Palast - 23.04.

[Cassiopeia]

Karim
Palast
23.04.
Morgen

Karim sah noch immer recht fassungslos zu dem Kessel, ehe er zu Svara sah.
"Dass sie die Essensreste, die sie uns servieren und die wir nicht aufessen, in ihrer Verzweiflung kochen um selbst satt zu werden? Nein. Das hat nie jemand an mich heran getragen." Er hätte wirklich früher kommen sollen. Überfordert fuhr er sich durch die Haare. Von diesem Notstand hatte er wirklich nichts gewusst.
Die Köchin sah mit großen Augen zu Svara, ehe sie sich hastig verneigte. "Ihr ehrt mich", stammelte sie ganz berührt. "Doch ich muss ablehnen. Aber Ihr seid jederzeit hier willkommen", sprach sie freundlich zu Svara, die ihr deutlich vertrauter war als der Wächter Karim selbst.

[Tjeika]

Svara
Palast
23.04.
Morgen

Svara schenkte der Köchin noch ein warmes Lächeln, ehe sie ihr leicht zunickte. Sie mochte die Frau. Auch wenn sie manchmal etwas ruppig war. Doch hier unten musste man sich offenbar ein dickes Fell zulegen.
"Es ist nicht richtig, dass oben alle das gute Essen bekommen und hier unten essen sie die Reste", fand Svara nachdenklich, die einen kurzen Blick mit Karim wechselte.
"Es sollte gerechter zugehen", fügte sie genauso leise geflüstert, wie zuvor schon, an.
Dieses Gespräch sollte zwischen Karim und ihr bleiben.
"Immerhin verrichten sie hier die harte Arbeit."

[Cassiopeia]

Karim
Palast
23.04.
Morgen

Karim nickte.
"Das sollte es ohne Zweifel", stimmte er ihr zu und spann bereits weitere Gedanken, wie es möglich war, die Situation des Küchenpersonals zu verbessern. Es war gar nicht nötig, dass ihnen immer nur das beste Essen zugedacht war und andere nur mit dem Nötigsten auskommen mussten. Das war alles andere als gerecht und einen solchen Umstand wollte er nicht länger hinnehmen. Es musste und würde etwas geschehen!
Eine Magd brachte in ein Tuch eingeschlagenes Brot, Käse, Datteln und Trauben und einem Tablett.
"Bittesehr, Sayed. Ich hoffe, es ist angemessen und mundet Euch", sprach sie mit einer kleinen Verbeugung. Karim war ganz elend, als er das Tablett mit dem herrlichen Essen entgegen nahm.
"Ich danke dir sehr", sprach er ehrlich zu der Magd. "Es wird sicher köstlich sein. Ich wünsche heute Mittag eine Versammlung des Küchenpersonals. Könntest du das einrichten?"
Die Magd nickte hastig. "Natürlich Sayed, wie Ihr wünscht."
Karim schenkte ihr ein Lächeln. "Danke. Ihr leistet großartige Arbeit hier unten. Ohne euch würden wir verhungern und ich will nicht, dass ihr nur von Resten lebt. Darum werde ich etwas ändern. Heute Mittag erfahrt ihr mehr. Hab dank für das Essen!"

[Tjeika]

Svara
Palast
23.04.
Morgen

Auch Svara lächelte der Magd freundlich zu.
"Hm", machte sie, als sie nach dem Käse griff.
Der Appetit war ihr tatsächlich ein klein wenig vergangen. Andererseits, sie wusste das Essen jetzt noch mehr zu schätzen. Und wenn Karim wirklich etwas zu ändern gedachte, konnte es sein, dass sie sehr bald auch mit weniger würden auskommen müssen.
"Lass es dir schmecken. So gut es geht", schränkte sie leise ein.
Sie schob sich den Käse in den Mund und trank dazu etwas von dem Kräutertee, von dem sie ihnen beiden mittlerweile eingeschenkt hatte.
"Was gedenkst du genau zu ändern? Du hast doch einen Plan?"

