Kapitel 7

[Cassiopeia]

Nur zwei Tage nach ihrer Ankunft in Senn-Stadt, der Hauptstadt der Wüste, hat unsere Gruppe bereits zu einem Treffen geladen. Stammesführer und Gäste sind willkommen in der Hoffnung auf ein Netz der Zusammenarbeit gegen die Nekromanten, die immer weiter vorrücken. Doch ob sie Unterstützung erhalten, ist keineswegs sicher. Entsprechend angespannt ist die Stimmung, während sie auf die ersten Gäste warten...

[Cassiopeia]

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Toyan
Senn-Stadt
17. Juli im 143. Jahr des Lichtes
Abend
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Toyan war, zugegeben, etwas nervös, was diesen Abend betraf. War es zu riskant gewesen, was sie hier vor hatten?
Die Speisen standen bereit, der Tee zog bereits durch, der Raum war für ein Abendessen her gerichtet. Nun konnten ihre Besucher kommen - die hoffentlich vor hatten, wirklich mit ihnen zu speisen und nicht die Waffen zu zücken. Toyan war sich da nach allem, was vorgefallen war, nicht mehr so sicher.

[Tjeika]

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Shaya Zarin
Senn-Stadt
17. Juli im 143. Jahr des Lichtes
Abend
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Shaya hatte sich neben Toyan niedergelassen. Seine Nervosität entging ihr gleich auf zweierlei Wegen nicht. Es war schwer zu übersehen, auch für einen Sine. Aber seine Gedanken verrieten ihn gleichermaßen. Beruhigend legte sie eine Hand auf seine und sah ihn kurz, aber eindringlich und vor allen Dingen zuversichtlich lächelnd an.
"Es wird schon alles gut gehen", versprach sie, obwohl sie selbst nicht minder verunsichert und aufgeregt war.
Wichtig war jedoch, dass Toyan ruhig war. Er war ihr Repräsentant nach außen.
Dennoch galt ein kurzer Blick Noyan, der am anderen Ende des Tisches an der Seite Platz genommen hatte und damit den bei einer Besprechung wohl unauffälligsten Platz gewählt hatte. Er blickte auf die Maserung des Tisches, was wohl auch der Nervosität geschuldet war.

[Cassiopeia]

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Toyan / Tazanna
Senn-Stadt
17. Juli im 143. Jahr des Lichtes
Abend
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Toyan erwiderte Shayas Lächeln und den leichten Händedruck. Sie hatte Recht, es würde gut gehen. Positiv denken. Er rief sich kurz die wenigen Verhaltensweisen vor Augen, die er aus dieser Gegend wusste. Die Männer hier waren gegenüber einander extrem höflich, verbeugten sich und beleidigten einander niemals. Frauen hatten einen schwierigeren Stand, aber Toyan wollte nicht auf Shaya, Namid und Tazanna verzichten. Er hatte sie jedoch gebeten aus Rücksicht auf die hiesige Kultur zunächst die Männer sprechen zu lassen. Shaya hatte ihren eigenen Weg, ihm etwas zu sagen, was er für sie aussprechen konnte, Tazanna würde es Aylos zumindest ins Ohr flüstern können und Namid war bei ähnlichen Besprechungen bisher meistens sehr zurückhaltend gewesen.
Sie hatten immerhin zwei recht hohe Stammesführer mit Einfluss in der Gegend einladen können plus den ein oder anderen losen Gast, darunter eine Frau, wie Toyan bisher wusste. Er war sehr gespannt, was der Abend bringen würde.
"Ich glaube, da kommt jemand", sagte er leise, als er Schritte auf der Treppe hörte und erhob sich in Erwartung der Begrüßung eines Gastes.

Tazanna war ziemlich nervös. Dieses fremde Land war so ganz anders als das, was sie bisher kannte. So hielt sie sich sehr zurück und hoffte schlicht, der Abend würde gut ausgehen.

Herein trat ein großer Mann mit dunkler Haut der Wüstenstämme und einem weißen Turban auf dem Kopf, der ihn als Stammesführer kennzeichnete. Er verbeugte sich tief und Toyan tat es ihm gleich.
"Willkommen und danke für Euer Kommen", sagte er und trat einladend zur Seite. "Nehmt doch bitte Platz."

[Ayrina]

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Sara saba Harid
Senn-Stadt
17. Juli im 143. Jahr des Lichtes
Abend
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Sie achtete darauf, nicht die erste zu sein. Genaugenommen kam sie sogar ein wenig zu spät. Doch das konnte nicht schaden. Immerhin wollten jene Fremden etwas von ihr. Nicht umgekehrt.
Als sie sich dem Haus näherte, trug sie eines ihrer besten Gewänder. Der tiefrote Stoff umspielte weich ihren Körper und die eingewirkten Goldfäden funkelten ebenso im Licht der Fackeln, wie die Edelsteine an ihrem Hals. Ihre Hände waren von roten Hennalinien überzogen und ein feiner Schleier verbarg ihr Gesicht. Nur die dunklen Augen waren zu sehen.
Vor ihr liefen zwei junge, gutgebaute Männer mit freiem Oberkörper und einen halben Schritt hinter ihr Faizah, ihre Dienerin.
Vor der Tür trat Faizah vor und verniegte sich leicht vor Toyan.
"Meine Herrin dankt Euch für Eure Einladung. Es ist ihr eine Ehre."
Sara betrat hinter ihr den Raum, gefolgt von ihren beiden Wachen und musterte die Anwesenden kurz.

