Kristiana, 17.04.1530

Die Geschichte
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vojka
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Re: Kristiana, 17.04.1530

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in der Stadt
später Nachmittag

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Franz zuckte nur Schultern.
"Ich muss gestehen, ich tue das nicht nur für für sie. Ich tue es auch für mich. Die Kinder geben mir so viel, soviel, was ich in meiner Kindheit nicht hatte. Sie haben so wenig und geben so viel."
Er klopfte an die Tür, welche ziemlich schnell geöffnet wurde.
"Franz", sagte eine überraschte und lächelnde Frau.
"Hallo Schwester Marthine. Ich habe heute leider nicht viel Zeit. Ich wollte mich nur von ihnen verabschieden. Ich werde morgen früh weiter reisen und ich werde auf Schiff schon erwartet. Aber diese junge Dame neben mir, wollte ihnen noch etwas geben", sagte Franz und drückte Nekele heimlich etwas in die Hand.
Glück ist das einzige, was wir anderen geben können, ohne es selbst zu haben.
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Siria
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Re: Kristiana, 17.04.1530

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in der Stadt
später Nachmittag

Wieder war Nekele überrascht. Und nahm das kleine Päckchen in die Hand.
Sie lächelte Schwester Marthine an. "Nun nicht wirklich ich, möchte es ihnen geben. Franz ist der Spender, ich gebe es für ihn nur ab, sozusagen." und überreichte es ihr. Ein kleines Mädchen blickte vorsichtig zur Tür hinaus. Nekele hockte sich hin und lächelte es an. Die kleine lächelte schüchtern zurück. Irgendwann möchte ich auch wieder ein Kind. Eines, dass Leben darf. Ich vermisse es so. Instinktiv fasste sie an ihren Bauch.Mit wässrigen Augen erhob sich Nekele wieder und blickte der Schwester ins Gesicht.
Sie kramte hastig in ihren Taschen und fand auch noch etwas Geld. "Ich habe leider nicht viel. Kaufen sie den Kinder etwas, was sie wirklich brauchen. Ich hoffe, sie können ihnen so viel Liebe geben, wie sie brauchen. Ich weiß, dass Materielles nicht die Liebe aufwiegt. Aber Geld für ordentliche Kleidung, Essen oder einen Arzt ist nun auch wichtig." Sie hielt es nicht länger aus, die Kinder zu sehen. Hier lebten Kinder, die ihre Eltern verloren hatten und sie wäre so gerne Mutter gewesen und hatte ihr Kind verloren. "Machen sie es gut!" sagte sie, drehte sich um und ging weg.
Reisen ist die Sehnsucht nach dem Leben. Kurt Tucholsky
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vojka
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Re: Kristiana, 17.04.1530

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in der Stadt
später Nachmittag

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Franz blickte nur einen Moment verwundert hinter Nekele her, bevor er sich schnell von Schwester Marthine verabschiedete. "Ich hoffe wir sehen uns noch einmal in diesem Leben, wenn ich wieder in Kristina bin, werde ich vorbei sehen. Gott soll auf sie und ihre Schützlinge achten", sagte Franz und lief schnell Nekele hinterher.
Er bemerkte ihren traurigen Blick und hätte gerne das Lächeln von eben wieder gesehen. Auch hätte er gerne gewusst, was mit ihr los war, aber irgendwie traute er sich nicht zu fragen, so redete er einfach vor sich hin um das Schweigen zu durchbrechen.
"Die Schwestern in diesem Heim lieben jedes Kind, was bei ihnen lebt. Sie tun alles, damit es ihnen gut geht, schenken ihnen Liebe und Bildung so weit es in ihrer Macht steht, damit sie vielleicht einmal ein besseres Leben führen können. Sie versuchen ihnen alles zu ermöglichen. Das ist ein Grund, warum ich diesem Heim gerne helfe. Ich war schon in ein paar muss ich sagen, aber speziell dieses hier in Kristina ist etwas Besonderes."
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Siria
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Re: Kristiana, 17.04.1530

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in der Stadt/am Hafen
später Nachmittag

