1. Missing In Action - Sicherheitsbüro

[Tjeika]

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SO Ens Hopkins
USS Cochrane, Sicherheitsbüro
2. Tag, Nachmittag
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Der Ensign blieb einen Augenblick genau im Bereich zwischen Tür und Schreibtisch stehen und blickte sich unschlüssig über die Schulter um. Dann überwand er sein Zögern, zog den Sessel zurück und setzte sich, wie vom neu eingesetzten CSO befohlen.
"Sir, Glückwunsch zur Beförderung", meinte er sich räuspernd und strich sich seine Uniform glatt.
Er horchte der Zusammenfassung der Ereignisse, wobei seine rechte Augenbraue immer weiter nach oben glitt.
"Ich soll an den Tätern vorbeigelaufen sein?", fragte er einen Halboktavschritt zu hoch und schüttelte den Kopf.
"Ich versichere Ihnen, Sir, da war niemand!"

[Spikor]

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SO Ltjg Chazz Roark
USS Cochrane, Sicherheitsbüro
2. Tag, Nachmittag
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"Danke" antwortete Roark auf den Glückwunsch, bevor der Fähnrich seine Antwort fortsetzte, und nickte ihm dabei kurz zu. Er wollte dieses Thema nicht vertiefen, sondern es später, bei einem besserem Moment, vor der ganzen Sicherheitscrew ansprechen, aber er registrierte, dass Hopkins sich die Zeit genommen hatte, darauf einzugehen. Nun konzentierte Roark sich aber lieber auf die anstehenden Sachfragen.

"Niemand, den Sie sehen konnten, ja", bestätigte Roark sachlich, "aber die Aufzeichnung zeigt, dass sich die Tür wieder öffnete, keine 15 Sekunden nachdem Sie den Raum verlassen hatten. Es ist aber niemand zu sehen, der das Öffnen der Tür verursacht haben könnte. Dennoch öffnet sich kurz darauf auch der Waffenschrank, der oder die Täter haben also den Raum betreten, auch wenn man sie nicht sehen kann. An dieser Sache arbeitet Com. Teefar, die Frage der Unsichtbarkeit braucht uns hier und jetzt also nicht weiter zu beschäftigen. Mich interessiert vielmehr, ob Sie irgendeinen anderen Hinweis auf die Anwesenheit von ... wem auch immer ... vor der Tür erfasst haben. Vielleicht haben die Täter aber auch hinter eine Ecke darauf gewartet, dass Sie hinausgehen, Hopkins? Das würde aber bedeuten, dass diese Person oder diese Personen wussten, dass Sie gehen würden. Verlassen Sie öfters Ihren Posten, um ... sich zu erleichtern?"

Roark blieb ganz ruhig und sachlich, war sich aber völlig im Klaren darüber, dass er Hopkins gerade sehr unter Druck setzte, schließlich ging es um die Schuldfrage. Aufmerksam achtete der Caitianer auf Veränderungen im Gesichtsausdruck, der Stimmlage oder dem Körpergeruch seines Gegenüber - das würde ihm Rückschlüsse erlauben über dessen Stimmung. Fühlte er sich in die Enge gedrängt, vielleicht sogar ertappt? Oder war er empört? Oder verängstigt? Und würde er unter diesen Umständen bei seiner Geschichte bleiben, oder würde er sie ändern, und wie glaubwürdig waren solche Änderungen? Schutzbehauptungen bloß, oder doch Tatsachen, die dem Mann erst unter Druck wieder bewusst wurden?