[Cassiopeia]

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Toyan
Senn-Stadt
17. Juli im 143. Jahr des Lichtes
Abend
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Toyan verneigte sich abermals, wie es sich gehörte.
"Es ist auch uns eine Ehre, dass Ihr gekommen seid. Tretet doch bitte ein", sagte er und wies in Richtung des Tisches, wo die anderen saßen.
"Darf ich vorstellen..." begann er und stellte zunächst sich und die Männer und anschließend die Frauen vor, so schien es ihn angebrachter.
"Verzeiht, wenn ich Eure Namen nicht weiß, mit wem haben wir die Ehre?"
Der Mann mit dem Turban räusperte sich. "Harram al Abad al Shareim, Oberster des Shareim-Stammes, dritter der Herrschaftsfolge", erklärte er nicht ohne Stolz in der Stimme. Toyan hoffte, er würde sich den Namen merken können.

[Ayrina]

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Sara saba Harid
Senn-Stadt
17. Juli im 143. Jahr des Lichtes
Abend
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Als Faizah einmal mehr für sie sprechen wollte, legte Sara ihr die hennaverzierte Hand auf die Schulter und sofort zog das Mädchen sich ein wenig zurück.
"Sara saba Harid", antwortete sie auf Toyans Frage und neigte leicht den Kopf.
"Ich danke Euch für die Einladung."

[Tjeika]

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Shaya Zarin
Senn-Stadt
17. Juli im 143. Jahr des Lichtes
Abend
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Shaya musterte die Gäste mit unbewegter Miene. In ihr überwog die Skepsis, auch wenn sie sich selbst Optimismus verordnet hatte. Sie musterte jeden Neuankömmling sehr genau und warf ebenfalls einen Blick in ihre Köpfe. Und das würde sie auch den ganzen Abend über tun. Wenn sie schon aus Gründen der Etikette zur Zurückhaltung verdammt war, konnte sie die Gelegenheit auch gleich beim Schopfe greifen und ihre Unauffälligkeit für die Kontrolle der Absichten ihrer Gäste nutzen.

[Cassiopeia]

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Toyan
Senn-Stadt
17. Juli im 143. Jahr des Lichtes
Abend
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Toyan neigte den Kopf. "Ich danke für Euer kommen. Bitte nehmt Platz. Wir erwarten noch einen dritten - "
In dem Augenblick trat ein großer, hagerer Mann vor die Tür, die noch offen stand. Er musste über zwei Meter sein, denn er überragte Toyan um einen ganzen Kopf und er selbst war kein kleiner Mann.
"Seid Ihr... Toyan?", fragte er, nachdem er sich offenbar an den Namen erinnert hatte, der ihm genannt worden war.
Toyan nickte. "In persona. Ihr wurdet... eingeladen, nehme ich an?"
"Grassam al Mhad mein Name. Man nannte mir Euren Namen und diesen Ort, wenn ich hier richtig bin..."
Toyan lächelte leicht und nickte abermals. "Das seid Ihr, tretet ein und nehmt Platz. Bedient Euch an Tee und Gebäck, wenn Ihr mögt."
Er schloss die Tür und atmete leise einmal durch. Die Gäste waren da, das war geschafft. Jetzt kam der offizielle Teil. Nachdem er ein weiteres Mal alle vorstellt hatte, begann er vorsichtig das Thema anzusprechen, wegen dessen sie hier waren - die Nekromanten und deren Eroberung Embras. Der Flüchtlingsstrom, die drohende Nahrungsknappheit, wo Lebensmitte in der Wüste ohnehin knapp bemessen waren bis hin zum Willen, Choma zurück zu gewinnen und der Bitte um Unterstützung.

Grassam nahm sich Tee und Gebäck, wie angeboten, und hörte dem Mann aus dem Norden schweigend zu. Er hatte diese Ansprache vorbereitet, das war nicht zu übersehen. Er sprach in höflichem Ton, nicht zu schnell, aber durchaus engagiert. Mochte er auch keine Ahnung von dem hiesigen Land haben, was durchaus anmaßend gewesen wäre, machte er dies durch die Klarheit seiner Schilderungen zumindest teilweise wieder wett. Seine Aura war sehr interessant anzusehen, je mehr er sprach, desto mehr öffnete er sich und seine zunächst zurückhaltende Aura wurde lebendiger, offenbarte einen drängenden Geist, einen Kämpfer, Zorn, aber auch Liebe. Grassam lehnte sich zurück, der Mann wurde immer interessanter.

[Ayrina]

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Sara saba Harid
Senn-Stadt
17. Juli im 143. Jahr des Lichtes
Abend
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Sara hatte ebenfalls an dem Tisch Platz genommen. Ihre Dienerin stand hinter ihr, die beiden Leibwächter ebenfalls. Sie hatte die Beine übereinander geschlagen, verzichtete aber darauf, etwas zu essen oder zu trinken. Stattdessen hörte sie Toyans Schilderungen zu. Es war nicht schwer zu erraten, was sie von ihnen wollten, doch das sollte er ihnen ruhig persönlich sagen.
"Und wie genau können wir Euch dabei helfen?", fragte sie.