Kapitel 1

[Tjeika]

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Shaya Zarin
14. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
An Bord der Meria
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Narea war also eine Heilerin. Das war interessant und schließlich befand Shaya sogar, dass es gut war. Einen Heiler dabei zu haben, konnte letztlich nur von Vorteil sein. Shaya war froh, dass die Empathin den Anfang gemacht hatte. Als sie den Vorschlag von dem Jäger vernommen hatte, hatte sich wieder eine Ahnung in ihr hochgeschlichen, die besagte, dass, wenn niemand sogleich den Anfang machte, sich vorzustellen, es wieder eine Diskussion darüber geben würde. Ja, es war gut, dass einer von ihnen den Anfang gemacht hatte. Und Shaya beschloss, sogleich dem Beispiel von Narea zu folgen.
"Mein Name ist Shaya Zarin. Ich stamme aus dem Dogan-Reich, wo ich auf einem Schiff mit meinem Vater zusammen arbeite. Mein Vater ist der Kapitän. Wir sind Händler", im weitesten Sinne, fügte sie gedanklich hinzu.
Es musste ja nicht jeder gleich wissen, dass sie aus einer Piratenfamilie stammte.
"Auch ich bin letztlich hier, um den ewigen Kreislauf des Krieges zwischen Sine und Magier endlich zu beenden. Oder aber zumindest den Anfang dafür zu machen. Und eine gemeinsame Aufgabe kann letztlich nur zusammenschweißen", fügte sie hinzu.

[Cassiopeia]

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Toyan Kerim
14. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
An Bord der Meria
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Toyan hörte interessiert zu und entspannte sich etwas mehr, das klang doch vielversprechend. "Jemand aus dem Dogan-Reich und eine Heilerin, sehr gut", lachte er und stellte dann den Becher Wein ab. "Dann stelle ich mich auch noch einmal vor, ich bin Toyan Kerim, geboren in Seyîn, später nach Embra gegangen, Jäger der Bruderschaft und hiermit inoffizieller Abtrünniger. Und auch, wenn mich diese Ansicht in der Bruderschaft den Kopf kosten würde, habe ich genug vom gegenseitigen Abschlachten und Verfolgen, sondern möchte einen Weg der Mitte finden. Vielleicht ist dies... ein Anfang."
Seine Augen verloren kurz ihren Fokus, das schaukelnde Schiff und der Wein waren keine gute Kombination, fand er. Doch er würde jetzt noch nicht gehen, wo gerade halbwegs Ruhe eingekehrt war.

[Richard]

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Iyad al Aban
14. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
An Bord der Meria
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Das Vertrauen schien sich schneller aufzubauen als er dachte. Schon fingen alle an zu erzählen woher sie kamen und warum sie hier waren. Gut, sollten sie, Iyad gedachte nicht ihnen alles zu erzählen. Ein guter Teil davon ging sie nichts an und vieles von dem was er zu berichten hätte würden sie nicht verstehen.

Nachdem er noch einen Schluck genommen hatte lehnte er sich vor und legte seine rechte Hand neben dem Becher ab. Das Holz war rau unter seinen Fingern, sonderlich feiner Machart schien der Tisch nicht zu sein, aber das nahm er nur am Rande wahr. "Mein Name ist Iyad al Aban ich stamme aus Embra und ja, es stimmt, ich bin ein Blutmagier. Vielleicht sollte ich erwähnen das ich mich keinem der Reiche zugehörig fühle. Mich interessieren ihre Ränke und Kriege ebenso wenig wie das Leben der Fliegen. Ich bin hier um zu verhindern das der Tod die Herrschaft des Lebens beendet."

[Ayrina]

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Narea
14. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
An Bord der Meria
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Narea sah Iyad fast ein wenig enttäuscht an. Sie hatte gehofft, mehr von ihm über die Blutmagie zu hören. Etwas mehr über jene verbotene Magie zu erfahren. Einen Moment sah sie ihn hoffnungsvoll an, doch er schien nichts hinzufügen zu wollen. Also wandte sie den Blick ab und schenkte allen etwas Wein nach. Ihr wurde ein wenig übel. Je weiter sich das Schiff vom Hafen entfernte, umso stärker schien es zu schaukeln. Und Narea stellte langsam fest, dass die Seefahrt für ein Wüstenkind wie sie nichts zu sein schien.
"Ich hoffe, diese Überfahrt ist bald vorbei", murmelte sie leise, während sie sich einen großen Schluck Wein gönnte. Vielleicht wurde diese Fahrt dadurch erträglicher.

