeuten, es vor Ayoma einzuholen. Da die Zeit drängt und die Gefahren nicht schlafen während wir hier auf See sind und nicht helfen können, werde ich dem Schiff und dem Kapitän helfen: ich besitze eine besondere Verbindung zum Wasser - Wassermagie. Mit ihr wird es uns möglich sein, das Schiff in weniger als einem Tag einzuholen und wir erreichen Ayoma schneller als es nur mit Segeln möglich wäre."

[Tjeika]

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Eza
Néhara, Bélan-Inseln
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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Die Mannschaft sah sich nach diesem doch eher überraschenden Geständnis gegenseitig an und ein gar nicht mal so leises Raunen war zu vernehmen.
"Wassermagie?", murmelte einer und schien sich nicht so recht wohl damit zu fühlen.
Ein anderer, es handelte sich um einen jungen Burschen, der noch nicht sonderlich weit hoch in der Hierarchie an Bord gestiegen war, rieb sich sich unwohl fühlend beide Oberarme.
"Wenn Ihr vermögt, was Ihr versprecht, so tut es", ergriff dann Mevos das Wort, nachdem er zu Aceio getreten war.

[Cassiopeia]

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Aceio & Kairos
Néhara, Bélan-Inseln
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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Aceio war klar, dass seine Offenbarung für reichlich Skepsis sorgte. Doch dass der Kapitän zu ihm stand und ganz offensichtlich auch die Königin schien die Menschen zumindest ein wenig zu beruhigen.
Dankbar sah er zu Mevos und nickte entschlossen.
"Korrigiert den Kurs um zehn Grad Ost, Kapitän. Haltet diesen Kurs und holt die Segel ein, sie halten uns nur auf. Ich werde ins Wasser gehen müssen um dies zu leisten. Wenn die Sonne morgen ihren höchsten Punkt überschreitet, haben wir mein Schiff erreicht."

Damit wandte sich wieder Eza zu.
"Pass auf dich auf hier oben, Liebste", sagte er leise. "Mir wird da unten nichts geschehen, außer ohne dich zu sein. Morgen nach der Mittagsstunde ist es geschafft."

[Tjeika]

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Eza
Néhara, Bélan-Inseln
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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"Jawohl, Majestät", erklärte Mevos.
Mit einer knappen Geste wies er einige Burschen an, die Segel, wie von Aceio gefordert, einzuholen.
Eza indes trat zu Aceio und legte beide Hände an seine Unterarme.
"Sei vorsichtig und stets achtsam. ich werde selbiges hier oben bleiben", bat und versprach sie gleichermaßen, wobei man durchaus ein wenig Sorge heraushören konnte.

[Cassiopeia]

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Aceio & Kairos
Néhara, Bélan-Inseln
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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"Das werde ich", versprach Aceio im Gegenzug. "Da unten ist nichts, was mir gefährlich werden kann. Ich bin das Meer", erinnerte er sie sanft und schenkte ihr noch einmal einen langen Blick, ehe er sich von ihr löste um seine Oberbekleidung loszuwerden. Barfuß und in die leichte Hose gekleidet die er trug stand er schließlich an der Reling, passte den richtigen Moment ab und und tauchte kopfüber in die Fluten.

[Tjeika]

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Eza
Néhara, Bélan-Inseln
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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Als Aceio ins Wasser sprang, setzte Eza schnell einen Schritt nach, um dann ihre Hände an die Reling zu legen und ins Wasser zu schauen. Doch Aceio war bereits abgetaucht.
"Segel sind unten", vermeldete einer der Burschen unnötigerweise, da man es ohnehin sehen konnte.
Noch einen Augenblick verharrte Eza an der Reling, dann wandte sie sich dem Kapitän zu, dem sie sachte zunickte.

[Cassiopeia]

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Aceio & Kairos
Néhara, Bélan-Inseln
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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"Der Kurs ist korrigiert, Majestät", verkündete der Kapitän und hatte die Hand am Steuer als eine leichte Vibration bemerkte. Die Strömung nahm zu, ihre Geschwindigkeit offenbar auch. Er lächelte überrascht. Der Erzherzog hielt sein Wort.
Überrascht war auch die Reaktion der Mannschaft auf den Zuwachs an Geschwindigkeit bei eingeholten Segeln. Und die Geschwindigkeit wuchs bis das schwere Schiff durch das Wasser schnitt wie ein Jagdboot.

[Tjeika]

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Eza
Néhara, Bélan-Inseln
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Nachmittag
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Eza lächelte breiter und breiter, als sie zu dem Kapitän trat.
"Aceio hält stets sein Wort", sagte sie nicht ohne Stolz.
Sie genoss die schnelle Fahrt durch das Meer und spürte eine gewisse Form des Aufgehobenseins. Sie wusste, ihnen würde hier und jetzt hier draußen nichts geschehen.
"Wir werden unser Ziel sicher erreichen."

[Cassiopeia]

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Aceio
Néhara, Bélan-Inseln
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Mittag
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Der Abend kam, die Nacht brach herein und Aceio blieb im Wasser. Der Mondschein brach durch die Meeresoberfläche, unter der er geräuschlos dahinglitt, während er den Wellen lauschte, die von Ereignissen an fernen Ufern berichteten. Doch kein Flüstern war über Dämonen zu vernehmen, über die Kollision zweier Welten und Aceio war fürs Erste beruhigt, dass dieses Szenario noch keine Realität geworden zu sein schien.
Als der Sonnenaufgang anbrach spürte er erste Erschöpfung, doch das neue Tageslicht gab ihm neue Kraft. Am Vormittag spürte er deutlich die Nähe zu seinem Schiff. Sie hatten es fast geschafft, es lag nur wenige Seemeilen voraus.
Zur Mittagsstunde wurde er langsamer - erschöpfter und vorsichtiger, er wollte nicht ausversehen eine Kollision verursachen.
Immer mehr zog er sich zurück bis er das Schiff wieder den Wellen selbst überließ als das Schiff in Sichtweite kam. Er selbst hatte sein Signal in den Wellen voraus geschickt, sie würden vorbereitet sein und das hoheitliche Schiff heran kommen lassen.
Erschöpft zog er sich schließlich die Heckleiter wieder an Bord. Zu seinen Füßen sammelte sich ein wenig Meerwasser.
"Setzt die Segel", sagte er zu einem nahestehenden Matrosen, "der Wind steht günstig. Reisen wir ihnen in voller Pracht entgegen."

[Tjeika]

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Eza
Néhara, Bélan-Inseln
Mitte Februar
146. Jahr des Lichts
Mittag
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Eza hatte gewartet. Die ganze Nacht, den Morgen über bis zum Mittag schließlich. Sie hatte an Deck gestanden, war hier und da nervös geworden, je länger die Rückkehr Aceios sich hinausgezögert hatte und hatte am Morgen alle Männer an Bord damit nervös gemacht, das Deck auf- und abzulaufen. Als Aceio schließlich zur hellsten und wärmsten Mittagsstunde endlich die Leiter erklomm war sie nur wenige Schritte entfernt.
"Endlich", sagte sie und trat schnellen Schrittes an die Leiter, um Aceio eine helfende Hand zu reichen.
"Ich habe bereits begonnen, mich zu sorgen."
Währenddessen eilte der von Aceio angesprochene Bursche zum Kapitän hinüber, der im Gegensatz zu Eza, die Nacht über geruht hatte, um die vorgebrachte Bitte zu überbringen.