Kapitel 1

Die Geschichte
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Erzähler
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Kapitel 1

Beitrag von Erzähler »

Zwei Monate sind seit der Schlacht gegen Nalahr vergangen. Zeit, die unsere Helden nutzten um aus dem Chaos der vergangenen Wochen wieder etwas zu sich zu kommen. Ihre Wunden konnten heilen, ihr Verstand sich daran gewöhnen, dass die große Gefahr der Untoten, die sie die letzten zwei Jahre zunehmend bedrohte und unzählige Leben kostete, gebannt ist. Nalahr ist besiegt, seine Armee aus Untoten gibt es nicht mehr.
Nun steht der Winter vor der Tür. Die Vorratskammern sind leer und geplündert, die Landschaften zu großen Teilen verdorrt und verbrannt. Was Nalahr nicht schaffte, drohen nun Hunger und Winter zu vollenden.

Das Choma, dass vor der Rückkehr Nalahrs existierte, gibt es nicht mehr. Nun, acht Wochen nach dessen Ende, beginnen erste zaghafte Neuanfänge und die Menschen erwachen langsam aus dem Schock und der Lähmung.

Auch unsere Helden kehren zurück. Ihr Kampf auf See verbreitete sich in Windeseile über alle Teile Chomas und wird an Lagerfeuern und bei Zusammentreffen stets ein wenig ausgeschmückt und weiter gesponnen. Doch das hilft ihnen wenig, denn auch sie müssen nun irgendwie zurück finden in eine Welt, die so ganz anders ist, als sie je war...

Nachdem sie sich vom Kampf erholt haben, nahm Toyan seinen Mut zusammen und tat das, was er schon lange tun wollte: er hielt um Shayas Hand an. Auf dem Schiff ihres Vaters im Kreise ihrer Freunde war es also, dass sie heirateten und aus Shaya Zarin nun Shaya Kerim geworden ist.

So schreiben wir den 20. Oktober, als unsere Helden per Schiff und von einer begeisterten Menge empfangen, in Port Soles in den Hafen einlaufen. Dort, wo einst alles seinen Anfang genommen hatte, kann nun vielleicht ein Neuanfang gelingen.
"Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."

Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944) - Der kleine Prinz
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Cassiopeia
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Re: Kapitel 1

Beitrag von Cassiopeia »

Toyan Kerim
Port Soles
20. Oktober 145
Mittag

Die Sonne schien golden vom Himmel als sie in den Hafen einliefen, der voller Menschen war. Dass ihre Ankunft eine solche Begeisterung auslöste, ließ Toyan in der Tat ziemlich mulmig werden. Ihr Kampf gegen Nalahr hatte schon jetzt, gerade zwei Monate danach, Legendenstatus erreicht. Diese ungeheure Aufmerksamkeit war so nicht eingeplant gewesen...
Dennoch atmete er auf, als er seine ehemalige Heimatstadt sah. Sie sah grauenvoll zugerichtet aus, ein riesiges Areal einer Ruinenstadt der einst so prunkvollen Hauptstadt des Landes.
Wie gebannt stand er an der Reling und blickte auf all die Menschen und glaubte tatsächlich, Dankbarkeit in ihren Blicken zu sehen. Und Erleichterung, tiefe Erleichterung, dass das Grauen Nalahrs ein Ende hatte.
"So viele", murmelte er und konnte es schier nicht glauben, dass all diese Menschen wegen ihnen gekommen waren.
Die Wirklichkeit ist nur etwas für Menschen, die mit Büchern nichts anfangen können.
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Tjeika
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Re: Kapitel 1

Beitrag von Tjeika »

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Shaya Kerim, Eskya Zarin & Noyan Uyguba
Port Soles
20. Oktober 145, Mittag
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Noyan hatte sich an Bord des Schiffes von Shayas Vater so nützlich gemacht, wie es ihm möglich war. Er hatte in der Kombüse für die Mannschaft und die Gäste an Bord gekocht, hatte das Deck gereinigt und all solcherlei Kleinigkeiten. Einen kleinen Höhepunkt hatte ihre bisherige Reise ja durchaus gehabt. Es war schon sehr rührend gewesen, als der Seebär Nyath tatsächlich Tränen in den Augen gehabt hatte, als er seine Tochter und Toyan hier an Deck des Schiffes getraut hatte. Das war gerade einmal zwei Wochen her. Und er hatte sich bei diesem Festmahl trotz der widrigen Umstände und Lebensmittelknappheit ganz besonders viel Mühe gegeben. Noyan erinnerte sich gerne an diesen sonnigen Oktobertag.
Doch jetzt stand er bei seinen Freunden - und zu denen zählte das kleine Grüppchen, mit dem er über die Zeit so viele Abenteuer erlebt hatte, mittlerweile - an der Reling und blickte auf die Menschen, die sie sehnlichst im Hafen von Port Soles zu erwarten schienen.
"Unglaublich", murmelte er kopfschüttelnd.

