In der Stadt - 09.05.

[LaBerg]

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Bidjan
09. Mai 713
Mittag
Ardakan
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Bidjan bahnte sich einen Weg über den Markplatz. Er wollte seine Mittagspause nutzen, ein paar Sachen einzukaufen, die er und Elaina am Abend zum Zubereiten des Essens benötigen würden. Sie waren dazu übergangen Abend gemeinsam etwas zu kochen und Mittags nur eine Kleinigkeit zu essen. Mit Arbeiten und den Aufgaben ihre Spionageziele hatten sie mehr als genug zu tun. Häufig auch noch nach dem Abendessen.
Während sich der Einkaufskorb von Bidjan an den verschiedenen Ständen füllte, dachte er darüber nach, dass sie irgendeine Möglichkeit finden mussten, wie sie Karim von ihren Erkenntnissen unterrichten konnten.

[Tjeika]

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Svara
09. Mai 713
Mittag
Ardakan
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In den letzten Wochen hatte sich Svara an den Gedanken gewöhnt, dass sie womöglich mit Karim die Stadt würde verlassen müssen.
Nichts, was ihr sonderlich gefiel, aber was sollten sie tun? Er hatte vollkommen recht, wenn er sagte, es würde ihn auf die eine oder andere Weise umbringen, im Zweifel zu verharren.
Auch wenn es die Moral der hiesigen Truppen schwächen konnte, war es ja doch so, dass wenn der Wächter der Quelle Ardakan verließ, noch immer der Kalif in der Stadt weilte und seinen militärischen Aufgaben nachkommen konnte - dazu gehörte eben auch, die Stärkung der Moral.
Tief in Gedanken versunken schlenderte Svara über den Marktplatz, dessen Angebot in den letzten Wochen stark nachgelassen hatte.
Kein Wunder, wenn man bedachte, in was für einer schwierigen Situation sie sich befanden. Es war ein wenig, als lebten sie auf einem Pulverfass.
Ein paar Pflaumen fanden den Weg in ihren Weidekorb. Vielleicht würden es einige bis in den Palast oder sogar bis zu Karim überstehen. Doch immer, wenn sie in den letzten Wochen etwas eingekauft hatte, hatte sie unterwegs einen Großteil an die Bedürftigen gespendet.
"Bidjan", entfuhr es ihr überrascht, als sie sich plötzlich neben dem Fen wiederfand, den sie nun schon eine Weile nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte.

[LaBerg]

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Bidjan
09. Mai 713
Mittag
Ardakan
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"Svara", sagte Bidjan überrascht und erfreut zu gleich, als er sich etwas erschrocken zu der Fen umdrehte, die ihn unerwartet angesprochen hatte.
Besorgt blickte er sich um. Hier auf dem Marktplatz waren zu viele Menschen und es wäre nicht gut, wenn ihm irgendein Zusammenhang mit Svara nachgewiesen würden. Die Menschen neigten nunmal dazu zu tratschen. Insbesondere auf einem Marktplatz.
"Folg mir unauffällig. Vielleicht am besten als Mann getarnt", raunte Bidjan Svara zu und machte sich ohne weitere erklärende Worte daran den Markplatz in Richtung unbelebte Gassen zu verlassen.

[Tjeika]

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Svara
09. Mai 713
Mittag
Ardakan
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Svara erkannte den Sinn hinter der Bitte sofort. Sie ging ein wenig zur anderen Seite entlang, tauchte hinter einer Stoffplane unter, als wäre ihr etwas heruntergefallen.
Dass es ein braungebrannter, schwarzhaariger, bärtiger Mann war, in unauffälliger, beiger Wüstenkleidung, der nun wieder hervorkam, fiel niemandem weiter auf. Es war ja auch genug los auf dem Markt. Jeder versuchte, die besten, der raren Waren, für sich zu beanspruchen.
In einigen Metern Abstand folgte der Mann Bidjan, hier und da lunzte er zu den Waren. Und schließlich fanden sie sich in einer der vielen, schmalen Gassen Ardakans wieder.
"Wie geht es dir?", fragte die ungewohnt dunkle Stimme Bidjan schließlich.

[LaBerg]

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Bidjan
09. Mai 713
Mittag
Ardakan
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Die Tarnung von Svara war mehr als gut gelungen, das musste Bidjan neidlos anerkennen. Vorallem dass sie auch die Stimme angepasst hatte.
"Danke. Mir geht es gut soweit. Man schlägt sich eben so durch", beantwortete Bidjan die Frage von Svara.
"Nenn mich bitte Najib", meinte er leise. Es war wichtig, dass momentan die Tarnung absolut erhalten blieb und dazu gehörten auch die Namen.
"Wir, also meine Freundin Ala und ich haben eine kleine Wohnung gemietet und geschaut, dass wir Arbeit finden, um unseren Lebensunterhalt zu finanzieren", erzählte Bidjan weiter und nannte damit auch gleich den Namen den Elaina in der Öffentlichkeit momentan verwendete.
"Und was gibt es bei dir neues mein alter Freund?", fragte er nun an Svara gerichtet, während sie weiter durch die Gassen liefen.