Nekele hörte Franz nur am Rande zu. "Schön, zu hören. Es gibt wirklich nicht viele Heime, die sich so kümmern." sagt sie schließlich.
"Du scheinst ein Herz für Kinder zu haben. Woher kommt das?"
Sie waren bereits am Hafen angekommen.
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vojka
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Re: Kristiana, 17.04.1530

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am Hafen
später Nachmittag

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Franz lächelte wehmütig.
"Ich weiß es nicht einmal. Vielleicht ist es einfach nur, weil ich diese unschuldigen Wesen schützen möche. Sie können nichts für ihr Schicksal und auch nichts für die Welt, in die sie hineingeboren wurden."
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Siria
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Re: Kristiana, 17.04.1530

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am Hafen
später Nachmittag

"Darf ich dich um etwas bitten?" fragte Nekele, Franz nickte.
"Behalte dir das und werde nicht hart. Die Kinder haben es verdient, dass es Menschen gibt, die so großzügig sind, wie du!" sagte sie lächelnd.
Sie blickte an der India hoch. "Ein schönes Schiff, nicht wahr?"
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Re: Kristiana, 17.04.1530

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am Hafen
später Nachmittag

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Franz lächelte zurück.
"Ich werde es versuchen, versprochen. Und du hast Recht, das Schiff ist sehr schön. Darf ich dich auch um etwas bitten?", fragte Franz und sah Nekele einen Moment an, bis diese nickte.
"Reiße Kara und Thies nicht den Kopf ab, weil sie dich ungern alleine gehen lassen wollten. Sie meinten es nur gut."
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Siria
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Re: Kristiana, 17.04.1530

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am Hafen
später Nachmittag

Nekele grinste über Franz' Bitte. "Den Kopf abreißen schaffe ich nicht, die sind zu Dickköpfig!" sie ging aufs Schiff, wo sie Kara und Thies zusammen stehen sah. Sie ging gerade wegs auf sie zu, wobei sie versuchte, ein wütendes Gesicht aufzusetzen.
Sie stellte sich vor sie auf, stemmte ihre Hände in die Hüfte, blickte von einem zum anderen und sagte dann: "Wisst ihr, ich brauche keine Wachhunde, ich bin nämlich schon groß. Soll ich euch sagen, was ich brauche? Eine Familie wie euch!" etwas verdutzte Gesichter blickten sie an, sie fügte noch hinzu, schon fast etwas kleinlaut: "Danke!" Ihr Lächeln konnte sie nun nicht mehr unterdrücken.
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Re: Kristiana, 17.04.1530

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auf der India
später Nachmittag

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Kopfschüttelnd lief Franz Nekele hinterher. Dieses Mädchen war einfach etwas Besonderes, das war ihm in den letzten Stunden bewusst geworden, ebenso wie die ganze Besatzung auf der India etwas Besonderes zu sein schien. Er trat hinter Nekele und unterdrückte das aufkommende Lachen.
"Wuff", konnte er sich nicht verkneifen zu sagen, als Nekele mit ihrer Predigt zu Ende war.
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Tjeika
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Re: Kristiana, 17.04.1530

Beitrag von Tjeika »

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Kara
Auf der India / Hafen
Später Nachmittag
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Kara blickte von Nekele zu Thies und von dem ersten Maat zu Franz, ehe ihr Blick wieder zu Nekele glitt. Sie hatte vieles erwartet, hatte erwartet, dass Nekele sehr wütend sein würde und nun eine Standpauke oder etwas in der Art folgen würde. Doch dass nun ein Dankeschön auf dem Plan stand, ja, das war wahrlich eine Überraschung.
Karas Gesichtszüge wurden weich, als sie Nekele schließlich leicht auf die Schulter klopfte.
"Ich wusste doch von Anfang an, dass du auf die India gehörst", sagte sie mit einem Hauch Stolz in der Stimme.
Ja, sie war stolz auf das Mädchen, wie sie auf die gesamte Mannschaft der India stolz war. Doch bei Nekele war es irgendwie... anders.
"Hören Sie, Sir, folgendes... Es geht um meinen Teppich, der das Zimmer erst richtig gemütlich gemacht hat..."

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