Midburg, Ascalon

[Cassiopeia]

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Khori
Midburg, Ascalon
Sommer 3340
früher Abend
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Sie hatten die Blauen Hügel durchquert, die große Ödnis, die hoffentlich bald wieder ergrünen würde. Am Ende dieser Ödnis erwartete sie zwei Tagesmärsche später tatsächlich ein alter, lang vergessener Pfad, der aus dem Nichts einen neuen Anfang zu nehmen schien.
Nach einem halben Tag stießen sie tatsächlich auf Wagenspuren, als der Weg nach Westen abknickte und auf einen anderen, größeren Weg traf, der offenbar als Handelsweg genutzt wurde.
Es dauerte kaum zwei Stunden, als sie tatsächlich auf die ersten Händler trafen: hoch zu Wagen mit zwei Arbeitspferden davorgespannt brachten sie ihre Ladung Korn in den vor ihnen liegenden Ort: Midburg. Eine halbe Tagesstrecke entfernt - auf dem Karren wohlgemerkt.
So kam es, dass sie nach all der Lauferei den Luxus von Pferd und Wagen genießen konnten und tatsächlich, nachdem der Pfad durch eine durchaus enge Kluft geführt hatte, die 'Zahnklamm' genannt wurde, erblickten sie nun die Tore von Midburg, einer offenbar sogar befestigten Stadt, von Hügeln und einer kleinen Bergkette in der Ferne umgeben. Und offenbar mit einem regen Handel, den einige Wagenfahrende auf deren Markt betrieben, neben Korn mit Stoffen, Fellen und Ernteerzeugnissen, wie Khori beobachtete.
"Eine Stadt", sagte sie vorfreudig, "eine richtige Stadt!"

[Tjeika]

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Phyleira Kelaris
Midburg, Ascalon
Sommer 3340
früher Abend
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Schon als sie den Pfad erreichten, der von menschlichem Leben sprach, wechselte die Nymphe wieder in die Gestalt der so unglücklich verstorbenen Phyleira. Und je näher sie menschlicher Zivilisation kamen, desto schweigsamer wurde sie. Dennoch kam sie nicht umhin sich zu erinnern, dass sie ihren eigenen Wagen, der der Händlerstochter gehörte, deren Aussehen sie angenommen hatte, womöglich nicht ganz so leichtfertig hätten zurücklassen sollen.
Obgleich dies nach dem Aufenthalt im Zwergenreich wohl auch keinen Unterschied mehr gemacht hatte.
"Es wäre wesentlich einfacher, wenn wir die Wasserwege nutzten. Ihr könnt doch schwimmen, oder?", fragte sie ihre Begleiter kurz bevor sie tatsächlich zu Anhaltern wurden.
Die Fahrt verlief mehr oder weniger schweigend, was auch daran lag, dass sie sich kaum offen vor den Händlern würden unterhalten können.
"Ja, eine Stadt", wiederholte Phyleira Khoris Worte, doch die Begeisterung ob dieser Tatsache wollte sich bei ihr nicht unbedingt einstellen.

[Odin]

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Kirjava
Midburg, Ascalon
Sommer 3340
früher Abend
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Kira blickte ein wenig neidisch zu Phyleira. Schließlich konnte diese ihr Erscheinungbild ändern. Bei ihr konnten viele nicht über ihre dunkle Haut hinaus sehen. Sie senkte schon ein wenig demütig den Kopf und wartete gefasst, was auf sie zukommen würde.

[silverbullet]

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Yanas
Midburg, Ascalon
Sommer 3340
früher Abend
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"Das ist also Midburg?", fragte Yanas bei ihrem Fahrer freundlich nach, "sieht geschäftig aus, dort gibt es sicher mehrere Herbergen, wo wir unterkommen können."
Leiser wendete er sich an seine Gefährtinnen: "Wir haben doch noch genug Münzen, um für Unterkunft und Essen bezahlen zu können, oder? Sonst muss ich mir etwas einfallen lassen..."
Er überlegte, ob er es mit Taschendiebstahl oder mit kleinen Taschenspielertricks versuchen könnte... ohne großes Aufsehen zu erregen.

[Cassiopeia]

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Khori
Midburg, Ascalon
Sommer 3340
früher Abend
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"Versucht es im 'Neumond' oder, wenn es günstig sein soll, beim 'Schiefen Karl' - wenn ihr mehr Geld haben solltet, der 'weiße Hirsch' soll empfehlenswert sein im gehobenen Viertel", gab der Fahrer bereitwillig Auskunft.
Fragend sah Khori zu Phyleira, welche das Geld besaß, doch den Wert bisher kaum verstand.
"Wie kommen wir denn zum Neumond?", fragte sie den Fahrer freundlich, der ihnen den Weg vom Markplatz aus beschrieb, welchen er selbst ansteuerte.