[Cassiopeia]

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Toyan Kerim
14. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
An Bord der Meria
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Toyan seufzte, nickte dann aber Iyad zu. "Ich denke, diese Hoffnung haben wir alle, sonst wären wir nicht hier. Doch ich persönlich glaube, etwas frische Luft täte mir gut, der Wein und der Seegang sind unter Deck eine nicht gerade angenehme Kombination - auch, wenn er sehr köstlich ist. Möchte jemand mit hinauf kommen?"

Hoffnungsvoll sah er in die Runde, er fühlte sich nicht wohl in förmlichen Sitzungen an runden Tischen... .

[Tjeika]

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Shaya Zarin
14. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
An Bord der Meria
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Shaya liebte die Seefahrt. Immerhin arbeitete sie auf einem Schiff gemeinsam mit ihrem Vater und die Hälfte ihres Lebens hatte sie auf einem Schiff verbracht.
"Ich denke, uns allen täte etwas frische Luft ganz gut. Mal einmal davon abgesehen, dass die Dogan-Inseln wunderschön sind. Das Meer sowieso", sprach sie lächelnd.
Dann stand sie auf, um gemeinsam mit dem Jäger und denjenigen, die ebenfalls gedachten, an Deck zu gehen, nach oben zu gehen.

[Richard]

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Iyad al Aban
14. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
An Bord der Meria
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"Ich denke ich werde weiterhin dem Wein zusprechen." Iyad verspürte keine Lust Zeit mit dem Jäger und der Gedankenleserin zu verbringen. Hier unten war es wesentlich angenehmer. Außerdem wollte er derzeit nicht an das Meer des anderen Ortes erinnert werden. In dieser Gesellschaft hatte er ohnehin vermutlich keine Zeit für irgend ein Ritual um den Schleier zu durchdringen.

Missmutig trank er aus und schenkte sich gleich wieder nach. Es konnte eine lange Überfahrt werden.

[Ayrina]

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Narea
14. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
An Bord der Meria
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Einen kurzen Moment sah Narea Toyan und Shaya nach. Frische Luft hätte ihr sicher gut getan. Das Schaukeln des Schiffes wurde immer stärker und mit jeder Minute auf diesem Schiff festigte sich ihre Überzeugung, dass die Seefahrt nichts für sie war. Doch dann zögerte sie. Kurz sah sie zu Iyad und die Versuchung war einfach zu groß.
"Ich denke, ich bleibe ebenfalls", sagte sie daher mit einem Lächeln und wartete, bis sich die Tür hinter den beiden geschlossen hatte. Dann sah sie Iyad offen an.
"Wie hätte er ausgesehen?", fragte sie schließlich mit leicht schiefgelegtem Kopf.
"Der Blutschwur?"

[Cassiopeia]

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Toyan Kerim
14. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
An Bord der Meria
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Als sie das Deck erreicht hatten, atmete Toyan tief durch. Die Salzluft drang in seine Lungen und die Anspannung, die in dem Raum unten geherrscht hatte, schien hier oben im Meereswind zu verfliegen.
Er drehte sich zu Shaya um, sie schien gänzlich unbeeindruckt vom Seegang.
"Ihr seid vermutlich die einzige dieser kleinen Runde, die so vertraut mit dem Meer, den Wellen und dem Wind ist", lachte er leise und hoffte, es würde nicht noch stärkerer Seegang auf sie zukommen.
"Ich muss gestehen, ich war nur einmal im Dogan-Reich und dies auch nur für wenige Meter. Wie gut kennt Ihr Euch dort aus, wo es Eure Heimat ist?"

[Tjeika]

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Shaya Zarin
14. April 143. Jahr des Lichtes, Nachmittag
An Bord der Meria
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Es tat gut, wieder diese Luft zu atmen, die Shaya so vertraut war. Dies hier glich so sehr ihrem Zuhause, dass Shaya sich augenblicklich wohler fühlte.
"Ich bin auf dem Meer großgeworden. Die Dogan-Inselns kenne ich, wie meine Westentasche", sprach sie schmunzelnd.
"Und wenn mein Vater mich hier mit Euch sprechen sehen könnte, würde er mir den Kopf abreißen", lachte sie schließlich und ein ehrliches Lächeln zierte ihre Lippen.
"Schon seltsam, wie sich die Dinge ergeben. Gestern noch hätte ich Euch einsperren lassen", diese kleine Lüge hatte sein müssen, sie hätte Toyan getötet.
"Und heute stehen wir hier an Deck eines Schiffes."