3. Bélan-Inseln

[Cassiopeia]

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Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
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"Hören wir uns an, was die anderen dazu zu sagen haben", meinte Aceio, ohne darauf einzugehen, ob er auf die Wächter Eindruck gemacht hatte. Ihm war es lieber so als dass sie ihn weiterhin nicht ernst nahmen. Eza war die Erste Herrin, nicht er.
"Du sagst, es ist Wasser aus den Vulkanseen, die wiederum heilig sind. Wie aufwändig ist es, diese Menge an Wasser hier her zu schaffen? Wäre das an einem Abend möglich oder wurde dafür vorgearbeitet?", fragte er Eza dann konkreter um einzuschätzen, wie lange an dieser Falle bereits gearbeitet wurde. Dieser Palast hatte Ohren und Augen und es gab sicher jemanden, der ihre Beziehung von Anfang an richtig einschätzte und diesen Anschlag von langer Hand plante. Zumindest, seit Eza an der Macht war - was so lange nun auch noch nicht war.

[Tjeika]

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Eza
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
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Eza betrachtete Aceio einen Augenblick.
"Es ist Schwefelwasser, das aus dem Inneren der Erde nach oben in die Seen gedrückt wird. Du hast gesehen, was geschieht, wenn man es berührt. Die Menschen hier glauben, dass es aus dem Reich des Totengotts stammt. Entsprechend gut gesichert sind diese Seen. Niemand, der unwürdig ist, soll sich diesen Seen nähern", erzählte sie erst einmal.
"Es ist... wirklich aufwändig. Gerade bei der Menge. Wer weiß, wie lange sie es schon horten? Womöglich war es gar nicht für uns sondern für Ryorr gedacht."

[Cassiopeia]

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Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
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Aceio dachte über Ezas Erklärung nach.
"Vielleicht", antwortete er, "das erklärt aber nicht den Erhalt in dieser Wanne. Ich bin nicht Ryorr und du schon gar nicht." Da passte etwas nicht zusammen.
"Könnte es sein, dass einer der Totenpriester, die hier waren, darin verwickelt ist?", überlegte er weiter. "Wenn die Wasser derart heilig sind und vom Totengott kommen sollen... wir hatten zwei Priester hier zu unserer Trauung. Für sie wäre es ein Leichtes, das Wasser in den Palast zu bringen wenn hier eine Trauung unter ihrer Führung statt finden soll, es ist ja schließlich das heilige Wasser ihres Gottes..."
Aber warum? Das erschloss sich Aceio noch immer nicht. Warum wollte jemand ihren Tod?

[Tjeika]

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Eza
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
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"Ich wäre vorsichtig die Totenpriester zu verdächtigen, solange wir nicht wenigstens einen validen Hinweis auf sie haben. Sie sind mächtig in ihrem Einfluss", bat Eza und hob eine Hand, schlicht, weil sie sich damit noch größere Feinde machen konnten, als sie sie bereits jetzt sehr offenkundig hatten.
Eza zuckte mit den Schultern. Sie hatte keine andere Erklärung. Eigentlich hatte sie gar keine.
"Warten wir ab, was die Diener zu berichten haben. Wir können nur eines sicher sagen: Und zwar dass Thojira damit zu tun hat. Jetzt müssen wir es nur noch beweisen."

[Cassiopeia]

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Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
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Kaum hatte Eza gesprochen, erklang gedämpft nervöses Murmeln im Gang und kurz darauf traten mehrere Bedienstete herein, unter ihnen erkannte Aceio die Frau und den Mann, die ihn eingekleidet und frisiert hatten und nach der Vorbereitung des Raumes gefragt hatten.
Er tauschte einen kurzen Blick mit Eza, ob auch sie ihre Diener wieder erkannte, die an der Vorbereitung beteiligt gewesen waren. Er selbst trat etwas zurück und überließ damit ihr das Feld.
"Majestät", sagte der erste Diener etwas unsicher und verbeugte sich tief, "die von Euch gewünschten Personen sind vollständig versammelt."

