Kapitel 1

[Richard]

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Iyad al Aban
15. April 143. Jahr des Lichtes, Mittag
An Bord der Meria
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"Was meine freie Entscheidung war und was nicht könnt ihr nicht wissen." Zischte Iyad. Seine Stimme war kaum noch hörbar so leise sprach er. Dieser Mensch war nicht einmal im Ansatz in der Lage zu verstehen was es hieß ein Magier zu sein. Er war ein Mörder, ein schlimmeres Wesen als die Dämonen der Anderswelt, sie versteckten sich immerhin nicht hinter einer falschen Religion und einem göttlichen Auftrag, sie gaben zu das sie Monster waren. "Eure Art war es die mich die Macht des Blutes lehrte. Eure Jäger sorgten für das was ich heute bin!" Seine Finger verkrampften sich als er seinen Instinkt unterdrückte diesen Menschen auf der Stelle zu töten. Noch war er nützlich, noch kein Hindernis, auch wenn der Übergang wie es schien fließender war als er zu beginn vermutet hätte.

Langsam entspannte Iyad sich. "Was eure Fragen angeht. Das Schiff wurde von Piraten angegriffen, die Mannschaft lieferte sich einen heldenhaften Kampf mit ihnen starb aber bei der Verteidigung der Passagiere. Wir hier sind die einzigen Überlebenden dieses tragischen Übergriffes von Gesetzlosen. Auf diese Erklärung hättet ihr auch selbst kommen können." Er brauchte das Blut des Sine, hoffentlich würde sich eine Gelegenheit hierfür ergeben. "Desweiteren solltet ihr gründlicher nachdenken was meine Bereitschaft angeht die Nekromanten aufzuhalten. Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet, ich für meinen Teil habe ein Interesse daran eine Wunde zu behandeln." Ohne auf eine weitere Reaktion zu warten drehte Iyad sich um und ging wieder unter deck. Narea hatte ihr Bett verlassen und wollte nach oben gehen. "Legt euch wieder hin. Mein Zauber wird euer Blut nicht ewig in eurem Körper halten!"

[Ayrina]

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Narea
15. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
An Bord der Meria
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So schnell hatte sie Iyad nun wirklich nicht zurück erwartet. Toyan sah sie nicht und vermutlich war er noch oben an Deck. Hoffentlich wohlauf.
"Es geht mir gut", sagte sie, doch sie ließ sich wieder auf das Bett sinken. Eingehend musterte sie Iyad.
"Ich wollte nur sicher gehen, dass Ihr nicht der einzige seid, der sich für das, was geschehen ist, verantworten muss. Immerhin... ward Ihr es nicht allein."
Sie lehnte sich ein wenig zurück und sah ihn noch immer an.
"Lebt Toyan noch?"
Die Frage konnte sie sich nicht ganz verkneifen und hoffte, dass Iyad ihr eine positive Antwort geben würde.

[Richard]

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Iyad al Aban
15. April 143. Jahr des Lichtes, Mittag
An Bord der Meria
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"Wenn man es Leben nennen will." Und der Jäger würde wohl auch noch eine Weile überleben. Es gab noch andere Möglichkeiten jemand zur Vernunft zu bringen, und wenn er sie erst im letzten Moment annahm.

"Ihr solltet euch wirklich wieder hinlegen. Ich kümmere mich um die Wunde." Auf diese Art konnte er gleichzeitig verhindern das der Jäger oder die Telepatin Einfluß auf Narea ausübten.

[Cassiopeia]