[Tjeika]

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SO Ens Hopkins
USS Cochrane, Sicherheitsbüro
2. Tag, Nachmittag
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Mit halb offen stehendem Mund horchte Hopkins der Erzählung Roarks, wie sich die Dinge im Sicherheitsbüro zugetragen haben sollten.
"Ich schwöre, Sir, ich habe niemanden gesehen. Ich habe auch nicht bemerkt, wie sie die Tür geöffnet haben sollte", blieb er vorerst im Verteidigungsmodus.
Was auch daran lag, dass es nun einmal in seiner Verantwortung gelegen hätte, den Diebstahl zu verhindern. Es nagte an ihm, dass er es nicht bemerkt hatte.
Er blinzelte kurz, als ihm etwas einfiel. Etwas, das der neue CSO so gesondert betonte.
"Heißt das, Sie gehen davon aus, dass der oder die Diebe über eine Tarntechnologie verfügen?"
Er schüttelte den Kopf, um diese doch recht ungeheuerliche Sache ebenfalls abzuschütteln und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
"Ich... gehe normalerweise während des Dienstes nicht auf die Toilette", beantwortete er die Frage etwas peinlich berührt.
"Normalerweise kann ich es... nun ja", er strich sich eine nicht vorhandene Strähne hinter das Ohr, "aushalten, bis die Dienstzeit beendet war. Insofern ist das wohl eine Besonderheit, die sonst nicht auftritt. Aber nein, Sir, sonst ist mir nichts weiter aufgefallen."

[Spikor]

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SO Ltjg Chazz Roark
USS Cochrane, Sicherheitsbüro
2. Tag, Nachmittag
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"Ich dachte mir schon, dass das nicht Ihr normales Verhalten ist", erklärte Roark versöhnlich, "aber das macht es umso bedeutsamer, nicht wahr? Wenn Sie normalerweise nicht hinausgehen, wie konnten der oder die Diebe denn dann darauf warten, wie konnten sie damit rechnen?" Er machte eine kurze Pause, damit Hopkins diesen Gedanken verarbeiten konnte. Auf die Frage mit der Tarntechnologie ging er nicht ein, weil die Antwort bei unsichtbaren Dieben ohnehin auf der Hand lag und er sie im Übrigen ja auch schon fast gegeben hatte - den Rest durfte sich Hopkins gerne in seiner Freizeit zusammenreimen. Dass dem Mann nichts anderes aufgefallen war, war bedauerlich, aber Roark würde später nochmal genauer darauf zu sprechen kommen. Für den Augenblick ging es ihm mehr um etwas anderes, und so fragte er:

"Haben Sie vor Ihrem Dienstantritt noch etwas zu sich genommen, etwas Ungewohntes vielleicht? Womöglich hat Sie jemand dabei beobachtet, oder Ihnen sogar etwas ins Getränk gemischt, wer weiß? Oder man hat Sie anders beeinflusst, durch ein Gas zum Beispiel? Hat sich irgendjemand in Ihrer Gegenwart verdächtig benommen, oder gab es ungewöhnliche Vorfälle, zum Beispiel Türen, die sich scheinbar von alleine öffneten? Bei den vielen Störungen hier im Schiff hat sich vielleicht niemand etwas dabei gedacht, aber in der Rückschau gesehen könnten solche Ereignisse relevant sein. War da irgendetwas, Hopkins?"

[Tjeika]

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SO Ens Hopkins
USS Cochrane, Sicherheitsbüro
2. Tag, Nachmittag
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Es beruhigte Hopkins nur bedingt, dass der neue CSO versicherte, er würde ihm Glauben schenken, dass er seine Notdurft gewöhnlicherweise nicht während der Dienstzeit verrichtete. Auch wenn ihm das natürlich zustand, wie jedem anderen Crewmitglied auch.
"Ich... trinke morgens immer meinen Kaffee", erzählte er dann.
"Wissen Sie, ohne Kaffee komme ich einfach nicht in die Gänge."
Er deutete auf den Replikator hier im Büro.
"Da ziehe ich mir den stets."
Es waren ganz schön viele Fragen, die ihn ein wenig überforderten. Daher beließ er es für den Augenblick bei dieser einen Antwort. Wäre ihm etwas Ungewöhnliches aufgefallen, hätte er es bei der Frage zuvor ja bereits erzählt.
Das hier war also doch ein Verhör.

