3. Bélan-Inseln

[Cassiopeia]

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Aceio / Tenya
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
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Aceio lächelte an ihren Lippen und vertiefte den Kuss als Antwort für einen kurzen Moment, den er höchst widerwillig unterbrach.
"Ich nehme dich beim Wort!"
Sie wusste wirklich, wie sie ihn motivierte...
"Gehen wir", sagte er, ehe das hier doch noch ausartete. Beinahe ungesehen zu den Stallungen zu kommen würde Arbeit genug werden.

[Tjeika]

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Eza
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Vormittag
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Eza schenkte Aceio ein vielsagendes Lächeln und nahm ihn an der Hand, um gemeinsam über die Dienergänge hinauszugelangen. Das gestaltete sich mitten am Tage als weit anspruchsvoller als mitten in der Nacht oder früh am Morgen. Hier und da mussten sie sich in privaten, aber eben auch um die Uhrzeit wenig genutzten, kargen Zimmern verbergen. Doch schließlich gelangten sie ins Freie, wobei Eza auflachen musste.
"Sich im eigenen Palast zu verbergen, ist auch ein Abenteuer für sich", amüsierte sie sich und sah sich kurz um, um zu sehen, in welche Richtung die Stallungen lagen.
"Wir müssen nur noch einmal um das Gebäude herum."

[Cassiopeia]

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Aceio / Tenya
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
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Nur noch einmal um das Gebäude herum gestaltete sich kaum weniger abenteuerlich. Aber schließlich hatten sie es geschafft, es ohne aufgehalten oder erkannt worden zu sein zu den Stallungen zu kommen. Dort warteten bereits wie vereinbart die Wachen und auch Dinya war bereits anwesend, wenngleich sie auch noch etwas verstört wirkte.
Aceio indes trat zu den Pferden. Die Tiere der See lagen ihm mehr, doch es gab ein Pferd, das ihn geradezu zu rufen schien. Ein großer, schwarzer Hengst, der in einer Box am Ende der Stallungen stand und leise schnaubte als Aceio ihm gegenüber stand.
"Xalo", las Aceio den Namen des Hengstes, der in die Tür eingraviert war. Es war ihm egal, wem das Pferd gehörte und dass es noch nicht gesattelt war. Es war jetzt sein Pferd. Besser: Xalo hatte ihn erwählt. Irgendwie.

[Tjeika]

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Eza
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
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Eza beobachtete mit einem Schmunzeln, dass Aceio ausgerechnet Xalo wählte. Kurz ließ sie den Beiden den Moment, sich kennenzulernen. Dann trat sie hinter Aceio.
"Na, mein Großer", flüsterte sie und fasste an die Schnauze des Tieres, das ihr so viele Jahre lang so treu gedient hatte. Sie streichelte sachte über das dunkle Fell, mit einem breiten Lächeln auf den Lippen.
"Ja, ich hab dich auch vermisst", lachte sie leise, als der Hengst schnaubte, dann jedoch wieder die Schnauze Aceio zuwandte und Aufmerksamkeit von diesem verlangte.
"Er mag dich", zwinkerte sie Aceio zu und trat eine Box weiter, in der Xalos Schwester, Xana, stand, die nicht weniger dunkelschwarzes Fell zur Schau trug.
"Da vorne ist das Zaumzeug", wies sie sie an und führte die Stute aus der Box, die bereits gesattelt worden war.
Ein Diener dachte sehr schnell mit und befreite das eigentlich für Aceio zugedachte Pferd von seinem Sattel.

[Cassiopeia]

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Aceio / Tenya
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
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Aceio sah zu Eza, die den Hengst so vertraut begrüßte und wollte sie fast um Entschuldigung bitten. Doch diese schien sich nicht weiter daran zu stören und ging zur Nebenbox, wo eine bereits gesattelte Stute auf sie wartete.
Aceio beschloss, Eza später in Ruhe nach den Pferden zu fragen. Es waren sehr stattliche Tiere, die sicher ein Vermögen wert waren. So beeilte er sich, den Hengst zu satteln, sodass sie ohne große Verzögerung aufbrechen konnten. Auch Dinya ritt auf einem Pferd, schien sich aber nicht so ganz dabei wohlzufühlen. Sie würde sich dran gewöhnen müssen, dachte Aceio. Sie hatten einen guten Weg vor sich.
Die Wachen am Tor öffneten dies und es tat erstaunlich gut, fand Aceio, die Palastumgebung durch ein Tor zu verlassen. Es hatte etwas offizielles, mehr als das morgendliche Herausschleichen zum Strand.
Der Meerwind begrüßte sie und Aceio lächelte leicht, schloss für einen Moment die Augen und wusste, Xalo würde ihn sicher zum Ziel bringen. Sie schienen sich auf Anhieb zu verstehen. Ein stolzer, kraftvoller Hengst, mit dem Aceio sich direkt verbunden fühlte.

