Miklagard - Ein warägisches Abenteuer

[Siria]

In einem Ort nahe des Dnjepr
09. März 768, Nachmittag

Lýsir stockte der Atem, als er das Knacken hörte. Er blickte zu Inga, dann hinunter zu dem Mann. Dieser blickte nach oben, schien zu suchen, woher das Knacken kam. Da die Bäume noch nicht so viel Laub trugen, konnte er wohl Inga sehen. Er rief "Hier"
Lýsir dachte nicht weiter nach und kletterte überhastet den Baum hinunter, er mußte diesen Mann beseitigen, bevor er zu Inga gelangen konnte oder die Anderen auf sich aufmerksam machte.

[Tjeika]

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In einem Ort nahe des Dnjepr
09. März 768, Nachmittag
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Nun war es auch egal und schnell wechselte Inga den Ast. Jedoch blickte sie immer wieder mehr als nur besorgt zu Lýsir, der nun am Boden angekommen war. Doch was konnte sie tun von hier aus? Gar nichts, wie ihr schnell klar wurde und so seufzte sie und beobachtete weiter, was am Boden geschah. Lýsir durfte nichts geschehen! Auf gar keinen Fall! Sie durfte ihn nicht verlieren, er musste leben! Angstvoll war ihr Blick nun, doch sie gab keinen Laut von sich, so schwer es ihr auch fiel.

[Siria]

In einem Ort nahe des Dnjepr
09. März 768, Nachmittag

Natürlich hatte der Mann mitbekommen, dass Lýsir dabei war, den Baum herunterzuklettern. Und noch kurz bevor Lýsir den Boden erreichte, stand der Mann schon kampfbereit da. Lýsir griff zu seinem Schwert, sein Körper voll von Adrenalin. Der Kampf durfte nicht lange dauern, dessen war sich Lýsir bewußt. Zu groß war die Gefahr, das die Gefährten des Mannes auf sie aufmerksam wurden. Er verletzte ihn, doch das schien ihn nicht aus dem Konzept zu bringen. Erneut bekam Lýsir eine Schnittwunde zugeführt. Er mußte besser aufpassen, der Schlafmange zeigte nun seine Wirkung, er war nicht mehr so konzentriert. Und zu allem Übel hörte er eine weitere Stimme, die aufgebracht auf sie zukam.

[Tjeika]

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In einem Ort nahe des Dnjepr
09. März 768, Nachmittag
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Inga hörte die andere Stimme und da war ihr klar, dass Lýsir nicht genug Zeit haben würde, um erst den ersten und dann den zweiten Mann unauffällig zu beseitigen. Ohne weiter darüber nachzudenken, kletterte sie nun in einem wohl viel zu schnellem Tempo, als dass es ungefährlich sein konnte, den Baum herunter und sie hatte wahrlich Glück, dass sie nicht gefallen war - gut, fast nicht, immerhin stürzte sie auf dem letzten Meter. Doch schnell hatte sie sich wieder aufgerappelt und zog nun den Langdolch, den sie bei sich trug. Gerade rechtzeitig, wie sie nun feststellte, denn der zweite Mann erreichte sie in jenem Augenblick.

[Siria]

In einem Ort nahe des Dnjepr
09. März 768, Nachmittag

Lýsir war sich nicht sicher, ob er es gut fand, dass Inga offensichtlich mitkämpfen wollte oder nicht. Er machte sich Sorgen, aber er durfte sich nicht zu lange damit beschäftigen, denn schon sauste die Klinge seines Gegenübers gefährlich nahe an seinem Kopf vorbei.
Er mußte ihn erledigen, um Inga helfen zu können.
Mitlerweile hatte der zweite Mann, sie erreicht. Lýsir versuchte sich so zu stellen, dass er in der Nähe von Inga war und nicht die beiden Männer zwischen sie kommen konnten.

[Tjeika]

