Auf See, 08.04.1530 auf der India

[Siria]

Ort: Zwischen Dänemark und England
Zeit: Abend

"Nein! Ich will das tun! Er hat mich Miststück genannt. Das lasse ich nicht auf mir sitzen!" Sie versuchte noch mal ihre Kräfte zu sammeln, aber sie verließen sie zusehens. Sowohl ihr Bauch als auch ihr Hals meldeten sich.
Niels war schon lange nicht mehr in ihrem Blickfeld, dann ergab sie sich, Kara war zu stark, und sank zu Boden.

[Tjeika]

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Kara
Ort: Zwischen Dänemark und England
Zeit: Abend
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"Und dafür wird er büßen, wahrlich", sagte Kara, doch sie wusste nicht, ob sie es mehr zu sich selbst, als zu Nekele sagte.
'Miststück' war wirklich hart und wenn Kara persönlich dafür sorgen musste, dass er dafür noch einmal eine besondere Abreibung bekam, er würde sie bekommen.
Dann sank Nekele langsam zu Boden. Endlich hatte sie aufgehört sich zu wehren. Kara legte ihre Arme um sie und hielt das Mädchen fest.

[Siria]

Ort: Zwischen Dänemark und England
Zeit: Abend

Nekele lehnte sich an Kara. Es tat ihr gut, gehalten zu werden, von einer Frau, die verstand, dass "Mißstück" nicht einfach nur ein herablassendes Wort für Frau war.
"Ich glaub, ich könnte jetzt einen Rum vertragen!" sagte sie nach einiger Zeit.

[Tjeika]

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Kara
Ort: Zwischen Dänemark und England
Zeit: Abend
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Kara nickte. Rum war wirklich eine gute Idee.
Thies trat von hinten an die beiden heran, Kara wandt ihren Blick ihm zu, ohne Nekele loszulassen. Dann setzte er sich vor die beiden Mädchen, blickte Nekele lange an und hielt ihr schließlich die Flasche hin.
"Nimm einen guten Schluck, meine Kleine", sagte er leise uns fast schon väterlich.
Nur Kara wusste, dass Nekele Thies an seine eigene Tochter erinnerte...

[Siria]

Ort: Zwischen Dänemark und England
Zeit: Abend

Verwirrt blickte Nekele Thies an. Sein Blick, sein durchdringender, besorgter Blick verunsicherte Nekele. Sie blickte kurz zu Kara. Doch sie erhielt keine Antwort. Stattdessen nannte Thies sie wieder Meine Kleine. Niemand, wirklich niemand hatte sie bisher so genannt, nicht ihr Vater noch ihre Mutter, so weit sie sich erinnern konnte.
Ohne den Blick von Thies zu nehmen, nahm sie ihm die Falsche ab und trank, und trank... "Hey, hey hey... nicht gleich übertreiben!" Thies nahm ihr die Flasche wieder ab und reichte sie Kara. "Na ich glaub, ich werde hier nicht mehr gebraucht!" Thies erhob sich wieder.

[Tjeika]

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Kara
Ort: Zwischen Dänemark und England
Zeit: Abend
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"Thies", sagte Kara und hielt ihn an seiner Hose fest - was anderes konnte sie gerade nicht erreichen.
"Ich denke, du solltest es ihr erzählen", sprach sie weiter, als Thies zu den beiden Frauen herunterblickte.
Nekeles verwirrten Blick ignorierte sie, stattdessen stand sie auf und bedeutete nun ihrerseits Thiers, sich zu Nekele zu setzen.
Er seufzte und setzte sich wieder vor das Mädchen hin, während Kara nun ein paar Schritte weiter ging, um die Szenerie aus der Ferne zu beobachten.
Sie fand, dass Nekele durchaus wissen sollte, was es mit dem väterlichen Verhalten von Thies auf sich hatte.

