Rund um Husum, 28.04.1530

[Ayrina]

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Auf der India
Mittag
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Als Thore zusammensackte und John Kara hinter ihm erblickte, hob er fragend eine Augenbraue.
"Kein Vertrauen in mich oder in meine Kampfkunst?", fragte er halb im Scherz und fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn.
Ein Matrose schien Karas kurzzeitige Unaufmerksamkeit nutzen zu wollen und schlich sich mit erhobener Waffe an sie heran. Ein Fehler, wie sich herausstellte, denn ehe er tatsächlich zum Schlag kam, bohrte sich schon Johns Säbel in seine Brust.

[Tjeika]

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Auf der India
Mittag
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Als John seinen Säbel in die Brust des Matrosen hinter sie rammte, war es das schmerzhafte Stöhnen des Matrosen, der sie herumfahren ließ.
"Jetzt sind wir wohl quitt", sprach sie schmunzelnd, klopfte John noch einmal freundschaftlich auf die Schulter und lächelte ihm zu.
"Ein paar sind noch übrig", sagte sie grinsend und machte sich daran, einige der noch Übriggebliebenen, sich wehrenden Männer des Hanseschiffes außer Gefecht zu setzen.

[Ayrina]

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Auf der India
Mittag
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John hielt sich auch weiterhin in der Nähe von Thore auf. Der Mann lag völlig weggetreten am Boden und das Risiko war hoch, dass ein verirrtes Schwert seinen Weg zu ihm fand und dann wäre alles umsonst gewesen.
Unglaublich, dass ich jetzt schon meine Gegner beschütze, dachte John grimmig und schickte gerade mit dem Griff seines Säbels einen weiteren Matrosen des Hanseschiffes ins Land der Träume. Er hoffte, die Mannschaft würde ihren Widerstand bald aufgeben, denn lange würde er den Schmerz in seinem Bein nicht mehr ignorieren können.

[Tjeika]

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Auf der India
Mittag
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Kara kämpfte wie besessen. Und wie John auch, blieb sie in der Nähe von Thore stehen. Es war einfach das sicherste, wenn sie mit ihren Körpern verirrte Dolch- oder Säbelhiebe auf den Bruder von Franz vereiteln konnten. Wenn sie auch nicht viel für Franz tun konnten, das war das Mindeste, was Kara einem wertvollen Mitglied ihrer Mannschft geben konnte. Und sie würde es jederzeit wieder tun.
Als sie wieder einmal einen Blick auf Thore warf, ob bei ihm noch alles den Umständen entsprechend in Ordnung war, fiel ihr Blick auf das blutende Bein von John. Seufzend blickte sie ihn an. Warum gaben sie nicht endlich auf? Das Bein musste versorgt werden und das schnell.

[Ayrina]

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Auf der India
Mittag
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John ignorierte Karas besorgten Blick und wehrte einen weiteren, übermütigen Matrosen ab. Selten hatte er eine Mannschaft erlebt, die sich so entschlossen in einem am Ende doch aussichtslosen Kampf wehrten. Was hatten sie nur geladen, dass sich ein solcher Kampf lohnte? Johns Neugier war geweckt und er würde nicht ohne die Beute dieses Schiff verlassen.
"Wo kommen die denn alle her?", fragte er überrascht, als immer weitere Männer auf ihn und Kara zustürmten.

[vojka]

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Auf der India
Mittag

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Langsam ebbte der Kampf langsam ab. Die Gegner um Franz herum wurden immer weniger und er war froh, dass dem so war. Er wollte dieses Schiff so schnell wie möglich wieder verlassen, wollte sich nur noch die Ware schnappen und von hier verschwinden. Er traute sich nicht, sich weiter umzusehen, hatte Angst, dass er Thore irgendwo an Deck tot vor finden würde.
Plötzlich spürte er einen stechenden Schmerz in seiner linken Schulter und sah auf. Vor ihm stand ein Matrose und dessen Schwert steckte in seiner Schulter. „Das wirst du büßen“, sagte er, fasste seinen Degen etwas fester und stieß ihn in die Brust des Angreifers, welcher zusammenbrach und kurze Zeit später leblos liegen blieb.

[Tjeika]

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Auf der India
Mittag
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Das war langsam wirklich nicht mehr normal. Es schien beinahe, als hätten sich alle Männer des Hanseschiffes, die noch irgendwie stehen konnten, gegen sie verschworen. John und Kara waren umzingelt. Sie hatten keine Chance, außer ihnen würde ganz schnell etwas einfallen.
Kurz blickte Kara zu John, ihre Augen wanderten nach oben, da hinter ihnen beiden ein Mast stand. Sie hoffte, John hatte sie verstanden.
Dann griffen sie an, alle auf einmal. John musste verstanden haben!

[Ayrina]

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Auf der India
Mittag
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John folgte kurz Karas Blick und presste die Lippen aufeinander. Es sah übel für sie aus. Ausgesprochen übel. Der Schmerz in seinem Bein hatte sich in eine dumpfe Taubheit verwandelt und das machte ihm Sorgen. Sie mussten diese Sache zu Ende bringen. Und das schnell!
Er nickte kaum merklich, auch wenn er keine Ahnung hatte, wie er den Mast hinaufkommen sollte. Wie es aussah war es ihre einzige Chance. Also wehrte er einen der zahlreichen Angreifer ab und seine freie Hand griff nach dem Seil, das neben dem Mast hing. Während er noch immer mit den Angreifern kämpfte, schlang er es sich um das Handgelenk und warf einen letzten Blick auf Kara, ehe er sich daran hochzog.

[Tjeika]

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Auf der India
Mittag
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Kara hatte gar keine Gelegenheit mehr, nachzusehen, ob es John mit dem verletzten Bein gelungen war, den Mast hinaufzuklettern. Zuviele Angreifer auf einmal waren es - und es ging alles viel zu schnell. Kara kletterte unermüdlich weiter nach oben. Und sie überlegte, wie sie aus dieser Misere wieder herauskommen konnten. Immerrhin war nun alles in Gefahr. Würden sie sich jetzt zurückziehen, hätten die Händler vielleicht die Gelegenheit, die sie mit Sicherheit auch ergreifen würden, zu entkommen. Und so war die Sache eigentlich nicht geplant gewesen. Sie würden diesen Kampf gewinnen - sie mussten einfach.
Als Kara einige Meter nach oben geklettert war, warf sie einen Blick zur Seite und nach unten, um nachzusehen, ob es John gelungen war, den Mast zu erklimmen.

[Ayrina]

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Auf der India
Mittag
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Das Seil schnitt in Johns Handgelenk, doch er biss die Zähne zusammen und zog sich weiter nach oben, hinter Kara her. Doch dann ergriff einer der Matrosen sein verletztes Bein und mit einem Aufschrei wich alle Kraft aus Johns Körper und er ließ das Seil los. Mit einem dumpfen Aufprall sackte er wieder auf das Deck. Gerade noch rechtzeitig konnte er sein Schwert hochreißen, um einen Angriff parieren zu können. Er versuchte aufzustehen, doch es gelang ihm nicht. So war er eindeutig in der unterlegenen Position. Wenn nicht bald etwas geschah würde das vermutlich sein letzter Überfall auf ein Hanseschiff gewesen sein.