3. Port Soles

[Cassiopeia]

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Toyan, Tazanna, Zeira & NPC
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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Die Flamme tat ihnen tatsächlich den Gefallen, erleichtert atmete Toyan tief durch und trat von dem Toten und dem unheimlichen Blutkreis zurück.
"Gehen wir", sagte er etwas matt, "wir haben diese Nacht genug gesucht und gefunden. Gönnen wir uns etwas Schlaf - auch Kjane wird irgenwann Schlaf brauchen - und sehen, wie die Welt morgen bei Tageslicht aussieht, wenn dieser Schrecken etwas verblasst ist."
Zumindest hoffte er, dass sich so schnell kein weiterer neuer Schrecken auftun würde, denn Réigam hatte vollkommen Recht - diese Stadt hatte genug gelitten.

Für ihre Frage erntete Shaya durchaus ein paar unsichere Blicke, bis der erste sich traute und um ein Met bat. Andere taten es ihm gleich, wollten mal Met, mal lieber Tee, sodass sowohl Tazanna als auch Kiya helfend zur Hand gingen.
"Hier kommen die ersten Schüsseln Suppe", verkündete Kiya kurz darauf und trug freudig die Schalen herein, die sie demonstrativ einigen Kindern vorsetzte, die ihrer Meinung nach zuerst verdient hatten, wieder warm zu werden.
Ebenso, wie sie auch Shaya recht demonstrativ eine Schüssel hinstelle und ihr mit einem warmen Lächeln einen Löffel dazu legte.

[Tjeika]

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Shaya Kerim
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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Shaya hatte gerade protestieren wollen, merkte jetzt aber, dass dieser lange und anstrengende Tag allmählich seinen Tribut forderte. Entsprechend setzte sie sich, nachdem alle mit Getränken versorgt waren und schenkte Kiya ein dankbares Lächeln.
"Stärken wir uns etwas und dann schlafen wir uns alle gut aus. Wir müssen zu Kräften kommen, wenn wir Port Soles wieder aufbauen wollen."
Diese Worte sagte sie sehr bewusst in Anwesenheit der Ärmsten der Armen, die hier bei ihnen speisten. Denn auch sie mussten in diesen Prozess mit eingebunden werden.

[Cassiopeia]

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Toyan, Tazanna, Zeira & NPC
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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So nahmen sie alles, was sie bei den Blutmagiern vorgefunden hatten und ließen den letzten Magier brennend zurück. Es war spät in der Nacht, es war noch immer eisig kalt und die Kälte begann langsam in die Knochen zu kriechen.
Entsprechend erschöpft, mit rotgefrorenem Gesicht und weißem Atem vor Mund und Nase erreichten sie nach einer gefühlten Ewigkeit die Taverne, aus der ihnen überraschender Weise Wärme, der Geruch nach Essen und Stimmen entgegen kamen.
Mit großen Augen betrat Toyan den Gastraum. Er hatte mit vielem gerechnet, aber nicht damit, eine volle Gaststube vorzufinden mit lauter fremden Menschen. Fragend suchte sein Blick Shaya während er den Mantel öffnete und den Schal lockerte während seine gefrorene Haut begann zu kribbeln als die Wärme ihn traf.

[Tjeika]

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Shaya Kerim
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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Shaya wandte ihren Kopf zum Eingang der Taverne und biss sich für einen Moment auf die Lippen, als sie Toyan erkannte.
"Wir haben Gäste", erklärte sie und entschuldigte sich bei diesen kurz, ehe sie an Toyan herantrat, während dieser sich seiner warmen Winterkleider entledigte.
"Gäste, die nicht zahlen werden", erklärte sie die Situation dann etwas leiser und deutete ihm an ihr in die Küche zu folgen, in der Kiya gerade aufräumte.
"Lässt du uns kurz alleine? Ich mach das schon."

[Cassiopeia]

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Toyan, Tazanna, Zeira & NPC
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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Kiya sah nur kurz zwischen Toyan und Shaya hin und her und machte sich sehr schnell daran, die Küche zu verlassen. Das sah ernst aus, da wollte sie besser nicht zwischen die Fronten geraten.
Toyan hatte inzwischen den Schal abgelegt und seinen Mantel geöffnet aus dem er sich langsam schälte während er Shaya mit einem leichten Stirnrunzeln in die Küche folgte. Nichtzahlende Gäste mitten in der Nacht?
Entsprechend fragend war sein Blick und seine Handgeste in Richtung des Gastraumes als sie schließlich allein waren.
"Woher... kommen die alle?", wollte er wissen, bemüht darum, nicht vorwurfsvoll zu klingen.

[Tjeika]

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Shaya Kerim
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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"Das sind Leute, die dank der Blutmagier kein Zuhause mehr haben. Es ist kalt, es sind Familien, sie brauchen ein warmes Mahl und ein Dach über dem Kopf", antwortete Shaya durchaus ein wenig angefasst ob Toyans Frage.
Das war ja nichts, was man sich nicht in der aktuellen Lage und weil die halbe Stadt zerstört war, hätte denken können. Da hatte es einen vorwurfsvollen Tonfall nicht mal gebraucht.
Shaya seufzte leise und setzte dazu an, das Geschirr, was Kiya begonnen hatte zu spülen, abzuwaschen.
"Tazanna und ich sind durch die halbe Stadt gezogen, haben warmen Wein und etwas zu essen sowie Decken verteilt. Und womöglich haben wir etwas angestoßen, was der Spaltung der Stadt entgegenwirken kann. Aber das werden wir sehen."
Sie sah über die Schulter zu Toyan.
"Wann brichst du auf?", fragte sie dann sachlich, bemüht darum, all dies nicht an sich heranzulassen und machte doch mit ihrer Frage deutlich, dass sie keinesfalls gedachte, ihn zu begleiten.