[Siria]

Ort: Zwischen Dänemark und England
Zeit: Abend

ich verstehe gar nichts mehr. Heute ist nicht mein Tag. Das ist einfach zu viel.
Thies blickte Nekele nicht an, sondern an ihr vorbei, seine Gesichtszüge hatten sich verändert. Er blickte ernst, traurig. Nekele traute sich nicht etwas zu sagen. Dann begann der alte Mann zu erzählen: "Wiete, meine Tochter, wäre jetzt so alt wie du. Sie starb vor 5 Jahren." seine Stimme war sehr leise geworden.
"Ich hatte ihr und meiner Frau immer wieder versprochen, dass ich an Land bleibe, eine Arbeit am Hafen annehmen, aber das ging maximal einen Monat gut und ich war doch wieder auf See. Als sie starb, war ich nicht da. Ich kam einen Tag zu spät! Einen Tag. Ihr ähnelt euch sehr. Sie kämpfte wie du um jeden Zentimeter Land, den sie in Sicht hatte und gab nur ungerne nach. War etwas vorlaut, aber sie hatte ihr Herz am rechten Fleck!" er blickte Nekele in die Augen, wobei sich seine mit Tränen füllten. "Ich kam zu spät. Ich konnte ihr nicht helfen, konnte sie nicht in den Arm nehmen und ihr sagen, wie sehr ich sie liebte. Meine Frau verkraftete den Verlust nicht und starb wenige Monate später. Was Wiete wohl von mir dachte?" Thies hatte seinen Kopf gesenkt, die letzte Satz war kaum hörbar. Nekeles Herz wurde schwer. Es tat ihr so leid. Sie war sich sicher, ihrem eigenen Vater war es egal, wie es ihr ging. Aber Thies litt darunter, seine Tochter beim Sterben nicht beigestanden haben zu können.
"Wenn sie dich so erlebt hat, wie ich dich jetzt erlebe Thies, dann wußte sie, dass du sie liebst. Ich bin mir sicher, sie hat nicht schlecht von dir gedacht. Und da sie eine Tochter eines Seemannes war, wußte sie auch, dass Seemänner aufs Meer gehören. Man kann sie nicht ans Land binden. Und doch, wird sie dich auch dafür geliebt haben."
Nekele verstummte Thies hatte aufgeblickt. Sie wollte ihn nicht noch mehr verletzten, es war das, was sie spürte, was sie über Thies dachte, was er ihr gegenüber ausstrahlte. Er lächelte sie kurz an, streichelte ihr über die Wange: "Und du gehst jetzt ins Bett, kleine Seefrau." er stand ohne ein weiteres Wort zu sagen auf und ging. Nekele war voller Trauer. Wie unfair es doch war, dass so ein Vater, der mit Sicherheit sehr streng aber auch so fürsorglich war, seine Tochter verlor, während ihr Vater, sich selber nicht dafür interessierte, was mit seinen Kindern geschah.
Nekeles Blick blieb an Kara haften, die an der Rehling stand.

[Tjeika]

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Kara
Ort: Zwischen Dänemark und England
Zeit: Abend
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"Du hast Papa gehört", sagte Kara leise und mit einem Lächeln auf den Lippen.
"Nun geh schon ins Bett, morgen wird ein anstrengender Tag", damit blickte sie vom Meer zu Nekele.
Sie war sich sicher, dass Nekele sehr wohl verstand, was Kara damit bezwecken wollte. Sie war sich sicher, dass Nekele verstanden hatte, warum sie Thies diese Geschichte hatte erzählen lassen.
"Schlaf gut", sagte sie noch, während sie sich zu dem Steuer begab.

[Siria]

Ort: Zwischen Dänemark und England
Zeit: Abend

Nekele blieb noch kurz betroffen sitzen. Ihr spukten so viele Gedanken durch den Kopf. Langsam stand sie auf. Instinktiv griff sie zu ihren Bauch, der wieder leicht schmerzte. Es war gut, dass keiner in der Nähe war. Sie sah Thies am Bug stehen und aufs Meer blicken. Dann begab sie sich nach unten.

[Tjeika]

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Kara
Ort: Zwischen Dänemark und England
Zeit: Abend
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"Meinst du, es war gut, sie es hören zu lassen?", Thies schien an sie herangetreten zu sein, nachdem Nekele nun schon einige Minuten nach unten verschwunden war.
"Ich denke schon... ich hoffe es...", sagte sie leise, ohne sich zu dem alten Mann herumzudrehen.
Er brummte irgendetwas unverständliches in den Bart und Kara war sich sicher, dass er heute einen sehr nachdenklichen Abend haben würde. Doch sie fand, dass es einfach hatte sein müssen und seufzte, den Blick weiter auf das Meer gerichtet.