Auf See, 12.04.1530

Die Geschichte
Greyback

Auf See, 12.04.1530

Beitrag von Greyback »

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Charles
An Bord der Libertalia, eine Seemeile vor Kristiansand
Früher Morgen
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Chalres lächelte zufrieden. Es versprach ein sonniger Tag zu werden. Es war kaum Seegang und etwa drei Dutzend kleine Fischerboote tummelten sich im unmittelbaren Umkreis des Schiffes. Alles war bestens vorbereitet, nichts konnte seiner Meinung nach schiefgehen.
"Heute wird Blut fließen.", meinte er fast gut gelaunt zu Theodor, seinem ersten Offizier, "Hissen sie die Flagge des norwegischen Königreiches."
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Tjeika
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Re: Auf See, 12.04.1530

Beitrag von Tjeika »

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Kara
An Bord der India, eine Seemeile vor Kristiansand
Früher Morgen
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Es war ein sonniger Morgen. Zwei Tage waren vergangen, seit dem schweren Sturm, zwei Tage waren vergangen, seit sie die drei Männer der See hatten übergeben müssen. Drei Tage waren vergangen, seit dem Vorfall am Mast. Und nichts hatte sich geändert.
Die Mannschaft war nach und nach wieder zur Tagesordnung übergegangen. Sicher, man war noch etwas nachdenklich. Es waren aber auch wirklich viele Vorfälle gewesen, die sich da gehäuft hatten. Dennoch, bald würden sie Niels auf einer Insel absetzen. Sie hatten dieses Gerücht an Bord gestreut, in der Hoffnung, der Mörder, der sich unter ihnen befand, würde sich noch verraten. Doch bisher war noch nichts in der Richtung geschehen. Man musste noch ein wenig abwarten. Kara vermutete, dass der Täter sich den geplanten Mord - und sie alle gingen fest davon aus, dass Niels ermordet werden sollte - bis kurz vor dem angeblichen Absetzen des Mannes auf der einsamen Insel würde aufsparen.
"Norwegische Handelsmarine voraus", schrie ihr Vater an alle gewandt.
Die Reparaturen waren soweit abgeschlossen. Sie konnten wieder ihrer eigentlichen Beschäftigung nachgehen - und das würden sie auch tun. Sie waren Piraten.

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Linnea
An Bord der Frihet, zwei Seemeilen vor Kristiansand
Früher Morgen
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Wie jeden Morgen stand die junge Frau an der Reling. Sie hatte es die letzten beiden Tage so gehalten und sie würde es auch bis zu ihrer Ankunft in Kristiana so halten. Sie vermisste Humbert und nichts sehnlicher wünschte sie sich, als ihn nicht verloren zu haben. Doch er war tot, war irgendwo dort unten in den Tiefen der See. Morgen schon würde sie wieder in ihr altes Leben zurückkehren. Morgen schon war ihr kleiner Ausbruch vorbei. Und Morgen schon durfte sie keine Trauer mehr zeigen. Es war nur noch so wenig Zeit, zu wenig Zeit...
"Hören Sie, Sir, folgendes... Es geht um meinen Teppich, der das Zimmer erst richtig gemütlich gemacht hat..."

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Siria
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Re: Auf See, 12.04.1530

Beitrag von Siria »

An Bord der India, eine Seemeile vor Kristiansand
Früher Morgen

Endlich herrschte halbwegs normales Treiben an Bord. Der nächste Überfall würde sowieso alle Gedanken auf sich ziehen. Als der Kapitän das Handelsschiff ankündigte, legte sich auf Nekele ein Grinsen. Endlich würde es wieder losgehen. Alle an Bord machten sich startklar, während sie langsam näher kamen.
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Greyback

Re: Auf See, 12.04.1530

Beitrag von Greyback »

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Charles
An Bord der Libertalia, eine Seemeile vor Kristiansand
Früher Morgen
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"Ha!", rief Charles, der durch sein Fernglas die India erblickte. "Alle auf Position!"
An Bord ging das übliche Getummel los. Vom Piratenschiff aus sollte es wie die Panik vor den Räubern aussehen, aber die Männer hier bereiteten gerade das Verderben der Freibeuter vor.
"Wer das Kapitänsskalp bringt, bekommt 100 Pfund." Charles lächelte. Das war ein unvorstellbares Vermögen, aber das war es ihm wert. Dann mischte er sich unter seine Männer, er wollte nicht als Kapitän ausgemacht werden - sie hatten sein Gesciht sicher noch nicht vergesen. Er zog sich eine schwarze Maske über das Gesicht.
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Tjeika
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Re: Auf See, 12.04.1530

Beitrag von Tjeika »

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Kara
An Bord der India, eine Seemeile vor Kristiansand
Früher Morgen
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"Hisst die Flagge, alle Mann zum Entern bereitmachen", rief Kharecha, während Kara das Schiff immer näher an das Handelsschiff lenkte.
Die übliche - von außen betrachtet - Hektik brach los. Es war wieder einmal das organisierte Chaos, welches Kara so sehr liebte. Ja, dafür war sie geboren worden, das hier war ihr Leben. Gleich war es soweit.
Die Mannschaft des anderen Schiffes schien in Panik zu verfallen. Gut, dachte Kara, dann würden sie sich sicher nicht wehren, wenn sie jetzt schon Angst bekamen. Noch wenige Sekunden und sie würden hinüber gehen.

