3. Port Soles

[Cassiopeia]

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Toyan, Tazanna, Zeira & NPC
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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Toyan tat wie geheißen und war tatsächlich froh, als im oberen Stockwerk die Tür hinter ihnen zufiel.
"Sie kann echt unheimlich sein", fand er und stellte den Krug heißen Weins sowie die zwei Tonbecher vorsichtig ab. Er goss beide Becher zunächst halbvoll zum Aufwärmen und reichte den zweiten Shaya.
Zögernd sah er sie an und es schien mit einem Mal so unglaublich schwierig Worte zu finden, die einen sinnvollen Satz ergaben und doch gesagt werden mussten.
Unsicher räusperte er sich.
"Ich hatte keine Ahnung, dass es... wie schwer es für dich ist, hier geblieben zu sein", wagte er den ersten Schritt. "Das war... ziemlich egoistisch von mir, dich nicht einmal danach gefragt zu haben, was es für dich bedeutet", räumte er ein.

[Tjeika]

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Shaya Kerim
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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"Ja, das ist sie gelegentlich; unheimlich", fand auch Shaya und stellte das Tablett auf dem Beistelltisch ab, das sich neben ihrem Bett befand.
Dann nahm sie den Wein entgegen und nippte daran, sah dabei jedoch über den Becherrand hinweg in Toyans Augen. Sie hörte sich an, was er zu sagen hatte und nickte sachte, dann stellte sie den Becher wieder ab und setzte sich auf die Bettkante.
"Ich habe es ja auch nie von mir aus gesagt", meinte sie seufzend und griff schließlich zu einer der beiden Schalen und einem Löffel.
Sie hatte nach diese anstrengenden Nacht tatsächlich Hunger und gedachte diesen auch zu stillen. Hinzu, wo die Suppen Kiyas stets gut mundeten.

[Cassiopeia]

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Toyan, Tazanna, Zeira & NPC
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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Toyan erwiderte ihren Blick, blies etwas in den heißen Tonbecher während sie bereits zur Suppe griff und tat es ihr kurz darauf nach, da auch ihn der Hunger rief.
Vorsichtig kostete er einen Löffel, nahm noch einen zweiten ehe er antwortete.
"Warum nicht?", fragte er und sah sie ruhig an. Es passte nicht zu Shaya, etwas nicht anzusprechen, aber so, wie es vorhin aus ihr heraus gebrochen war, beschäftigte es sie schon lange. "Ich... ich habe doch nie erwartet oder verlangt oder... nicht gewollt, dass du hier an Land unglücklich wirst, wenn es dich so sehr auf die See zieht. Wir würden eine Lösung finden, das Letzte was ich will ist, dass du hier aufgibst was dir wichtig ist." Es nagte tatsächlich schwer an ihm das nicht gesehen zu haben.

[Tjeika]

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Shaya Kerim
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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Shaya aß von der Suppe, während Toyan sprach, ließ ihn währenddessen aber auch nicht aus den Augen.
"Das ist gar nicht das Problem, das Leben hier an Land", erklärte sie dann kopfschüttelnd.
"Ich war sehr bereit dafür, ein neues Leben hier in Port Soles aufzubauen - mit dir und nur mit dir. Und dabei eben auch Choma wieder aufzubauen. Aber ich bin nicht dazu bereit, schon wieder neu anzufangen. Das ist zu viel verlangt, Toyan. Ich kann das nicht noch einmal. Und ich will das auch nicht noch einmal. Wir sind doch gerade erst hier angekommen."

[Cassiopeia]

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Toyan, Tazanna, Zeira & NPC
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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"Ich weiß", antwortete er leise, "ich will es doch auch nicht."
Er stellte die Schale mit der Suppe wieder ab und atmete tief durch. Dieser Zwiespalt nagte entsetzlich an ihm.
"Ich meine nicht, dass wir uns dauerhaft woanders niederlassen. Ich denke dabei daran, wie wir es früher geschafft haben, aus unseren Reisen nach Duka, nach Thyn, ins Dogan-Reich... sogar in der Senn-Wüste waren wir - alles, um stärker zurück zu kehren und am Ende Nalahr zu besiegen. Daran denke ich wenn ich davon spreche, Port Soles für eine zeitlang zu verlassen. Gleichzeitig möchte ich niemanden im Stich lassen und - Götter, ich würde nie ohne dich gehen, Shaya. Ich suche Sicherheit um neue Stärke aufzubauen. Mehr nicht."
Eine Weile sah er sie einfach an, Shaya, die er so sehr liebte, dass es schmerzte.
"Am meisten beeindruckt hast du mich damals mit deiner klaren Unerschrockenheit", erinnerte er sich dann lächelnd, "du wusstest, wer und was ich war, du wolltest meinen Kopf lieber nicht zu lange auf meinen Schultern sehen - aber du hattest keine Sekunde Angst vor mir, oder hast es mich jedenfalls nie wissen lassen. Diese Stärke aus der scheinbar unterlegenen Position ist dir vertraut und in Fleisch und Blut übergegangen. Jeder Magier in den Winkeln dort draußen weiß mehr über das Überleben als ich. Ich war der Jäger. Ich war der Überlegene und so wenig ich diese Ideale heute noch teile - alles in mir schreit danach, zu fliehen. Sicherheit zu finden, nicht länger dort zu sein, wo sie ein ehemaliges Mitglied der Bruderschaft nach dem anderen aufknüpfen oder auf den Straßen niederstrecken. Die Wüste hat Aylos geholt, die Blutmagier nun Maleko. Die Bruderschaft hat eisern geherrscht in dieser Stadt, ich kann die Wut und die Rache der Magier sogar verstehen. Jeden einzelnen von ihnen, der den Tod der Peiniger fordert, kann ich absolut verstehen. Doch was macht das aus mir?"