Und Shaya musste ihm da zustimmen. Sie nickte leicht, als sie ihre Hand auf Toyans legte.
"Ich weiß nicht, ob mir all die Aufmerksamkeit auf Dauer wirklich gefällt", flüsterte sie ihm leise zu.
Das bereitete ihr schon ein wenig Bauchschmerzen. Und es konnte auch noch zu Problemen führen. Ein gutes Gefühl jedenfalls hatte sie dabei nicht.

Eskya hatte dies auch nicht. Allerdings auch aus einem ganz anderen Grund. Zum Einen war da die Tatsache, dass sie sehr bald mit Nyath wieder in einer Stadt weilen würde. Zum Anderen war da noch ihre Tochter, von der man sich überall erzählte. Sie und ihre Freunde waren die großen Helden. Es krampfte in ihrer Magengegend, wenn sie daran dachte, dass sie beinahe mit dafür verantwortlich gewesen wäre, ihr eigenes Kind umzubringen. Hätte sie es nur gewusst... Doch Nalahr hatte sie getäuscht. Von Beginn an. So viele Jahre hatte sie an ihn verschwendet. Und wofür? Dafür, dass sie, wenn man erfuhr, was sie getan hatte, dem Tode geweiht war - wobei das noch das geringere Übel war, in Anbetracht dessen, dass ihr eigenes Kind ihr wohl nie vergeben würde...
Eskya zog die Kapuze tiefer in ihr Gesicht und beobachtete das Schiff, das einst auch ihr Zuhause gewesen war, dabei, wie es unter großem Jubel in den Hafen einlief. Hier, in der großen Menschenmenge, hoffte sie, gut unterzugehen.
"Hören Sie, Sir, folgendes... Es geht um meinen Teppich, der das Zimmer erst richtig gemütlich gemacht hat..."

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Cassiopeia
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Re: Kapitel 1

Beitrag von Cassiopeia »

Toyan Kerim
Port Soles
20. Oktober 145
Mittag

Toyan nickte zögernd, drehte die Hand so, dass er ihrer beider Finger mit einander verschränken konnte und schenkte ihr ein Lächeln.
"Mir sicher auch nicht. Wenn es uns zu viel wird, ziehen wir unbemerkt wieder ab", sagte er amüsiert und gab ihr einen kleinen Kuss. Zwei Wochen war Shaya nun seine Frau und trug seinen Namen, ein wunderbares Gefühl. Doch Toyan ahnte, dass auch das zu Gesprächsstoff werden würde, wenn es bekannt wurde. Ein ehemaliger Jäger und eine Magierin, gemeinsame Helden des Kampfes gegen Nalahr, heirateten - etwas, dass vor dem Zusammenbruch der Regierung unmöglich war. Das war der positive Teil.
Die Leinen wurden ausgeworfen um am Kai fest zu machen, jetzt wurde es also ernst. Toyan hoffte, sie würden sie nicht vor Freude zertrampeln...

"...und dann der Nekromant sich verwandelt in ein Seeungeheuer und drei ihrer Schiffe auf einmal verschlungen!", hörte Eskya die Stimme eines Jugendlichen hinter sich, der voller Eifer von der Schlacht erzählte, wie er sie gehört hatte. "Und dann hat Brihá ihn zerschmettert und sein Blut war überall und jeder, der etwas davon abbekam, ist tot umgefallen, auf der Stelle!"
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Ayrina
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Re: Kapitel 1

Beitrag von Ayrina »

Brianna
Port Soles
20. Oktober 145
Mittag

Sie stand an der Reling und der Wind zerrte an ihren Haaren. Seit sie Nalahr getötet hatten, war sie nicht mehr Sara saba Harid. Diesen Teil hatte sie hinter sich gelassen. Wobei es da noch ein paar Dinge zu regeln galt. Doch ein entsprechendes Testament, dass Brianna alles hinterließ würde die Angelegenheit schnell bereinigen. Ihr Zusammentreffen mit Nalahr hatte sie verändert. Die Dinge, die er ihr gesagt und gezeigt hatte, beschäftigten sie auch heute noch, zwei Monate nach dem Kampf. Und sie wusste, dass sie endlich herausfinden musste, wer sie wirklich war und das konnte sie nur als Brianna und nicht als jemand anderes. Es hatte eine Weile gedauert, bis die anderen sich an ihr eigentliches Ich gewöhnt hatten. Sie hatte viel mit Tarik gesprochen und es hatte ihr geholfen.
Nun legte das Schiff an und Brianna strich sich das braune Haar zurück. Jetzt wurde es also ernst. Sie sah zu Tarik und schenkte ihm ein kleines Lächeln.
"Das war es wohl mit der Ruhe."
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LaBerg
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Re: Kapitel 1