[Tjeika]

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Svara
09. Mai 713
Mittag
Ardakan
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"Najib", wiederholte Svara, um sich an den Namen zu gewöhnen.
Es sollte ja nicht so klingen, als spräche sie ihn zum allerersten Mal aus. Und gleiches wollte sie anschließend mit Elainas Tarnnamen versuchen.
"Kommt ihr gut über die Runden, Ala und du?", fragte der Mann wie nebenher.
Gut, damit war es nicht mehr so, als wären die Namen etwas Fremdes für ihre Zunge. Oder aktuell die Zunge des Mannes, in den sie sich verwandelt hatte.
"Wir haben einen Abschied gefeiert", eröffnete Svara Bidjan.
"Eine gemeinsame Freundin von uns beiden hat es in die Fremde verschlagen. Auf den Vorschlag Rimas hin."
Liaras Namen wollte sie nicht in aller Öffentlichkeit nennen. Sie hoffte, dass der namentliche Bezug zu Karim da ausreichen würde. Immerhin war ja bekannt, wie labil Liara gewesen war.

[LaBerg]

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Bidjan
09. Mai 713
Mittag
Ardakan
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"Naja es ist nicht immer einfach und wir können uns nur ein sehr einfaches Leben leisten. Aber es reicht, um uns zu ernähren. Und dass wir zusammen wohnen ist sehr viel wert", sagte Bidjan und ein lächeln Überzog sein Gesicht.
Bidjan stutzte einen Augenblick bei den Ausführungen von Svara. Dann wurde ihm jedoch klar, um was es ging. Das waren keine guten Nachrichten, dass Liara nun weg war. Bidjan wollte gerne mehr über diesen Abschied erfahren, aber das war kein Thema für die Straße, wo sie auf jedes Wort achten mussten.
"Was hälst du davon, wenn ich dich zu einem Tee einlade und du mir ein bisschen mehr über den Abschied unserer gemeinsamen Freundin erzählst?", fragte Bidjan.

[Tjeika]

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Svara
09. Mai 713
Mittag
Ardakan
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Svara kam um ein Lächeln nicht umhin. Dass Bidjan und Elaina sich mochten, war nun kein Geheimnis. Und es tat gut zu hören, dass sie sich trotz der doch eher widrigen Umstände in diesen schweren Zeiten ein paar gemeinsame Stunden stehlen konnten. Jede Minute, die man genoss, war eine wertvolle Minute.
"Lasst uns einen Tee trinken und ein paar der Pflaumen teilen", stimmte der bärtige Mann an Svaras statt zu und hob den Korb mit der seltenen Beute vom Markt.
"Ich soll Grüße von Rima bestellen, sie hofft, es geht euch gut", erklärte sie dann.
Das entsprach nur zur Hälfte der Wahrheit. Immerhin ahnte Karim ja nichts von ihrem Aufeinandertreffen. Dennoch wusste sie, dass es stimmte, hätte er es gewusst.

[LaBerg]

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Bidjan
09. Mai 713
Mittag
Ardakan
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"Vielen Dank. Bestell ihm auch schöne Grüße von mir und Ala", sagte Bidjan lächelnd.
Die Pflaumen als Zugabe zu dem tee klang wirklich verlockend. Gab es solch teure Leckerein bei ihm und Elaina zur Zeit eher weniger. "Die Pflaumen sehen wirklich gut aus", meinte er zu Svara und ging nun etwas zügiger durch die Straßen. Die kleine Wohnung von ihm und Elaina lag schließlich etas abseits an der Grenze zum Armenviertel.
Schließlich hatten sie das Haus mit der Einzimmerwohnung erreicht und Bidjan öffnete die Türe, so dass sie eintreten konnten.
"Willkommen in unserem bescheidenen Heim", sagte Bidjan als er die Türe hinter sich geschlossen hatte.

[Tjeika]

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Svara
09. Mai 713
Mittag
Ardakan
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Im Palast zu wohnen, hatte eben auch den Vorteil, dass man einige Mittel mehr zur Verfügung hatte, so dass eben auch hier und da Seltenes auf dem Teller landete.
Oder wie in ihrem Fall in den Händen von Bedürftigen. Bidjan und Elaina zählte sie ob der Schwere ihrer Aufgabe kurzerhand dazu.
"Das werde ich. Es wird Rima freuen, von euch zu hören", antwortete der Mann, der Svara war.
Interessiert sah sie sich in dem kleinen Raum um. Es war wirklich nicht viel Platz zum Leben. Eigentlich war es das genaue Gegenteil von dem Leben im Palast, an das sie sich, wie es schien, schon viel zu sehr gewöhnt hatte.
"Es ist auf jeden Fall sehr heimelig."
Die Einrichtung war dezent, aber ließ einen sich wohlfühlen.
Kaum, dass die Türe geschlossen war, wurde Svara wieder zu ihrem eigenen Selbst.