[Cassiopeia]

Karim
Palast
23.04.
Morgen

Karim sah Svara leicht verwundert an.
"Wollen wir jetzt hier frühstücken?", fragte er sie amüsiert. "Einen Plan habe ich in der Tat, ich muss aber erst schauen, wie umsetzbar er ist. Dazu muss ich mit dem Kalifen reden... bis Mittag müsste das geklärt sein. Also - Küchenhocker oder Morgensonne?"

[Tjeika]

Svara
Palast
23.04.
Morgen

Svara hielt mitten im Kauen inne und sah sich überrascht um. Das war ihr völlig entgangen vor lauter Grübelei.
"Huch", lachte sie und stand auf.
Sie selbst griff nach dem Tablett mit den Getränken - bei dem sie jetzt dreifach aufpassen musste, nicht zu kleckern.
"Nimmst du das Frühstück?", bat sie Karim.
Mehr konnte sie schlicht nicht balancieren.
"Willst du mir etwas von deinem Plan verraten?", raunte sie ihm leise zu, als sie die Tür mit ihrem Po aufstieß.

[Cassiopeia]

Karim
Palast
23.04.
Morgen

Karim lachte, hielt ihr die Tür auf und nahm die schwere Kanne endlich von ihrem Tablett und öffnete ihr die weiteren Türen.
"Die Lebensmittel werden dem gesamten Palast zugesprochen. Ich will wissen, wie der Kalif damit und mit seinem Küchenpersonal umgeht. Und generell bei den unsrigen mehr Achtung anmahnen. Mich umhören, wie es um die Lieferungen und Lebensmittellage bestellt ist. Das habe ich viel zu sehr aus den Augen verloren. Und in der Küche ansprechen, dass wir keine Berge von Essen brauchen, wir sind ja keine Übermenschen. Einfache Mengen reichen vollkommen aus, dann ist genug für alle da", erklärte er seinen bisherigen groben Plan auf dem Weg zum Arkadengang.

[Tjeika]

Svara
Palast
23.04.
Morgen

Svara lächelte, die es fortan übernahm, die Türen zu öffnen. Nun, wo die schwere - aber wunderschöne! - Kanne nicht mehr belastete, war das wesentlich einfacher.
"Das klingt nach einem wirklich guten Plan", fand sie, als sie endlich die Arkaden erreichten.
Der Ausblick von hier oben war himmlisch. Die Morgensonne erleuchtete Ardakan in beinahe magischen Farben.
"Was denkst du, was der Kalif davon hält?"

[Cassiopeia]

Karim
Palast
23.04.
Morgen

"Nun, er ist der Übermensch in gewissem Maße", gab Karim zu bedenken. "Er ist der Herrscher des Landes, von vielen geachtet und bewundert. Ihn kennen alle und verehren ihn. Das ist ihm ein wenig zu Kopf gestiegen in den letzten Jahren. Falls er überhaupt noch weiß, wer ihm das Essen zubereitet, lässt er sich ganz bestimmt nicht so weit hinab, mit einfachem Küchenpersonal zu sprechen, drücken wir es einmal so aus..." Der Kalif war wahrlich kein einfacher Mann. "Aber er ist zur Zeit nicht da, sondern verreist. Das ist eine gute Gelegenheit, sich bei seinem Personal näher umzuhören. Wir sind schließlich ein Palast..."

[Tjeika]

Svara
Palast
23.04.
Morgen

Svara überraschte diese Aussage nicht. Immerhin redete man hinter vorgehaltener Hand über den Kalifen. Die Worte jedoch, die dabei genutzt worden waren, waren weit milder gewesen - vermutlich aus purer Angst - als jene, die Karim soeben genutzt hatte.
"Ich hatte nie die Gelegenheit, ihn zu treffen."
Ihr Tonfall verriet deutlich, dass sie das auch nicht unbedingt haben musste. Zumal sie nicht wusste, was er von ehemaligen Dienern Eths so hielt.
Vermutlich nicht sonderlich viel. Und das aus durchaus gutem Grunde...
"Es trifft sich wohl gut, dass wir heute und nicht, wenn der Kalif wieder zurückgekehrt ist, unten in der Küche waren."