... never on your Side

[Jerzon]

Dies ist ein Ableger von Götterdämmerung - Das Erbe der Sonne.
Diese Geschichte beginnt zu dem Zeitpunkt, an dem Tracheus nach Iliopolis ging, um dem Sonnenkult zu huldigen, also zu einer Zeit in der der Sonnenkult noch Mittelpunkt seines Lebens und Magier für ihn das verabscheuungswürdigste Pack unter der Sonnenscheibe war.

... never on your Side beginnt am 19. Oktober 1036 n.E. - also etwas über 6 Jahre vor Götterdämmerung.

Spieler:
Medeia Kalliopoulos - Ria
Tracheus - Jerzon

Soundtrack:
Motörhead - God was never on your Side

[Tjeika]

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Medeia Kalliopoulos
19. Oktober 1036 n.E., früher Morgen
Iliopolis, Olymp – Hafen
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Medeia zog sich ihren Umhang enger um die Schultern. Ein scharfer Wind pfiff ihr um die Ohren. Es war eisig kalt. So, wie der Oktober schon begonnen hatte. Dieses Jahr würde es ein harter Winter werden, soviel stand fest. Der Wind verwehte ihren Schleier und Medeia zog ihre Hand nur zögerlich unter ihrem Umhang hervor. Doch, wenn sie nicht auffallen wollte, dann musste sie verschleiert bleiben. Das war hier so Gang und Gebe. Und Medeia hatte mitnichten vor, in irgendeiner Art und Weise Aufsehen zu erregen. Das war zu gefährlich. Wahrscheinlich tödlich. Nicht nur für sie, für alle, die im Widerstand organisiert waren. Es hatte eine gefühlte Ewigkeit gedauert, ehe der Schleier vor Medeias Gesicht wieder gerichtet war und endlich konnte sie ihre Hand wieder unter den wärmenen Stoff packen. Sie spürte nur zu deutlich, wie die Kälte an ihr hochkroch. Doch noch konnte sie nicht gehen, da musste sie nun durch. Ihre Augen überflogen immer und immer wieder ein Kai nach dem Anderen. Das Schiff aus Camelot war spät dran. Doch es würde schon noch auftauchen, ganz sicher. Es musste einfach.

[Jerzon]

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Tracheus
19.Oktober 1036 n.E., früher Morgen
Iliopolis, Olymp – Stadttor
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Endlich hatte er es geschafft. Tracheus konnte nach einer langen, beschwerlichen Reise die Stadttore von Iliopolis sehen.
Gut einen Monat war es her, da er seine Habseligkeiten in einen Holzkarren gepackt hatte und Thálassa hierher aufgebrochen war. Auf seiner Reise hatte er einige Hindernisse überwinden müssen und oft hatte er sich gefragt ob er dem Sonnenkult nicht auch in Thálassa hätte dienen können. Doch die heilige Stadt lockte ihn zu sehr.
Staunend durchschritt er das Tore am Hafen der Stadt. Langsam Zog er seinen Karren die matschige Straße, die Hafen vorbei führte entlang.
Der kalte Wind ließ Tracheus frieren und macht ihn darauf aufmerksam dass sein Serum langsam die Wirkung verlor. Also zog er seinen Karren an den Wegesrand, stellte ihn ab und holte seinen Trinkschlauch hervor. Der Alchimist setzte an, nahm eine kräftigen Schluck. Als er den Trinkschlauch absetzte bemerkte er einen dünnen Lichtstrahl der durch die aufgerissenen Wolken auf eine Frau an einer der Anlegestellen fiel. Es war nicht zu übersehen dass sie fror. Eng hatte sie ihren Mantel um den Körper geschlungen und trotzdem zitterte sie.
Tracheus sah den Lichtstrahl als ein Zeichen an. Er ging zu der Frau hinüber und sprach sie an.
„Verzeiht Verehrteste, die ihr gerade das große Glück hattet gesegnet worden zu sein. Darf ich ihnen meine Hilfe anbieten?“

[Tjeika]

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Medeia Kalliopoulos
19. Oktober 1036 n.E., früher Morgen
Iliopolis, Olymp – Hafen
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Medeia war etwas irritiert. Das war mitnichten die Person, auf die sie hier gewartet hatte. Und dennoch hatte der Mann sie angesprochen. Und bat ihr sogar seine Hilfe an. Er konnte nicht von hier stammen. Die Menschen, die hier geboren und aufgewachsen waren, kannten einfach keine Höflichkeit. Oder gar so etwas, wie Mitleid. Es dauerte einige Sekunden, ehe Medeia realisierte, dass der Mann es offenkundig ernst mit seinem Angebot meinte. Und das war der Knackpunkt. Natürlich hätte sie gerne seine Hilfe angenommen. Es war kalt und dass sie fror musste ein Blinder mit Krückstock sehen. Doch andererseits durfte sie keine Zeit verschwenden oder sich gar ablenken lassen. Immerhin war ihr Auftrag wichtig. Und wenn sie Rohan verpasste, dann hatten sie wohl alle ein Problem.
"Wie... wollt Ihr das anstellen?", fragte sie daher immernoch ein wenig perplex und überrascht.

