Kristiana, 17.04.1530

[Tjeika]

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Kara
Auf der India / Hafen
Später Nachmittag
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Kara seufzte, ehe sie zu Nekele blickte und begann: "Ich habe dir doch erzählt, dass ich noch eine Rechnung mit der Familie Gyldenstierne offen habe, oder? Nun, dieses Kleid hat unmittelbar damit zu tun. Eines Tages, es ist etwa sieben Jahre her, beschlossen mein Vater und sein damaliger erster Maat, Andres, ein Schiff der Gyldenstiernes zu überfallen. Das hat alles auch ganz wunderbar nach ihren Vorstellungen funktioniert. Dieses Kleid war ein Teil des Beutezuges. Mein Vater hat es mir geschenkt. Doch noch in der gleichen Nacht, ich trug es gerade zur Probe, wurden wir von Misson, der, wie wir später erfuhren im Auftrag der Gyldenstiernes Jagd auf uns machte, überfallen. Dabei wurde Andres getötet und ich wurde gefangen genommen. Es war klar, dass ich Kharechas Tochter bin. Wer sonst sollte das kostbare, erbeutete Kleid tragen?"
Kara legte eine bedeutungsschwere Pause ein und atmete tief durch, ehe ihr Blick zu Boden glitt.
"Nunja, wie du siehst, bin ich wieder hier an Bord, heil und gesund", sagte sie leise.

[Siria]

Auf der India / Hafen
Später Nachmittag

Nekele war schockiert. So schön das Kleid auch war, so bitter war die Geschichte dazu. Und sie wollt nicht wissen, was Kara in der Gefangenschaft von Misson alles passiert war. Nekele legte ihre Hand auf den Rücken von Kara. Sie wußte nicht, was sie sagen sollte.
"Das ist keine schöne Geschichte, zu so einem schönen Kleid." sagte sie traurig. "Ich bin froh, dass du die Gefangenschaft überlebt hast. Sonst hätte ich dich nicht kennen gelernt. Aber eines ist klar. Misson sollte endlich aus der Welt geschafft werden." Es wurde Still in der Kajüte. Nekele hing ihren Gedanken an Lauryn hinterher. Misson hatte eine Bestie aus ihm gemacht. Kara war offensichtlich stärker gewesen. Nekele blickte sie an. Sie war wirklich eine starke Frau.

[Tjeika]

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Kara
Auf der India / Hafen
Später Nachmittag
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"In der Tat", knurrte Kara fast und blickte vom Boden wieder zu Nekele, ehe sie aufstand und zu dem Tisch ging, auf dem das Kleid lag.
"Und ja, es ist ein viel zu schönes kleid für solch eine bittere Geschichte. Daher", sagte Kara nun wesentlich sanfter und hob das Kleid hoch, "soll es dir gehören."

[Siria]

Auf der India / Hafen
Später Nachmittag

Nekele lächelte: "Nein Kara. Es ist nicht meines! Dein Vater hat es dir geschenkt, halte es in Ehren, für ihn."

[Tjeika]

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Kara
Auf der India / Hafen
Später Nachmittag
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Kara lachte laut auf.
"Mein Vater wollte es nach meiner Gefangenschaft vernichten. Er sagte, es bringe unserer Familie nur Unglück. Und vielleicht hat er damit auch recht. Behalten habe ich es nur, weil es mir eine Warnung sein sollte. Doch dafür ist es viel zu kostbar. Auch ich habe schon mit dem Gedanken gespielt, es einfach über Bord zu werfen. Ich denke, bei dir ist es wahrlich besser aufgehoben, Nekele."

[Siria]

Auf der India / Hafen
Später Nachmittag

"Kara, ich kann es nicht annehmen. Es ist... ich kann es nicht beschreiben... irgendwie nicht richtig"

[Tjeika]

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Kara
Auf der India / Hafen
Später Nachmittag
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Wieder musste Kara lachen.
"Natürlich ist es richtig. Ich bin hier der Käpt'n und was ich sage, ist Gesetz", sagte sie immer noch lachen an Nekele gewandt und hielt ihr das Kleid weiterhin hin.
"Nun nimm es endlich, sonst schläft mein Arm noch ein."

[Siria]

Auf der India / Hafen
Später Nachmittag

Nekele war sich noch immer unsicher und erhob sich langsam. Dieser ganze Tag war einfach nur merkwürdig und voller verschiedenster Emotionen. Wieso tat Kara das nur.
Sie stand vor der Kapitänin, aber anstatt das Kleid ansich zunehmen umarmte sie Kara. Sie hätte am liebsten einfach geheult, sie wußte noch nicht mal genau warum. Aber sie riss sich zusammen, nur ein paar Tränen fanden den Weg aus ihren Augen und an den Wangen hinunter. "Danke" sagte sie flüsternd

[Tjeika]

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Kara
Auf der India / Hafen
Später Nachmittag
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Kara lächelte, sie war zufrieden. Wenn ihr dieses Kleid schon kein Glück und keine Freude brachte, so sollte es wenigstens Nekele Glück und Freude bringen. Und es schien beinahe so, dass es damit schon begonnen hatte, so glücklich, wie Nekele gerade wirkte.
"Siehst du? Bei dir ist es gut aufgehoben", sagte sie leise und klopfte ihrem zweiten Maat auf die Schultern, ehe sie ihr das Kleid in die Hand drückte.

[Siria]

Auf der India / Hafen
Später Nachmittag

Nekele nahm das Kleid an sich. Es war wirklich schön und sie würde es immer in Ehren halten, da war sie sich sicher.
Schritte waren von draußen zu hören und dann klopfte es.