3. Bélan-Inseln

[Cassiopeia]

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Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Abend
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Aceio sah fast überrascht zu seiner Hälfte der Stoffbahn und anschließend zu Eza.
"Es hat wirklich funktioniert!"
Bereitwillig zog er sich neben sie auf das Bett und hielt ihr seinen Unterarm hin, sodass sie ihm den Stoff umbinden konnte.
"Und ich dachte immer, man tauscht auf einer Hochzeit traditioneller Weise Ringe und keine blutigen Stoffbinden", erlaubte er sich einen kleinen Scherz.
"Seltsamer Weise hat dieser Stoff für mich mehr Bedeutung als es ein Stein in Metall je hätte", fügte er an und betrachtete Ezas Werk an seinem Handgelenk.

[Tjeika]

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Eza
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nacht
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"Natürlich hat es funktioniert."
Eza strahlte über beide Ohren, als sie Aceio den blutgetränkten Stoff um das Handgelenk band.
"Ringe kann jeder", antwortete sie kurzerhand und mit einem Schmunzeln, "aber unsere Bindung ist etwas Besonderes. Also sollte es auch etwas Besonderes sein, das dies zum Ausdruck bringt."
Damit band sie den doppelten Knoten, der garantiert hielt. Immerhin hatte sie eine gute Weile auf See verbracht.
Sie stahl sich einen ausnahmsweise kurzen Kuss, dann hielt sie Aceio auffordernd ihr Handgelenk und mit der anderen Hand die Stoffbinde hin.
"Glaub nicht, dass ich das sobald wieder abnehme."

[Cassiopeia]

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Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Abend
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"Abnehmen?" Der Gedanke daran erschien Aceio völlig absurd.
"Nein. Nicht einmal nach deinem Tod - sollte ich ihn überleben - werde ich es abnehmen!"
Soviel stand fest. Sofern der Stoff so lange hielt.
Behutsam band er nun an Ezas zartes Handgelenk den blutbefleckten Stoff und verknotete ihn nicht minder sicher.
"Wir sind beide... nun, wir sind keine gewöhnlichen Menschen. Wir werden alt werden, sehr alt. Dieses Stück Stoff werde ich bis zur letzten Faser bei mir tragen, Liebste."
Dies war ein Versprechen, was er bis zu seinem letzten Tag ehren würde.
"Nun, wo das geschafft ist... was hältst du von einem entspannenden Bad?"

[Tjeika]

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Eza
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nacht
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"Ich sterbe nicht", gab Eza sehr selbstbewusst zurück.
"Und solltest du es tun, was ich nicht hoffen möchte, bleibt es, wo es ist."
Sie zwinkerte Aceio zu, wandt dann aber ihren Blick seinen Händen zu, die dieses für sie so wertvolle Stück Stoff um ihr schlankes Handgelenk wickelten.
Was er dann sagte, brachte sie zum Lächeln. Und sie bedachte es mit einem Kuss als Belohnung.
"Das werden wir, Liebster. Wir werden viele Dekaden Zeit haben, diesem Stück Stoff beim Verwittern zuzusehen", fasste sie glücklich zusammen und betrachtete ihrer beider nun so schön geschmückten Handgelenke einen Moment, wobei ein ebenso glückliches Lächeln ihre Lippen zierte.
"Ich habe mich schon gefragt, wann du endlich fragst", gab sie sich bei Aceios indirekter Bitte, ein Bad zu nehmen, mehr als einverstanden.

[Cassiopeia]

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Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nacht
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Ja, sie würden gemeinsam zusehen wie Choma sich wandelte, dachte Aceio. Dass ausgerechnet sie beiden einander fanden, denen der natürliche Alterstod nichts anhaben konnte, betrachtete er ernsthaft als Schicksal. Es konnte gar nicht anders sein.
"Nun", sagte Aceio leise und richtete sich selbst wieder auf um vom Bett zu steigen, "dieser Rosenduft und das warme Wasser sind wahrlich eine Einladung... die Wanne ist groß genug für uns beide, das Wasser spendet Luftfeuchtigkeit... ich hörte von der Kunst eines Zimmerbrunnens, vielleicht sollte ich danach fragen für meine Gemächer. Diese Wanne kann hier nicht ewig stehen bleiben... aber für heute Nacht soll sie es tun."
Er erhob sich und hielt dabei noch immer Ezas Hand, die zuvor mit der ihren verbunden war. Es war als wollte und konnte er sie gar nicht mehr los lassen.