[Jerzon]

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Tracheus
19. Oktober 1036 n.E., früher Morgen
Iliopolis, Olymp – Hafen
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Tracheus lächelte freundlich
„Nun ich vermag euch zwar keine warme Unterkunft zu bieten, jedoch kann ich dafür sorgen dass euch ein oder zwei Stunden warm wird..“ Er bot der Frau seinen Trinkschlauch an
„… probiert das, es wird euch wärmen.“ Er sah sie noch immer freundlich an.

[Tjeika]

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Medeia Kalliopoulos
19. Oktober 1036 n.E., früher Morgen
Iliopolis, Olymp – Hafen
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"Das ist Zauberei!", entfuhr es ihr - und sie gab sich alle Mühe dabei entsetzt zu klingen und es doch möglichst leise auszusprechen.
Vielleicht hatte sie hier einen künftigen Mitstreiter gefunden. Und wenn, dann würde er sich jetzt irgendwie herausreden. Wenn nicht, dann hatte sie zumindest ihr möglichstes getan, um herauszufinden, auf welcher Seite der Fremde stand. Und vielleicht durfte sie dennoch von dem Gebräu kosten - egal welches Antwort sie erhalten mochte. Ein wenig Wärme konnte ihr nicht schaden.

[Jerzon]

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Tracheus
19. Oktober 1036 n.E., früher Morgen
Iliopolis, Olymp – Hafen
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Tracheus konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.
„Ich und Magie?“ erheitert winkte der Alchimist ab „Habt keine Angst, ihr tut nichts Verbotenes. Ich bin Alchimist und in diesem Schlauch ist ein Trank aus Kräutern und Pilzen.“ Weiterhin bot er ihr das Trinkgefäß an.
„Probiert es aus, ihr werdet sehen, der Trank wird euch wärmen, als würde der Sonnenstrahl der mich auf euch aufmerksam werden ließ, noch immer auf euch scheinen.“

[Tjeika]

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Medeia Kalliopoulos
19. Oktober 1036 n.E., früher Morgen
Iliopolis, Olymp – Hafen
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Sonnenstrahl? Medeia konnte sich an keinen Sonnenstrahl erinnern. Das spielte momentan aber auch weniger eine Rolle. Irgendwie schien es ihr, als wollte ihr Gegenüber ihr schmeicheln. Aber auch das spielte keine Rolle. Wichtig war, dass sie nun eine Antwort hatte. Alchimisten hatten mit Magie in etwa soviel zu tun, wie Schnee mit der Wüste. Also nichts. Das war pure Wissenschaft. Nicht mehr und nicht weniger. Und daher war es auch nicht vom Sonnenkult verboten worden. Im Gegenteil, der Sonnenkult stellte gerne Alchimisten in seine Dienste. Und womöglich war der Fremde, der ihr noch immer den Wasserschlauch hinhielt, ein Abgesandter des Sonnenkultes. Und das war schlecht. Doch solange er nichts ahnte, konnte er ihr auch nichts anhaben. Und der Gedanke, an ein wenig Wärme tat sein Übriges dazu, dass Medeia beherzt zum Trinkschlauch griff und einen kräftigen Schluck daraus trank, ehe sie ihn zurück an den fremden Mann reichte.
"Habt Dank, Fremder", sprach sie und konnte doch die Skepsis aus ihrer Stimme nicht gänzlich verbannen.

[Jerzon]

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Tracheus
19. Oktober 1036 n.E., früher Morgen
Iliopolis, Olymp – Hafen
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Tracheus sah die Frau vor sich erstaunt an.
„Was habt ihr, wirkt der Trank bei euch nicht?“ er legte den Kopf leicht schräg „Oder misstraut ihr mir noch immer?“ noch immer sah er sie freundlich an, obwohl sein Lächeln gewichen war. Eher sorgte er sich eine Fehler begangen zu haben. Immerhin war er noch fremd hier und kannte sich mit den örtlich Gebräuchen nicht aus.
„Oder habe ich einen Fehler begangen und habe euch in eine missliche Lage gebracht?“

[Tjeika]

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Medeia Kalliopoulos
19. Oktober 1036 n.E., früher Morgen
Iliopolis, Olymp – Hafen
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"Mitnichten", meinte Medeia, während sie dem Fremden immernoch den Wasserschlauch hinhielt.
"Euer Gebräu wirkt in der Tat", kommentierte sie nach wenigen Sekunden die Wirkung.
"So etwas habe ich noch niemals zuvor erlebt", log sie munter drauf los.
Wie auch sonst hätte sie ihre Skepsis erklären können? Und im Lügen war sie großartig. Anders überlebte man im Untergrund nicht.
In ihrem Hinterkopf flackerte eine Erinnerung an den Traum von letzter Nacht auf. Ja, sie hatte den Fremden dereinst im Land der Träume gesehen. Doch der Zusammenhang mit der Realität ließ sich ad hoc einfach nicht herstellen. Der Mann würde in ihrem Leben noch eine Rolle spielen, soviel stand fest. Welche auch immer - ob im positiven oder negativen Sinne. Dass es sich bei dem Traum von letzter Nacht um eine Vision gehandelt hatte, konnte Medeia nun jedenfalls nicht mehr leugnen.