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Linnea
An Bord der Frihet, zwei Seemeilen vor Kristiansand
Früher Morgen
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Linnea erblickte am Horizont das, wovor sie immer gewarnt wurde, wovor sie immer Angst gehabt hatte. Es war der Grund, warum sie niemals zuvor auf See gefahren war. Ein Schiff schien ein anderes zu überfallen. Sie konnte es deutlich erkennen.
"Seht", rief sie - in der Hoffnung auch nur einer würde ihr zuhören. Dabei deutete sie auf die beiden Schiffe, die sich nun gefährlich nahe waren.
"Halten wir uns da raus", sagte der Kapitän des Schiffes, deren Namen Linnea schon längst wieder vergessen hatte.
"Halten wir uns fern davon", rief er nun lauter und an seine Mannschaft gewandt.
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Siria
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Re: Auf See, 12.04.1530

Beitrag von Siria »

An Bord der India, eine Seemeile vor Kristiansand
Früher Morgen

Gleich würden sie die Enterhaken werfen können. Nekele hatte ihr Entermesser fest in den Händen. Es sollte so ablaufen, wie vor ein paar Tagen. Sie würde zusammen mit Fiete die Segel kappen. Nekeles Puls ging schneller. "Pass auf dich auf!" flüsterte Thies, der neben ihr stand. Nekele lachte "Ja, Papa!" und zwinkerte ihm zu.
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Greyback

Re: Auf See, 12.04.1530

Beitrag von Greyback »

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Charles
An Bord der Libertalia, eine Seemeile vor Kristiansand
Früher Morgen
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Nun waren sie nah genug. Charles gab Theodor das Signal. Ein markerschütternder Glockenschlag ertönte. Diese Glocke war eine Geschenk der englischen Königin gewesen. Beim Ertönen der Glocke wurde die norwegische Flagge eingeholt und die blutrote Fahne gehisst.
Danach erfolgte der zweite Schlag. Nun begannen die Männer sich mit ihrem Kampfgeschrei einzustimmen. Gleichzeitig wurden einige Fäßer mit ungelöschtem Kalk geöffnetet, welcher durch den günstigen Wind auf das Deck der India getragen wurde und die Mannschaft ein paar Minuten blenden würde. Die ersten Enterhaken wurden geworfen. Charles spürte die Spannung seiner Mannschaft - sie waren blutdurstig.
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Re: Auf See, 12.04.1530

Beitrag von Tjeika »

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Kara
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Irgendetwas lief hier ganz gewaltig schief. Und zwar so gewaltig, dass Kara für einige Sekunden nicht wusste, wie ihr eigentlich geschah. Es war die Glocke, welches ihr verkündete, dass sie in einen Hinterhalt geraten waren. Und sie ahnte, wer es war, der sie hier in diese wirklich miese Situation gebracht hatte. Es war Misson. Nein, sie ahnte es nicht nur, sie wusste es.
"Misson", knurrte ihr Vater, dessen Blick nun auf der blutroten Fahne des Piratenjägerschiffes ruhte.
Und dann brannte es in ihrer aller Augen, als würden sie gleich erblinden. Wütende und verzweifelte Schreie drangen auf dem Deck des Schiffes an Karas Ohren. Sie konnte nichts mehr sehen, Panik brach in ihr hervor. Verzweifelt rieb sie sich ihre Augen, während sie mit der anderen Hand immer noch das Steuer fest umfasst hielt. Sie durfte es nicht loslassen, sonst würden sie endgültig die Kontrolle verlieren.

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Linnea
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Früher Morgen
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Irgendetwas war seltsam. Linnea hätte nicht erwartet, dass sie so etwas einmal erleben würde. Doch es waren nun beide Schiffe, die ihre Fahnen gewechselt hatten. Und entgegen Linneas Erwartungen überfiel nicht das, was sie als Piratenschiff erkannt zu haben glaubte, das angebliche Handelsschiff, sondern umgekehrt war es. Was war da nur los?
"Was hat das zu bedeuten?", fragte einer der Männer, der nicht weit von Linnea entfernt ebenfalls an der Reling stand und dem Schauspiel, welches ihnen sich nun darbot, verfolgte.
"Piratenjäger", murmelte der Kapitän, der nun zwischen Linnea und den Mann getreten war.
Linnea war ein wenig beruhigt, denn dass ein Piratenjäger anwesend war, bedeutete, dass die Gefahr für sie geringer war, ebenfalls überfallen zu werden. Sie hoffte es zumindest.
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Re: Auf See, 12.04.1530

Beitrag von Siria »

An Bord der India, eine Seemeile vor Kristiansand
Früher Morgen

Nekele blickte geschockt zur roten Flagge. Ein Name wurde unter den Männern genannt, den Nekele jedoch vorher noch nicht gehört hatte.
"Wer ist das?" fragte Nekele ängstlich Thies.
"Piratenjäger!" war die knappe Antwort. Sie reichte aus, um Nekele zu lähmen. Piratenjäger?
Plötzlich brante ihr etwas in den Augen, sie merkte, wie sie gepackt wurde und zur Seite geschoben wurde. Dann ging ein ohrenbetäubendes Geschrei los. Das Schiff wurde gestürmt! Mit tränenden Augen und Wut im Bauch, griff Nekele die Angreifer mit an.
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Greyback

Re: Auf See, 12.04.1530

Beitrag von Greyback »

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Charles
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Charles war an Deck der India. Alles verlief nach Plan. Aus dem Augenwinkel sah er wie die vermeindlichen Fischerboote am hinteren Teil des Schiffes ankamen und deren Besatzung, jewals 5 bis 6 Männer ebenfalls mit Enterhaken die Bordwand emporkletterten. Er nutze das Durcheinander um möglichst unbemerkt Kharecha zu finden und auszuschalten. Das war das wichtigste Ziel. Nachschub an Besatzung hatte er genug. Im Vorbeigehen rammte er einem recht jungen, stämmigen Piraten sein Entermesser in die Brust. Er sackte sofort in sich zusammen.
Gesperrt

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