Beitrag von LaBerg »

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Tarik
Port Soles
20. Oktober im 145. Jahr des Lichtes
Mittag
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Tarik hatte sich wieder vollständig erholt und stand nun wie all die anderen an der Reling und blickte in Richtung des Kais. Neben ihm stand Brianna. Sie und er, in der Form des Steinwesens, waren die beiden gewesen, die Nalahr direkt gegenüber gestanden hatten.
Die Menschenmasse die sie am Ufer erwartete feierte sie als Helden. Fortan würden sie in jedem Winkel des Landes bekannt sein.
"Oja, Ruhe werden wir erst wieder haben, wenn wir die Stadt verlassen", antwortete er schmunzelnd zu Brianna. Er beneidete Brianna etwas, dass sie dank ihrer Magie problemlos untertauchen konnte. Auch wenn sie das wahrscheinlich erstmal nicht tun würde.
"Wenn wir es irgendwie durch die Menschen schaffen, dann werden wir sicher das ein oder andere Mal unsere Geschichte erzählen müssen."
Viele Grüße
LaBerg
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Tjeika
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Re: Kapitel 1

Beitrag von Tjeika »

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Shaya Kerim, Eskya Zarin & Noyan Uyguba
Port Soles
20. Oktober 145, Mittag
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Shaya atmete tief durch und wechselte noch einmal einen Blick mit Toyan.
"Ich schätze, es wird ernst", flüsterte sie, als das Schiff schließlich festgemacht wurde.
Es schaukelte nur marginal. Das Wetter war für so einen simplen Oktobertag erstaunlich schön. Die Sonne schien und der Wind kühlte in der durch die Sonne erstaunlich aufgewärmten Luft angenehm ab.

Eskya hob eine Braue bei der doch sehr abenteuerlichen Geschichte der Jugendlichen. Sie sagte nichts dazu. Sie würde sich nicht leichtfertig verraten.
Außerdem war ihre Aufmerksamkeit wie gebannt. Das Schiff hatte angelegt und sie fragte sich, welche der von hier aus nur schwer zu erkennenden Gestalten an Deck wohl ihre Tochter war.
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Re: Kapitel 1

Beitrag von Cassiopeia »

Toyan Kerim
Port Soles
20. Oktober 145
Mittag

Toyan drückte noch einmal Shayas Hand, dann wurde die Rampe an Bord geschoben.
"Ich frage mich, wer alles hier ist", murmelte er. Wer unter den tausenden Augen kannte sie? Das war von hier aus unmöglich auszumachen.
Toyan holte noch einmal tief Luft.
"Gehen wir es also an."

Da kamen sie also. Die Helden des Kampfes. Gespannt blickte die junge Frau mit dem roten Amulett um den Hals auf die Menschen, die nun von Bord gingen. Sie wirkten gefestigter, gereifter, als sie sie in Erinnerung hatte. Nicht alle Gesichter waren ihr vertraut, doch Toyan und Shaya erkannte sie sofort. Sie schienen einander noch näher zu sein, wie auch immer das möglich war. Sie würde sie im Auge behalten.
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Ayrina
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Re: Kapitel 1

Beitrag von Ayrina »

Brianna
Port Soles
20. Oktober 145
Mittag

Brianna atmete tief durch.
"Ja, vermutlich. und ich nehme an, dass sie enttäuscht sein werden, wenn sie hören, wie wenig die Wahrheit mit ihren Fantasien gemein hat."
Sie zwinkerte ihm zu.
"Bringen wir es hinter uns."
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Tjeika
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Re: Kapitel 1

Beitrag von Tjeika »

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Shaya Kerim, Eskya Zarin & Noyan Uyguba
Port Soles
20. Oktober 145, Mittag
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"Ja", flüsterte Shaya und atmete tief durch.
Sie drückte Toyans Hand und nickte, ehe sie den Weg zum Steg entlang gingen.
"So einen Andrang hätte ich wirklich nicht erwartet", murmelte sie erneut.
Noyan, der hinter ihr ging, fühlte sich auch nicht sonderlich wohl. Nervös rieb er sich die Hände.

Der Blick der fremden Frau, die so interessiert ihre Tochter und ihre Gefährten musterte, entging auch Eskya nicht. Auch wenn es eine kleine Weile gedauert hatte, bis es ihr überhaupt aufgefallen war. Sie wirkte nicht wie eine der Schaulustigen. Eher, als war sie aus einem ganz anderen Grund hier. Wie zufällig trat Eskya näher an die Frau mit dem auffallenden Amulett heran...
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