[Tjeika]

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Eza
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
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Eza fühlte sich sehr wohl auf dem Rücken von Xana. Ein paar Augenblicke lang ritten sie schweigend, dann führte sie die Stute neben ihren Bruder. Sie schenkte Aceio ein beinahe liebevolles Lächeln.
"Ihr versteht euch gut", stellte sie mit einem Lächeln fest.
"Xalo mag nicht jeden", erklärte sie nach einer kurzen Pause.
"Eigentlich mag er niemanden", präzisierte sie leise lachend.

[Cassiopeia]

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Aceio / Tenya
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
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"Ihr scheint euch zu mögen", erwiderte Aceio und strich sanft über den Hals des anmutigen Tieres. "Hast du ihn... eh, früher geritten?" Es war irgendwie nie groß Thema, über Ezas Vergangenheit hier auf den Inseln zu sprechen. Dennoch gehörte sie dazu. Xalo schien ein Teil davon zu sein.
"Dann sollte ich mich wohl geehrt fühlen", sagte er erfreut und vielleicht ein kein bisschen stolz.

[Tjeika]

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Eza
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
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"Ja, das solltest du in der Tat", betonte Eza noch einmal, wie selten es vorkam, dass Xalo jemanden mochte - geschweige denn, jemanden ihn reiten ließ.
Ezas Mundwinkel zuckten, ehe sie auf die Frage Aceios einging.
"Ich habe ihm auf die Welt geholfen. Ich schätze, deswegen mag er mich. Wir waren im Hinterland unterwegs. Seine Mutter lebte auf einem abgeschiedenen Hof, auf dem ich übernachtet habe. Die Leute dort waren überfordert mit der komplizierten Geburt, obgleich sie Pferdezüchter waren. Sie hier", damit tätschelte sie Xana, "ist seine Schwester. Ich habe beide Tiere gekauft. Die Mutter war leider unverkäuflich."
Kurz pausierte sie, dann fügte sie an: "Ich habe ihn ab und an geritten. Aber er mag es eigentlich lieber, wenn er mitreiten kann ohne jemanden zu tragen. Es überrascht mich, dass er bei dir dahingehend so unkompliziert zu sein scheint. Er hat seinen eigenen Kopf. Genau wie seine Schwester."
Aber sie mochte es.
"Willst du ihn behalten? Oder... die Frage sollte eher lauten, möchtest du, dass er dich behält?", fragte sie daher lachend.

[Cassiopeia]

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Aceio / Tenya
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
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Aceio lachte leise auf.
"Charakterstarke Tiere", erkannte er an und nickte leicht. "Es wäre mir eine Freude, wenn dies nicht der einzige Ritt bleiben würde. Aber das kann ich wohl kaum bestimmen", erkannte er an. "Überlassen wir es also Xalo - es ist sein Rücken, er muss mich tragen, nicht anders herum. Ich verstehe sehr gut, warum er lieber ungesattelt bleiben will."
Die Gegend um sie veränderte sich zunehmen, aus den herrschaftlichen Villen des Palastviertels wurden einfache Straßen und schließlich noch einfachere Häuser.
"Lass mich raten - weder Nalahr noch Ielia haben sich für diesen Teil der Stadt interessiert", sagte Aceio leise, während die Wachen sehr aufmerksam neben ihnen ritten. Eine solche Reitergruppe erregte viel Aufsehen in diesem Stadtteil.

[Tjeika]

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Eza
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
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"Äußerst charakterstark", betonte Eza lächelnd.
Sie sah zwischen Xalo und Aceio hinterher, wobei ihre Mundwinkel zuckten.
"Er hat sich offenbar schon entschieden", sagte sie und sah hernach deutlich zu Xalo, bevor sie an ihn gewandt ergänzte, "du darfst ihn behalten."
Den kleinen Scherz garnierte sie mit einem Zwinkern und einem gelösten, wenngleich leisem Lachen. Sie wollte in dieser Gegend nicht noch mehr Aufmerksamkeit erregen als ohnehin schon.
"Nein, sie waren beide nie hier", bestätigte sie Aceios Verdacht nun etwas ernsteren Tonfalls.
"Dabei brauchen die Menschen hier besonders viel Aufmerksamkeit."