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Toyan Kerim
15. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
An Bord der Meria
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Eure Art war es die mich die Macht des Blutes lehrte. Eure Jäger sorgten für das was ich heute bin!
Toyan hätte Iyad am liebsten irgendtewas an den Kopf geknallt, doch stattdessen blieb er stumm. Etwas in seinem Bauch krampfte sich zusammen, kurz barg er sein Gesicht in seinen Händen.
Händen, an denen so viel Blut klebte..
Es schüttelte ihn innerlich, Iyad hatte keine Ahnung. Gewiss, er war stolz gewesen, ein Jäger zu sein. Gewiss, er hatte getötet. Aber ein Tag auf diesem Schiff hatte einen Stein ins Rollen gebracht, den er vor langer Zeit einmal angestupst hatte. Sonst wäre er wohl kaum hier...
Und was Iyads Bereitschaft betraf, so konnte er bisher keine Erkennen. Das Beschwören eines Dämons nannte er Bereitschaft? Er traute ihm nicht, ganz und gar nicht. Jeder hier hatte seine Grenzen zwischen Sine und Magiern herab gesenkt - jeder, außer Iyad, wie es schien.
Wir wissen viel zu wenig über die Gegenseite, um über sie urteilen zu können, dachte er bitter. Und Iyad wusste nichts über die internen Doktrinen der Bruderschaft.
Seine ruhelosen Schritte trugen ihn zum Ruder, er hoffte, der Wind trieb seine Gedanken davon.

[Tjeika]

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Shaya Zarin
15. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
An Bord der Meria
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"Ihr traut mir nicht", murmelte Shaya leise an Aziza gewandt.
"Ich kann es Euch nicht verübeln", sprach sie leise weiter.
Etwas in ihr war ruhiger geworden und erst nach wenigen Sekunden stellte sie fest, dass der Streit zwischen Toyan und Iyad beendet war - was wohl auch der Grund dafür war, dass es nun ruhiger in ihrem Kopf zuging. Doch noch immer wunderte sich Shaya darüber, warum sie nicht einen einzigen Gedankenfetzen des Blutmagiers hatte auffangen können.

[Ayrina]

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Narea
15. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
An Bord der Meria
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Als Iyad näher kam wich Narea ein klein wenig mit skeptischem Blick zurück.
"Ich bin mir nicht sicher, ob ich Euch wirklich an die Wunde lassen sollte."
Doch ihr war klar, dass sie kaum eine andere Wahl hatte. Sie konnte die Wunde nicht sehen und sich damit schlecht selbst versorgen. Also legte sie sich nach kurzem Zögern wieder auf das Bett und drehte den Kopf. Insgeheim war sie Iyad für seine Hilfe dankbar. Auch wenn er es wohl kaum aus Uneigennützigkeit tat.

[Herbststurm]

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Aziza N’buku
15. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
An Bord der Meria
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Sie schwieg. Wie könnte sie ihr auch noch trauen, nachdem sie gesehen hat, wozu sie und ihre Freunde ofenbar in der Lage waren, kräftemäßig und moralisch.
Abgeschlachtet wie Vieh.
Kein Zeichen, dass es von ihnen nicht als normal angesehen wurde.
Und kein echter Grund, sie nicht auch früher oder später zu töten.
Sie ware alle gleich.

[Tjeika]

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Shaya Zarin
15. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
An Bord der Meria
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Shaya zuckte zusammen. Aziza konnte doch unmöglich wirklich glauben, dass... nein, den Gedanken konnte Shaya nicht einmal zu Ende denken, ohne, dass ihr übel wurde.
"Warum sollten wir dir etwas tun?", fragte sie sie daher, immer noch in einigen Metern Entfernung zu der Sine hockend.
"Wir hätten doch gar keinen Grund dazu", betonte sie.

[Herbststurm]

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Aziza N’buku
15. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
An Bord der Meria
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"Welchen Grund hatte die Mannschaft euch gegeben?" erwiderte Aziza leise. Als ob Magier Gründe brauchten. Oder andere Gründe als "Ich will das eben so."...

[Tjeika]

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Shaya Zarin
15. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
An Bord der Meria
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"Wenn ich dir das sagen könnte", sprach Shaya bitter und seufzte.
Sie schloss für einige Sekunden die Augen, versuchte die Bilder aus ihrem Kopf zu verbannen - vergebens.
"Wenn ich wüsste, womit sie diese Gräueltat verdient haben", murmelte sie in einem beinahe noch bittererem Tonfall, als zuvor schon.
Dann öffnete sie ihre Augen wieder, doch die Bilder vor ihrem geistigen Auge waren noch immer die gleichen. Und Aziza erging es sicherlich nicht anders, wie Shaya annahm.