[Tjeika]

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Eza
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nacht
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"Wir werden etwas Adäquates für deine Gemächer finden", versprach Eza, die die helfende Hand Aceios gerne in Anspruch nahm.
Sie mochte es, ihn zu berühren. Sie konnte ihm gar nicht nahe genug sein. Und sie ahnte, dass sie es auch sein würden, wenn sie dieses Bad nahmen.
"Ich hoffe, das Wasser ist noch nicht allzusehr abgekühlt", lachte sie und trat erst einmal nahe an Aceio heran, stellte sich auf die Zehenspitzen und hielt sich mit der freien Hand an seiner Brust fest, als sie ihm einen langen Kuss stahl.
Dann trat sie voran zur Wanne, deren Wasser im Kerzen- und Fackelschein golden Schimmerte. Ein dunkler Schatten kam aus dem Nichts, hinterließ bei Aceio einen kalten Schauer - und bei Eza einen irritierten Blick. Es war ihr Dämon, der nur kurz auf die diesseitige Welt gewechselt war.
"Wie merkwürdig", murmelte sie, "das tut er doch sonst nur, wenn Gefahr droht."
Verwirrt beugte sie sich über die Wanne, um zu sehen, wo denn das Problem lag - wobei sich eine Blüte aus den in ihren Haaren eingeflochtenen Hochzeitsblumen löste und in das Wasser fiel.
Doch in dem löste es sich auf, wie sonst nur Dinge, die in die vielen Schwefelseen der Vulkane Bélans fielen.

[Cassiopeia]

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Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nacht
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"Bei Briha!", entfuhr es Aceio, der jeder Bewegung Ezas gefolgt war seit er den Schatten bemerkt hatte, den Eza murmelnd abgetan hatte. Aus ihren Worten schloss er, dass ihr der Schatten bekannt vorkam und sie ihn nicht fürchtete.
Dieses Wasser aber hatten sie offenbar zu fürchten. Reflexartig zog er Eza von der Wanne weg und blickte auf die Wasseroberfläche, die wieder glatt und golden dalag.
Er ging zu einem Kissen und riss kurzerhand eine Kordel davon ab um sie anschließend in die Wanne zu werfen. Entsetzt blickte er auf das, was anschließend mit der armen Kordel geschah.
"Es ist gerade erst unsere Hochzeitsnacht und sie versuchen schon uns zu ermorden!", entfuhr es ihm wütend.
Er hatte sich das Wasser gewünscht. Galt der Anschlag ihm? Wie schnell hätten sie Opfer des Wassers werden können - wie beiläufig hätten sie eine Hand verloren, wenn sie nur die Oberfläche berührt hätten im Vorbeigehen.

[Tjeika]

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Eza
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nacht
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Eza atmete einige Male tief durch und trat dann wieder zu Aceio an die Wanne, von der er sie fortgezogen hatte. Dann fasste sie mit beiden Händen an Aceios Arm. Sie war nicht minder schockiert. Besonders ob der Art des Anschlags.
"Ganz ruhig, wir hatten damit rechnen müssen", flüsterte sie leise und lehnte ihre Stirn auch noch an seinen Arm zu lehnen.
"Lass uns zurück ins Bett gehen", bat sie ihn dann und hauchten einen Kuss auf die Stelle, an der eben noch ihre Stirn gelehnt hatte, bevor sie eben jene wieder dort platzierte.
"Die Nacht gehört uns. Lassen wir sie uns nicht stehlen. Kümmern wir uns morgen darum."

[Cassiopeia]

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Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nacht
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Sie versuchte es wirklich und es beeindruckte Aceio sogar, wie Eza derart ruhig bleiben konnte.
"Was kommt als nächstes? Dolche im Bett?", schnaubte er, strich aber beruhigend über Ezas Rücken. Vielleicht auch eher um sich selbst zu beruhigen. Ein Anschlag inmitten seines Zimmers in der Hochzeitsnacht! Er konnte es noch immer kaum fassen!
"Du wirkst nicht sehr überrascht", stellte er fest und schalt sich einen Narren. Es war vermutlich nicht der erste Anschlag auf Ezas Leben. Es würde nicht der Letzte sein.
"Können wir die Tür abschließen? Erst dann kann ich ruhigen Gewissens einschlafen heute Nacht."

[Tjeika]

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Eza
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nacht
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"Wie du vorhin sagtest, wir werden Blut herschenken müssen", erinnerte Eza Aceio an seine eigenen Worte, während sie ihren Kopf an seine Brust lehnte.
"Thojira wird es wieder versuchen. Wir müssen auf alles vorbereitet sein", flüsterte sie und dieses Mal streckte sie sich, um einen Kuss auf Aceios Lippen zu hauchen.
Dann erst löste sie sich von ihm, um erst die eine Flügeltür, die auf den Gang führte, anschließend die Dienertür und als Letztes noch die Flügeltür, die zu ihren Gemächern führte, abzusperren.
"Schlösser werden sie nicht aufhalten. Das hat schon früher nicht geholfen", deutete sie lediglich an, dass sie so etwas bereits kannte.
Sie trat zurück zu Aceio und streckte beide Hände einladend aus.