[Cassiopeia]

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Toyan, Tazanna, Zeira & NPC
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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Toyan lehnte sich an den Tisch in seinem Rücken und beobachtete wie Shaya den Abwasch begann. Ihre Distanziertheit traf ihn und schien es noch schwerer zu machen, sich auf das Gespräch einzulassen. Dass er selbst seine mentale Barriere, die er für sie vor so langer Zeit abgelegt hatte, wieder hochgezogen hatte um sich in den Straßen sicher zu fühlen und diese immer noch aktiv war, war ihm in diesem Moment nicht einmal bewusst. Dennoch huschte ein Lächeln über seine Lippen als sie erzählte, was sie in dieser Nacht geleistet hatte.
"Das war sehr hilfsbereit", merkte er an, doch das Lächeln verschwand wieder als sie nach seinem Aufbruch fragte.
"Sobald ich Antworten zu den Sachen habe, die Réigam und ich zusammen getragen haben", erklärte er seine Absichten, "vielleicht auch früher. Diese Stadt ist ein Pulverfass und wir sind nur Stunden von einer Explosion entfernt."

[Tjeika]

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Shaya Kerim
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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Es interessierte sie durchaus, was Toyan und Réigam an Informationen zusammengetragen hatten. Doch für Shaya spielte all dies gerade eine eher untergeordnete Rolle. Dazu war dies alles hier zu ernst.
"Ja, das war es. Denn das ist es, was Port Soles jetzt braucht. Nicht jemanden, der die Stadt im Stich lässt, gerade wenn die Lage so ernst ist, wie du sagst."
Sie merkte, dass sie ruppiger zu dem Geschirr wurde und unterbrach ihre Arbeit.
"Jemanden, der mich im Stich lässt", fügte sie dann an und griff neuerlich nach einem der Tonbecher, in denen sie Wein reichten.
"Deswegen bin ich zu einer Entscheidung gekommen. Wenn du gehst, dann gehe ich auch. Ich kehre dorthin zurück, wo ich hingehöre. Auf See, den Ort, den ich für dich verlassen habe, um mit dir hier in Port Soles zu leben. Ich bin nicht bereit schon wieder alles aufzugeben."

[Cassiopeia]

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Toyan, Tazanna, Zeira & NPC
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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Toyan hatte bereits den Mund geöffnet und eine Hand gestikulierend erhoben, die er ungesagt wieder sinken ließ als Shaya weiter sprach.
Sprach sie wirklich von einer Trennung?!
Er brauchte darauf tatsächlich ein paar Momente um seine Worte wieder zu finden, stieß sich schließlich von der Wand ab und trat zu ihr.
"Es tut mir furchtbar leid", sagte er bissig in aufkommender Wut, "dass ich dir so ein unerträgliches Leben bereite! Ich lasse niemanden im Stich, schon gar nicht dich! Götter, Shaya! Ist dir ein Mal der Gedanke gekommen, dass ich es hätte sein können, der da draußen ausgeblutet hängt? Wie Maleko, wie die anderen? Die Blutmagier haben der Stadt ein neues Feindbild gegeben - die Bruderschaft. Es wird nicht lange dauern bis auch mein Name auf ersten Listen steht. Ich habe nie davon gesprochen, getrennte Wege zu gehen, sondern von einer vorübergehenden Lösung, bis sich hier alles ein wenig stabilisiert. Wie kommst du darauf, es wäre so... endgültig?" Er hatte das plötzliche Bedürfnis sie festzuhalten, was geschah hier zwischen ihnen?

[Tjeika]

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Shaya Kerim
Port Soles
Anfang Februar im 146. Jahr des Lichtes
Nacht
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Jetzt platzte Shaya endgültig der Kragen. Sie drehte sich herum und warf den Tonbecher an Toyan vorbei an die Wand, wo er klirrend zu Boden ging. Sie wartete einen kleinen Moment, in dem sie Toyan düster anblickte.
"Und was ist mit all den Menschen hier in der Stadt? Willst du sie in der Zeit einfach ihrem Schicksal überlassen? Willst du einfach abwarten, wie tief die Spaltung der Gesellschaft noch gehen kann, bis sie sich endgültig alle bekriegen?", fragte sie nun ebenfalls ausgesprochen wütend.
"Du kannst natürlich einfach wegrennen, dann haben sie gar kein Vorbild mehr! Denn dann gibt es kein Uns mehr, niemandem, bei dem sie sagen können: Oh, seht, zwischen Magiern und ehemaligen Mitgliedern der Bruderschaft, das kann funktionieren. Denn wenn du sie im Stich lässt, verliere ich jegliche Achtung vor dir. Dafür haben wir nicht gekämpft."