[Tjeika]

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Shaya Kerim
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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Shaya stellte die Suppenschale beiseite und legte den Löffel dazu. Sie war noch lange nicht fertig mit Essen, aber jetzt gehörten ihre Hände auf die von Toyan, den sie fest anblickte.
"Es ist nicht, dass ich deine Sorgen nicht verstehe. Bei Brihá, ich habe eine furchtbare Angst um dich, das glaub' mir mal", erzählte sie offen heraus und schüttelte mit dem Kopf.
"Aber es geht jetzt nicht um dich oder um mich. Jetzt geht es um Port Soles, denn eines sei dir versichert. Die Menschen werden einen Bürgerkrieg anfangen, wenn da nicht irgendjemand interveniert und die Bürger dieser Stadt eint. Und da gibt es nun mal niemand anderen als uns."
Sie zuckte mit den Schulter und atmete tief durch.
"Du hast gesagt, du bewunderst meine Stärke. Dann vertrau jetzt auf sie. Vertraue mir. Sie brauchen jetzt Vorbilder. Und wer könnte ein besseres Vorbild für die Einheit sein als ein ehemaliger Jäger der Bruderschaft und eine Magierin? Als du und ich?"

[Cassiopeia]

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Toyan, Tazanna, Zeira & NPC
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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Shaya sprach aus, was Toyan selbst nicht über die Lippen brachte: er hatte Angst. Panische, unkontrollierbare Angst um sein Leben, um Shayas Leben wie niemals zuvor. Die Blutmagier mochten der Welle des drohenden Bürgerkriegs einen kurzen Moment Einhalt gebeten haben, doch sie würde stärker zurückkehren als zuvor - und dann würden sie stark genug sein müssen, sie zu brechen.
Ihre Worte verloren ihre Wirkung nicht und als er dieses Mal tief Luft holte wich die Verzweiflung ein wenig und mit ihr die Beklemmung, die ihn so fest im Griff hielt.
"Dann werden wir genau das sein", erwiderte er und lächelte, als er sie ansah, "und genau dafür liebe ich dich."

[Tjeika]

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Shaya Kerim
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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Shaya drückte Toyans Hände fester und beugte sich ein wenig vor, um ihn zu küssen.
"Ich bin froh, dass du das so siehst", erklärte sie hernach mit einem Lächeln und nickte.
"Ich liebe dich auch. Ich hätte dich ungerne gehen sehen", war sie nun doch einigermaßen erleichtert.
Und wie erleichtert sie war! Also umarmte sie Toyan nun doch einigermaßen stürmisch.

[Cassiopeia]

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Toyan, Tazanna, Zeira & NPC
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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"Ich wäre nie ohne dich gegangen", wiederholte Toyan noch einmal und machte deutlich, dass sein Platz genau hier und nirgendwo sonst war.
Entsprechend erleichtert erwiderte er die Umarmung.
"Ich hatte nur unsere Sicherheit im Kopf, wirklich", versicherte er ihr. "Und ich meine es überhaupt nicht als dauerhaftes Wegziehen, wie du es vielleicht aufgenommen hast. Das war... ein ziemlich wunder Punkt für dich, mh?"
Zumindest hatte ihre heftige Reaktion darauf Bände gesprochen.

[Tjeika]

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Shaya Kerim
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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Shaya atmete tief durch.
"Ja, das... das war es", stimmte sie ihm ein wenig zögerlich zu.
"Ich habe mich hierauf eingelassen. Das wollte ich auch. Aber es war nicht einfach, das Leben an Land für mich anzunehmen", erklärte sie sich.
"Jetzt sind wir hier zu Hause. Wir können nicht woanders hingehen."
Zumindest Shaya würde das nicht übers Herz bringen.