Miklagard - Ein warägisches Abenteuer

[Siria]

Am Hafen
13. März 768, Mittag

Lýsir seufzte. "Glaubst du wirklich, dass das gut geht?", fragte er Inga abermals besorgt. Er wußte wirklich kenien Rat, sie mußten zu Geld kommen, aber er hatte zu große Sorgen um Inga. Andererseits wollte er sie auf keinen Fall einzwängen

[Tjeika]

Am Hafen
13. März 768, Mittag

"Es muss gut gehen", meinte Inga, denn eine andere Idee hatte sie einfach nicht.
Und die einzige Alternative, die sie sah, namentlich verhungern, stand vollkommen außer Frage.
"Hast du denn eine?", hakte Inga daher noch einmal nach.
Denn sie konnte Lýsirs Bedenken durchaus gut verstehen.

[Siria]

Am Hafen
13. März 768, Mittag

Lýsir war hin und her gerissen, aber ihm viel einfach keine bessere Lösung ein.
Er seufzte: "Gut, dann du Taverne und ich versuchs am Hafen. Aber wenn was ist, hauen wir so schnell wie möglich ab", er griff nach Ingas Hand. "Ich habe nur schreckliche Sorgen um dich. Die letzten Tage waren einfach keine Guten."

[Tjeika]

Am Hafen
13. März 768, Mittag

Inga lächelte und legte ihre freie Hand auf die Lýsirs, die ihre andere Hand ergriffen hatte.
"Sorge dich nicht, soviel Unglück, wie uns widerfahren ist... es kann doch nur besser werden", versuchte sie ihn zu beruhigen.
Und doch wusste sie nur zu genau, dass seine Sorgen begründet waren.
"Wo treffen wir uns heute nach Sonnenuntergang?"

[Siria]

Am Hafen
13. März 768, Mittag

Nach Sonnenuntergang... das war noch so lange hin und so lange sollte er von seiner Inga getrennt sein?
"Ich komme zu Taverne.", sagte er schließlich, noch immer mit einem unguten Gefühl.
"Wenn jemand zu aufdringlich wird, dann versprich mir, dass du gehst... Bitte!"

[Tjeika]

Am Hafen
13. März 768, Mittag

Inga nickte und drückte Lýsir noch einen Kuss auf die Wange. Dann strich sie über sein Haar und lächelte ihn an.
"Keine Sorge, ich achte auf mich", versprach sie, ehe sie sich auf den Weg in die Taverne machte.
Es würde schon alles gut gehen, dachte sie bei sich. Es musste einfach gut gehen. Hatten sie denn Alternativen? Diese Frage musste Inga innerlich verneinen, als sie in die Taverne eintrat, in der sie hoffte, Arbeit zu bekommen.

[Siria]

Am Hafen
13. März 768, später Abend

Es war ein langer Tag gewesen. Lýsir hatte Arbeit gefunden, die dazu nicht schlecht bezahlt wurde. Doch er hatte sich die ganze Zeit Sorgen um Inga gemacht. Ging es ihr gut? Wurde sie ordentlich behandelt?
Endlich konnte er gehen, seinen Lohn bekam er ordnungsgemäß ausgezahlt. Nun ging er eiligen Schrittes in Richtung Taverne, wo er hoffte, Inga unversehrt wieder zu sehen.

[Tjeika]

Am Hafen
13. März 768, später Abend

Inga hockte an der Stelle, an der sie sich heute Mittag von Lýsir verabschiedet hatte. Das mit der Taverne war von Anfang an keine gute Idee gewesen. Warum hatte sie nur nicht auf Lýsir hören können. Sorgsam achtete sie darauf, dass man die Kratzer in ihrem Gesicht nicht sofort erkannte. Es war einfach nur schrecklich gewesen. Sonst war Inga nicht diejenige, die einfach so weinte. Aber heute konnte sie einfach nicht anders. Und so saß sie am Hafen und barg ihr Gesicht auf ihren Knien, während stumme Tränen ihre Wangen entlag flossen.

[Siria]

Am Hafen
13. März 768, später Abend

Lýsir betrat die Taverne, doch von Inga war nichts zu sehen. Sein Herz schlug schlagartig höher. Er drehte mindestens 3 Runden durch den Raum, doch hier war sie definitiv nicht. Was war, wenn sie entführt worden ist? Er fragte den Wirt, doch der lachte nur, sagte was von billigem Mädchen. Das ließ Lýsir leider ausrasten und er schlug kurzer Hand zu. Was ihm nicht sonderlich bekam, da sofort einige Männer da waren, die auf ihn einschlugen. Jedoch entstand so ein Tumult, dass er sich davon stehlen konnte. Außer sich, rannte er hinaus und rief nach Inga. Er lief zu der Stelle, wo sie sich heute Mittag das letzte Mal gesehen hatten. Er schrie wieder ihren Namen, sie mußte irgendwo sein, sie durfte nicht weg sein... plötzlich sah er jemanden zusammengekauert in einer Ecke sitzen.
"Inga.", sagte er mit erstickender Stimme und lief auf sie zu "Inga!", er nahm sie in den Arm, strich über ihren Rücken, erleichert sie zu sehen "Inga.", sagte er nun erleichtert. "Ich hab dich, ich bin da..." murmelte er. Erst jetzt blickte er sie an und sah die Kratzer, die roten Augen. Sofort stieg Wut wieder in ihn auf. Er sprang auf die Beine "Das werden sie mir büßen, niemand fasst dich so an!", er war hin und her gerissen, wieder zu Taverne zu gehen oder bei Inga zu bleiben. Er raufte sich die Haare, doch dann setzte er sich wieder zu ihr "Was ist passiert? Wie geht es dir?", sagte er mit sanfter Stimme, auch wenn es in ihm ganz anders aussah.

[Tjeika]

Am Hafen
13. März 768, später Abend

Es dauerte einige Zeit, bis Inga bemerkte, dass es Lýsir war, der ihr über den Rücken strich, der sie im Arm hielt. Er schien wütend, aufgebracht - besorgt. Und Inga konnte es ihm kaum verübeln. Sie wischte sich mit dem Handrücken über die Wangen, um die Tränen wegzuwischen.
"Sie verlangten gänzlich andere Dienste von mir, als ich bereit war, zu geben", meinte Inga und atmete einmal tief ein und wieder aus.
"Ich habe mich geweigert, sie haben mich zwingen wollen. Da bin ich weggerannt", führte Inga dann ihre Erklärung zuende.
Das war nur die Kurzfassung. Doch sie musste Lýsir genügen. Mehr konnte und wollte sie nicht erzählen.