Kapitel 5

[Ayrina]

=========================
Narea
Fahrom
27. Mai im 143. Jahr des Lichtes.
Vormittag
=========================

Narea lächelte.
"Obwohl es das Haus eines Mannes ist, haben die hier wirklich nützlich Dinge", antwortete sie und massierte ein duftendes Öl in die verfitzten Haare. Sie ließ sich Zeit und wiederholte die Prozedur mehrmals, ehe sie sich mit einem Kamm an das Entwirren der Strähnen machte.
"Hast du Schmerzen?", fragte sie dann weiter.
"Oder Schwindelanfälle? Übelkeit?"

[Tjeika]

=========================
Shaya Zarin
Fahrom
27. Mai im 143. Jahr des Lichtes.
Vormittag
=========================

Shaya seufzte, sie fand es recht angenehm, was Narea da mit ihrem Kopf machte. Es ziepte zwar ab und an, hatte ansonsten aber reichlich viel von einer Kopfmassage.
"Die Gelenke schmerzen noch ein wenig, wenn ich sie bewege. Aber Arn hatte gemeint, dass sich das in ein paar Wochen legen wird. Schwindelig ist mir nur noch, wenn ich mich zu schnell bewege und die Übelkeit ist schon gänzlich weg", fasste sie ihren Zustand kurz zusammen.
"Alles in Allem geht es mir wesentlich besser, als noch vor einer Woche. Arn meinte, das sei fast ein Wunder."

[Ayrina]

=========================
Narea
Fahrom
27. Mai im 143. Jahr des Lichtes.
Vormittag
=========================

Narea nickte. Ein Wunder. Das traf es ziemlich gut. Sie würde Shaya nach dem Bad noch genauer untersuchen, doch was sie bisher gesehen und gehört hatte, klang eigentlich gut. Sie kämmte Shayas Haare noch eine Weile weiter, nachdem sie sie bereits entfitzt hatte. Es entspannte sie, das spürte sie und Entspannung war genau das, was Shaya jetzt brauchte. Sie legte den Kamm beiseite und massierte leicht ihren Kopf und Shayas Nacken. Das Wasser wurde langsam kühler und Narea reichte Shaya ein Handtuch.

[Tjeika]

=========================
Shaya Zarin
Fahrom
27. Mai im 143. Jahr des Lichtes.
Vormittag
=========================

Shaya wäre beinahe eingeschlafen, während Narea ihren Kopf und ihren Nacken massierte. Es war so unglaublich entspannend. Shaya war schon seit Monaten nicht so entspannt gewesen. Es tat wirklich unglaublich gut, mal für ein paar Minuten die Welt da draußen, Welt da draußen sein zu lassen.

"Ich danke dir", sagte Shaya und nahm das Handtuch entgegen, während sie aus dem Zuber kletterte.
"Für alles", meinte sie dann, als sie begann, sich allmählich abzutrocknen.

[Ayrina]

=========================
Narea
Fahrom
27. Mai im 143. Jahr des Lichtes.
Vormittag
=========================

Shayas Dank war ihr mehr als unangenehm. Sie wandte den Blick ab und reichte Shaya ein Unterkleid.
"Es gibt nichts, wofür du mir danken musst", wehrte sie leise ab und wartete, bis Shaya sich das Kleid übergezogen hatte. Dann führte sie sie zu einem Stuhl und drückte sie sanft darauf nieder. Gewissenhaft untersuchte sie Shaya. Ihre Gelenke, ihre Augen, ihre Reaktionen. Fühlte ihren Puls und sah sich ihren Arm an.
"Das sieht doch ganz gut aus", meinte sie dann lächelnd.
"Du solltest dir auf jeden Fall noch etwas Ruhe gönnen. Besonders deinem Arm. Und du hast viel zu wenig gegessen und getrunken. Aber etwas Ruhe und genug Essen und Trinken und du bist bald wieder auf dem Damm."

[Tjeika]

=========================
Shaya Zarin
Fahrom
27. Mai im 143. Jahr des Lichtes.
Vormittag
=========================

Shaya nickte und erhob sich von dem Stuhl.
"Das klingt in der Tat sehr viel besser, als vor einer Woche", bemerkte Shaya und erwiderte Nareas Lächeln.
"Und natürlich bin ich dir zu Dank verpflichtet. Immerhin warst du es doch, die mich am Leben erhalten hat, ehe Hilfe eintraf", Shaya zwinkerte und lachte dann kurz.
"Wie geht es dir denn? Du wirkst so bedrückt. Muss ich mir Sorgen machen?"

[Ayrina]

=========================
Narea
Fahrom
27. Mai im 143. Jahr des Lichtes.
Vormittag
=========================

Kurz blitzte Panik in Nareas Blick auf, dann zwang sie sie zurück und lächelte.
"Nein. Natürlich nicht. Es ist alles in Ordnung. Die letzten Monate waren für uns alle etwas viel. Und der Umstand, dass wir dich zurückgelassen haben..."
Sie schüttelte den Kopf.
"Das haben wir uns nie verziehen. Es ist schön, dass du wieder hier und wohlauf bist. Ich hoffe wirklich , du kannst uns verzeihen."

[Tjeika]

=========================
Shaya Zarin
Fahrom
27. Mai im 143. Jahr des Lichtes.
Vormittag
=========================

"Das beruhigt mich, ich sorge mich so ungerne um Menschen, die ich gerne habe", Shaya war wahrlich beruhigt.
Aber war das nicht gerade Panik in Nareas Kopf gewesen? Nein, das musste sie sich eingebildet haben. Ihre telepathischen Kräfte waren sowieso wie ihr ganzer restlicher Körper noch nicht wieder voll auf dem Damm. Das musste ein Echo ihrer eigenen Erlebnisse gewesen sein.
"Es gibt nichts zu verzeihen", damit richtete Shaya sich die von Narea geliehene Kleidung.
"Ich meine, manchmal ist das Große Ganze eben wichtiger, als der Einzelne", und Shaya sah das wirklich so.

[Ayrina]

=========================
Narea
Fahrom
27. Mai im 143. Jahr des Lichtes.
Vormittag
=========================

Narea lächelte.
"Es ist schön, dass du wieder da bist"; sagte sie noch einmal und meinte es auch wirklich so.
"So, jetzt holen wir dir erst nochmal was zu trinken. Du bist völlig ausgetrocknet."

[Tjeika]

=========================
Shaya Zarin
Fahrom
27. Mai im 143. Jahr des Lichtes.
Vormittag
=========================

"Hervorragende Idee", meinte Shaya und musste kurz lachen, als sie ihren Magen knurren hörte.
"Und vielleicht wäre ein verspätetes Frühstück doch keine allzu schlechte Idee", fügte sie dann etwas verlegen hinzu.