Rund um Husum, 28.04.1530

[Ayrina]

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Auf der India
Mittag
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"Danke", antwortete John mit einem schiefen Grinsen und versuchte, das Bein zu bewegen. Alles unterhalb des Knies war taub und keiner der Muskeln reagierte. Er sah wieder zu Kara.
"Hoffen wir, dass es bald wieder besser wird. Sonst bin ich dir nicht sonderlich nützlich", lachte er, doch erntshafte Sorge stand in seinem Blick.

[Tjeika]

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Auf der India
Mittag
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"Wollen wir sehen, dass wir deine Ärztin finden", sagte Kara sichtlich besorgt, während sie das Bein verband.
Und sie hoffte wirklich, dass sie dann etwas tun konnte. Natürlich hätte nun auch alles glatt gegangen sein können - doch das wussten sie erst in ein paar Tagen. Und bis dahin blieb nur hoffen. Wohl wahr, John schien nicht ganz unrecht zu haben. Ein Arzt an Bord konnte wahrlich nicht schaden.

[Ayrina]

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Auf der India
Mittag
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John nickte und stemmte sich von dem Stuhl hoch.
"Dann las uns mal wieder an Deck gehen, bevor die anderen die Beute unter sich aufgeteilt haben", lachte er und wartete, bis Kara sich umwenden würde. Vorher würde er sich nicht bewegen, denn er hasste es, wenn sie ihn schwach sah. Warum konnte er nicht sagen, doch er wollte es um jeden Preis vermeiden.

[Tjeika]

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Auf der India
Mittag
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"Lass dir helfen", bat Kara John eindringlich.
Sie wusste, dass er es alleine nicht bis an Deck schaffen würde. Mit dieser Wunde war das einfach unmöglich.
"Bitte", fügte sie beinahe schon flehend hinzu.
Und die Sorge musste in ihrer Stimme nur so mittriefen.

[vojka]

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Auf der India
Mittag

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Nachdem alle Männer gefesselt waren, begann die Besatzung der India die Ladung des Handelsschiffes auf das Piratenschiff umzuladen. Franz selbst hätte gerne geholfen, aber durch seinen Arm konnte er es leider nicht, so begnügte er sich damit die Gefangenen im Augen zu behalten und zu versuchen den Schmerz zu unterdrücken. Er war schon gespannt, was das Schiff seines Vaters geladen hatte. Aber das würden sie alle wohl erst wirklich erfahren, wenn sie wieder in See gestochen waren und dann die Ladung kontrollierten.

[Ayrina]

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Auf der India
Mittag
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Eine ganze Weile sah John sie schweigend an, dann seufzte er. Sah sie nicht, wie schwer es ihm vor ihr fiel?
"Dein Vater hat doch mal... einem der Kapitäne diesen Spazierstock abgenommen", sagte er schließlich widerwillig.
"Hat er den noch irgendwo?"
Mithilfe dieses Stockes würde er zumindest allein laufen können und das Bein nicht unnötig belasten.

[Tjeika]

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Auf der India
Mittag
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"Wie sehr musst du mich hassen...", murmelte sie, während sie sich abwandt.
Sie wusste sehr genau, wo sich der Gehstock befand, von dem John gesprochen hatte. Kharecha und sie selbst hatten ihn schon mehr als nur ein paar Mal genutzt. Als sie ihn schließlich hervorgeholt hatte, kehrte sie zu John zurück.
"Hier, bitte", sagte sie leise.

[Ayrina]

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Auf der India
Mittag
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John nahm ihn nicht entgegen, sondern sah Kara mit dunklem Blick schweigend an. Wie kam sie nur auf diese dämlichen Gedanken?
"Ich hasse dich nicht, Kara", sagte er ruhig und voller Aufrichtigkeit.
"Du weißt, dass du einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben bist!"
Erst dann nahm er den Stock an sich und ging probeweise einige Schritte. Es war nicht toll, aber es ging.

[Tjeika]

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Auf der India
Mittag
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"Natürlich", sagte Kara und man konnte nur allzu deutlich heraushören, wie wenig sie Johns Worten Glauben schenkte.
Als sie die Stufen zum Oberdeck hinaufgingen, blieb sie bewusst hinter John. Sollte er stürzen, wollte sie ihn nicht fallen lassen.
"Wie sieht es hier oben aus?", fragte sie in die Runde.
Die Männer hatten die Ladung mittlerweile auf die India gebracht. Die Händler waren noch auf ihrem Schiff und wurden von Leif und Franz bewacht.
"Da drüben alles in Ordnung?", rief sie hinüber.

[vojka]

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Auf der India
Mittag

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Als Franz Karas Stimme hörte, drehte er sich von den Gefesselten weg und ging zur Reling um nicht so schreien zu müssen. Seine Hand hatte er auf die Linke Schulter gepresst um so die Wunde, die immer noch leicht blutete am stärkeren bluten zu hindern. „Alles klar Kapitän“, sagte er und lächelte leicht. „Der Frachtraum ist fast leer und die Männer da“, dabei deutete er hinter sich auf die Gefesselten, „sind ganz brav und geben keinen Mucks von sich.“ Gut, dass sie nicht redeten, konnte auch daran liegen, dass sie alle wie Thore einen Knebel verpasst bekommen hatten, da er keine Lust mehr hatte sich von der Mannschaft beschimpfen zu lassen, aber das war nur nebensächlich.