Leinen Los! - Ableger

[Tjeika]

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Nordsee, auf der India
7. Juli 1517, Abend
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Kara lächelte und hatte tatsächlich eine Träne, die sich in ihren Wimpern verfangen hatte. Doch es war eine Träne der Freude und des Glücks.
"So etwas hat noch nie jemand für mich getan", sagte sie gerührt und gab John einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange.
"Dankeschön", bedankte sie sich leise.

[Ayrina]

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Nordsee, auf der India
7. Juli 1517, Abend
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John zwinkerte ihr lächelnd zu und schien vor Glück zu platzen.
"Gern geschehen. Sehr gern", sagte er und legte den Kopf schief.
"Noch böse auf mich?", fragte er und sah sie offen an.

[Tjeika]

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Nordsee, auf der India
7. Juli 1517, Abend
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Kara lächelte noch immer selig vor sich hin.
"Nein", sagte sie ehrlich und wischte sich die Freudenträne aus den Wimpern.
"Und jetzt sollten wir zusehen, wie wir dich hier wieder herunter bekommen", zwinkerte sie John zu.

[Ayrina]

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Nordsee, auf der India
7. Juli 1517, Abend
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Johns Lächeln bröckelte und er erhob sich. Kurz sah er nach unten und dann auf seinen Arm. Der Verband hatte sich rot gefärbt und er wusste, dass es dumm gewesen war, hier rauf zu klettern. Doch es hatte sich gelohnt.
"Ich denke, ich werde es einfach versuchen", sagte er mit einem zuversichtlichen Grinsen.
"Wird schon schiefgehen."

[Tjeika]

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Nordsee, auf der India
7. Juli 1517, Abend
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"Vielleicht wäre es das Beste, wenn ich unter dir klettere, dann kannst du dich auf meiner Schulter abstützen, wenn es nicht mehr geht", sprach Kara bestimmt und blickte John ebenso bestimmt an.
Den Dolch steckte sie, zumindest für den Weg, in ihren Gürtel. Doch sie bezweifelte, dass sie ihn jemals benutzen würde. Dann stand sie auf und kletterte über den Rand des Korbes hinweg.

[Ayrina]

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Nordsee, auf der India
7. Juli 1517, Abend
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John sah sie unsicher an. Eher wurde er vom Mast springen, bevor er sich auf Kara stellen würde. Das ließ schon sein Stolz nicht zu. Doch er sagte nichts, sondern wartete, bis sie über den Rand des Korbes geklettert war, ehe er noch einmal tief Luft holte und ihr folgte. Runter ging es besser als hoch, da er sich nicht mit den Armen nach oben ziehen musste und so ließ er sich rutschen. Dabei achtete er darauf, dass er sowohl Kara nicht trat und seinen linken Arm möglichst entlastete.
Unten angekommen atmete er erleichtert auf.
"Na das ging doch besser als erwartet, oder?", lachte er und zwinkerte Kara zu.

[Tjeika]

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Nordsee, auf der India
7. Juli 1517, Abend
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Kara wunderte es herzlich wenig, dass John ihr Hilfsangebot nicht wahrgenommen hatte. Er schien nun wahrlich kein Mensch zu sein, der gerne die Hilfe anderer Menschen annahm.
"Genauso, wie ich es erwartet habe", seufzte sie.
Dann blickte sie John stirnrunzelnd an.
"Ich denke, die Wunde sollte neu versorgt werden", sprach sie dann und besah sich den blutigen Verband.

[Ayrina]

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Nordsee, auf der India
7. Juli 1517, Abend
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John winkte ab und lächelte sie offen an.
"Ach Unsinn. Ich muss jetzt zur Nachtwache. Wenn ich die wieder verpase, wird dein Vater mich von Bord jagen und das will ich vermeiden", sagte er mit einem Zwinkern. Auch wenn Johns Stolz ihn schon hin und wieder auf die Nase fallen lassen hat, so war er doch niemand, der vor anderen Menschen Schwäche zwigte. Das hatte man ihm als Kind ausgetrieben und er kannte es nicht anders. Also sah er sie statt dessen lächelnd an.
"Und wie geht es deinen Augen? Alles in Ordnung?", fragte er und hoffte, dass es sich nicht wieder verschlechtert hatte.

[Tjeika]

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Nordsee, auf der India
7. Juli 1517, Abend
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"Ich fürchte, es wird schlimmer, wenn du deine Wunde nicht versorgen lässt", sprach die Sorge aus Kara.
Warum ließ John sich nicht helfen? Es war doch zum Haareraufen! Es konnte doch nicht so schwer sein, die Hilfe anderer Menschen in Anspruch zu nehmen. Und erst Recht nicht diejenige von Kara, wo er sich doch ebenso sehr um sie sorgte, wie sie sich um ihn.

[Ayrina]

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Nordsee, auf der India
7. Juli 1517, Abend
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John sah wieder auf seinen Arm und man sah ihm an, wie sehr es ihn ärgerte, dass er wohl wirklich ein wenig Hilfe annehmen sollte.
"Ja, vielleicht", brummte er leise und seufzte verstohlen. Wieder hörte er die Stimme seines Vaters in seinem Kopf: Reiß dich zusammen John! Du bist ein Morris und die jammern nicht!
Er hatte nie ein sonderlich gutes Verhältnis zu seinem Vater gehabt. Für ihn war er der missratene Sohn und daran hatte er nie etwas ändern konnen. Irgendwann wollte er es dann auch nicht mehr.
"Ich sollte den Verband wechseln", räumte er widerwillig ein.