[Tjeika]

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Eza
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
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Eza wechselte nur einen knappen Blick mit Aceio, wobei sie ihm sehr dezent zunickte.
"Wunderbar, schließt die Türen", wies sie die Wachen an.
Sie trat vom Fenster weg und verschränkte dabei die Hände hinter ihrem Rücken. Dann lief sie die Reihe der Diener entlang.
"Bitte, wascht euch die Hände", forderte sie die Diener dann auf und deutete auf die Kupferwanne.
Derjenige, der etwas wusste, würde sich sicherlich zieren. Und diejenigen, die unschuldig waren, würde sie rechtzeitig davon abhalten, sich die Hände abzuätzen. Und mit einem knappen Blick zu Aceio, unterstrich sie das, in der Hoffnung, er verstand ihr Vorhaben.

[Cassiopeia]

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Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
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Aceio musste sich wahrlich zurück halten, Eza nicht zu stolz anzusehen. Die Idee war simpel wie genial - die Verräter würden sich selbst entlarven, unweigerlich.
Und so kam es auch. Zwei Frauen und ein Mann zögerten sichtlich und blickten skeptisch auf das Wasser, als vermuteten sie darin etwas Giftiges.
"Danke", sagte Aceio, das Zögernd der drei reichte ihm vollkommen. Dafür hatte jeder der übrigen Anwesenden sich zu unbekümmert dem Wasser genähert als dass er ihnen Mitwissenheit unterstellte.
"Ihr könnt gehen", sagte er zu jenen, die an der Wanne standen und ein Glück unversehrt geblieben waren. Sie hatten ihre Hände rechtzeitig zurück gezogen und in der Bewegung inne gehalten.
Die drei, die Abstand genommen hatten, wurden mit einem Mal sehr bleich als sie begriffen, dass sie aufgeflogen waren.

[Tjeika]

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Eza
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
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Unter den Dreien, die nun ertappt einander und schließlich fest zu Boden blickte, war auch die Dienerin, die Aceio gefragt hatte, ob er etwas für nach der Zeremonie wünschte. Ansonsten waren es zwei Diener, die Eza geholfen hatten.
"Schließt die Türen hinter euch", befahl sie den übrigen Dienern, die bereits drauf und dran waren, sich zurückzuziehen.
Noch einmal schritt Eza die Reihe der drei Verdächtigen ab.
"Sprecht. Und das schnell, wenn ihr leben wollt."

[Cassiopeia]

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Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
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Auf diese Worte waren die Reaktionen erstaunlich unterschiedlich: während die erste Frau sehr schnell panisch auf die Knie ging, schluckte der Mann schwer und sah zu der dritten Frau, jener, die Aceio nach der Zeremonie gefragt hatte. Aceio schätzte, dass die erste Frau eher Mitläuferin gewesen war, vielleicht sogar erpresst wurde, und die eigentlichen Drahtzieher noch vor ihnen standen.
"S-sie haben m-mich gezwungen, Ho-heit", schaffte es die Kniende in ihrer Verzweiflung schließlich zu sagen, während die noch Stehenden schwiegen. Sie schienen sehr entschlossen zu sein.
"Sonst s-sehe ich meine To-Tochter n-nie wieder..."
"Halt den Mund!", zischte die noch stehende Frau, "das hier ist alles nur deine Schuld, Dinya! Du hättest einfach esser aufpassen müssen, doch nicht Mal dazu bist du zu gebrauchen, einfaches Badewasser einzulassen!"

[Tjeika]

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Eza
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
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Eza hob eine Braue, während sie genau beobachtete, wer sich wie gebärte. Dann nahm sie die Hand der knienden Frau und half ihr auf.
"Ich bin geneigt, dir Glauben zu schenken. Bitte setz dich dort hinten hin. Wir sprechen später."
Damit sah sie zu den anderen beiden.
"Wenn wir mit diesen beiden fertig sind."
Sie atmete tief durch und sah die Frau, die die andere hatte zum Schweigen bringen wollen, streng an.
"Niemand!", betonte sie so laut, dass es von den Wänden wiederhallte, "niemand spricht in diesem Tonfall hier, ohne dass ich es gestattet habe!"
Damit griff sie nach der Hand der stehenden Frau, zwang sie ihr zu folgen und brachte sie schließlich bis zur Badewanne.
"Wer hat dies befohlen?", verlangte sie zu wissen.
"Und du antwortest besser, wenn du nicht baden gehen willst!"