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In einem Ort nahe des Dnjepr
09. März 768, Nachmittag
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Letztlich standen sie Rücken an Rücken und Inga war so froh, wie sie es selten gewesen war, dass Thyra offensichtlich beschlossen hatte, auf dem Baum, auf dem Thyra saß, zu verweilen. Denn sie würde die Sorgen, die sie sich mit absoluter Sicherheit machen würde um ihre Freundin, nicht ertragen. Das würde sie nur vom Kampf abhalten, der nun begonnen hatte. Und kurz fragte Inga sich, wie es Lýsir, der doch immer so besorgt um sie war, nun erging. Ob sie ihn mit ihrer Anwesenheit hier unten nicht zu sehr ablenkte? Doch weiter konnte Inga nicht denken, denn da sauste schon eine Klinge nahe ihres Kopfes danieder und trennte ihr eine rote Haarsträhne ab. Das war merklich knapp gewesen, doch Inga hatte beschlossen, das nicht auf sich sitzen zu lassen und gedanklich dankte sie Thor und Njal für die Übung, die sie ihnen in Sachen Selbstverteidigung, gegeben hatten. Dann pariert sie einen weiteren Schlag ihres Gegners und wollte schon zum Angriff übergehen, als ihr bewusst wurde, dass dies hier keine Übung war, denn der Gegner war schnell und ließ ihr gar keine Zeit zum Angreifen. Schon musste sie sich vor einem weiteren Schlag ducken und endlich kam auch sie zum Zuge und zielte auf den Kampfarm des Mannes. Hinter sich konnte sie hören, wie Metall auf Metall stieß. Und so sehr sorgte sie sich um Lýsir, dass es ihr beinahe die Kehle zuschnürte.

[Siria]

In einem Ort nahe des Dnjepr
09. März 768, Nachmittag

Es war kaum zu ertragen, dass Inga neben ihm kämpfte. Er traute dieser Frau einiges zu, auch einen Kampf, aber die Sorge, die er sich um sie machte, war unermesslich groß. Seine Wut darüber, dass sie in diese Lage geraten waren, ließ ihn noch härter Kämpfen. Die Männer waren gut im Kampf, sie waren erprobt, das war klar. Wie lange würde Inga dem Standhalten können? Er verletzte den Mann, der kurz aufschrie. Lýsir konnte nicht beurteilen, ob vor Schmerz oder Wut. Immer wieder schielte er zu Inga, die sich tapfer hielt.

[Tjeika]

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In einem Ort nahe des Dnjepr
09. März 768, Nachmittag
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Kaum hatte Inga den linken Arm - und damit leider nicht den Kampfarm des Mannes - getroffen, passierte das, was nicht hätte passieren sollen. Sie spürte einen fürchterlichen Schmerz in ihrem linken Bein und bemerkte, dass der Mann sie in dem Augenblick getroffen hatte, in dem auch sie ihn getroffen hatte. Was für ein Schmerz, Inga hatte so etwas noch niemals zuvor verspürt. Sie biss die Zähne zusammen, sie durfte nicht schreien, durfte nicht die Aufmerksamkeit der anderren Männer, die sie verfolgten auf sich ziehen.

[Siria]

In einem Ort nahe des Dnjepr
09. März 768, Nachmittag

Lýsir dauerte dies alles zu lange... Aber er durfte sich davon nicht beeindrucken lassen. Er mußte kämpfen. Und dann sackte sein Gegner zusammen. Ohne sich weiter um ihn zu kümmern, drehte er sich zu Inga um. Wie in Zeitlupe bekam er mit, dass Inga am Bein blutete. Kurz zögerte er, ob er diesen Kampf für Inga weiter fortsetzten sollte oder ob er sie damit verletzte, wenn er sich einmsichte. Doch sein Zögern dauerte nicht lange. Dieser Mann, hatte seine Inga verletzt. Das sollte ihm nicht bekommen. Voller Wut ging er auf den Mann los und schob Inga hinter sich.

[Tjeika]

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In einem Ort nahe des Dnjepr
09. März 768, Nachmittag
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Inga wusste für eine Sekunde nicht, ob sie wütend oder dankbar sein sollte, dass Lýsir sie nun aus dem Kampf heraushielt, sie hinter sich schob, sich schützend vor sie stellte. Doch dann spürte sie, wie der Schmerz in ihrem Bein immer intensiver wurde, immer greifbarer, realer. Und letztlich befand sie, dass es besser war, wenn Lýsir an ihrer statt weiterkämpfte. Immerhin, wie sie mit einem kurzen Seitenblick bemerkte, hatte er seinen Gegner schon daniedergestreckt. Und er hatte weitaus mehr Kampferfahrung als Inga. Gefährlich blitzte es in den Augen des Mannes, der sie verletzt hatte und er erhob sein Schwert, schwang jenes auf Lýsirs Kampfarm zu, doch es war nur eine Finte, denn nun, wo Lýsir dort parieren wollte, änderte er die Schlagrichtung und zielte auf den Bauch von Lýsir. Inga hielt den Atem an, fühlte nicht einmal mehr ihren eigenen Schmerz, nur noch die Angst um Lýsir.