[Tjeika]

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Phyleira Kelaris
Midburg, Ascalon
Sommer 3340
früher Abend
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Phyleira entging Kiras Unbehagen nicht und so legte sie sachte eine Hand an den Rücken der Elfe.
"Entspann dich. Wir sind bei dir", flüsterte sie leise und beruhigend, wie es nur eine Nymphe konnte und wie sie es zuvor schon bei Khori getan hatte, als diese verletzt in der Einöde gelegen hatte.
Der fragende Blick von Khori entging ihr auch nicht, doch wusste sie ihn nicht so recht einzuordnen. Von Geld verstand sie nicht viel, auch wenn sie offenbar reichlich von der echten Phyleira 'geerbt' hatte.
"Wir haben noch reichlich Münzen", antwortete sie auf Yanas' Frage und nickte diesem zu, wobei sie schon drauf und dran war, eben jenes kurzerhand vor den Fremden auszupacken.

[Odin]

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Kirjava
Midburg, Ascalon
Sommer 3340
früher Abend
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"Vielleicht ...", begann sie mit belegter Stimme, räusperte sich und fing von vorne an: "Vielleicht kann ich ja auch ein wenig Geld verdienen, wenn wir jemanden treffen, der eine Massage braucht."

[silverbullet]

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Yanas
Midburg, Ascalon
Sommer 3340
früher Abend
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Yanas fasste kurz nach Phyleiras Händen und hielt sie davon ab, nach den Münzen zu wühlen. "Sehr gut, sehr gut", sagte er und schüttelte den Kopf, dann fügte er leise hinzu: "nicht so öffentlich bitte... solche Sachen sprechen sich zu schnell herum und wir brauchen nicht noch mehr Aufmerksamkeit, als wir so schon erregen werden."
Er überlegte kurz, dann wendete er sich leise an Khori: "Sollte ich mich eventuell als Frau ausgeben? Wäre nicht das erste Mal und eine Gemeinschaft von Frauen fällt vielleicht weniger auf..."
Da er sehr androgyn wirkte, war er schon oft als junge Frau durchgegangen. Khori hatte noch die meiste Erfahrung von ihnen im Reisen, darum fragte er sie.
"Keine Massagen", meinte er zu Kira, "wir versuchen, unauffällig zu bleiben. Deine Massagen sind zu gut, um nicht zum Gespräch zu werden..."

[Cassiopeia]

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Khori
Midburg, Ascalon
Sommer 3340
früher Abend
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Die Ohren des Mannes auf dem Kutschbock schienen indes immer größer zu werden, was Khori etwas verärgerte und sie machte ein entsprechendes Zeichen an ihre Freunde, derlei Einzelheiten nicht weiter so offen zu diskutieren.
Yanas' Idee allerdings fand sie interessant.
"Das wäre eine Idee. Ebenso fällt es nicht auf, wenn du mit Phyleira als vermeintliches Paar ein Zimmer nimmst. Aber möglicherweise geben sie Kira und mir keine Zimmer, von daher wäre es wohl hilfreicher, wir bleiben bei deiner ersten Idee", sagte sie - immerhin wusste sie nicht, wie die Menschen hier auf eine Zwergin und eine Dunkelelfe reagierten.

[Tjeika]

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Phyleira Kelaris
Midburg, Ascalon
Sommer 3340
früher Abend
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"Ich denke, es genügt, wenn einer eine Maskerade trägt", flüsterte Phyleira, der die Gedanken ihrer Freunde etwas zu absurde Züge anzunehmen schienen.
Schnell schüttelte sie den Kopf und verstand Yanas' Geste, wonach sie die Finger wieder von dem Geldbeutel nahm, der mitnichten ihr einziger war.
"Wir gehen zu dem Haus und sehen, dass wir Betten für euch bekommen. Ich benötige keinen Schlaf", erklärte sie sehr sachlich, aber so leise, dass sie dieses Mal nicht unbedingt gehört wurden.
Denn auch Khoris dezenter Hinweis war ihr nicht entgangen. Genauso wenig die aufkeimende Neugier des Mannes auf dem Kutschbock.
"Widmen wir uns unserer Aufgabe, statt uns mit Nebensächlichkeiten zu befassen."