Miklagard - Ein warägisches Abenteuer

[Siria]

Am Ufer des Dnjepr
11. März 768, Vormittag

"Ein wenig unheimlich ist es schon!", flüsterte Thyra zu Inga. "Freundlichkeit sieht untereinander doch anders aus."
Der Abwasch war fertig, Thyra blickte sich weiter im Haus um. Wo würden sie wohl schlafen.
"Ich bin Thyra." sagte sie schließlich zu dem Mädchen "Darf ich mir mal deine Schnittwunde ansehen?"

Lysir war überrascht, dass Damir plötzlich anfing zu erzählen. Er hörte ihm zu, ohne aufzuhören zu arbeiten.
"Ich kenne das. Mir gings nicht anders. Nur, meine damalige Frau wurde entführt..." und Lýsir erzählte seine Geschichte.
"Wo ist deine Frau jetzt?", fragte er vorsichtig weiter.

[Tjeika]

Am Ufer des Dnjepr
11. März 768, Vormittag

"NEIN!", rief das Mädchen wütend auf!
Und Inga war erschrocken zusammengezuckt. Verwundert blickte sie zu der Unbekannten, dessen Name ihr nicht einmal geläufig war. Mit hochgezogener Braue wanderte ihr Blick dann nach einigen Sekunden zu Thyra. Was war hier denn bloß los?

"Tot!", war Damirs knappe Antwort und das Thema schien damit für ihn auch durch zu sein, denn er wandt sich wieder seiner Arbeit zu.

[Siria]

Am Ufer des Dnjepr
11. März 768, Vormittag

Erschrocken blickte Thyra das Mädchen an. Mit so einer heftigen Reaktion hätte sie nicht gerechnet.
"Schon gut. Ich wollte nur helfen, denn das sieht nicht gut aus. Wenn du es dir anders überlegst, kannst du dich an uns wenden." Thyra sah zu Inga und zog kurz die Augenbrauen hoch. Vielleicht würde Inga eine Möglichkeit finden an das Mädchen heran zukommen.

Lýsir seufzte. Es schien alles sehr verstrickt zu sein.
"Es ist gewiss nicht einfach, hier alleine zu leben, jeden Tag um das Überleben zu kämpfen.", sprach Lýsir weiter. Sich anzuschweigen mochte er nicht.

[Tjeika]

Am Ufer des Dnjepr
11. März 768, Vormittag

"Dann vielleicht später", sagte Inga ein wenig zögerlich und erwiderte Thyras Blick - ebenfalls mit hochgezogener Braue.
Und ehe sie sich versah, hörte sie ein heftiges Türenknallen. Als sie sich umwandt, erkannte sie, dass das Mädchen hinausgegangen war.

"Niemand hat behauptet, dass das Leben einfach sei", seufzte Damir, scheinbar froh, nicht mehr direkt über seine verstorbene Frau reden zu müssen.

[Siria]

Am Ufer des Dnjepr
11. März 768, Vormittag


Thyra seufzte "Das wird wohl nicht einfach werden. Was sie wohl erlebt hat, dass sie so skeptisch ist." Sie blickte sich um.
"Was sollen wir nun tun? Irgendwie müssen wir uns doch nützlich machen. Ich hoffe nur, dass das Mädchen jetzt nicht dafür sorgt, dass wir wieder gehen müssen, dass würde mir wirklich leid tun."


Die Tür knallte und Lýsir sah die Tochter von Damir sich vom Haus entfernen.
Das sieht nicht so gut aus...
Damir hob seinen Kopf und schaute kurz seiner Tochter hinterher. Doch ihm schien die Situation nicht zu beunruhigen. "Sie mag keine Fremden, die sich einmischen." erklärte er kurz.
Lýsir nickte. "Habt ihr daran gedacht, wieder von hier fort zu gehen?", fragte er weiter.

[Tjeika]

Am Ufer des Dnjepr
11. März 768, Vormittag

"Wir könnten den Haushalt ein wenig auf Vordermann bringen", schlug Inga vor und blickte sich in dem kleinen Raum um.
Viel gab es hier nicht zu erledigen, das Mädchen schien das ganz gut im Griff zu haben, doch vielleicht konnten sie bei Kleinigkeiten helfen.

"Sehr oft sogar schon", antwortete Damir seufzend und wahrheitsgemäß.
Und dann schüttelte er den Kopf.
"Doch wie soll man sich das leisten können, wir sind nur einfache Leute."

[Siria]

Am Ufer des Dnjepr
11. März 768, Vormittag

"Na hoffentlich bringt sie uns dann nicht um, wenn wir hier etwas tun!", sagte Thyra und verdrehte die Augen. "Aber wir könnten dann noch Fischreusen bauen und Fische zum Essen fangen!", schlug sie vor, während sie ein paar Dinge zusammen suchte.


Lýsir nickte.
"Wir bringen Thyra wieder auf ein Schiff, Heimwärts. Eine Lösung wird sich sicherlich finden. Aber denk an deine Tochter. Was soll aus ihr werden, wenn dir etwas passiert? Hier, in der Einsamkeit?", fragte Lýsir Damir besorgt. Das Eis zwischen ihnen schien etwas mehr zu brechen.

[Tjeika]

Am Ufer des Dnjepr
11. März 768, Vormittag

Inga zuckte mit den Schultern und seufzte schließlich, ehe sie einen Kehrbesen zur Hand nahm.
"Entweder sie bringt uns dafür um oder aber sie wird uns dankbar sein", sagte sie und eine andere Alternative fiel ihr auch gar nicht ein.

Damir blickte leicht ungläubig zu Lýsir. So recht schien er nicht glauben zu wollen, was sein Gast ihm da gerade durch die Blume mitgeteilt hatte.
"Und du meinst... dass auch wir wieder nach Svitjod zurückkehren könnten?"

[Siria]

Am Ufer des Dnjepr
11. März 768, Vormittag

"Gut, dann räumen wir etwas auf.", sagte Thyra entschlossen und fing an.


Lýsir hörte auf zu arbeiten und blickte Damir an. "Ja, ich bin mir sicher. Der Weg ist natürlich nicht ungefährlich, aber wem sag ich das. Ich denke jedoch, dass es besser ist, als hier zu bleiben. Für deine Tochter wird es schwer werden."
Plötzlich hörte Lýsir vom Ufer her einen Schrei.

[Tjeika]

Am Ufer des Dnjepr
11. März 768, Vormittag

Gerade war Inga dabei gewesen, die Stube zu fegen, als ein markerschütternder Schrei von draußen sie aufschrecken ließ´.
"Was zu...?", murmelte sie, ließ den Besen fallen und stürmte zur Tür, um diese dann aufzureißen.

"Bei den Göttern", murmelte Damir, ließ alles stehen und liegen, um zu seiner Tochter zu gelangen, deren Schrei ihm durch Mark und Bein gegangen war.