[Spikor]

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CMO LtCmdr Dr. Corbin Marell
USS Cochrane, Krankenstation
Später Nachmittag
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=A= Dr. Marell an Lt. Roark: "Lt. Roark, hier ist Dr. Marell. Würden Sie sich bitte für den medizinischen Check-up melden, den der Captain angeordnet hat?"

[Spikor]

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SO Ltjg Chazz Roark
USS Cochrane, Sicherheitsbüro
2. Tag, Nachmittag
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Gerade, als er Hopkins antworten wollte, kam der Ruf des Doktors, und so antwortete er zuerst ihm:

=A= Roark an Dr. Marell: "Einen kleinen Augenblick noch, Doktor, ich bin gerade mitten in einer Besprechung. Aber direkt im Anschluss wollte ich sowieso zu Ihnen kommen. Ich bitte Sie noch um ein paar Minuten Geduld."

Dann wandte er sich wieder an Hopkins:

"Also nichts Ungewöhnliches, und auch niemand, der Ihnen etwas hätte verabreichen können. Dennoch muss es ja eine Ursache dafür geben, dass Ihr Körper nicht in der gewohnten Weise funktionierte, sondern davon abwich. Die Sache wird immer mysteriöser. Mr. Hopkins, wären Sie einverstanden, sich vom Doktor untersuchen zu lassen? Ich würde gerne ausschließen, dass die Sache doch eine natürliche Ursache hat, und falls wirklich nachgeholfen wurde, möchte ich gerne wissen, wie. Das ist leider derzeit unser einziger Anhaltspunkt, und das Timing der Diebe war zu gut, um Zufall zu sein. Lassen Sie mich auch nochmal klarstellen, dass ich Ihnen keinerlei Schuld gebe, sondern Sie hier eher als Opfer sehe. Und ich möchte verhindern, dass es weitere solche Vorfälle auf dem Schiff gibt. Deshalb bitte ich Sie um Ihre Kooperation."

[Tjeika]

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SO Ens Hopkins
USS Cochrane, Sicherheitsbüro
2. Tag, Nachmittag
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Hopkins wartete geduldig, bis Lieutenant Roark das kurz und knapp gehaltene Gespräch mit den neuen Oberarzt beendet hatte. Er musste ja auch nicht lange warten.
"Sir, es liegt auch in meinem Interesse, zu erfahren, wie das geschehen konnte. Und wenn wir durch die Untersuchung einen weiteren solchen Zwischenfall verhindern können...", antwortete er entschlossen.
Es würde zumindest sein Gewissen erleichtern. Es hätte immerhin in seiner Verantwortung gelegen, diesen Diebstahl zu verhindern. Dass er das nicht gekonnt hatte, nagte sehr an ihm.
"Darf ich einen Vorschlag anbringen, Sir?", fügte er nach einer kurzen Kunstpause an, in der er seine Worte wirken ließ.

[Spikor]

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SO Ltjg Chazz Roark
USS Cochrane, Sicherheitsbüro
2. Tag, Nachmittag
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Roark zuckte mit den Ohren - eine Geste, als ob ein Vulkanier eine Augenbraue hochziehen würde. Schließlich hatte er selbst gerade einen Vorschlag gemacht, auf den Hopkins ja auch eingegangen war. Ob er eine noch bessere Idee hatte? Oder hatte er doch etwas zu verbergen? Interessiert meinte Roark: "Bitte sehr."

[Tjeika]

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SO Ens Hopkins
USS Cochrane, Sicherheitsbüro
2. Tag, Nachmittag
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"Vielleicht wäre es sinnvoll, den Replikator dort drüben vorerst zu sperren und durch den Maschinenraum überprüfen zu lassen. Immerhin habe ich mir dort mein Getränk gezogen", schlug er dann etwas vorsichtig vor.
Er wusste ja nicht, wie der neue CSO auf derartige Vorschläge, die nicht seine eigenen waren, reagierte.